@kokokalitiaaber wie kommst du denn darauf, dass deine meinung bzw. dein plädoyer dazu maßgeblich sei? warum haben die beiden nicht ebenso ein recht gehört und ernst genommen zu werden? warum sollte die meinung von personen, die nicht durch das wort beleidigt werden, mehr wert sein als die meinung derer, auf die das wort abzielt?
Meine Meinung ist keineswegs mehr wert, sowohl diese beiden Menschen als auch ich haben das gleiche Recht, sich zum Thema zu äußern.
Ich denke aber, dass du bewusst dieses Beispiel auswähltest als Argument, um sagen zu können:,,Guck mal, Betroffene sehen das so und so, das wiegt also schwerer, als deine Ansicht."
Ist ja legitim, doch für mich kein greifendes Argument ^^
es geht nicht um ein verbot, sondern um konsequenzen, wie der streichung aus kinderbüchern oder einem bußgeld wegen beleidigung. denn auch diskriminierung ist nicht freiheitsfördernd. zumindest nicht für die betroffenen. damit verbietest du ihnen nämlich die freiheit der selbstbenennenung. selbstverständlich gibt es diskriminierende begriffe und beleidigungen jeglicher richtung. aber allen ist meiner meinung gleich: warum verteidigen, wenn man sie doch eh nicht benutzen will?
Der Versuch, Begriffe aus der Literatur und dem Wortschatz zu entfernen, ist faktisch ein Verbot.
Die Freiheit der Selbstbenennung wird niemandem genommen, denn jeder kann sich nennen, wie er will. Schließlich geht ja niemand zu Farbigen und sagt:,,Du MUSST jetzt SO genannt werden!"
Dies wäre eine Einschränkung von Freiheit der Selbstbenennung.
Warum verteidigen, wenn man die Begriffe nicht benutzen will?
Ich spreche mich nicht für rassistische Begriffe aus, weil ich sie toll finde und rassistische Ansichten hätte und mein ,,Spielzeug" nicht verlieren möchte.
Für mich ist vor allem entscheidend, dass ich es ablehne, literarische, künstlerische Werke je nach Zeitgeist abzuändern, wie sie einem gefallen oder wie es grade die Gesellschaft will.
Ich bin der Meinung, Künstler haben mit ihren Werken, ob es nun Literatur oder gemalte Bilder oder sonstwas sind, eine Botschaft insgesamt geschaffen.
Aus Respekt vor dem Künstler und seinen Intentionen, die er bei der Gestaltung des Werkes hatte, seinen Botschaften, spreche ich mich dagegen aus, sie leichtfertig zu ändern und anzupassen.
Sie sollten so sein und bleiben, wie vom Künstler gedacht.
Allein dieser Künstler selbst hat meiner Ansicht nach das Recht, Änderungen vorzunehmen.
Das Argument, das Kunstwerk sei beleidigend und gehöre so nicht in unsere Zeit, lasse ich nicht gelten - denn unzählige Stile und Kunstobjekte waren zu verschiedenen Zeiten unterschiedlich bewertet, mal fand man sie klasse, mal fürchterlich, mal schmeichelnd, mal beleidigend.
Es ist keine Achtung, einfach beliebige Änderungen vorzunehmen.
Was würde man beispielsweise sagen, wenn eine Gruppe Muslime ankäme und meinte, Leonardo Da Vincis Bild ,,Das letzte Abendmahl" würde ihre religiösen Gefühle verletzen und müsste umgeändert werden?
Zudem bleibe ich auch dabei, muss ich sagen:,,Es ist ein billiger und leichter Weg, einfach Streichungen unangenehmer Begriffe vorzunehmen. Man geht damit der Aufgabe aus dem Weg, Kindern, aber auch noch weniger gebildeten Menschen zu erklären, was es mit den Begriffen auf sich hat. Ebenso behaupte ich, dass man mit diesem Verhalten versucht, die (eigene) Geschichte unter den Teppich zu kehren. Das sollte man aber gerade nicht.
Man sollte dem Ideal von Aufklärung und Selbstbestimmung folgen!"