3. Es geht hier um rein objektive und gegebene Tatsachen, ohne jegliche Wertung, wie mein Beitrag es wohl deutlich macht:
Denn es ist nun mal primär ein egoistischer Gedanke, wenn Paare sich Nachwuchs zulegen, denn sie handeln hier einzig nach ihren eigenen Bedürfnissen und Vorstellungen. Was ja nicht zwangsläufig etwas Negatives sein muss. Es ist einfach wie es ist.
Die Behauptung es sein objektive und gegebene Tatsachen macht sie nicht automatisch dazu. Deshalb: wie kommst du darauf es sein ein egoistischer Gedanke, der zu Nachwuchs führt? Du erklärst es nirgends. Es ist durchaus vorstellbar, aber eben nicht eine objektive Tatsache.
trance3008 schrieb:Das ist eine Tatsache, die sich nicht bestreiten oder leugnen lässt.
Eben doch.
trance3008 schrieb:Wer Kinder kriegt, tut das i.d.R., weil er das möchte.
Sehr wahrscheinlich, ja.
trance3008 schrieb:Klar, es gibt auch welche, die ungewollt schwanger werden oder Kinder bekommen, weil sie einem "Gruppenzwang" erliegen ("Alle haben Kinder, also will ich auch welche"). Aber das sind eher Ausnahmen, ich rede jedoch von Regelfällen. Und i.d.R. gehen Paare von ihren eigenen Wünschen aus, wenn sie sich fürs Kinderkriegen entscheiden, ergo sind die Gründe egoistischer Natur (Ego = griech. & lat. "Ich").
Das ist eine mMn eine falsche Schlussfolgerung, womit wir zum Kern kommen. Aus dem „ich möchte“ leitest du ein egoistisches Denken und Handeln ab. Im weiteren erwähnst du zwar, dass allgemein betrachtet so ziemlich Alles auf das Ego zurückzuführen ist. Aber dennoch ist das „ich wünsche“ im Engeren eben nicht zwangsläufig egoistisch. Es kann ebenso altruistisch sein.
Schauen wir uns also mal die Definition an:
Wikipedia: EgoismusEgoismus: „Eigennützigkeit, Eigenliebe, Ich-Liebe etc.
Egoismen (Plural) sind demnach Handlungsweisen, bei denen einzig der Handelnde selbst die Handlungsmaxime bestimmt. Dabei haben diese Handlungen zumeist uneingeschränkt den eigenen Vorteil des Handelnden zum Zweck.Das trifft auf die Eltern, die sich ein Kind wünschen weniger zu. Gerade aus deiner Sichtweise müsste das sogar klarer sein. Für dich sind nämlich die Einschränkungen ziemlich hoch bewertet.
Gehen wir mal weiter auf Wiki ein:
1. Primat des Ichs: Unabhängig von Ziel, Zweck oder Wirkung der Einstellung oder Handlung ist für Egoismus das Vorziehen des Ichs/Ego zwingend notwendig.
2. Bewusstheit: Egoismus ist von Egozentrismus abzugrenzen (siehe unten). Egoismus vollzieht sich in einer mehr oder weniger bewussten und/oder gewollten Haltung. Egozentrik vollzieht sich unbewusst.Wir könnten also eine diffuse Hoffnung, wie das eigene Leben zu bereichern, sich fortzupflanzen und vor dem (genetischen) Tod geschützt zu sein, für die Altersvorsorge zu sorgen Motiv haben. Aber es gibt mehr Gründe, die heutzutage den eigenen Nutzen maximieren würden, gegen ein Kind. Solange man sich nicht selbst in dem Kind weiterleben sieht, und ihn auch nicht in eine - nach seiner Vorstellung - katastrophale Welt zeugt um sich besser zu fühlen, wird das Ego eigentlich eher zurückgesteckt.
Im engeren Sinne ist ein Verhalten dann als egoistisch einzustufen, wenn der Handelnde bewusst einen Nachteil für einen Anderen in Kauf nimmt und alleine auf seinen eigenen Vorteil bedacht ist, obwohl ein alternatives Verhalten, welches den überkommenen Kriterien von Gerechtigkeit und Moral entspricht, möglich wäre.
Es wird an den Nutzen für das Kind gedacht. Das wird meistens nur – sehr dürftig - mit Liebe etc. zurückbezahlt. Aber selbst in dem Punkt der Liebe verzichtet man. Das Baby wird vom Partner auch Liebe geschenkt bekommen und die Aufmerksamkeit teilt sich. Ein neuer Konkurrent taucht auf.
Naja, ich will das gar nicht komplett abstreiten, dass Egoismus ein Grund. Womöglich sogar der Wichtigste. Aber es ist noch lange keine „objektive gegebene“ Tatsache. Vorstellbar ist auch eine eben gänzlich konträre Sichtweise:
Kinder zu zeugen ist das Uneigennützigste was man machen kann!
trance3008 schrieb:Bei näherer Betrachtung dient sogut wie alles, was der Mensch tut, direkt oder indirekt seinem eigenen Interesse. Altruistisch handelt der Mensch nur selten. Und, wie schon mehrfach gesagt, ist das ein objektiver Fakt ohne jegliche Wertung, d.h. diese Art von Egoismus ist keineswegs als etwas Negatives, aber auch nicht als etwas Positives zu betrachten, sondern ist einfach eine gegebene Tatsache, weil es in der Natur des Menschen liegt.
Das ist interessant. Es liegt in der Natur der Sache? Was hat der Mensch - aus der Natur heraus betrachtet - von einem Kind? Kaum etwas, außer ein paar lausigen DNA-Strängen die er weitergibt. Und sogar die werden geteilt. Nein, Vorsorge ist auch nicht aus der Natur heraus begründbar. Es ist etwas rein Sozio-Kulturelles, was glaube ich dem Menschen als einzige Spezie innewohnt.
Der Witz ist doch eher, dass für die Entscheidung Kinder zu zeugen die Natur ziemlich tief in die Trickkiste greifen musste. Wieso ist Sex wohl so toll? Weil das Nebenprodukt Kind irgendwie gefördert werden muss. Das Opfer, ein Kind zu bekommen, wird durch Sex erkauft.
Wieso kümmert sich das Elternteil wohl um das Kind, wenn’s erst einmal da ist. Weil es irgendwelche bio-chemischen Reaktionen auslöst, die die Vernunft abschalten. „Ohhh, wie süß und hilflos. Ich muss es hüten!" Während die anderen Weibchen nur kreischen, „Ich will auch so eins!“
Nein, dieses „ich will“ ist nicht egoistisch! Sie könnte im Sinne der Bewusstheit (siehe oben) egozentrisch sein.