Der "Zusammenhalt-Code"

@Doors
Ja, das ist schon klar. Aber hier beginnt doch der Gesellschaftliche Zusammenhalt.
Eben im kleinen Kreis.

Bei einer WM der Zusammenhalt ist auch wieder etwa ganz anderes als der wenn Krieg ist. So gesehen kann man keinen Zusammenhalt mit den anderen vergleichen und dennoch kann man alle miteinander vergleichen. Weil so Grund verschieden sie auch sind, so gleich sind sie auch.

Hm...
Lieber WM oder lieber Krieg...
Ich überlege noch.

Bei mir bleibt der "gesellschaftliche Zusammenhalt" allerdings auf einen sehr kleinen Kreis beschränkt. Viele Zeitgenossen sind mir bestenfalls egal.

Mit mir ist eben kein Staat zu machen.

MajorNeese schrieb am 01.11.2009:Nun, ich frage mich, warum es *Situationen* gibt, in denen die Menschen plötzlich wieder ein Zusammenheitsgefühl haben...

dieses "zusammenheitsgefühl" entsteht ja nur, weil jeder sich vom anderen etwas erhofft, sei es bei der WM, um mit den "gewinnern" zusammen zu jubeln, oder um mit den "verlierern" dieser zu trauern.da möchte nur jeder seine gefühle teilen, bzw. aufgefangen werden in seiner emotionalen stimmung...uneigennützig sind die menschen selten.jeder ist sich selbst der nächste.^^
in gefahren-, bzw. extremsituationen erhofft man sich mit seinem mitleidern doch auch nur unterstützung, dass derjenige mehr weiß, mehr kann mehr hat - oder das man zusammen eher etwas bewältigen kann, bzw. eine lösung für die situation finden könnte.

@KittyMambo


Zusammenhalt aus Egoismus also.
Passen zum "Wir sind ein Volk"-Gebrüll aus allen Medien.

@Doors

ja..so sehe ich das.jeder versucht aus solchen zusammenschlüssen (z.b. aus der not heraus) seine eigenen vorteile zu ziehen.wenn man das aber nicht mehr benötigt, verfliegt auch "schlagartig" dieser "zusammenhalt".

@KittyMambo


Das wäre ja nicht weiter schlimm, gäbe es da nicht zu jedem "wir" auch noch ein "die".
Wir sind die Guten, klar - die anderen die Bösen. Ebenso klar. Das schweisst zusammen und überdeckt alle Widersprüche in den eigenen Reihen. Denn merke: Wer bei uns nicht klaglos mit macht, ist bestimmt einer von "denen".

ist doch klar.besten beispiel fußball "wir haben gewonnen"..wow, dann zählt sich der "wir-sager", der ja kein spieler und am erfolg wirklich beteiligt ist, zu den gewinnern, den besten, den umjubelten. " "die" haben verloren" wird gerne dann gesagt, wenn man sich nicht mit den "leistungen" der spieler identifizieren möchte..wer möchte schon gerne ein verlierer sein?

und dieser auswahl stelle ich mich nicht.ich stehe zu meinen negativen und auch positiven handlungen, man sollte sich nicht mit fremden federn schmücken.

wenn man etwas im team geschafft hat, man also wirklich daran am erfolg bzw. misserfolg beteiligt ist, dann hat das eine andere qualität beim jubeln oder trauern, als wie, wenn man seinem z.b. einem unnahbaren fußballverein zugrölt und kollektiv sich in die arme fällt oder tränchen vergießt.

ich glaube für jeden Menschen gibt es Situationen oder Ereignisse,wo er das Bedürfniss nach Zusammenhalt hat,aber das muss eben nicht im "großen Stil" sein.

Ich war schon dabei einen neuen zu eröffnen, aber dieser alte Thread passt ganz gut.

Dieser Tage sieht man ja auch wieder, wie Tragödien Menschen zusammenschweißen können. Diese unglaubliche weltweite Welle der Solidarität nach den Ereignissen in Paris. Selbst mich lässt das nicht kalt und als eigentlich Misanthrop plötzlich wieder an Menschen bzw. Menschlichkeit glauben.

Woran mag das liegen? Warum "muss" immer erst was Schreckliches passieren, dass die Menschen über alle grenzen hinweg zusammenrücken?

Oder ist das heute eher auf den Zeitgeist zurückzuführen? Sind alle Charlie, weil der Mensch gerne mit dem Strom schwimmt - vor allem im sozialen Netz?

(Zum Zeitgeist würde auch die im EP genannte WM als positives Beispiel passen, dennoch finde ich das ein etwas anderes Phänomen, was im Vergleich auch nicht so viele Leute betrifft.)

Wir sind eben alle lieber Charlie als unbekannter Nigerianer, Syrer, Iraker, Afghane, Somali oder sonstwer, der eben einfach nicht so gut zeichnen kann.