@gondolfino> Wer also alles ignoriert, was nicht bewiesen werden kann, dem mag das ein oder
> andere wichtige im Leben entgehen.
Du verwechselst - wie sehr viele - etwas beweisen können mit etwas erklären können. Hömöopathie ließe sich sicherlich nicht mit dem aktuellen wissenschaftlichen Stand erklären, ein Beweis hingegen ist sehr einfach. Nimm hundert Leute, gib ihnen homöopathische Medikamente und schau, ob es wirkt. Beweis fertig, ganz einfach. Wenn du etwas nicht beweisen kannst, dürfte es daran liegen, das die dahinterliegende Behauptung falsch ist.
Wenn Du hingegen etwas nicht erklären kannst bedeutet das lediglich, das Dir die Mittel fehlen, zu erklären, wie etwas zustandekommt.
@rockandroll> Wenn es doch offenbar nicht so ist, dass nicht alles in Formeln pressbar ist,
> wie kann man dann den Anspruch erheben alles solle berechenbar sein, sonst
> könne es nicht wahr sein?
Diesen Anspruch gibt es nicht. Das ist eine Fehlbehauptung aus der Para-Ecke. Das hat nichts mit Wissenschaft zu tun.
> es wird kaum einer bestreiten können, dass es Erscheinungen wie Schwarze
> Löcher gibt, bei denen man nicht weiss wie man sie logisch zu fassen kriegen
> soll.
> Ferner, ausgehend von der Urknalltheorie, gibt es da noch die Singularität,
> aus der alles hervorgegangen sein soll, die nicht mathematisch fassbar ist.
Gar nicht schlecht, wirklich! Nur leider kann ich bei beidem ein "derzeit" anfügen. Und "nicht fassbar" gilt nur, wenn Du das allgemein anerkannte kosmologische Modell zu Rate ziehst. In alternativen Modellen gibt es ja durchaus Erklärungen dazu - zum Urknall bspw. die Branen-Theorie.
Zusammenfassend würde ich sagen, das es einen Haufen Dinge gibt, die die Wissenschaft noch nicht "gefasst" hat. Aber das ist logisch - wäre es anders, bräuchten wir keine Wissenschaft. Die Tatsache, das etwas nicht erklärt ist, ist kein Hinweis darauf, das die Methode der Erklärung falsch ist. Beim schwarzen Loch ist das Hauptproblem in meinen Augen, das wir nicht mal eben hinfliegen können um nachzusehen, was passiert. Schwarze Löcher entziehen sich hervorragend der Untersuchung, und es ist sehr gut möglich, dass das immer so bleiben wird.
> Falsche Fragen...
Ja. Ich könnte Dich zum Beispiel fragen, warum die Erde drei Monde hat.
@mastermind> In der Pubertät werden wir gewissermaßen alle ein bisschen zu Sokrates: Wir
> stellen die Welt in Frage. Das In-Frage-Stellen darf aber als Erwachsener
> nicht aufhören.
Schön gesagt :-)
@JPhys> Es gibt ja auch einen Preis von 1.000.000Dollar fuer das schreiben eines
> Computerprogramme das seinen eigenen Quellcode ausgibt ohne ihn aus einer
> Datei auszulesen die es nicht selbst erstellt hat.
Hm, ich hoffe das führt jetzt nicht zu sehr ins OT. Aber da ich selbst programmiere, würde mich interessieren, was gemeint ist. Und den Teil hinter "Quellcode" verstehe ich ehrlich gesagt nicht. Meinst Du damit, es soll aus sich selbst heraus den eigenen Quellcode kennen, ohne den Quellcode als solchen auszulesen? Falls ja klingt es nach dem Versuch, die Behauptung eines Mathematikers zu widerlegen, dessen Name mir gerade nicht einfällt.
@sarasvati23> Wenn, wäre das vergleichbar um hier mal wieder zum Thema zu kommen mit den
> Aussagen einiger Hardcore-Esotheriker, die der Meinung sind, dass sie
> Wahrheiten verbreiten, die aber nicht sie selbst "erschaffen" haben, sondern
> diese sich außerhalb ihrer selbst befinden würden und ein jeder diese
> Wahrheiten erkennen könnte, wenn er denn nur lange genug "sucht". *g*
Du meinst so Hardcore Esoteriker wie Buddha? Der hat was ganz ähnliches gesagt, nur, das er vor feststehenden, absoluten Wahrheiten gewarnt hat. Aber im Grunde genommen ist der Kern der Idee, das jeder, der lange genug darüber nachdenkt, sich in Kontemplation und Meditation versenkt, auf die selben Schlüsse käme wie er.
Falls Du das nicht meinst, wäre eine Erläuterung nett :-).
> Zu deinen Fragen, ich habe gar nicht vor die konventionelle Logik der
> Mathematik zu widerlegen. Sondern wollte schlicht und ergreifend nur den
> Umstand aufzeigen, dass die Mathematiker sich eben auf diese mögliche Logik
> geeinigt haben, es hätte auch eine andere sein können. Vielleicht auch etwas
> ganz anderes.
Und wie kann es dann sein, das Mathematiker auf der ganzen Welt ganz unabhängig auf die selben Schlüsse gekommen sind? Es ist eben nicht eine Idee, eine Regel, die eine Person entworfen hat und die alle anderen nur glauben. Wenn Du einen Apfel in der Hand hältst, und ich gebe Dir einen weiteren, dann hast Du zwei. Das funktioniert überall auf der Welt so, und entsprechend funktioniert auch die Mathematik überall auf der Welt gleich.
> Und da die Logik auch unserem Denken und zwangsläufig auch unserer Sprache
> zugrunde liegt, sollte man meiner Meinung nach schon auch diese auf ihre
> universelle Gültigkeit hin hinterfragen.
Das machen die Menschen seit mindestens 2000 Jahren. Die zeitgenössische Lehre, die sich damit befasst, nennt sich "Erkenntnistheorie".
@nick.rivers> Rein physikalisch halte ich ein Schwarzes Loch übrigens für eine sehr logische
> Sache, selbst die Tatsache, dass exakt an dem Punkt, an dem die Raumkrümmung
> unendlich groß wird, die Mathematik versagt, ist noch logisch nachvollziehbar.
> "Unlogisch" im klassischen Sinn wird es für meine Begriffe erst auf
> Quantenniveau.
Da muß ich dann aber auch etwas hinzufügen: Das Hauptproblem dürfte darin liegen, das nach dem Standardmodell hinter dem Ereignishorizont eines schwarzen Loches Materie überlichtschnell wird. Das ist in der Tat problematisch, weil Materie das eigentlich nicht kann oder können sollte. Aber natürlich reden wir da von Fehlern in Modellen, und nicht Fehlern in der Logik. Insofern widerspricht es Deinen Aussagen nicht, ich wollte da nur inhaltlich etwas ergänzen.
@Warhead> Wolkigen Schwurbelschwaflern entzogen wir in Hörsaal oder Seminar mit einem
> zackig-vulgären "halt´s maul du Hirnwichser" das Wort.
...und genau darum kann ich verstehen, wenn Leute wie AmmaEra von unbelehrbaren, dogmatischen Wissenschaftlern spricht. Hilfreich war das jetzt leider nicht gerade :-(