Alarmi schrieb:PM-Fotos sind in manchen Gegenden und Glaubensgemeinschaften ganz normal, und da weiss dann auch jeder schon vorher, dass fotografiert wird und kann bei Zeiten darum bitten, es zu unterlassen.
Wobei ich persoenlich eine recht pietaetlose Einstellung gegenueber dem Toten selbst habe. Meine gesamte Sorge gilt den Hinterbliebenen. Der Tote ist tot. Weg. Vorbei. Ihn interessiert nicht mehr, was passiert. Den Schmerz haben die Hinterbliebenen ...
Das wird es sein, warum ich diese Einstellung u.a. zu Postmortem-Fotos habe:
Meine Vorfahren und ich kommen nicht aus Gegenden oder gehören Glaubensgemeinschaften an,
die Gefallen daran finden oder ein letztes Foto als abschließenden Eindruck zur Erinnerung brauchen.
Und
im Gegensatz zu dir behandeln wir Verstorbene und ihre sterbliche Hülle sehr respektvoll.
Schließlich war sie ja der materielle Stoff, der uns zu Lebzeiten körperlich Liebe (oder auch
Härte) spüren ließ. Sie vermittelte uns optisch die Zeit der Reife, der Blüte, des Alterns,
des Siechtums und hat uns begleitet.
Das Hinterbliebene trauern, ist üblich, dass man an gemeinsame schöne Zeiten zurückdenken
darf, tröstlich, aber letztendlich gehen wir alle mal diesen Weg und viele glauben, sich
wieder zu sehen. Man kann die Gegebenheit, nur auf Dauer auf dieser Welt zu sein,
auch übertrieben dramatisieren. Wenn ich z.B. an "Klageweiber" in verschiedenen
Kulturen denke, sträuben sich mit die Nackenhaare.
Ich gehe jedenfalls mit Verstorbenen pietätvoll um, sei es im Gedenken - wo jeder Groll
ohnehin an der Endlichkeit abprallt - wie auch mit seinem Körper. Und der Gedanke:
"Der Tote ist tot. Weg. Vorbei" liegt mir absolut fern. Aber so hat jeder seine eigene Art,
mit dem Tod umzugehen.
Ich werde mich hier auch nicht mehr diskussionsmäßig einbringen, weil die meisten
(wenn nicht sogar alle) diese Art der fotografischen Darstellung als normal und richtig
empfinden und ich das natürlich akzeptiere. Und die Freude daran möchte ich nicht
durch meine kritischen Beiträge weiter stören.