Kinder? Nein danke!

violetluna schrieb:Liebe, egal, wie ein Mensch ist, wie er sich verhält, was er tut.

Auf die Gefahr hin, dass es zu offtopic wird:
Liebe zu sich selbst bedeutet auch Fürsorge, sich seiner selbst bewusst zu sein und gewillt sein, an Fehlern zu arbeiten. Tu ich das nicht, ist das ein Zeichen davon, dass ich mich selbst vernachlässige, ergo ein Mangel an Liebe. Aber selbst wenn ich einen außerordentlichen Fehler begehen würde, würde ich versuchen, mich nicht hängen zu lassen. Ich würde mich weiterhin Lieben, mich um mich kümmern.

Da ich kinderlos bin, kann ich gar nicht sagen, ob ich mein Kind auch dann noch lieben würde, wenn es eine grausame Tat begeht, etwa Mord, oder ob ich es aufgeben würde. Das ist etwas, das man erleben muss, um es beantworten zu können, finde ich. Ich verstehe aber, dass die Liebe von Eltern so immens ist, dass sie dem Kind zwar nicht unbedingt alles verzeihen, es aber bedingungslos lieben.

abberline schrieb:Und genau das alles wird man jemandem ohne Kinder nie vermitteln können. Egal wie viele Bücher sie lesen oder was von chemischen Vorgängen und ähnlichem Kokolores erzählen wollen.Da lob ich mir das Bestreben nach der Wiederverzauberung der Welt, um es mit den Romantikern des 19. Jhdts zu sagen.

Wer ohne Kinder nie seiner Phantasie nachhängen, mal irgendwo im Sand bohren kann (war derjenige denn nie selber ein Kind?), hin und wieder die Welt ganz neu entdecken kann, sich Freiräume schaffen, also ein Kind letztlich als Krücke für all das braucht, was er doch eigentlich selber könnte und sich bloß nicht mehr traut, der tut mir leid.
Für die "Wiederverzauberung" gibt es auch ein anderes, böseres Wort: Realitätsflucht. Das die Menschen heute ebenso ganz ohne Kinder ausleben können, man denke an Fantasy, Computerspiele oder an LARP, wo sich auch die Erwachsenen in vergangene Zeiten oder Fantasy-Welten "beamen" können, um ihr inneres Kind herauszulassen und einfach zu spielen.

@abberline

Es war auch so. Und nicht anders.
@T.Rick

Das leben bietet auch dazwischen dinge die auch nicht ohne sind.
Mensch kann vergessen das es dies noch gibt.

Ich habe nächtelang Guitar Heros geübt, um meine kinder eins auszuwischen und besser darin zu sein wie sie. Was mich fast gelungen wäre.

Nur ob ich mir dieses spiel geholt hätte?

Wäre ich immer up to date in diesen punkt?
Unser Sohn spielte allerdings nicht nur mit Plasystation, sondern auch mit Holz, stein und soweiter.
Probierte Sportarten aus und stellte fest das Fußball und der Ton dazu nichts für ihm war, was der mama erfreute weil jedes Wochenende Kuchen backen oder salate machen ihr nicht so zusagte.

Er lernte seine stärke kennen, lernte was er so alles kann, was ihm spaß machte was nicht. Ein bisschen bedauer ich die ganztagsschulen. Ich ging halbe tage arbeiten. Und sah sie stundenlang mit Holz spielen, sich und die welt vergessend. Dies tut er heute noch als Hobby, als ausgleich.

@T.Rick
Kinder sind niemals eine Krücke. Allein der Vergleich von Kindern mit Telespielen und Spielstationen auf denen irgendwelche digitalen Animationen laufen, bedarf eigentlich keines Kommentars. Merke.. mit einem Telespiel. oder neudeutsch Playstation, lässt niemand sein inneres Kind heraus. Dazu wären andere Dinge nötig, als vor einem Kasten Outlast und Co zu zocken. Das kann man machen, keine Frage, aber inneres Kind per Herr der Ringe lesen und WoW zocken? Dann jag ich aber lieber mit den Kindern den Saruman beim Waldspaziergang und erkläre den Kindern dabei die alten Legenden und Geschichten, tob mit ihnen durch die Pfützen, sammel Früchte oder Nüsse und erkläre den Wald und die Tiere etc.
Oder zeig ihnen, wie man am PC was macht etc.
Oder sing mit ihnen Iron Maiden Songs😘
Und daaann kann man immer noch Playsi zocken

Und ohne Kinder kannst Du keinen Waldspaziergang machen oder Nüsse sammeln, zum Spaß durch Pfützen toben? Klar, als Erwachsener macht man sowas (normalerweise) nicht mehr. Aber warum eigentlich nicht, wer hindert einen daran? Irgendeine Selbstzensur im Kopf?
Nur zusammen mit Kindern "traut man sich". Denn dann erst ist es "erlaubt". Kind als Krücke zum kindlichen Spaßhaben. Irgendwie traurig.

Intemporal schrieb:Auf die Gefahr hin, dass es zu offtopic wird:
Liebe zu sich selbst bedeutet auch Fürsorge, sich seiner selbst bewusst zu sein und gewillt sein, an Fehlern zu arbeiten. Tu ich das nicht, ist das ein Zeichen davon, dass ich mich selbst vernachlässige, ergo ein Mangel an Liebe. Aber selbst wenn ich einen außerordentlichen Fehler begehen würde, würde ich versuchen, mich nicht hängen zu lassen. Ich würde mich weiterhin Lieben, mich um mich kümmern.

Hmmm, ja, das ist ein guter Gedankengang. Da hast du absolut recht.
Ich habe das eher anders gemeint: diese bedingungslose Selbstliebe als Ausrede dafür, machen zu können, was man will und nichts ändern zu wollen. So nach dem Motto: "Ich bin zwar ein Serienkiller aber hey - ich liebe mich, so wie ich bin! Das ist das Allerwichtigste!". Ich bin mir sicher Kim Jong-Un oder Trump lieben sich selbst auch. ^^

Intemporal schrieb:Da ich kinderlos bin, kann ich gar nicht sagen, ob ich mein Kind auch dann noch lieben würde, wenn es eine grausame Tat begeht, etwa Mord, oder ob ich es aufgeben würde. Das ist etwas, das man erleben muss, um es beantworten zu können, finde ich. Ich verstehe aber, dass die Liebe von Eltern so immens ist, dass sie dem Kind zwar nicht unbedingt alles verzeihen, es aber bedingungslos lieben.

Ich kann es auch nicht sagen, ich habe auch keine Kinder. Ich kann nur vom Verstand her nicht begreifen, wie man jemanden lieben kann, auch wenn er ganz schlimme Taten begeht. Ich kann auch diese Frauen nicht verstehen, die Mördern oder Vergewaltigern Briefe ins Gefängnis schicken und diese dann sogar heiraten. Wie kann man ausblenden, was der Mensch getan hat? Vielleicht ist das bei Kindern nochmals anders, ich weiß es nicht. Es fällt mir nur sehr schwer, das nachzuvollziehen.

T.Rick schrieb:Und ohne Kinder kannst Du keinen Waldspaziergang machen oder Nüsse sammeln, zum Spaß durch Pfützen toben? Klar, als Erwachsener macht man sowas (normalerweise) nicht mehr. Aber warum eigentlich nicht, wer hindert einen daran? Irgendeine Selbstzensur im Kopf?
Nur zusammen mit Kindern "traut man sich". Denn dann erst ist es "erlaubt". Kind als Krücke zum kindlichen Spaßhaben. Irgendwie traurig.

Das ist glaub ich gar nicht der Punkt oder die Aussage, wenn ich das richtig verstanden habe. Die Aussage war vielmehr, dass einem Kinder durch ihre eigene Gedanken- und Lebenswelt das Leben aus einer anderen Perspektive zeigen. Einer Perspektive, die man als Erwachsener oft einfach nicht mehr hat.

Nur wegen dieser anderen Perspektive würde ich mir trotzdem kein Kind anschaffen. Zumal kindliche Perspektiven oft (zwangsläufig) naiv und wenig realistisch sind, siehe die momentanen Klimademonstrationen - viel hübsche Wunschträume, Lippenbekenntnisse, Forderungen und heiße Luft, aber keine brauchbaren Lösungen, die sollen dann gefälligst doch wieder die Erwachsenen liefern. Typisch Kinder.

violetluna schrieb:Ich habe das eher anders gemeint: diese bedingungslose Selbstliebe als Ausrede dafür, machen zu können, was man will und nichts ändern zu wollen. So nach dem Motto: "Ich bin zwar ein Serienkiller aber hey - ich liebe mich, so wie ich bin! Das ist das Allerwichtigste!".

Das hätte ja schon fast etwas Narzisstisches oder Selbstverliebtes... Das wäre zumindest gestört. Ich glaube, da haben wir aneinander vorbei geschrieben. ^^ Ich interpretiere Selbstliebe schon als etwas Positives. Manipuliant sind viele Menschen bis zu einem gewissen Grad... Aber ich will nicht abstreiten, dass es nicht die ein oder anderen gibt, die glauben, über alles zu stehen und sich somit auch alles konsequenzfrei erlauben zu können, aber damit bewegt man sich ja wieder in einem negativen Spektrum. Was, wie ich finde, eine verzerrte Selbstwahrnehmung darstellt, das wiederrum nichts mit (Selbstliebe)Liebe zu tun hat. Aber ich glaube, ab hier sind wir zu offtopic. Interessant ist es aber allemal.

violetluna schrieb:Vielleicht ist das bei Kindern nochmals anders, ich weiß es nicht.

Das ist es sicherlich, ich denke schon. Kaum eine Bindung ist so stark und ausgeprägt, wie die eines Elternteils zu seinem Kind.

Intemporal schrieb:Das ist es sicherlich, ich denke schon. Kaum eine Bindung ist so stark und ausgeprägt, wie die eines Elternteils zu seinem Kind.

Dafür versagt diese Bindung aber reichlich oft. Die von Vätern sowieso, aber auch die von Müttern. Die Jugendämter und Familienhilfen können ein Lied von singen.

T.Rick schrieb:Dafür versagt diese Bindung aber reichlich oft. Die von Vätern sowieso, aber auch die von Müttern.

Die Ursachen dafür können ganz unterschiedlich sein. Von Leistungsdruck (unterschiedlicher Art) bis hinzu psychischen Erkrankungen, und was noch alles dazwischen. Über jedes einzelne zu diskutieren würde hier den Rahmen sprengen.

Aber um's mal ganz nüchtern zu sagen: Ja, die Natur "versagt" auch mal, wenn es überhaupt angebracht ist von Versagen zu sprechen. Das wiederspricht aber nicht der Feststellung, dass die Liebe und Bindung zum eigenem Kind durchaus zu den ausgeprägtesten, sozialen Bindungen gehört, die Menschen eingehen und entwickeln.

Diese Bindung gehört dann aber auch mehr zu den unbewußten Abläufen, angeborene Instinktreaktionen, bekanntlich gibt es auch bei den meisten Tierarten sowas wie Nest- und Pflegeinstinkte für den Nachwuchs. Bei allen die ihre Eier nicht einfach an passender Stelle ablegen und weiterwandern wie viele Insekten oder Fische.

T.Rick schrieb:Diese Bindung gehört dann aber auch mehr zu den unbewußten Abläufen, angeborene Instinktreaktionen,

Das möchte ich nicht abstreiten.

Edit: Ich glaube wir bewegen uns da auch zunehmend in die Richtung menschliches Versagen..

@T.Rick
So ein Blödsinn. Natürlich kann ich das auch so, aber so lange Du keine eigenen Kinder hast, wirst Du das sowieso nicht nachvollziehen können. Du glaubst, Dinge erklären zu können, von denen Du keine Ahnung hast. Und natürlich sind kindliche Wünsche und Träume naiv, das ist ja das schöne. Wenn der Erwachsene in Dir schon das Kind bezwang, ist mir das allerdings auch reichlich egal. Zwingt Dich ja niemand dazu, Kinder zu bekommen. Deine Argumentation würde sich nur ändern. Auch wenn Du protestiert. 😊

T.Rick schrieb:Nur wegen dieser anderen Perspektive würde ich mir trotzdem kein Kind anschaffen. Zumal kindliche Perspektiven oft (zwangsläufig) naiv und wenig realistisch sind, siehe die momentanen Klimademonstrationen - viel hübsche Wunschträume, Lippenbekenntnisse, Forderungen und heiße Luft, aber keine brauchbaren Lösungen, die sollen dann gefälligst doch wieder die Erwachsenen liefern. Typisch Kinder.

Das musst du ja auch nicht. :) Zum Glück wird hier niemand gezwungen, Kinder zu haben.

Intemporal schrieb:Das hätte ja schon fast etwas Narzisstisches oder Selbstverliebtes... Das wäre zumindest gestört.

Genau das meinte ich ja mit meiner Aussage, dass dieses Bedingungslose nicht gesund ist. Normale Selbstliebe ist ja wieder etwas anderes.

Intemporal schrieb:ch interpretiere Selbstliebe schon als etwas Positives. Manipuliant sind viele Menschen bis zu einem gewissen Grad... Aber ich will nicht abstreiten, dass es nicht die ein oder anderen gibt, die glauben, über alles zu stehen und sich somit auch alles konsequenzfrei erlauben zu können, aber damit bewegt man sich ja wieder in einem negativen Spektrum. Was, wie ich finde, eine verzerrte Selbstwahrnehmung darstellt, das wiederrum nichts mit (Selbstliebe)Liebe zu tun hat. Aber ich glaube, ab hier sind wir zu offtopic. Interessant ist es aber allemal.

Ja, Selbstliebe bzw. auch Liebe an sich schon. Ich hänge ja mehr mit dem Wort "bedingungslos". ;) Das hat für mich eher einen negativen Beigeschmack wie eben ungesund, abhängig, obsessiv, verzerrt....

Intemporal schrieb:Das ist es sicherlich, ich denke schon. Kaum eine Bindung ist so stark und ausgeprägt, wie die eines Elternteils zu seinem Kind.

Sagen wir so: im Idealfall ist es so. Aber leider gibt es genug Fälle, wo das nicht so ist. Das soll aber niemanden davon abhalten, Kinder zu bekommen, der sich welche wünscht.

T.Rick schrieb:Diese Bindung gehört dann aber auch mehr zu den unbewußten Abläufen, angeborene Instinktreaktionen, bekanntlich gibt es auch bei den meisten Tierarten sowas wie Nest- und Pflegeinstinkte für den Nachwuchs. Bei allen die ihre Eier nicht einfach an passender Stelle ablegen und weiterwandern wie viele Insekten oder Fische.

Auch bei Tieren versagt dieser Instinkt öfter mal. Ich bin ja ehrenamtlich im Tierschutz tätig und habe schon oft erlebt, dass eine Katze ihre Jungen nicht annimmt und einfach sterben lassen würde. Es ist halt leider nichts auf der Welt perfekt.

@abberline
Dann bist du eben ein Träumer. No offense - das ist völlig wertfrei gemeint. Kann ja auch wirklich schön sein, jeder nach seiner Facon. Ich versteh nur die (Streit-)Diskussion zwischen euch gerade echt nicht.

@T.Rick
@violetluna
Ausnahmen bestätigen die Regel, oder so.

Intemporal schrieb:Dann bist du eben ein Träumer. No offense - das ist völlig wertfrei gemeint. Kann ja auch wirklich schön sein, jeder nach seiner Facon. Ich versteh nur die (Streit-)Diskussion zwischen euch gerade echt nicht.

Ich finde, da gibt es kein Richtig oder Falsch, nur eben verschiedene Sichtweisen. Die Entscheidung für oder gegen eigene Kinder ist nunmal zutiefst persönlich. Man kann und muss auch gar nicht sämtliche Gründe für diese Entscheidungen bei anderen Menschen nachvollziehen können.

@Intemporal: so schauts aus!

@Intemporal
Ich streite gar nicht, fand nur den Vergleich Kinder und Playstation beides als Krücke der Erwachsenen total daneben😊 wollt ich nur angemerkt haben. Jetzt wieder alles lieb