Kürbisgesicht schrieb:Und meine Antwort, dass Frauen dies als Ausrede nehmen könnten, sollte nichts anderes aussagen als, dass sie sich dann z. B. bei Vernachlässigung genau mit dem Satz rausreden könnten.
Deswegen sollte man die Frage, ob jemand tatsächlich zu Kinderliebe in der Lage ist oder nicht, schon stellen, bevor eine Vernachlässigung überhaupt eintreten kann. Die meisten Leute, bei denen nix mit Kinderliebe ist, merken das nämlich schon frühzeitig, im Kontakt mit anderen (kleineren) Kindern etwa in der Pubertät - sofern sie zu ihren Gefühlen stehen und sich nicht einreden lassen, "Kinderliebe wäre doch eine Selbstverständlichkeit".
Wie bei mir, drei kleine Halbgeschwister, und nix mit Geschwisterliebe oder "Bindung". Man lebte halt zusammen und das wars auch schon, meistens gingen mir die Bälger schlicht auf den Wecker. (Und ich ging auch nicht gut mit ihnen um, muß ich ganz ehrlich sagen. Weil sie mir einfach nichts bedeutet haben.)
Und alle Einbildungen unserer Mutter, ich müßte doch "begeistert" auf den Kinder-Zug aufspringen, waren für die Katz. Nur weil sie selber als Mädel von kleinen Geschwisterchen träumte, die sie wie Puppen gehätschelt hätte, die aber dummerweise nie mehr kamen, weil sie die Jüngste blieb - und diese Gefühle hat sie auf mich projiziert. Lief nur nicht, eine gewaltige Enttäuschung für sie.
Genauso wie die Enttäuschung, daß sie bis heute enkel-los bleibt, denn auch meine längst erwachsenen Halbgeschwister denken gar nicht daran, sich zu vermehren. Also irgendwie war in dieser Familie von Anfang an in Sachen Einstellung zu Kindern der Wurm drin. Biologisch vererbt oder unbewußt als irgendein "Mem", noch von den Großeltern her, wo es auch schon knatschte, keine Ahnung.