Postmortem Fotografie

@musikengel
@nanusia

Stimmt, oft wird im Todesfall ein entsprechendes Kleid für die Beerdigung von der Familie gekauft.
Auch habe ich von Müttern gehört die für eine verstorbene Tochter ihr eigenes Hochzeitskleid hergeben.
Es wird vorher einfach schneiderisch geändert und angepasst.

Steht ein Todesfall unmittelbar bevor, z.b. durch eine Krankheit oder schwere Verletzung, so besorgt
die Familie (Mutter oder Großmutter) die weiße Kleidung für die bevorstehende Trauerfeier.

Ich finde die Fotos nicht schlimm oder unmoralisch. Der Tod ist da, auch wenn wir nicht hinsehen.

In der heutigen Zeit wird ein Verstorbener versteckt, du erhälst eine Todesnachricht und dann ist alles was du noch siehst seine Hülle aus Sarg oder Urne. Das wars. Der Rest bleibt der Fantasie überlassen.

In früheren Zeiten war der Tod aufgrund der sozialen Umstände ein sichtbarer Teil des Lebens. Schlechtere Gesundheitsversorgung und mehr Krankheiten hatte eine hohe Sterblichkeit zur Folge. Kranke starben zu Hause. Sie wurden von Angehörigen gepflegt und nach dem Tod erwies man ihnen Respekt. Man wusch sie und legte sie meist in den offenen Sarg, damit sich alle verabschieden konnten. Nicht zuletzt war die Leichenschau auch ein Kontrollinstrument gegen den Scheintod.

Die Fotos zeigen das, was jemand vorher mit eigenen Augen gesehen hat.

musikengel schrieb am 19.09.2021:@Mazehare
kannst Du mehr über das Bild erfahren ?

Ich habe weitere Fotos gefunden und es scheint sich tatsächlich um Russland zu handeln, aber mehr habe ich nicht herausgefunden.
Auf einem der Fotos sieht man deutlich die Naht:



Weitere Fotos (alle bei Pinterest gefunden):

ich habe gerade zufällig im Netz einen Artikel zu den traurigen Bildern gefunden.

Allerdings in Russischer Sprache, mit Hilfe des Google-Übersetzers habe ich den Text einigermaßen sinngemäß
ins Deutsche übersetzen können.

Danach verbirgt sich hinter den Bildern die Geschichte einer furchtbaren Bluttat :(

Die junge Frau kommt aus Armenien. Sie wurde am Tage ihrer Hochzeit noch auf der Feier nach einem heftigen Streit von Ihrem eigenen
Ehemann erschossen.
Demnach soll es zu später Stunde zu einem heftigen Streit zwischen dem stark betrunkenen Bräutigam, seiner Frau und einigen Gästen gekommen sein.
Aufgrund der gereizten, aggressiven Stimmung verließen die meisten Gäste die Feier.
Die wenigen verbliebenen Gäste versuchten noch vergeblich den völlig ausrastenden Ehemann zu beruhigen, bevor auch sie gingen.

Der Ehemann muss seine Frau dann angegriffen haben, die Verletzungen deuten darauf hin. Dann muß er zur Waffe (Pistole) gegriffen haben und erschoss die arme Frau.
Nachdem die mittlerweile alarmierte Polizei das Haus umstellt hatte, erschoß er sich selber. :|

@Mazehare

Mazehare schrieb:Ich habe weitere Fotos gefunden und es scheint sich tatsächlich um Russland zu handeln, aber mehr habe ich nicht herausgefunden.
Auf einem der Fotos sieht man deutlich die Naht:

sehr gut. Dann ist das was ich gesehen hatte ihre Halskette. Daneben auch noch eine Naht, Narbe, aber nicht so wie nach einer Obduktion (Y-Schnitt). Die sieht noch recht "frisch" aus verläuft aber seltsam für diesen Teil des Körpers. Außerdem könnte das im Sarg, was ich gesehen hatte, dann der vorbereitete , etwas durchsichtige Schleier (der ihr nachher auf den Ausschnitt gelegt wurde) gewesen sein.

Interessant auch, sie auf Fotos zu sehen, wie sie zu Lebzeiten ausgesehen hat.
Sehr bewegende Bilder.

Vielleicht ist sie durch einen Verkehrsunfall gestorben, dass könnte die vielen Hämatome erklären (auch an den Händen usw.) und die Narbe war evtl. von einer OP nach ihrem Unfall.
Sehr bewegend einfach, viel zu jung um zu Sterben, sie hatte ihr ganzes Leben noch vor sich.


@cute-leonore,
unsere Beiträge haben sich überschnitten. Danke für Deine Infos.

@cute_lenore
Kannst du mir bitte den Link zu dem Artikel geben, den du gefunden hast?

musikengel schrieb:Interessant auch, sie auf Fotos zu sehen, wie sie zu Lebzeiten ausgesehen hat.

Noch interessanter, dass sie sich nicht sehr ähnlich sieht. Also, hätte ich sie nicht persönlich gekannt, ich hätte die Tote aufgrund der Fotos der Lebenden sehr wahrscheinlich nicht identifizieren können.
Könnte natürlich am anderem Make-Up liegen.

Mich wundert allerdings, dass in so einem eindeutigem Fall noch obduziert wurde.


@cute_lenore

Toll, dass Du mehr heraus gefunden hast. Wir lagen also mit der Vermutung einer eventuellen Gewalttat richtig. Die Sache mit dem Brautkleid ergibt daher auch noch mal etwas mehr Sinn.
Ein wirklich tragischer Fall, ein sinnlos früher Tod.

Nach wie vor ungeklärt sind diese beiden Beutel da oben rechts (links im Bild) im Sarg.

cute_lenore schrieb:ich habe gerade zufällig im Netz einen Artikel zu den traurigen Bildern gefunden.

Habe auch mal danach gesucht und bin auf die gleiche Geschichte gestoßen. Sie handelt allerdings von diesem Mordfall hier:
https://medicalmiscreants.wordpress.com/2015/06/04/indiana-doctor-nurse-marriage-lasts-8-hours-til-death-do-they-part/

Das Foto der jungen Frau diente wohl nur als Blickfang und hatte mit dem Inhalt nichts zu tun.

off-peak schrieb:Mich wundert allerdings, dass in so einem eindeutigem Fall noch obduziert wurde.

Das wird doch immer bei nichtnatürlichem Tod gemacht. Hier in DE auf jeden Fall und ich denke mal, dass dieses Gesetz auch anderswo auf der Welt gilt.
Dabei wird halt u.a. auch jede Verletzung und deren Herkunft und Zeitpunkt dokumentiert, um später feststellen zu können, welche davon mit der Tat zu tun hatte oder auch, ob es Vorerkrankungen gab.
Denn, banal ausgedrückt, könnte ohne Obduktion der Täter behaupten, die blauen Flecken gab es vor der Tat schon durch Gartenarbeit, die Hauskatze hat Kratzer verursacht oder Vorerkrankungen führten zum Tod.
Wenn dann keine eindeutigen Beweise durch eine Obduktion vorlägen, käme manch ein Täter gut davon. Okay, in vorliegendem Fall hat sich der Täter selbst gerichtet.

polos schrieb:Habe auch mal danach gesucht und bin auf die gleiche Geschichte gestoßen. Sie handelt allerdings von diesem Mordfall hier:

Das scheint aber ein ganz anderer Fall zu sein, der in Indiana, USA stattgefunden hat. Die Braut Kelly E. in dem Fall war 50 Jahre alt und "unsere" Braut ist viel jünger und sieht ja auch ganz anders aus. Zumal sie aus Armenien sein soll.

Masine schrieb:Das wird doch immer bei nichtnatürlichem Tod gemacht.

Eigentlich nur, wenn die Todesursache nicht klar ist.

Masine schrieb:und ich denke mal, dass dieses Gesetz auch anderswo auf der Welt gilt.

Nicht überall.

@off-peak
Du hast Recht, Obduktionen können, aber müssen nicht automatisch angeordnet werden. Mein Fehler, danke für den Hinweis!

@Masine

Sie wären in der anfallenden Menge automatisch angeordnet auch viel zu teuer. Daher wirklich nur, wenn die Todesursache nicht erkenntlich oder verdächtig ist. Wobei selbst die letzteren Umstände nicht regelmäßig zu Obduktionen führen.
Dritte Möglichkeit ist natürlich eine, die von privat gewünscht und bezahlt wird.
Das ist übrigens gar nicht mal so teuer. Als wir mal eine vor ca 15 Jahren durchführen ließen, kam das auf ca € 350,-

wunderschönes historisches Kabinetportrait
aus Russland, Aufbahrung eines verstorbenen Mädchens.

Original anzeigen (1,0 MB)

Masine schrieb am 24.09.2021:Das scheint aber ein ganz anderer Fall zu sein, der in Indiana, USA stattgefunden hat. Die Braut Kelly E. in dem Fall war 50 Jahre alt und "unsere" Braut ist viel jünger und sieht ja auch ganz anders aus. Zumal sie aus Armenien sein soll.

@Masine
Ja, da steht ja auch, dass das Bild der jungen Frau nur als Blickfang diente. Das ganze bezieht sich auf den Post von @cute_lenore . Die Geschichte stimmt nicht. Die junge Frau wurde nicht am Hochzeitstag erschossen. Das passierte mit der Frau aus dem Post von @polos .

Zu der jungen Frau gibt es leider keine Hintergründe.

cute_lenore schrieb am 23.09.2021:Der Ehemann muss seine Frau dann angegriffen haben, die Verletzungen deuten darauf hin.

Wow, vielen Dank für die Informationen. Dann handelt es sich bei den Verletzungen an den Händen wohl um Abwehrverletzungen. Sehr traurig.
Wer weiß, möglicherweise wollte man durch eine Obduktion sicher feststellen, dass ein Schuss aus der Waffe des Ehemanns den Tod verursacht hat. Es waren noch andere Personen anwesend, Alkohol war im Spiel, da musste eventuell eine andere Todesursache ausgeschlossen werden, um den Fall abschließen zu können.

Das Kind sieht aus, als habe es eine Zeit des Leidens durchlebt.

off-peak schrieb am 23.09.2021:Könnte natürlich am anderem Make-Up liegen.

Es gibt oft eine große Diskrepanz zwischen Foto und der aufgebahrten Leiche. Krankheiten, Behandlungen, Verletzungen, Todesort, -umstände und -zeitpunkt, Aufbewahrung der Toten, alles spielt eine Rolle. Hier ein krasses Beispiel (gefunden bei Pinterest):

Mazehare schrieb:Hier ein krasses Beispiel

Wobei wir ja auch nicht wissen, wie viel Zeit zwischen dem Foto und dem Todestag liegt.

Mazehare schrieb:vielen Dank für die Informationen.

Wir haben mittlerweile geklärt, dass die Frau, die von ihren Ehemann getötet wurde, eine andere, also nicht die junge hier im Sarg, war.

off-peak schrieb am 16.10.2021:Wobei wir ja auch nicht wissen, wie viel Zeit zwischen dem Foto und dem Todestag liegt.

Auch in asiatischen Regionen gibt es der Brauch vor, einen Verstorbenen möglichst zeitnahe zum tag des Todes zu bestatten.
(Ausnahmen z.b. behördliche Beschlagnahme aufgrund laufender Ermittlungen zu den Todesumständen oder der die sterblichen Überreste
müssen über eine größere Entfernung überführt werden)

Durch das Einbalsamieren des Leichnams, das oft nicht so professionell durchgeführt wird, wie in den USA bespielsweise, wird der Körper fülliger, das Gesicht aufgedunsen. Dazu kommt der verschwenderische Gebrauch von Kosmetik bei weibl. Verstorbenen, der sie hinterher oft älter, sogar fremder aussehen lässt.
So ist die Frau auf dem Bild oben möglicherweise ebenfalls erst ein o. zwei Tage zuvor verstorben :|

@cute_lenore
Hat aber nicht wirklich was mit dem Foto zu tun, das man dazustellt. Im Bild oben tippe ich auf ein Jugendfoto der verstorbenen Frau.

@sylvana
das liegt natürlich nahe.

Aber es ist auch so, daß es zu hohen Flüssigkeitsdruck während des Einbalsamierens zum Aufblähen des Körpers kommt, vor allem der Extremitäten und im Gesicht. Der Verstorbene erscheint danach fülliger, "properer".
Das kann man auch in entsprechenden Artikeln dazu nachlesen.

Wie gesagt, beides ist möglich ;)