cute_lenore schrieb:Früher, als die meisten Verstorbenen noch zu Hause aufgebahrt wurden,............
Ich bin froh darüber, dass wir meinen Vater die maximal zulässige Zeit noch zu Hause in seinem Sterbebett haben liegen gelassen.
Jeder hatte so Zeit, sich zu verabschieden, nach meiner Mutter und meinen Geschwistern habe ich alle Zeit, die ich brauchte, gehabt, um auf Wiedersehen zu sagen.
Die anderthalb Stunden werde ich nie vergessen, ich habe geweint, nachgedacht, Zwiesprache gehalten aber auch Kaffee getrunken, so als ob wir beide zusammensitzen würden.
Als die Zeit rum war, hat jeder auch gesagt, nun muss er gehen.
Ganz anders beim Tod meines Onkels in einem Pflegeheim, meine Schwester war beim Sterben dabei, als wir Abschied nahmen stand schon das Beerdigungsunternehmen im Flur und wartete darauf, die Leiche abzuholen.
Knapp 3 Stunden nach dem Tod war er schon im Kühlhaus.
Ich empfand das einfach nur wie eine "Entsorgung".
Der Tod gehört mit zum Leben, wieso er in unserer Gesellschaft so tabuisiert wird, kann ich nicht nachvollziehen.
Für mich ist die ruhige Abschiednahme hilfreich bei der Trauerarbeit gewesen.
Ich habe kein Foto gemacht, bin sowieso nicht so derjenige, der so oft fotgrafiert, aber eine meiner Schwestern hat, wie selbstverständlich, fotografiert.
Für sie eine schöne Erinnerung.