Kürbisgesicht schrieb:Danke, ich finde auch, dass du das sehr treffend formuliert hast. Leider wird Egoismus immer noch in einem negativen Kontext gesetzt/gesehen und das ist sehr bedauerlich.
Der feine Unterschied liegt eben im egoistischen Motiv und nicht im Egoismus selber. Am Beispiel dieser Diskussion über Kinder kann man das gut verdeutlichen, finde ich.
Wenn das egoistische Motiv Kinder zu bekommen darin liegt, dass man z.B. im Alter nicht alleine sein will, dann ist es mMn ungesunder Egoismus, weil dem Kind somit von Anfang an eine Aufgabe und Verantwortung zugeschrieben wird, die ggf. im Laufe des Lebens für das Kind eine Last wird. Damit ist es dann Egoismus, der jemandem schadet. Liegt das egoistische Motiv darin ein Kind zu bekommen, weil man es als emotionale und soziale Bereicherung betrachtet einen Menschen zu begleiten, zu pflegen und bedingungslos zu lieben, ist es auch ein egoistisches Motiv. Denn das eigene Glück wird hierdurch gestaltet. Aber dieses egoistische Motiv ist dann gesünder Egoismus, da in aller Regel ( zumindest wenn diese Einstellung konsequent durchgeführt wird) der neue Mensch daran keinen Schaden nimmt.
Genauso ist es mit der Entscheidung gegen Kinder:
Liegt das egoistische Motiv z.B. darin, dass man den eigenen Eltern keine Enkelkinder gönnt, dann ist es zwar begrüssenswert wenn solche Menschen auch keine Kinder bekommen, aber das egoistische Motiv liegt dann eben nicht mehr im gesunden Egoismus begründet, sondern in einer ungesunden Form, die nur den Zweck erfüllt andere zu verletzen.
So, war jetzt ganz schön lang. Kann man aber sicherlich auch noch ewig so weiterspinnen. Letztendlich wollte ich nur mal meine Definition von Egoismus im Zusammenhang mit der Frage Kinderkriegen oder nicht erklären.
Also liebe Diskussionsrunde: Steht zu eurem gesunden Egoismus und lässt jedem seinen gesunden Egoismus!
;)