Manipulation von Kindern?

Mich treibt da etwas um, das ist das Heranführen von Kindern an Dinge, im Speziellen an die Raumfahrt..

ganz aktuell zum gibt es eine neues Album der Giraffenaffen auf dem es einen Song gibt in dem davon gesungen wird so in etwa "wenn ich groß bin will ich Astronaut sein"..

ich kann ja verstehen, dass man Nachwuchs braucht. aber sollte so etwas nicht später passieren und nicht schon im Kleinkind-Alter wo man noch gar nicht verstehen kann was so etwas überhaupt alles bedeutet?

oder ist das in euren Augen kein Problem wenn man solche Träume an Kinder heranführt mit solchen Mitteln?

RayWonders schrieb:ganz aktuell zum gibt es eine neues Album der Giraffenaffen auf dem es einen Song gibt in dem davon gesungen wird so in etwa "wenn ich groß bin will ich Astronaut sein"..

Mein Sohn bekommt gegen meinen Willen beigebracht zu beten, weil er in einem evangelischen Kindergarten ist.

Kinder werden auf Gesellschaftsfähig getrimmt, von dem Augenblick an dem die Erziehung beginnt.

Lokomotivführer Lucas und Jim Knopf wecken ebenso Wünsche. Was soll da ein Lied erreichen?

RayWonders schrieb:"wenn ich groß bin will ich Astronaut sein"..

Das ist doch harmlos, das wurde den Kindern in den Vorschulen der DDR vorgespielt.

Wenn ich groß bin, gehe ich zur Volksarmee DDR Kinderlied

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RayWonders schrieb:ganz aktuell zum gibt es eine neues Album der Giraffenaffen auf dem es einen Song gibt in dem davon gesungen wird so in etwa "wenn ich groß bin will ich Astronaut sein"..

RayWonders schrieb:ich kann ja verstehen, dass man Nachwuchs braucht. aber sollte so etwas nicht später passieren und nicht schon im Kleinkind-Alter wo man noch gar nicht verstehen kann was so etwas überhaupt alles bedeutet?

Ich sehe da kein Problem drin, auch keine Manipulation. Wieviele Kinder antworten auf die Frage, was sie später mal werden wollen - Astronaut, Feuerwehrmann etc? Und wieviele ergreifen wirklich diese Berufe?

Ahja, das ist wirklich ein Problem. Ich find's auch immer furchtbar, wenn Kleinkinder mit höchstens 3 unterschrieben haben müssen, welchen Beruf sie bis ans Lebensende ausüben müssen. Sollte man abschaffen. Generell auch alle Kinderbücher über Berufe öffentlich vorm Rathaus verbrennen!
Oh, wait.

coronerswife schrieb:Ich find's auch immer furchtbar, wenn Kleinkinder mit höchstens 3 unterschrieben haben müssen, welchen Beruf sie bis ans Lebensende ausüben müssen. Sollte man abschaffen. Generell auch alle Kinderbücher über Berufe öffentlich vorm Rathaus verbrennen!

Viel schlimmer ist es ja, wenn die Kids sich dann auch nicht als Feuerwehrmann oder Astronaut verkleiden. Ist das nicht sogar berufliche Aneignung? :troll:

ayashi schrieb:berufliche Aneignung? :troll:

Amtsanmaßung .. 😱

RayWonders schrieb:einen Song gibt in dem davon gesungen wird so in etwa "wenn ich groß bin will ich Astronaut sein"..

handwerker brauchen wir!
leute die arbeiten wollen, müssen und sollen. sonst wird das hier nix mehr.

ist zwar nich ganz das thema, aber noch schlimmer ist doch, daß eltern in der regel gar keine zeit mehr haben, die eigenen kinder großzuziehen und das ganze in kitas etc. outsourcen, wo es dann in der regel auch kein frisch gekochtes essen usw. mehr gibt und stattdessen dann fertgiggerichhte und tk zeugs und so nen driss...aber am ende des tages ist mir das auch alles egal. :P

Photographer73 schrieb:Ich sehe da kein Problem drin, auch keine Manipulation. Wieviele Kinder antworten auf die Frage, was sie später mal werden wollen - Astronaut, Feuerwehrmann etc? Und wieviele ergreifen wirklich diese Berufe?

Dito...
Deshalb meine Meinung dazu: Ernst nehmen (Feuerwehrmann? Astronaut? Nationalparkranger? Artist? So ein Interesse kann auch motivieren, zu Dingen die direkt oder indirekt etwas damit zu tun haben), aber nicht zu ernst nehmen (besorgt sein, ausreden wenn man meint der Beruf passe nicht zum Kind (!)).


Und: Weckt doch erstmal Neugierde, Phantasie.
Machen, gaaaaanz schlimm ;), an der Uni und in einem Verein auch Unterrichtsbesuche, und hier (bin aktuell in Chile) steht (gaaanz böse ;)) auch Astronomie auf dem Lehrplan, ab Kindergartenalter. Für die Kindergartenkinder mit Pappkartonrakete, die zum Mond und zu den Planeten unseres Sonnensystems "fliegt".

Was ich in der Tat schlimm finde: Madigmachen, Ausreden von Ideen, gleich mal pauschal. "Der Ernst des Lebens", "wird eh schwer", "zu abgehoben", "freu dich nicht zu früh, Physik wird schwer". Später dann bei Jugendlichen, wenn sich für Studiengänge, Ausbildungsplätze, Stipendien, Kurse... beworben wird: "Bewerben lohnt sich eh nicht, warum sollen denn die ausgerechnet dich nehmen?" Warum bitte? Warum nicht offener herangehen?



Am Astronautennachwuchs mangelt es wirklich nicht... Wen's interessiert: Mal die Bewerberzahlen NASA, ESA... ansehen.
Bzgl. der Auswahlkriterien dürfte es auch schwer sein, jemanden in die Richtung zu manipulieren oder gar zu zwingen.

RayWonders schrieb:oder ist das in euren Augen kein Problem wenn man solche Träume an Kinder heranführt mit solchen Mitteln?

Das würde ich nicht überbewerten.
Kinder machen sich halt bestimmte Vorstellungen, die natürlich nicht konkret sind. Meist inspiriert durch ihr Umfeld oder auch ihre Spielsachen. Wollen später ihre Mama oder ihren Papa heiraten usw.
Ich wollte als Kind z.B. immer Ärztin werden. Hatte auch einen Arztkoffer und habe Spritzen verteilt usw. Später stellte sich heraus, dass ich es in Wirklichkeit nicht so mit Spritzen und Blut habe...
Und selbst wenn...Ich habe Abitur mit 2,0 gemacht. Ein Medizinstudium kann man mit so einem Schnitt vergessen.

Photographer73 schrieb:Wieviele Kinder antworten auf die Frage, was sie später mal werden wollen - Astronaut, Feuerwehrmann etc? Und wieviele ergreifen wirklich diese Berufe?

Genau, da gibt es so einige Berufe, die häufig genannt werden, weil die Kinder vielleicht entsprechende Spielsachen haben oder durch Bücher und Lieder darauf aufmerksam gemacht werden. Vielleicht kommen auch Vertreter bestimmter Berufe in Kindergarten und Schule und das finden die Kiddies toll. Oder Verwandte, Nachbarn usw. üben bestimmte Berufe aus und sind ein Vorbild.
Spielen und in andere Rollen schlüpfen ist was Tolles für Kinder.

Gerade dieser Gegensatz zwischen der realen eigenen Rolle und der gewählten Fantasiefigur macht den Reiz für die Kinder aus – mal kurz ein anderes Wesen sein und aus dem Alltag ausbrechen dürfen.

Warum Kinder sich gerne verkleiden
Einfach mal jemand anderes sein – gerade Kinder genießen das sehr. Durch das Verkleiden können sie sich ihren Lieblingshelden nah fühlen, und deren Eigenschaften gehen auf das Kind über. So können die Kinder selbst mal so stark sein wie Pippi Langstrumpf, so mutig wie ein Ritter, so mächtig wie ein Zauberer oder so frei wie ein Wildpferd.

Auch die Nachahmung spielt eine Rolle: Viele Kinder beobachten bei ihren Eltern, dass diese je nach Anlass in unterschiedliche »Kostüme« schlüpfen, vom Business-Dress über die Sportkleidung bis hin zum Ausgeh-Outfit. Natürlich möchten sie dies nachstellen und für sich selbst ausprobieren, wie sich die verschiedenen Verkleidungen und Rollen anfühlen.

Auch im weiteren Umfeld der Kinder gibt es viele Erwachsene in Berufskleidung, von der Ärztin über den Supermarktkassierer bis hin zu Stadtreinigung und Polizei. Viele Berufsbilder samt ihrer Kleidung kennen die Kinder zudem aus ihren Bilderbüchern und möchten dementsprechend selbst einmal Feuerwehrmann oder Astronautin sein.

Quelle: https://www.backwinkel.de/blog/fasching/

ayashi schrieb:verkleiden

Ich ging als Kind häufig als Cowboy oder Indianer, heute gibt es natürlich noch viel mehr Auswahl.

nairobi schrieb:Das würde ich nicht überbewerten.
Kinder machen sich halt bestimmte Vorstellungen, die natürlich nicht konkret sind. Meist inspiriert durch ihr Umfeld oder auch ihre Spielsachen.

Ich hab auch nichts gegen ein Buch über Berufe, weil da bekommt man Informationen darüber.
Ein Bjia allerdings ist da schon etwas anderes wenn man den Samen eingepflanzt bekommt den man mitsingt..

https://wiki.yoga-vidya.de/Bija

Vielleicht bezieht sich mein Denken zu sehr auf die Wirkung von Mantras die sich im Unterbewusstsein festsetzen..

Raspelbeere schrieb:Am Astronautennachwuchs mangelt es wirklich nicht..

danke. dann lieg ich mit meiner paranoiden Meinung vermutlich falsch dass da jemand versucht zu rekrutieren..

Raspelbeere schrieb:Bzgl. der Auswahlkriterien dürfte es auch schwer sein, jemanden in die Richtung zu manipulieren

die Frage ist - wie viel weniger Bewerber gäbe es, wenn es nicht diese Heranführung an einen solchen Traum in Kindertagen geben würde.. dieses Album der Giraffenaffen ist ja nicht das einzige Beispiel..

Ich find die Frage prinzipielle nicht schlimm. Es geht sich ja nur darum, was das Kind mit einer Idealvorstellung machen möchte.
Z.b.: Feuerwehrmann; du löscht jedes Feuer und jeder Tag ist ein spaßiger und schöner Abendteuer.

Ich find nur der Fokus und wie oft diese Frage im Raum steht von Seiten der Erwachsenen schwer.
Oftmals ist Enttäuschung mit dabei bei den Antworten oder ein blöder Kommentar.

Zusätzlich dazu, liegt eh viel Fokus auf der Arbeitswelt. Als erwachsener kaum zu entkommen. Daher fänd ich’s eigentlich auch schön die Frage seltener zu hören.

RayWonders schrieb:Ein Bjia allerdings ist da schon etwas anderes wenn man den Samen eingepflanzt bekommt den man mitsingt..

Ich glaube, du siehst das echt zu eng. Bei deinen Ausführungen wirkt es wirklich so, als wenn du da echte Befürchtungen bez einer Gehirnwäsche hättest. Selbst wenn etwas suggeriert werden soll, das scheitert doch schon an den extremen Anforderungen, die ein solcher Job mit sich bringt. Selbst wenn 1000 Kinder dann im Erwachsenenalter gerne Astronaut werden würden, wieviele schaffen es?

Sorgen würde ich mir machen, wenn in einem Song Berufswunsch Terrorist oä thematisiert werden würde, aber doch nicht bei so typischen Kinderträumen wie Astronaut und Co.

RayWonders schrieb am 15.10.2024:ganz aktuell zum gibt es eine neues Album der Giraffenaffen auf dem es einen Song gibt in dem davon gesungen wird so in etwa "wenn ich groß bin will ich Astronaut sein"..

Mglws ist es auch eine subtile Aufforderung, darüber nachzudenken was man eigentlich selber möchte.
Mich haben solche Texte in der Kindheit jedenfalls angeregt darüber nachzudenken, ja überhaupt erstmal zu verstehen, daß "ich möchte xy werden" ne echte Option in meinem Leben sein kann.
Ich finde das daher eher fördernd.

RayWonders schrieb:Ein Bjia allerdings ist da schon etwas anderes wenn man den Samen eingepflanzt bekommt den man mitsingt.

Das gehört wohl eher in den Bereich der Esoterik...

Schlimmer finde ich es eigentlich, wenn Kindern keine Wahl gelassen wird. Sondern wenn schon früh klar ist, dass die Eltern erwarten, das Kind möge eines Tages das Familienunternehmen/die Praxis/Kanzlei etc. übernehmen und alles darauf ausgerichtet ist.

Was aber, wenn das Kind gar nicht Jura studieren möchte oder anderen Menschen in der Fresse herumpuhlen möchte, sondern halt lieber Brände löschen, Verbrecher jagen oder ins Kloster gehen will?

Dann haben wir einen massiven Konflikt.

So lange mal nicht gesungen wird, wenn ich groß bin, will ich Influencer sein, sehe ich darin gar kein Problem. 😀

nasenstüber schrieb am 16.10.2024:Amtsanmaßung .

Auch bei Astronaut? 😀Zählt

shuhmanfu schrieb am 16.10.2024:handwerker brauchen wir!
leute die arbeiten wollen, müssen und sollen. sonst wird das hier nix mehr.

So ein Lied würde wahrscheinlich nicht gut ankommen. Aber recht hast du!

Und Pflegekräfte

und

und

und...

Ohne Migration wäre der Laden Deutschland übrigens schon jetzt zusammengebrochen je nach Branche/Bereich.

rhapsody3004 schrieb:So lange mal nicht gesungen wird, wenn ich groß bin, will ich Influencer sein, sehe ich darin gar kein Problem.

In meiner Kindheit wurde noch gesungen "Grün, grün, grün sind alle meine Kleider".
Darin kamen glaube ich folgende Berufe vor: Jäger, Bäcker, Schornsteinfeger, Reiter, Matrose.

Auch gab es das Lied "Wer will fleißige Handwerker sehn".

Ob das Kinder bei der späteren Berufswahl beeinflusst hat? Eher nicht, denke ich.

nairobi schrieb:Darin kamen glaube ich folgende Berufe vor: Jäger, Bäcker, Schornsteinfeger, Reiter, Matrose.

Also wirklich; Kein Gärtner?

nairobi schrieb:Ob das Kinder bei der späteren Berufswahl beeinflusst hat? Eher nicht, denke ich.

In den meisten Fällen sicherlich nicht.

nairobi schrieb:"Wer will fleißige Handwerker sehn".

Als ergänzende Zeile heute: Der muss ins Handwerk gehn, denn sonst kommt keiner mehr. 😀

RayWonders schrieb am 19.10.2024:die Frage ist - wie viel weniger Bewerber gäbe es, wenn es nicht diese Heranführung an einen solchen Traum in Kindertagen geben würde.. dieses Album der Giraffenaffen ist ja nicht das einzige Beispiel..

Die Bewerberzahlen überschreiten ein Vielfaches die Zahlen derjenigen die zum Astronautentraining zugelassen werden - und ein Großteil derjenigen die nicht zugelassen werden dürften die Anforderungen grundsätzlich erfüllen.

Eine "Heranführung" sehe ich da übrigens nicht. Eher: Ab Mitte Schulzeit haben viele kein Interesse mehr an Naturwissenschaften, manch naturwissenschaftlich interessierte Kind/ Jugendliche versuchen ihr Interesse gar zu verstecken.
Nebst: Vor einer Bewerbung als Astronaut steht ein naturwissenschaftliches Studium oder eine militärische Karriere. Schaffen sicherlich auch viele nicht - nebst bieten vielfältige andere Karriereoptionen. Würde daher sagen, auch da ich persönlich Astronauten, Astronautenanwärter und Menschen die sich bewerben möchte kenne: Wer das möchte, möchte es wirklich - und nicht weil er/sie mit Mitte 20 immer noch denkt, wie vielleicht mit fünf, Astronaut sein sei Glitzersternchen sammeln.
Da dürfte die Auswahl nach Interesse und Begabung eine wesentlich größere Rolle spielen als bei z.B. dem, was Eltern so erzählen bis durchzusetzen versuchen (a la: nix für Mädchen/ Jungen, Firma übernehmen).