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Postmortem Fotografie

7.429 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Trauer, Memento Mori, Bilder Von Toten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Postmortem Fotografie

17.02.2022 um 15:29
Kommt bitte wieder zum eigentlichen Thema zurück, aktuell wird überwiegend der Thread an sich diskutiert. Die Diskussion behandelt Postmortem Fotografie im Allgemeinen, daher sind sowohl historische, als auch zeitgemäßere Bilder erlaubt. Bildquellen wären wünschenswert.

Auch wenn es hier weitgehend beachtet wird, gilt für das Thema ganz besonders: Nehmt bei den Postings pietätvoll Rücksicht und wahrt den Respekt gegenüber den abgebildeten Toten, unabhängig davon, in welchem Alter die Verstorbenen waren. Bilder von sozialen Netzwerken u.ä., insbesondere von privaten Seiten, sind tabu (im Zweifel bitte melden).


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Postmortem Fotografie

18.02.2022 um 16:46
Zitat von MazehareMazehare schrieb:Hier gibt es offenbar kulturell geprägte Differenzen. Allerdings frage ich mich, was man unter dem Thread "Postmortem Fotografie" erwartet. Auch Kinder sterben, auch an Krankheiten oder Verletzungen. Das nicht zu zeigen, ändert an dieser Realität nichts.
Es gibt Kulturen, in denen die Menschen offen und unbefangen mit dem Tod und den Toten umgehen. Unsere Kultur ist nicht das Maß aller Dinge.
Da muss ich Dir recht geben


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Postmortem Fotografie

20.02.2022 um 12:59
Ein relativ neues Problem für die katholische Kirche, mit dem sie in diesem Fall sehr ungeschickt umgegangen ist.
Zum Trauergottesdienst für einen jungen Mann (und DJ) und seinen Vater, die beide zusammen durch Schussverletzungen starben, wurde der verstorbene Sohn einbalsamiert und auf einem umgebauten, offenen Leichenwagen sitzend, nach einer Fahrt durch die Straßen in Trinidad & Tobago "abgeliefert". Dort entschied der Geistliche: "Du kommst hier nicht rein!" Was da jetzt pietätloser ist, darf jede/r für sich entscheiden, die Art der "Aufbahrung" oder den Toten vor der Tür sitzen zu lassen...


Dead-man-banned-from-his-own-funeral-bec

Artikel in englischer Sprache mit weiteren Bildern:

https://newsnaira.net/125270/tragedy-as-dead-man-was-made-to-sit-at-his-burial-in-trinidad-tobago-photos-and-video/amp


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Postmortem Fotografie

20.02.2022 um 13:22
Also ich bin für jede Art der Aufbahrung und Begräbnisses egal wie aufgebahrt, gekleidet und wie beerdigt, solange es dem Wunsch des oder der Toten entspricht


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Postmortem Fotografie

20.02.2022 um 14:39
@Mazehare

Ich finde die Idee gut. Warum auch nicht?
Ich frage mich, was daran verstörend sein soll? Tote gut herzurichten, hat Jahrtausende alte Tradition.

Noch mehr fasziniert mich aber, wie die Einbalsamierer hier etwas geschafft haben, was in früheren Zeiten nicht gelungen ist, obwohl man es sicherlich auch angestrebt hatte. Nämlich die Toten in aufrechter Position zu halten.


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20.02.2022 um 15:26
Es gibt eine Doku über Extreme Embalming. Im Prinzip werden alle Körperflüssigkeiten durch Chemikalien ersetzt. Der Körper wird in die gewünschte Position gebracht und ist dann völlig steif. Um den Körper in aufrechter Position zu halten, wird offenbar auch zu Hilfsmitteln gegriffen, z.B. werden die Schuhe mit Nägeln am Boden befestigt, es wird im oder am Körper mit Stangen gearbeitet etc. Für jede Stelle des Körpers gibt es unterschiedliche chemische Zusammensetzungen. Dazu kommt dann noch das professionelle Make-up. Hier ein kurzes Video, allerdings auch in englischer Sprache:

Video Extreme Embalming


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Postmortem Fotografie

20.02.2022 um 15:51
@Mazehare

Danke.

An Stangen dachte ich auch, sehe aber nur keine.


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Postmortem Fotografie

20.02.2022 um 16:38
@Mazehare
man kann sicher über diese beinahe theatralische Art und Weise streiten.

An erster Stelle stehen aber immer die persönlichen Wünsche und der letzte Wille des Verstorbenen.
Auch die Mentalität der Menschen in dieser Region.

Unbestritten ist allerdings die pietätlose Reaktion der Kirche, die jedes Fingerspitzengefühl für die Totenwürde vermissen lässt. :(


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Postmortem Fotografie

20.02.2022 um 16:41
Diese Aufnahme fand ich in einem Estnischen Fotoarchiv.

Das Glasnegativ eines Totenportraits einer Verstorbenen namens Helene Allmann aus dem
Jahre 1930.

Screenshot 66Original anzeigen (1,2 MB)


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Postmortem Fotografie

20.02.2022 um 18:50
Es war ja lange still gewesen in diesem Forum.
Jetzt habe ich mal wieder reingeschaut.
Diese neuen aktuellen Fotos verstören mich. Es mag an kulturellen Unterschieden im Umgang mit dem Tod liegen. Es mag die Zeit sein, die neuen Möglichkeiten der schnellen bunten Fotografie um den Tod, oder den Abschied von einem/einer Verstorbenem zu gestalten.
Mir persönlich ist es zu grell, zu bunt, zu viel Plastik, zu unwürdig.
Ein Kind, ein Mädchen in Kleider zu stecken, die der Festkleidung einer Frau ähneln, mag mit Kulturellen Vorstellungen einhergehen. Kann sein. Also nicht das Kind ist verstorben, sondern eben auch die Frau, die es werden können wird beerdigt.
Trotzdem, meins wäre es nicht.
Der einbalsamierte junge Mann, der als festgetackerte und aufgespießte Hülle Durch die Straßen gefahren wird, wäre auch nicht meins.
Es hat was von Götzenverehrung. Der Tod kann nicht angenommen werden.


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Postmortem Fotografie

20.02.2022 um 19:22
@nanu
Ich empfinde es ziemlich genauso, wie du es beschrieben hast.

Der einzige Aspekt, den ich tatsächlich irgendwie "schön" finde ist das hier:
Zitat von nanunanu schrieb:Ein Kind, ein Mädchen in Kleider zu stecken, die der Festkleidung einer Frau ähneln, mag mit Kulturellen Vorstellungen einhergehen. Kann sein. Also nicht das Kind ist verstorben, sondern eben auch die Frau, die es werden können wird beerdigt
Weil es einfach so wahr ist; alles, was hätte werden können, ist mit gestorben.
Der Tod in seiner absoluten Endgültigkeit.


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Postmortem Fotografie

20.02.2022 um 20:10
Zitat von RachelCreedRachelCreed schrieb:Weil es einfach so wahr ist; alles, was hätte werden können, ist mit gestorben.
Der Tod in seiner absoluten Endgültigkeit.
Der Satz gefällt mir auch


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Postmortem Fotografie

20.02.2022 um 21:56
Zitat von nanunanu schrieb:Der Tod kann nicht angenommen werden.
Ich verstehe es so, dass es der Wunsch der Verstorbenen war, noch ein letztes Mal "dabei zu sein", wenn alle Angehörigen und Freunde zusammenkommen. Es soll ein Fest der Person sein, wie sie im Leben war. Ich glaube, es ist dieser letzte Teil, den man nicht annehmen möchte, weil man sich darin nicht wiederfindet. Der junge Mann wird so gezeigt, wie die Leute ihn kannten, nicht als das Opfer einer Schießerei. Aus seiner Sicht geht es vielleicht gerade darum, sich "in Würde" zu verabschieden. Mir ist dieses Aufbahren im Sarg genauso fremd. Ich könnte mir das für mich genausowenig vorstellen wie als eine mit Chemie vollgepumpte Leiche vor Ort zu sein.

Das Waschen, Ankleiden und Schminken kann auch, wenn durch Angehörige ausgeführt, ein wichtiges Ritual sein.


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Postmortem Fotografie

20.02.2022 um 22:34
Zitat von MazehareMazehare schrieb:Mir ist dieses Aufbahren im Sarg genauso fremd. Ich könnte mir das für mich genausowenig vorstellen wie als eine mit Chemie vollgepumpte Leiche vor Ort zu sein.
Das heisst du würdest Dir für Dich nur vorstellen können im geschlossenen Sarg zu liegen, sowie auch für deine Angehörigen? Aber schon dementsprechend bekleidet?


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Postmortem Fotografie

12.03.2022 um 19:44
04f7f2a381b2758c030e7d5edf975978Original anzeigen (0,4 MB)

Eine Russische Frau in ihrem offenen Sarg kurz vor Ihrer Beerdigung


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Postmortem Fotografie

13.03.2022 um 10:13
@Disaster13
ein sehr schönes Foto, bei aller Trauer. Interessant ist ihr rotes Kleid und das weise Jäckchen, es wird wohl ihr schönstes oder Lieblingskleid gewesen sein. Auch die Spitze am Sarginnenfutter ist sehr edel. Sehr schön finde ich die beiden Kerzen mit Jesus-Bildchen, die sehen sehr edel aus. Auch viel zu jung verstorben. R.I.P.


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Postmortem Fotografie

13.03.2022 um 16:59
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:Interessant ist ihr rotes Kleid und das weise Jäckchen
ja, ich habe selten solche Bilder gefunden, auc hselten welche wo man die Leiche sieht dass sie Schuhe und Nylons trägt


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Postmortem Fotografie

14.03.2022 um 16:28
Zitat von Disaster13Disaster13 schrieb:Eine Russische Frau in ihrem offenen Sarg kurz vor Ihrer Beerdigung
Dieses Bild stammt aus Polen, es handelt sich um eine junge Frau Anfang der 20, welche bei einem Verkehrsunfall ums Leben kam.

Bei dem angesprochenen Kleid könnte es sich tatsächlich um eines Ihrer Lieblingskleider für festl. Anlässe oder zum Ausgehen gehandelt haben.


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15.03.2022 um 17:51
hier ein interessanter Beitrag von einer Bestatterin über ihren Alltag.
Bestatterin Sabrina Ernst
Sabrina Ernst ist 32 Jahre alt und Bestatterin. Seit ihrer Geburt ist sie mit dem Tod vertraut: „Ich habe schon als Kind meinem Vater geholfen, die Särge herzurichten“. Seit über zehn Jahren bestattet sie auch selbst und hilft bei Entscheidungen der Trauernden, wenn es beispielsweise darum geht: Wie soll der Sarg aussehen? Sie stellt fest, dass Menschen während der Gespräche auch das Thema Grabbeigaben ansprechen.

Kommt mit ins Grab: Kuschelsocken, Sudoku Heft, lackierte Fingernägel
Ernst kennt sich mit Grabbeigaben aus. Neben christlichen Symbolen, Schmuck, Eheringen, Fotos der Familie, Blumen oder selbstgemalten Bildern von Kindern, gebe es auch außergewöhnliche Gegenstände, erzählt Ernst. Aber der Sarg würde nicht übervoll gepackt, da gebe es Grenzen, betont die Bestatterin. Was bei Frauen häufiger vorkomme, sei die Anwendung von Kosmetik, zum Beispiel würden Fingernägel lackiert oder die Augenbrauen nachgezogen. In ihrer Zeit als Bestatterin hat Ernst schon viele ungewöhnliche Dinge den Toten beigelegt: “Die Kuscheldecke, eigene Bettwäsche, einen Wanderstock mit Hut, Kuschelsocken oder eine Lesebrille mit Sudoku Heft und Kugelschreiber, damit die Verstorbene, wenn sie im Himmel ankommt weiter rätseln kann.“

Grabbeigaben aus christlicher Sicht nicht notwendig
Volker Rahn ist Pressesprecher der EKHN und erklärt die Tradition von Grabbeigaben: „In alten Kulturen, in denen die Menschen an ein Leben nach dem Tod glaubten, haben Grabbeigaben ihren Ursprung. Bekannt sind etwa die Beigaben in den Pharaonengräbern des Alten Ägypten." Darunter war alles zu finden, was Tote möglicherweise im Jenseits für ihr Leben brauchten, von Esstisch über Make-Up bis zum einen oder anderen Bediensteten, der gleich mit ins Grab wanderte. Er betont: "Der christliche Glaube an die Auferstehung hält dagegen daran fest, dass wir einmal in einer völlig anderen Form als der uns jetzt bekannten ein neues Leben beginnen.“ Grabbeigaben sind also aus christlicher Sicht nicht notwendig. Volker Rahn unterstreicht: „Zumal ich hier auf Gott vertraue, dass er sicher schon vorgesorgt hat.“

„Blumen stehen für das zurückliegende oder auch das ewige Leben“
„Eine Kultur der Grabbeigaben – außer Erde und Blumen - gibt es in der evangelischen Kirche nicht“, erklärt Rahn. “Erde oder Blumen gehören traditionell in das offene Grab, wenn es darum geht, einem Toten die letzte Ehre zu erweisen. Die Erde symbolisiert dabei die Sterblichkeit, Blumen stehen für das zurückliegende oder auch das ewige Leben.“

Tabus im Grab
Für Rahn gibt es aber auch Grenzen: „Eine Schnapsflasche etwa fände ich mehr als fraglich. Ich vertraue aber auch auf die Kompetenz der Bestatter, die schon einmal vorklären können, was angemessen ist oder nicht. Was nicht sein sollte, sind Dinge, die die Würde des Verstorbenen angreifen.“ Neben der Würde gibt es aber auch Vorschriften zu Grabbeigaben. Diese kommen von der Friedhofsverwaltung der jeweiligen Kommunen. Harald Hildmann ist der stellvertretende Abteilungsleiter der Abteilung Friedhofsangelegenheiten in Frankfurt. „Ins Grab dürfen keine Beigaben, die den Boden und das Grundwasser negativ beeinflussen, beziehungsweise den Zersetzungsprozess des Körpers negativ beeinträchtigen, also zu einer Verlängerung der sogenannten `Ruhefrist´ führen würden.“ Dazu gehörten Kunststoffe, die zum Beispiel in Kleidung stecken könnten. Auch seien technische Geräte, wie Handys fragwürdig, ergänzt Hildmann, denn diese könnten zum Beispiel bei der Feuerbestattung Schaden anrichten. Doch was der Familie wichtig sei, kann in der Regel mitgegeben werden, Hildmann musste noch nie einschreiten. Außerdem verlasse er sich auf Bestatterinnen und Bestatter.

„Wir müssen ihr eine Suppenkelle mitgeben“
Grabbeigaben können sehr emotional und rührend sein: „Wir haben mal eine Suppenkelle mitgegeben. Diese Frau war sehr bescheiden und hat immer nur mit dem kleinen Löffel gegessen. Dann kam die Tochter und hat gesagt: Wir müssen ihr eine Suppenkelle mitgeben. Sie soll jetzt endlich mal aus dem Vollen schöpfen. Sie soll das, was danach kommt, genießen.“ Ernst lächelt gerührt, als sie sich daran erinnert.
Quelle: https://www.ekhn.de/aktuell/detailmagazin/news/grabbeigaben-fuer-den-sarg.html


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Postmortem Fotografie

18.03.2022 um 15:47
Zitat von musikengelmusikengel schrieb:hier ein interessanter Beitrag von einer Bestatterin über ihren Alltag.
Als mein Dad beerdigt wurde, haben wir ihm zur Einäscherung seine Uhr mitgegeben, damit er immer weiß, wie spät ist. Außerdem seine Brille, damit er sieht, wo er hinläuft und er trug ua. die Weste seines SR2-Vereins und die dazugehörige Anstecknadel. PostMortem hat er am Grab dann noch eine Ehrenanstecknadel von seinen Vereinsfreunden erhalten, die bei meiner Mama verblieben ist.

Meine Kinder hatten die Gelegenheit vor der Beisetzung gemeinsam mit dem Bestatter selbstgemalte Bilder in die Urne einzulegen, damit sie für immer beim Opa sind und er sie anschauen kann, wann immer er mag. Ich selbst durfte einen Abschiedsbrief in die Urne einlegen. Das klingt vll für manch einen albern und übertrieben, aber uns hat es iwie geholfen ihn gehen zu lassen, denn das wichtigste hatte er dabei.


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