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Postmortem Fotografie

7.429 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Trauer, Memento Mori, Bilder Von Toten ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Postmortem Fotografie

10.06.2018 um 11:39
@Tibarn
oh Gott, das ist ja traumatisch. Da hast Du mit Sicherheit noch viele Jahre Alpträume gehabt.

Bei uns gab es eine Art "Aberglaube" auf dem Land, eine schwangere Frau solle nach Möglichkeit ein verstorbenes Familienmitglied nicht mehr ansehen , auch wenn es die Oma / Opa ist und friedlich aussieht. - Im offenen Sarg - der Aberglaube ruhte daher, dass es angeblich nicht gut für das Ungeborene wäre, wenn sich die Mutter dann so aufregt.


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10.06.2018 um 23:43
@musikengel

Das kenne ich!

Diesen Aberglauben gibt es auch in Polen, eine Schwangere sollte keinen Toten anschauen, denn das Kind würde so blass werden wie der Verstorbene.

Da gibt es noch so einiges....


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11.06.2018 um 07:36
Zitat von TibarnTibarn schrieb:Meine Oma wollte sie noch einmal sehen und hat mich einfach zum Leichenschauhaus mitgenommen
Omas koennen erstaunlich unsensibel sein!


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11.06.2018 um 10:58
@Alarmi
Sie kennen es so von früher, aus der eigenen Kinderzeit, als das Anschauen von Verstorbenen noch üblich war, auch für Kinder.

Das ist diese "stell Dich nicht so an mein Kind, damals....." Sichtweise.


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13.06.2018 um 21:32
Also diesen Aberglauben kenn ich nicht. Ich kenne nur die 3er Serie. Stirbt jemand sollen in kurzer Zeit danach noch 2 aus dem Umfeld sterben. Oder von ganz früher, dass die Spiegel abgehängt werden müßten, damit der Tote sich nicht sieht und im Haus bleibt...


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14.06.2018 um 08:15
Zitat von Thea6Thea6 schrieb:Oder von ganz früher, dass die Spiegel abgehängt werden müßten, damit der Tote sich nicht sieht und im Haus bleibt...
Ich dachte man soll die Spiegel verhuellen. :)

Das mit der 3erSerie kenne ich auch. Funktioniert meistens, wenn man genug Leute kennt!


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14.06.2018 um 09:05
@Thea6
Das mit den Spiegeln kenne ich auch, allerdings werden sie verhüllt.
Die 3er Regel kenne ich auch.

Wenn die Augen des Verstorbenen noch offen sind, sollte man ihm nicht direkt in die Augen schauen. Auf diese Weise "sucht" sich der Verstorbene die nächste, zu sterbende, Person aus.

Man sollte in kein ausgehobenes Grab bzw. das Loch schauen.

Der Verstorbene soll mit den Füssen voraus aus dem Haus/Wohnung getragen werden.


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14.06.2018 um 09:40
Zitat von nanusiananusia schrieb:Der Verstorbene soll mit den Füssen voraus aus dem Haus/Wohnung getragen werden
Das kenne ich so nicht, dafuer aber, dass man nicht mit den Fuessen in Richtung Tuer schlafen soll, weil in so die Verstorbenen aus dem Haus getragen warden.


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14.06.2018 um 09:46
@Alarmi

Interessant!

Ich persönlich könnte nicht mit dem Kopf Richtung Tür schlafen.....aber man kann das Bett ja so stellen, dass man seitlich liegt.


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14.06.2018 um 09:59
Zitat von nanusiananusia schrieb:Ich persönlich könnte nicht mit dem Kopf Richtung Tür schlafen
Mir ist das ziemlich egal wohin mein Kopf zeigt. :D Wenn ich schlafe, schlafe ich. :)


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14.06.2018 um 21:35
Sorry, ich meinte der Spiegel wird verhüllt, abgehängt weil was drüber gehängt wurde. Und da war noch, dass alle Uhren im Haus angehalten wurden...


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15.06.2018 um 07:04
Zitat von Thea6Thea6 schrieb:Und da war noch, dass alle Uhren im Haus angehalten wurden...
Warum das denn? Das hab ich noch nie gehoert!


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15.06.2018 um 08:38
@Alarmi

Ja, davon habe ich auch schon gehört/gelesen. Wenn ich mich nicht täusche werden die Uhren zum Todeszeitpunkt angehalten. Als Zeichen, dass die Zeit für die Hinterbliebenen quasi stehen geblieben ist. Vielleicht habe ich das auch falsch wiedergegeben, aber @cute_lenore wird mich bzw uns sicher erklären worum es da genau geht.


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15.06.2018 um 08:42
@Alarmi
@nanusia

hier gefunden:

https://www.dorn-bestattungen.de/de/trauerkultur/alte-totenbraeuche/ (Archiv-Version vom 27.05.2018)

Alte Bräuche
Kurz nach Eintritt des Todes wird ein Fenster geöffnet, damit die Seele hinausfliegen kann. Danach werden die Augen und der Mund geschlossen und das Gesicht bedeckt, damit der Tote Ruhe findet und niemanden nachholt.
Die Leiche wird aufgebahrt, gewaschen, gekleidet, geschmückt und bewacht. Die Totenwache ist vermutlich durch den Glauben entstanden, in einem Sterbehaus nicht schlafen zu dürfen, weil man sonst nachstirbt, oder aus dem Gefühl heraus, den Toten vor drohenden Gefahren wie Dämonen und Teufeln "bewachen" zu müssen. Geweihte Kerzen werden neben dem Leichnam aufgestellt, die nicht verlöschen dürfen, solange der Tote im Haus ist.
Alle Spiegel sollen verhängt oder umgedreht werden. Wenn eine Leiche sich spiegelt, folgt ein weiterer Todesfall, wird gesagt, oder der Tote erscheint als Geist. Alle Uhren werden angehalten, weil der Tote das Zeitliche verlassen hat. Er soll seine Ruhe finden. Alle im Haus müssen geweckt werden, auch die Tiere. Die Blumenstöcke werden aus dem Sterbezimmer entfernt und die Möbel gerückt. Dies wurde früher mit Todansagen verbunden. So wurden nicht nur die Nachbarn von dem Todesfall in Kenntnis gesetzt, sondern auch das Vieh, die Pflanzen und die Gegenstände.


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15.06.2018 um 08:45
@musikengel

Super!

Danke für diese Information.

Genau so kenne ich es aus Serbien und Polen.


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17.06.2018 um 11:39
Zitat von nanusiananusia schrieb:Ja, davon habe ich auch schon gehört/gelesen. Wenn ich mich nicht täusche werden die Uhren zum Todeszeitpunkt angehalten. Als Zeichen, dass die Zeit für die Hinterbliebenen quasi stehen geblieben ist. Vielleicht habe ich das auch falsch wiedergegeben, aber @cute_lenore wird mich bzw uns sicher erklären worum es da genau geht.
hm.. eine genauere Erklärung habe ich auch nicht parat, ich denke auch, der Brauch des Uhren Anhaltens ist oben schon sehr treffend interpretiert.


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17.06.2018 um 11:49
mittlerweile ermutigen und unterstützen Trauerberater/Begleiterinnen aber auch Bestatter Angehörige, alte Bräuche und Traditionen wieder aufleben zu lassen, zu pflegen. Wie z.b die Hausaufbahrung.

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Eine im Alter von 67 Jahren an Krebs verstorbene Frau wurde anschließend von Ihrem Ehemann in der Stube der Wohnung aufgebahrt.


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17.06.2018 um 15:09
Eine Schulfreundin ist vor kurzem nach langem schweren Leiden zu Hause verstorben und wurde dort auch aufgebahrt. Meine Mutter meinte, es war ein schrecklicher Anblick und sie sei froh, dass der Exmann den Kindern nicht gesagt habe, dass die Mutter aufgebahrt besucht werden könnte. Ich selber wollte sie keinesfalls mehr sehen, es ist schon schlimm genug, nur am Rande den Verfall mitzubekommen und ich erinnere mich lieber an sie in gesunden Tagen.
Was mein ihr, soll man auf dem Foto der Sterbeparte jung und gesund aussehen, oder doch eher so, wie man kurz vorher ausgesehen hat?


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Postmortem Fotografie

17.06.2018 um 15:41
@sylvana
erst einmal ein "Drücker" für Dich. Schlimm, eine Schulkameradin. meist im gleichen Alter zu verlieren.
ich denke, wenn ein Verstorbener noch relativ "gut" aussieht und friedlich, dann kann man ihn / sie sich ansehen, ob Kinder das so gut verarbeiten, wage ich zu bezweifeln.
Es ist auch ein Unterschied, ob jemand ein sehr langes Leben hatte, oder so jung sterben musste.
Zu Hause aufbahren, würde ich heute schon überhaupt nicht mehr machen, .
ich finde es richtig, dass du sie Dir nicht mir angesehen hast und sie lieber so in Erinnerung behältst wie sie war. Das muss man aber von Fall zu Fall entscheiden / unterscheiden, und auch je nachdem wie nah man einem Menschen gestanden hat.
lg.


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Postmortem Fotografie

17.06.2018 um 16:14
Habe nun alle Fotos der über 300 Seiten angeschaut und zum Teil die Beiträge gelesen.
Ich finde dieses Thema zum Teil sehr Interessant.. zum Teil auch erschreckend.

Geht es nur mir so oder sind es größtenteils Kinder die man fotografierte? Vielleicht deshalb weil es noch keine anderen Bilder gab und man wollte doch noch eine Erinnerung?

Das mit den Ständern finde ich interessant. Wobei man bei manchen Fotos sieht das die Menschen auf dem Boden liegen und alles so arrangiert wurde als würden sie stehen.

lg


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