@MiaJinn als die photographie seinen siegeszug begann,da waren familienbilder eine sehr kostspielige angelegenheit.die ausrüstung war sperrig,der aufbau langwierig,genauso wie die belichtungszeiten.
es wurden dann viele aufnahmen von toten gemacht,gemalte bilder waren teurer,noch langwieriger und schon deswegen unmöglich.
wenn beispielsweise ein kind starb,dauerte es in der regel mehrere stunden,bis ein photograph kommen konnte,der aufbau stand und auch die angehörigen mental bereit waren,sich mit dem verstorbenen kind "knipsen" zu lassen.
die totenstarre setzte bereits ein,der leichnam wurde eingekleidet,geschminkt und nach heutigem duktus "drapiert".das alles sollte lediglich das andenken an einen geliebten menschen bewahren.
die mode dieser praxis war ab mitte des 19.jahrhunderts groß und wer es sich leisten konnte,der tat dieses.
es gibt viele aufnahmen aus viktorianischer zeit,da stehen oder sitzen die angehörigen flankiert vom leichnam und sehen für uns teilnahmslos aus oder die geschwister wurden auf einer couch um den toten herum gesetzt.alles,was uns heute so abstrus.makaber oder gefühllos erscheint,war damals die einzige möglichkeit eine erinnerung an einen geliebten menschen zu erhalten.