Postmortem Fotografie

Ein lesenswerter Artikel.

Ich glaube ich finde diese Fotografien weniger gruselig, sondern eher traurig. Für die Fotos mussten die Menschen damals sehr lange in der Position verharren, und der Gedanke dass man neben seinem toten Geschwisterkind Kind liegt ist echt traurig.

@cute_lenore
sorry, dass ich mich jetzt erst melde, war ein paar Tage nicht da.
Wunderschön, wie toll die beiden Kinder damit umgehen.
Danke für die Infos.

cute_lenore schrieb am 07.05.2018:Trauriger Hintergrund, eine junge Mutter hat sich das Leben genommen, sie war mit dem frühen Tod ihres Ehemannes nichtfertig geworden.

Wie schrecklich. die armen Kinder!

Ich finde das auch eher wahnsinnig traurig, als irgendwas anderes

ein Fund aus dem Digitalarchiv der Norwegischen Staatsbibliothek
www.nb.no :

qualitativ sehr schöne Aufnahme einer Hausaufbahrung einer Mutter und Ihrer gleichzeitig verstorbenen Tochter.

Leider gibt es zu dem Bild keine Hintergrundgeschichte, nur den Familiennamen "Grønnevold" (Fru Grønnevold)
und das Zeitfenster, aus dem das Bild stammt. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts, vor 1930)


Original anzeigen (7,1 MB)


Erkennbare Verfärbungen der Gesichtshaut und Lippen lassen evtl. auf eine Krankheit als Todesursache hindeuten.
Aber auch nur, das sie schon für einen längeren Zeitraum tot waren, als das letzte Portrait entstand.

@cute_lenore
Schoen, wie sie gleich ausgerichtet sind.

ja, eine schöne und liebevolle Aufbahrung,
Seite an Seite als lägen sie gemeinsam in einem Sarg.
Auch andere schöne Details fallen ins Auge.
Die Blumen vorne auf den Decken beinahe Spiegelbildlich, wie die Blumen in ihren Händen.

Allerdings hat nur die Mutter einen Myrtenkranz ins Haar gesteckt bekommen. Das könnte aber durchaus mit dem
traditionellen Bestattungsbrauch dort zusammenhängen.

In dem Archiv habe ich übrigens noch ein Einzelportrait der in diesem Raum aufgebahrten Frau gefunden.
Es könnte durchaus sein, das die Tochter vlt. erst kurz nach ihrer Mutter starb und noch mit ihrem Leben rang während die Mutter bereits
auf der Totenbahre lag.

cute_lenore schrieb:Allerdings hat nur die Mutter einen Myrtenkranz ins Haar gesteckt bekommen. Das könnte aber durchaus mit demtraditionellen Bestattungsbrauch dort zusammenhängen

Ist das Kind sicher ein Maedchen? Wenn nicht, wuerde es den fehlenden Kranz erklaeren.

@Alarmi
ja, ein Mädchen,
wenn Du auf das Bild klickst, es vergrößerst, dann erkennst Du es deutlich.

@cute_lenore
Ja, dann kann man die langen Haare nicht uebersehen.

@cute_lenore
@Alarmi
"schönes " Bild, und doch erfasst einen große Traurigkeit.
Neben der Mutter, auch gleich noch die Tochter., schrecklich..

was mir auffällt, der weiße Sarg der Mutter. Also in unserer Gegend sind weiße Särge Kindern vorbehalten und bei Erwachsenen sehr ungewöhnlich...
wisst ihr hier mehr darüber ?

viele grüße.

@musikengel
Also bei uns kann jeder einen weissen Sarg haben, da gibt's keine Einschraenkungen. Jeder wie er moechte halt. Allerdings bin ich hier nicht sicher, ob die Toten sich ueberhaupt schon im endgueltigen Sarg befinden oder so nur aufgebahrt werden.

@musikengel
soweit ich weiss sind weiße Särge bis heute in Skandinavien sehr gebräuchlich, auch für Erwachsene.
Ich denke, weil sie auch nicht so "drückend" oder "schwermütig" wirken, wie dunkelbraune oder schwarze Särge


Original anzeigen (0,2 MB)

@Alarmi
s.o. ;)

Die Särge sind schon die, in denen die Verstorbenen auch beigesetzt wurden.

@cute_lenore
Bei uns ist der Standardsarg aus hellem Holz. Kiefer oder Buche, ist halt auch das guenstigste.

@cute_lenore
@Alarmi
aha, sehr interessant, man lernt jeden Tag dazu.
bei uns hier in Deutschland / Mitteldeutschland..war der weiße Sarg - wie erwähnt - den Kinder vorbehalten.

musikengel schrieb:bei uns hier in Deutschland / Mitteldeutschland

Wo genau kommst Du denn her? Ich wuerde meinen Wohnort auch als Mitteldeutschland bezeichnen, und bei uns gibt es solche Einschraenkungen wie gesagt nicht.

@Alarmi
Rhein-Main-Gebiet. Aber auf dem Dorf. Hier war es so als ich aufgewachsen bin. Weis war die Farbe für Kindersärge / Jugendliche. Kann natürlich sein, dass sich das heute geändert hat. war lange nicht bei Beerdigungen - Gott sei Dank - es waren immer ältere Menschen niemals in einem weisen Sarg.

gerade gefunden...eine ganze familie in einem Sarg...
http://www.thepostmortempost.com/2016/01/20/postmortem-family-photos-the-keller-family/

@musikengel
Ich komme auch aus dem Rhein-Main-Gebiet. Von Vorschriften diesbezueglich ist mir nichts bekannt. :) Kann aber durchaus sein, dass die Leute Saerge fuer Kinder einfach aus dem Bauchgefuehl heraus anders aussuchen als fuer Erwachsene. Und ich bin immer noch in Gedanken bei der Kostenfrage. :)

Die Keller-Familie....war das nicht dieser Fall, wo der Mann Frau und Kind getoetet hat und dann sich selbst? Mir unbegreiflich, warum die in einem Sarg beerdigt wurden!