Kinder? Nein danke!

abberline schrieb:Naja die Verhältnisse sind heutzutage aber auch nicht schlechter als während des kalten Krieges. Eher im Gegenteil.

Das ist Ansichtssache. Wir haben einen extrem bedenklichen Rechtsruck (in vielen europäischen Staaten haben wir bereits rechte Regierungen), Brexit, Wirtschaftsblockaden, erneut beginnende atomare Aufrüstung, Störfaktoren von außen durch Trump, Erdogan, Putin, Bolsonaro, und so weiter. Ich finde es im Gegenteil sogar gefährlich zu sagen, wir leben in sicheren und stabilen Zeiten. Der Abwärtstrend ist schon seit einiger Zeit deutlich spürbar.

Natürlich muss man die positiven Seiten sehen. Genau das tun aber viele eben nicht, sie wissen nicht, wie verhältnismäßig gut es uns immer noch geht, und wählen deshalb extreme Parteien. Sie fühlen sich von Themen wie Globalisierung und so weiter bedroht und erkennen nicht, dass wir mit gewissen veralteten Denkweisen eher Rückschritte machen.

Aber eigentlich ist das auch ein bisschen OT, soll ja hier keine politische Diskussion sein. Daher sei auch nochmal erwähnt, dass die oben genannten Faktoren kein alleiniger Grund für mich sind, keine Kinder zu wollen. @abberline und @MrOchmoneck haben natürlich schon in gewisser Weise recht wenn sie sagen, dass die Verhältnisse nie besonders gut waren.

@neonbible
Genau das mein ich, Brexit, ein brasilianischer Präsident, rechte Parteien usw.. irgendwas ist immer und ohne diesen ganzen Social Media Quatsch samt Informations Overkill wären viele Menschen entspannter. Sollen die Brasilianer wählen, wen sie wollen, da war es schon öfter so. Ich denke, dass Kinder immer etwas positives sind.
Ich sag sogar, die Verhältnisse in Europa waren noch nicht oft besser. Wir jammern auf hohem Niveau

MrOchmoneck schrieb:Ein Partner kann Dich jederzeit verlassen. Auch wenn es der vermeintlich "richtige" Partner war. Ein Kind bleibt im Idealfall für immer.
Kinder kann man nur in einer bestimmten Zeit des Lebens machen. Du hast aber dein ganzes Leben lang Zeit dir einen Partner/neuen Partner zu suchen. Auch bevor oder nachdem du Kinder hast.
Ich finde die Tragweite der Entscheidung ein Kind zu bekommen ist höher als die Frage ob es nun mit dem "richtigen" Partner ist.

Ja, nun, wenn es einem so wichtig ist eigene Kinder zu haben, und diesen Wunsch für sich selbst vor einem stabilen Umfeld zu stellen, dann bitte.

Mir ist das kein bisschen wichtig und im Grunde sehe ich es als sehr egoistische Entscheidung an.

Die Frage davor ist sehr wichtig: wann war es überhaupt verantwortlich Kinder in die Welt zu setzten? Mitten/vor/nach einem Krieg?
Tja, die Antwort erübrigt sich wohl

Schon seit Beginn meiner Jugendzeit habe ich mich immer entschieden gegen Kinder ausgesprochen, also selbst welche zu bekommen. Das ist nun schon 15 Jahre her und es ist auch weiterhin so.
Es ist aber keine bewusste Entscheidung, ich habe einfach nie den Drang verspürt Mutter werden zu wollen und daran wird sich auch weiterhin nichts ändern. Natürlich kommen mittlerweile auch andere Faktoren hinzu, die meine Einstellung untermauern, sie sind aber eben nicht ausschlaggebend.

Ich wurde sogar mal aus einem Kindergarten rausgeworfen, weil ich selbst keine Kinder haben möchte. Das war schon ziemlich heftig, man hat mir meine Einstellung nämlich als Kinderhass ausgelegt. Was so gesehen schon sehr merkwürdig ist, denn wenn ich Kinder hassen würde, hätte ich nicht mit ihnen arbeiten wollen.

Ich kann auch nachvollziehen bzw. verstehen warum Menschen Kinder bekommen/bekommen möchten aber diesen Wunsch um jeden Preis durchsetzen zu wollen finde ich nicht richtig.

Sofern ich sehe, bei manchen ist es ´ne bewusste Entscheidung, so zu sagen für sich selbst zu leben. Und es ist von einer Seite voll akzeptierbar - die Sache des Geschmacks oder freier Wahl, solange es niemanden Stoßt, bist du hier frei, deinen eigenen Weg zu treffen.

@Kürbisgesicht
WAS bitte?
Aus einem Kindergarten geworfen?
Weil du keine eigenen Kinder haben möchtest?
Ja,das kann ich mir sehr gut vorstellen.
Das ist die allgemeine Hysterie von diesen Alle und Jeden liebenden
Menschen,bei denen schon ein schiefer Blick zu schreienden,randalierenden,
VÖLLIG aus dem Ruder laufenden kurzhalsigen Ungeheuern (Kindern) in z.B. der U-Bahn,
genügt,damit sie dir am liebsten ein Messer in den Rücken
stechen möchten...
Jaja,da wird man dann als Kinderhasser,im besten Fall,beschimpft,
mit blanker Abneigung angestarrt,und das Ganze noch zur Belustigung derer,
um die es geht.
Die nämlich kommen sich dann als NOCH wichtiger vor,
als sie eh schon sind...
Alles schon selbst erlebt!
Kinder sind und waren noch nie mein Ding.
Aber nach ein paar blöden Bemerkungen im weiteren Bekanntenkreis
überlegt man sich halt auch,ob man seine Meinung kundtut,oder lieber nicht.

@Picassoratio

Na was meinst du wie ich geschaut habe? Wie ne Kuh auf der Autobahn.

Ich muss aber dazu sagen, dass ich eh nicht in diesen Kindergarten gepasst habe und mich auch sehr unwohl fühlte. Es war ne sehr frostige Atmosphäre und zugleich wurde in meinen Augen falsch mit den Kindern umgegangen.
Interessanterweise ist es mir in fast allen bisherigen Kindergärten passiert, bis auf einen, dass man dafür gerügt oder schief angesehen wird, wenn man die Kinder mit liebevoller Strenge erzieht.

Ja, ich weiß genau was du meinst. Ich war mal mit nem Bekannten einkaufen und da benahm sich ein Kind richtig schön verzogen und mein Bekannter amüsierte sich darüber. Dann passierte aber etwas womit er nicht so recht gerechnet hat, die Mutter sah in ein paar Gänge später und machte ihn daraufhin richtig fies von der Seite an. Ob er selbst Kinder habe und wüsste wie das ist? Als ob das damit etwas zu tun hätte. Nur weil jemand keine (eigenen) Kinder hat heißt das ja nicht automatisch, dass einem der gesunde Menschenverstand fehlt oder gar abhanden gekommen ist. Erziehung ist durchaus ne schwere Aufgabe aber durchaus zu stemmen, da bin ich mir sehr sicher.

Ich kann verstehen, dass man da irgendwann nicht mehr diskutiert oder etwas sagen möchte aber mir käme es nicht in den Sinn mit meiner Ansicht hinter dem Berg zu halten, zumindest nicht wenn danach gefragt wird oder die Situation es anbietet.

Halalelusum schrieb:Mir ist das kein bisschen wichtig und im Grunde sehe ich es als sehr egoistische Entscheidung an.

Was ist egoistisch? Ein Kind zu bekommen?

Die Entscheidung für oder gegen ein Kind wird immer egoistisch gefällt. Das Kind kann mangels Vorhandensein ja noch nicht mit entscheiden.

Ich finde die Idee immer recht seltsam, man wolle keine Kinder wegen der aktuell besonders schlechten Zeiten. Die Gegenfrage lautet doch: Wann waren die Zeiten denn gut, spaßig und sicher? Wer aus persönlichen Gründen keine Kinder möchte, kann das ja für sich so entscheiden, aber das an äußeren Parametern festzumachen, finde ich blöd.

Wann hätte man denn Kinder kriegen sollen?

In den 60-80er Jahren während des atomaren Wettrüstens?

Direkt nach dem 2.WK in der Angst vor dem nächsten?

Während der Nazi Zeit oder des 2.WK?

In der bitteren Armut und Unsicherheit der Weimarer Republik?

Im 1.WK oder in der kriegsbegeisterten Zeit zuvor?

Zu Zeiten der großen Seuchen (Pest / Cholera / TBC)

im Hundertjärigen Krieg?

So richtig absehbar lustig war es eigentlich nie.

Eya schrieb:Was ist egoistisch? Ein Kind zu bekommen?

...wenn ich mir den "biologische Uhr tickt"-Aspekt so ansehe könnte ich manchmal schon auf die Idee kommen dass hier evt. egoistisch gehandelt wird.
Also auf Teufel komm raus ein Kind....bevor es nicht mehr geht.
Kann ich ja auch voll und ganz verstehen. Nur sollte man dabei auch immer im Wohle des Kindes denken. Das traue ich aber jeder Frau zu, die diese Entscheidung trifft.

sacredheart schrieb:Wann hätte man denn Kinder kriegen sollen?

In den 60-80er Jahren während des atomaren Wettrüstens?

Direkt nach dem 2.WK in der Angst vor dem nächsten?

Während der Nazi Zeit oder des 2.WK?

In der bitteren Armut und Unsicherheit der Weimarer Republik?

Im 1.WK oder in der kriegsbegeisterten Zeit zuvor?

Zu Zeiten der großen Seuchen (Pest / Cholera / TBC)

im Hundertjärigen Krieg?

So richtig absehbar lustig war es eigentlich nie.

jo da hast du wohl recht :D ...oder jetzt halt beim Klimawandel...ein Problem was anscheinend größer zu sein scheint als alle anderen Krisen zuvor. "Jetzt wird es wirklich ernst"....
ja ich bin mir sicher das hat man im Mittelalter bei der Pestepidemie auch gedacht...also dass dieses Problem nicht mehr zu lösen ist....
Genau so sehe ich den Klimawandel.

Doors schrieb:Die Entscheidung für oder gegen ein Kind wird immer egoistisch gefällt. Das Kind kann mangels Vorhandensein ja noch nicht mit entscheiden.

Rüschtüüüsch.
Keine Frau lässt sich für das Gemeinwohl schwängern.

Ich finde es einigermaßen bekloppt, die ganze Thematik auf eine moralische Ebene zu ziehen, denn da gehört sie nicht hin.
Viele meiner Freundinnen wollen Kinder und das ist okay, so lange ich sie nicht sehen, riechen, anfassen oder hören muss.
Ob sie schmecken weiß ich nicht, das habe ich noch nicht probiert. Alle anderen Sinne stehen jedenfalls deutlich auf Abstand.

Hin und wieder werde ich gefragt warum ich nicht heirate oder Kinder bekomme und meistens gebe ich darauf eine zynische Antwort. Sowas wie: "Ich bin nekrophil und tote Männer produzieren kein Sperma mehr."
Damit erübrigen sich alle weitern Fragen und ich habe meine Ruhe.

@knopper
Ich sehe es nicht als egoistisch an sondern als naturgegeben. Ich glaube nämlich nicht dass Tiere egoistisch handeln indem sie sich fortpflanzen, so wie auch Menschen nicht (zumindest nicht immer).

Man schenkt Leben und beschneidet sein eigenes freiwillig damit, das empfinde ich nicht als egoistisch.

@Eya

Man könnte - wenn man will - einen egoistischen Aspekt darin erblicken, dass man ja damit auch sein 'unersetzliches' Erbgut weitergibt und damit eine gewisse Bedeutung für das eigene Leben über das eigene Leben hinaus generiert und natürlich auch darin, dass man ja auch seine oft als noch viel unersetzlicher angesehenen Meinungen weitergeben kann.

Ein bißchen haben Kinder ja auch mit Sozialprestige zu tun: Unser Marwin, datt iss'n früher Läufer. Und er konnte schon vor dem Kindergarten... wahrscheinlich sogar hochbegabt...der wird bestimmt mal...
Halt bei solchen Gesprächen mal dagegen, dass sich Deine Rotwangenschildkröte schon im Teich eingegraben hat...

@knopper

Ja die Zukunft ist, wie sie immer war: völlig ungewiss und wahrscheinlich gefährlich. Ich denke, in der Kuba Krise haben die Menschen auch gedacht: Na jetzt wird es mal wirklich ernst. Oder auch beim Untergang von Pompeji

sacredheart schrieb:Ein bißchen haben Kinder ja auch mit Sozialprestige zu tun: Unser Marwin, datt iss'n früher Läufer. Und er konnte schon vor dem Kindergarten... wahrscheinlich sogar hochbegabt...der wird bestimmt mal...

...jop spielt immer mit. Ist auch der Grund warum bspw. eine Behinderung heutzutage immer noch so stigmatisiert ist. Logo, jeder will ein schlaues, aufgewecktes, sozial kompetentes und dazu noch hübsches Kind. :D
...da passt eine körperliche bzw. geistige Behinderung so gar nicht rein und man schämt sich dafür....ein Umstand der eigentlich heutzutage nicht mehr haltbar ist.

@knopper

Ich kenne selbst einige Eltern, deren Kinder eine schwere Behinderung aufweisen. Ich habe nicht den Eindruck, dass sie sich stigmatisiert fühlen. Bei einigen handelt es sich aber um mittlerweile ältere Menschen, die die Sorge umtreibt: Was wird aus ihm / ihr, wenn wir nicht mehr leben oder uns nicht mehr kümmern können?
Ich denke, dass ist auch ein Gedanke, der bei der Aussicht auf ein behindertes Kind mitschwingt und eigentlich nicht viel mit Prestige zu tun hat und vor allem nachvollziehbar ist.

Ich wünsche mir ja auch für meine Kinder, dass sie völlig selbständig sind, wenn ich mal abtrete und das ihre Zukunft weitgehend gesichert ist soweit möglich.

Eya schrieb:Ich sehe es nicht als egoistisch an sondern als naturgegeben. Ich glaube nämlich nicht dass Tiere egoistisch handeln indem sie sich fortpflanzen, so wie auch Menschen nicht (zumindest nicht immer).

Man schenkt Leben und beschneidet sein eigenes freiwillig damit, das empfinde ich nicht als egoistisch.

Danke, Eya. Ich habe auch schon überlegt, ob von mir ein egoistisches Handeln vorausging, weil ich mir eine Familie wünschte. Du hast es jetzt sehr schön formuliert.

Ich finde dazu auch, man muss nicht immer alles sinnvoll erklären können. Die schönsten Dinge Geschehen aus dem Gefühl heraus. Das ist aber wieder was anderes.

Egoismus ist in diesem Zusammenhang nicht negativ konnotiert. Sobald man etwas aus eigenem Interesse heraus tut, ist es immer egoistisch. Auch Kinder in die Welt zu setzen. Was ja nicht schlimm ist, tut man das aber für sich selbst, dann aufgrund egoistischer Motive. Darin steckt keine Wertung.

Libertin schrieb am 24.05.2016:Die Entscheidung Kinder zu bekommen ist natürlich eine die man das gesamte restliche Leben mit sich trägt daher auch gut überlegt sein muss.

Hm... na ja... ich spreche da jetzt mal nur über meine eigenen Erfahrungen, die mich dazu verleiten, zu behaupten, dass es mit "guten Überlegung" ob man Kinder haben möchte oder nicht, nicht immer so weit her ist... vor allem, wenn man noch jung ist.

Ich habe da wirklich nicht groß überlegt, ich wollte Kinder haben und Punkt. In wie fern was da auf mich zukommt, daran habe ich nicht wirklich gedacht... es war der Wunsch vorhanden und die möglichen Konsequenzen ordneten sich dem offenbar gekonnt unter.

Meine beiden Töchter und mein Stiefsohn sind jetzt groß und leben schon lange eigenständig... und das auch gut, wie ich finde... beide Töchter können sich momentan überhaupt nicht vorstellen, Kinder zu haben (sie sind 21 und 25 Jahre alt). Mein Stiefsohn allerdings (35 Jahre alt) wünscht sich schon seit langem eine Familie und Kinder.

Ich denke schon, dass es irgendwie doch eine Frage des Alters ist, ob man/frau sich dann doch noch "dafür" entscheidet, selbst wenn man vorher immer "dagegen" war.

Aber manche wollen es auch nie, wie ein guter Freund von mir... er wollte früher keine, dazwischen auch nicht und heute... ebenso. Er ist jetzt schon Mitte 40 und ich denke, der Zug ist jetzt auch wirklich abgefahren...

...aber jeder Zug kann schöne Reisen machen. ;-)

...frau kann eine mögliche Entscheidung auch heutzutage lange aufschieben, bis nach 40 sogar... man sollte sich dann nur ein wenig über Risikoschwangerschaften informieren, mit dem Arzt nach Wahl in Absprache wird's dann schon auch gut gehen, hoffe ich mal...

...aber auch ein fortgeschrittenen Alter des Mannes ist hier auf jeden Fall zu berücksichtigen... die Spermaqualität nimmt nämlich beim Mann ordentlich ab mit zunehmenden Alter... also, nach 40 Jahren wird die Sache doch dann nicht mehr ganz so einfach...

https://www.babycenter.de/a23186/schwanger-werden-mit-30-bis-39-jahren