Postmortem Fotografie

Ich danke dir für deine Worte.
Ich muss zu geben, ich hatte sie vergessen.

@Agnodike

ich selber habe meine Mutter 24 Stunden am Tag auf der Palliativstation begleitet, Ich war mehrere Wochen auf der Palliativstation und habe auf dem Flur auf einem Sofa geschlafen. Im Zimmer meiner Mutter konnte ich nicht Schlafen da dort schon mein Vater schlief.

Meine Mutter starb ausgerechnet zu dem Zeitpunkt an dem ich gerade auf einer anderen Etage war. Und ich bin mir sehr sicher, sie wollte es so, sie wollte nicht das ich mit ansehe wie Sie stirbt, sondern sie wollte lieber das ich Sie sehe wenn sie schon von uns gegangen ist.

Sterbende spüren wann es zu Ende geht und können den Tod auch noch Wochen hinauszögern. Die Ärzte haben dafür keine Erklärung wie so etwas möglich ist das z.B. ein Sterbender mit kaum noch Funktionierenden Organen solange Leben kann.

Meine Mutter sah ich dann erst als sie schon verstorben war.

Der Kopf lehnte zum Fenster hin, aber sie schaute nicht aus dem Fenster raus wie ich an Ihren Augen sehen konnte, sondern auf etwas, was vor Ihr gestanden haben muss.

Mein Vater oder ein Arzt stand aber nicht vor Ihr als Sie starb.
Bis heute ist die Frage ungeklärt was meine Mutter vor sich gesehen hat bevor sie starb, man kann an vieles Denken aber Wissen wird man es nie.

BestatterNRW schrieb:Bis heute ist die Frage ungeklärt was meine Mutter vor sich gesehen hat bevor sie starb, man kann an vieles Denken aber Wissen wird man es nie.

Danke für deine Worte.

Nichts zu danken, ich erzähle nur was ich erlebt habe.

TV Sendungen oder Ärzte versuchen immer wieder zu erklären was im Gehirn passiert wenn man stirbt, aber eindeutig beweisen lässt es sich nicht.

Bei Nahtoderfahrungen sieht man meistens sich selber auf dem Operationstisch liegen oder bei einem Unfall auf der Straße liegen.

Vor ein paar Jahren hat sich mal ein Amerikanisches Krankenhaus auf einen Test eingelassen was das Thema Nahtoderfahrung angeht.Bei einem Operationssaal wurde eine 3 Stellige Nummer auf die Operationslampe geklebt, die Nummer ist nur von Oben sichtbar.

Im Operationssaal des Krankenhauses gab es dann einen Vorfall bei dem der Patient operiert wurde und sein Herz für mehrere Minuten aussetzte und er reanimiert werden musste.

Man hat den Patienten nach der Operation in der Aufwachphase gefragt ob er gemerkt habe das er ein paar Minuten Klinisch Tod gewesen sei. Der Patient antwortete dann, er habe eine Nahtoderfahrung gehabt, er hätte sich selber von der Decke des Operationssaales gesehen.

Dann wurde er gefragt ob er die 3 Stellige Nummer auf der Operationslampe gesehen hätte, er Antwortete mit Ja und konnte die Korrekte Nummer wiedergeben. Die Ärzte schenkten dem Patienten aber keinen Glauben und sagten das es Zufall und Glück gewesen wäre.

Es ist also schwierig Menschen etwas zu beweisen, die gar keine Beweise zulassen.

pokpok schrieb:Ich fände es einfach mal abartig sich die Asche eines Verstorbenen in die heimische Stube zu stellen. Ist das ein Fetisch?

In so ziemlich jedem Land ausser unserem ist das voellig normal.

BestatterNRW schrieb:Auch kommt noch hinzu das man vor einer Feuerbestattung von einem Amtsarzt im Krematorium untersucht wird, ob man wirklich eines Natürlichen Todes verstorben ist, und ich möchte nicht gerne nackt von einem Amtsarzt begutachtet werden wenn ich kurz davor stehe in den Ofen geschoben zu werden.

Also ich wurde schon zu Lebzeiten von zahlreichen Aerzten nackt und in zahlreichen Koerperoeffnungen begutachtet und wuesste nicht, wieso mich das dann ausgerechnet wenn ich tot bin stoeren sollte.

Ich werde mich mal der Uni vermachen, da bin ich wenigstens noch zu was nuetze.

Was die Augen von Toten angeht - die gehen normalerweise einfach ins Leere. Es muss nicht sein, dass irgendwas angeschaut wurde. Das ist normal, wenn das Bewusstsein weggeht. Und Tote sehen finde ich einfach nur entspannt aus - was sie ja auch sind. :)

Und sorry, aber Deine Geschichte mit der dreistelligen Nummer stimmt nicht. Da lief tatsaechlich eine Studie in amerikanischen Krankenhaeusern, aber kein einziger Patient hat diese Nummer, die uebrigens nicht auf der Lampe war sondern auf einer deutlich sichtbaren Leuchttafel unter der Decke, gesehen oder erwaehnt. Sollte es da einen gegenteiligen Bericht geben, bitte ich um die Quelle. Dass die Aerzte dem Patienten nicht glauben wollten halte ich fuer totalen Bloedsinn, denn wozu macht man eine Studie, wenn man dann positive Ergebnisse auslaesst?

@Alarmi

gab es etwa außer meiner Studie die ich gelesen habe noch eine andere?
Das war mir nicht bekannt

Sicherlich sehen die Augen von Verstorbenen ins Leere, aber anhand der Pupille sieht man ob etwas fixiert wurde einen genauen Punkt worauf Sie schauten. Wenn der Tod einsetzt, wird keine Pupille mehr Grösser oder kleiner, es bleibt alles so, wie es beim letzten Lebenden Moment war.

Alarmi schrieb:Also ich wurde schon zu Lebzeiten von zahlreichen Aerzten nackt und in zahlreichen Koerperoeffnungen begutachtet und wuesste nicht, wieso mich das dann ausgerechnet wenn ich tot bin stoeren sollte.

Einer Freundin von mir gehts ähnlich, was das betrifft.
Allein der Gedanke daran, später, wenn sie gestorben ist nackt auf dem Untersuchungstisch eines Arztes, Pathologen oder der Arbeitsplatte beim Bestatter zu liegen und von Fremden angeschaut und berührt zu werden bereitet ihr Unbehagen.

Ich denke das hat weniger mit Scham zu tun unbekleidet vor einem Fremden zu liegen, von diesem angefasst zu werden sondern es ist mehr unterbewusst die Angst vor dem Tot, der zwangsläufig mit dieser Situation einhergeht.
Zu wissen, in dieser Situation nur noch eine leblose tote Hülle zu sein, die das alles hilflos über sich ergehen lassen muss.

Alarmi schrieb:In so ziemlich jedem Land ausser unserem ist das voellig normal.

Ist mir klar, doch ich mache da keine Unterschiede. Anderswo wohnt man auch auf Friedhöfen und schläft auf Gräber. Muss man auch nicht gut finden.

@cute_lenore

In den meisten Fällen geht es auch ohne (Edelstahlbahre) beim Bestatter.

Anziehen und Reinigen des Verstorbenen kann man auch auf der Überführungstrage erledigen, oder direkt im Sarg. Ein Spülbecken gibt es in jeder Friedhofskapelle.

In Kirchlichen Krankenhäusern oder Altenheimen/Palliativstationen werden Verstorbene von den Pflegekräften nach dem Tod gewaschen und angezogen. Dort kann der Verstorbene 24 Stunden nach dem Tod noch in seinem Zimmer bleiben, bevor er vom Bestatter abgeholt wird. So haben Pflegekräfte und Freunde sowie Angehörige noch Zeit sich direkt vor Ort zu verabschieden.

In Städtischen Krankenhäusern ist das nicht der Fall, zumindest das was ich bisher erlebt habe. Dort werden Verstorbene nach dem Tod mit dem Bettlaken auf eine Edelstahlbahre gehoben und in den Kühlkeller gefahren.

Ach Erinnerungsfotos von Verwandten möchte doch jeder haben. Da zur damaligen Zeit die Fotografie ein reiner Luxus war und man meistens eher welche machte, wenn man sich selbst nicht mehr gross veränderte, war dies die letzte Möglichkeit ein brauchbares Bild zu bekommen. Man sollte nicht immer gleich alles verurteilen, was einem selbst fremd erscheint...

@illik

früher gab es auch schon Testamente. Es kann natürlich auch sein das Früher die Menschen erst Geld zum Fotografieren hatten, wenn der Erbteil ausgezahlt wurde. Und dann wurde gleich die ganze Familie meistens mitgenommen um sich mit dem Verstorbenen fotografieren zu lassen, dessen Geld für das Bild verwendet wurde :)

Bisher habe ich noch auf keinem Postmortem Bild eine arme Person gesehen sondern immer Menschen mit guten Anzügen oder guten Kleidern. Arme Menschen konnten sich früher noch nicht mal gute Anzüge oder gute Kleider leisten, anders wie heute wo es Second Hand Läden gibt.

@BestatterNRW

Man konnte sie aber beim Fotografen leihen, d.h. viele Fotografen hatten "gute Kleider" extra für bestimmte Anlässe im Fundus und gegen einen Aufpreis konnte man sich in ebendiesen ablichten lassen.
Und wenn man sich solche Bilder anschaut wird man bemerken, dass die Menschen unter den "guten Kleidern" verbrauchte und vom Leben gekennzeichnete Gesichter aufweisen.
Ein reicher Mensch wird sicherlich nicht bis zum Tode eines Familienmitglieds gewartet haben, um ein gemeinsames Foto zu bekommen. Er hatte ja das Geld für zahlreiche andere Fotografien.

@Chromosom deswegen sagte ich ja, das es sein könnte das die Menschen erst genug Geld hatten zum Fotografen zu gehen, wenn sie erbten :)

In Gesichtern von Menschen sieht jeder etwas anderes. Vom Leben gekennzeichnete Gesichter gibt es auch bei Reichen:)

Gute Nacht

@BestatterNRW
Die sind meistens sogar gekennzeichneter. Bei so manchen sieht mans aber nicht, da man mit Geld nunmal "korrekturen" vollbringen kann.

@BestatterNRW

Wenn sie denn das Geld erst mit auszahlen des Erbes hatten, wo haben sie dann solange den Verstorbenen aufbewahrt?

BestatterNRW schrieb:gab es etwa außer meiner Studie die ich gelesen habe noch eine andere?
Das war mir nicht bekannt

Soweit ich weiss laeuft diese Studie aktuell sogar immer noch. Aber Du musst zugeben, dass es reinster Quatsch ist, zuerst irgendwelche Nummern irgendwo aufzukleben um zu studieren ob Nahtoderlebnisse realistisch sind oder ob nur das Gehirn einen Streich spielt, und dann alle positiv ablaufenden Vorkommnisse zu leugnen! :) Dann koennte man sich die Studie auch gleich sparen! :)

BestatterNRW schrieb:Sicherlich sehen die Augen von Verstorbenen ins Leere, aber anhand der Pupille sieht man ob etwas fixiert wurde einen genauen Punkt worauf Sie schauten. Wenn der Tod einsetzt, wird keine Pupille mehr Grösser oder kleiner, es bleibt alles so, wie es beim letzten Lebenden Moment war.

Ich wage ernsthaft zu bezweifeln, dass Du anhand dessen, wie die Pupille aussieht, ablesen kannst was genau angeschaut oder fixiert wird! :) Das kann bestenfalls ein Optiker unter Zuhilfenahme von Geraeten, aber wohl kaum mit Augenmass. Ausserdem weisst Du auch nicht ob der Kopf auch wirklich noch so lag, wie er im Augenblick des Todes, also zum letzten Blick, positioniert war. Er kann durchaus noch zur Seite gesackt sein. Und vielleicht war die Fokussierung der Pupille im Augenblick des Todes auch gar nicht abgeschlossen - der Tod kann eingetreten sein bevor die Sterbende in der Lage war, das anzusehen, was sie ansehen wollte.

@Alarmi

Jeder sieht in den Augen eines Verstorbenen Angehörigen etwas anderes. Ich sagte nur meine Meinung. Meine Mutter lag noch genau so da, wie in dem Moment als der Tod eintrat, auch von den Pflegekräften wurde nichts verändert, da meine Mutter noch 2 Stunden vor dem Tod gewaschen und neu Angezogen wurde.

Von Studien halte ich nichts, ich glaube an nichts, was ich nicht selber erlebt habe :)
Die Frage ob es einen Gott gibt, ist selbst für mich als Bestatter noch nicht geklärt

Glaubst du an Gott oder an eine Höhere Ebene?

Ich klink mich an der Stelle mal ein nachdem ich schon wochenlang mitlese und das Thema einfach super interessant finde....
@Alarmi
Das was du mit den Augen gesagt hast sehe ich auch so...vielleicht kennt das jemand von euch..ich ertappe mich immer wieder...vor allem in der Arbeit...wie ich teilweise minutenlang auf eine bestimmte Stelle starre ohne mich zu bewegen..ist mir auch egal ob da jemand durchs Bild latscht oder tanzt...was auch immer...das merke ich teilweise gar nicht.
Ist für andere oft irritierend weil sie sich beobachtet fühlen oder denken man hat es nicht mehr alle...;-)
..für mich hat das was von Energie tanken...das ist Entspannung, man schweift richtig weg ist gar nicht richtig da. Ich könnte mir gut vorstellen dass im Moment des Todes ein ähnlicher Zustand eintritt.
@Bestatter NRW
Hast natürlich auch recht wenn du sagst jeder interpretiert das für sich selber...die Menschen möchten ja auch evtl. Was bestimmtes glauben. Das soll man ihnen nicht nehmen.

@Peppercookie

Danke für deinen Satz.

Plant nicht eure Beerdigung, sondern das sollen die tun, die damit später Leben müssen.

Ich möchte aus einer Trauerfeier eine Lebensfeier machen, ja ich möchte sogar eine Geburtstagsfeier daraus machen, weil ich auch denke, daß dass was einen beseelt hat, was seine Persönlichkeit ist, das liegt nie in so einer Holzkiste drin oder in so einer kleinen Blechbüchse.

Wie sieht das Leben nach dem Tod aus?

Da stelle ich mir gar nichts vor, nämlich all das, was ich mir vorstelle wird kleinkariert sein.

Das wird nicht so sein wie wir Christen uns es vorstellen, wie Muslime oder andere es sich vorstellen, es ist einfach.

Und diese Gewissheit können sie für mich jedes mal entdecken wenn sie sich mal hinsetzen an den Sarg eines Verstorbenen Menschen, da kann einer noch so viel mitgemacht haben, das im Tode ruhende Gesicht spiegelt als hätte es was gesehen wo wir nicht mehr wagen daran zu Glauben.

Und was macht unsere Gesellschaft, wir schminken Ihn schön, wir wagen nicht mehr dir Realität des Todes und damit auch die Realität des Lebens zu akzeptieren.