@fireflash Und was, wenn dir dann etwa Reaktionen wie die vom damaligen stellvertretenden Außenminister der islamischen Republik Iran, Hassan Ghaschghavi, entgegenkommen, der 2010 Folgendes gesagt haben soll, als man Kritik anbrachte und um Aufhebung der rigiden Strafpraxis bat:
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„Wir leben in einem islamischen Land und wir handeln nach den Regeln des Korans. Selbst wenn wir hunderttausend Menschen exekutieren müssen, werden wir mit der Durchsetzung dieser Regeln fortfahren.“[207]
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Dann kommt auch die Frage auf, wie das aufgefasst wird. Letztlich stellt sich auch die Frage, ob du denn eher ein Freund oder ein Feind solcher Gesetze bist. Zwar heißt eine bloße Ablehnung (Kafara) solcher Gesetze, die im Islam als von Gott angeordnet gelten, noch lange nicht, dass man sie auch aktiv bekämpft und ihnen auf solche Weise feindselig entgegensteht, aber da scheint mir auch der Islam zu unterscheiden. Letztlich jedenfalls kann einem recht schnell Islamfeindlichkeit unterstellt werden, wenn man gegen sowas ist, als auch Islamophobie. Und ich würde auch jedem raten, der mit diesen Begriffen nur allzu leichtfertig um sich wirft, mal zu schauen, inwiefern diese im Qur'an benutzt werden, wo als die Feinde des Islams jene gelten, die vom Wege Gottes abhalten wollten und würden und darum keine Freunde des Islams und der Muslime sein könnten. Und dass unter Umständen auch in die Herzen jener Glaubensverweigerer die Schrecken geworfen werden sollten. Ich möchte da nicht wieder eine lange Orgie von Zitaten aus dem Qur'an lostreten. Diese sollten kurz reichen, sie stammen aus der sechsten Sure:
125Und wenn Allah einen rechtleiten will, weitet er ihm die Brust für den Islam. Wenn er aber einen irreführen will, macht er ihm die Brust eng und bedrückt (so daß es ihm ist) wie wenn er in den Himmel hochsteigen würde (und keine Luft bekommt). So legt Allah die Unreinheit (ridschs) auf diejenigen, die nicht glauben (so daß sie verstockt bleiben).
126 Dies (was dir geoffenbart worden ist) ist der Weg deines Herrn. (Er ist) gerade. Wir haben die Verse auseinandergesetzt für Leute, die sich mahnen lassen.
127 Ihnen wird (dereinst) bei ihrem Herrn die Behausung des Heils zuteil. Und er ist ihr Freund. (Dies zum Lohn) für das, was sie (in ihrem Erdenleben) getan haben.
[...]
55So setzen wir euch die Verse auseinander. Und der Weg der Sünder soll (auf diese Weise) deutlich werden.
56 Sag: Mir ist verboten worden, denjenigen zu dienen, zu denen ihr betet, statt zu Allah (zu beten). Sag: Ich folge nicht eurer (persönlichen) Neigung. Sonst wäre ich (vom rechten Weg) abgeirrt und würde nicht zu denen gehören, die rechtgeleitet sind.
57 Sag: Mir liegt ein klarer Beweis (baiyina) von seiten meines Herrn vor. lhr aber erklärt es als Lüge. Das, womit ihr es so eilig habt, steht nicht in meiner Macht. Die Entscheidung (hukm) steht Allah allein zu. Er berichtet die Wahrheit. Und er kann am besten entscheiden (huwa khairu l-faasilina).
58 Sag: Wenn das, womit ihr es so eilig habt, in meiner Macht stünde, wäre (ja) die Angelegenheit zwischen mir und euch (schon) entschieden. Und Allah weiß besser (als irgendwer) Bescheid über die, die freveln.Manchmal wird das aus islamischer Sicht göttliche Zeichen (Vers, Ayaah) 125 aus dieser sechsten Sura (Strang, Kapitel) auch am Ende übersetzt mit "So legt Allah die Gräuel auf diejenigen, die nicht verstehen". Würde auch aber Beides Sinn machen etwa in Bezug auf Sura 24, wo die ersten Verse/Zeichen davon handeln, dass ein klares Zeichen für gläubige Leute darin liege, die Strafe der Auspeitschung (100 Hiebe) für Unzuchtreiber (Zina) zu vollziehen und, dass wer gläubig sei, diese Strafe ohne Mitleid vollziehe, auf dass man verstehen möge und dass gläubige Leute außerdem dieser Strafe (Als wohl auch abschreckendes Beispiel) beiwohnen sollten. Unzucht, welche der Qur'an und die Sunnah dann auch näher definieren, sei Unreinheit und Gott ein Gräuel und außerdem könnte man es so deuten, dass nur die Ungläubigen die Gräuel bei einer solchen Strafe, so sie ordnungsgemäß durchgeführt werde, überkomme. Die Strafe selbst gelte dann zum Verstehen, was mit jenen zu passieren habe, die die aus islamischer Sicht göttlichen Gesetze übertreten würden und also zum Zeichen/Beweis seiner Vollstreckungsgewalt und wohl auch, dass (hoffentlich) die ("muslimischen") Unzuchtreiber nun davon besser abließen, es wieder zutun.
Zum Abschluss wieder aus der sechsten Sura:
25"Und unter ihnen gibt es welche, die hören dir zu. Aber wir haben über ihr Herz eine Hülle und in ihre Ohren Schwerhörigkeit gelegt, so daß sie es nicht verstehen. Wenn sie auch jedes (nur denkbare) Zeichen sehen, glauben sie nicht daran. Und nun kamen sie schließlich zu dir, um mit dir zu streiten. Diejenigen, die ungläubig sind, sagen: ""Das (was du uns als Offenbarnng vorträgst) sind nichts als die Schriften der früheren (Generationen)."""
26 Dabei verbieten sie es (den anderen) und halten sich (ihrerseits) davor zurück. Aber sie richten (in Wirklichkeit) nur sich selber zugrunde, ohne es zu merken.
27 "Wenn du (sie doch) sehen würdest (dereinst am Tag des Gerichts), wenn sie vor dem Höllenfeuer stehen und sagen: ""O würden wir doch (noch einmal ins Leben) zurückgebracht! Dann würden wir die Zeichen unseres Herrn nicht für Lüge erklären und wären gläubig."""
28 Aber nein! Ihnen ist (dann nur) kundgeworden, was sie früher (in ihrem Erdenleben) geheimgehalten haben. Und wenn sie (ins Leben) zurückgebracht würden, würden sie das, was ihnen verboten ist, (genau wie früher) wieder tun. Sie sind (eben) Lügner.
29 "Und sie sagen: ""Es gibt nur unser diesseitiges Leben, und wir werden (dereinst) nicht auferweckt."""
30 "Wenn du (sie doch) sehen würdest (dereinst am Tag des Gerichts), wenn sie vor ihrem Herrn stehen! Er sagte: ""Ist dies (nun) nicht die Wahrheit?"" Sie sagen: ""Jawohl, bei unserem Herrn!"" Er sagte: ""Jetzt bekommt ihr die Strafe (der Hölle) zu fühlen dafür, daß ihr ungläubig waret."""
31 "Die haben (letzten Endes) den Schaden, die (zeitlebens) es als Lüge, erklärt haben, daß sie (dereinst beim Gericht) ihrem Herrn begegnen würden. Wenn schließlich die Stunde (des Gerichts) plötzlich über sie kommt, sagten sie: ""Wie sehr bedauern wir, sie mißachtet zu haben (farratnaa fihaa) !"" Sie tragen dann ihre Last auf ihrem Rücken. Ist es nicht eine schlimme Last, die sie da zu tragen haben?"
32 Das diesseitige Leben ist (doch) nichts als Spiel und Zerstreuung. Die jenseitige Behausung ist für diejenigen, die gottesfürchtig sind, wahrhaftig besser. Habt ihr denn keinen Verstand?