Da ticken wir sehr ähnlich.
Raspelbeere schrieb:- Auto auch wenn nicht zwingend nötig (sagen diejenigen selbst; ich rede nicht von Leuten die es wirklich benötigen)
Ja, oft gar nicht reflektiert - wir haben hier auf dem Dorf oft Paare, die beide arbeiten und daher beide glauben, sie brauchen ein Auto (oft würde es mit ein wenig Planung auch anders gehen). Kaum sind die Kinder 18, bekommen sie auch ein Auto, auch wenn sie dann in die nächste Unistadt ziehen und das Auto dann fünf Tage die Woche steht, weil man froh ist, man hat einen Parkplatz gefunden.
Kind Mary 1, das in der nächsten Großstadt studiert, hat immer ganz viele Mitfahrangebote - obwohl es wenig Sinn macht, es gibt gute Möglichkeiten, die Stadt mit öffentlichen Verkehrsmitteln zu erreichen - in der Zeit, die das Auto auch braucht. Oft ist dann das Argument "dreckige Wäsche" und "Mineralwasserkisten" oder so.
Raspelbeere schrieb:- auswärts essen angefangen von Kantine und Imbiss bis zu häufiger "einen trinken gehen" (machen wir sehr selten; bei uns nicht üblich im Alltag)
Wir auch nicht. Ja, und die Bereitschaft, für eher minderwertige Speisen hohe Summen auszugeben. Mir fällt das beim Camping oft auf - Familie rückt mit Wohnwagen an, die einen bauen das Vorzelt auf, ein Elternteil verschwindet und kauft Pizza für alle (die Pizza auf unserem Stammcampingplatz ist v.a. teuer, 15€ pro Stück und wird aufgebacken). Kommt dann mit 75€ Pizza zurück. Wir haben für den ersten Tag oft Spaghetti und selbstgemachtes Pesto oder so etwas dabei. Kostenpunkt 5€ für alle.
Ja, das mit dem Trinken finde ich auch immer doof ... es gibt Leute, da gehört das zum "normalen Programm" - jetzt mal einen Kaffee - und dann wird das nächste Café angesteuert. Genauso beim Wandern "die Einkehr", das Eis auf die Hand, etc.
Raspelbeere schrieb:- teureres aber nicht hochwertigeres Essen (z.B. vorgeschnittenes Gemüse, "meal kits")
Oder Sachen, die "nice to have" sind, aber dann nicht ausreichend genutzt werden: Der Wohnwagen: drei Wochen im Jahr nimmt man ihn, sonst steht er in der Garageneinfahrt oder im Carport. Wäre in dem Fall sicher günstiger, eine Ferienwohnung zu mieten.
Oder man hat drei Streamingdienste parallel laufen.
Raspelbeere schrieb:- noch gut funktionierende Dinge die nach Moden oder bei kleinen Beschädigungen ausgetauscht werden
Ja - Kind beginnt Geigenunterricht, man kauft gleich eine gute Geige - Kind hört nach drei Monaten wieder auf.
Raspelbeere schrieb:- mehr an Heizung und Strom (auch in vergleichbaren Wohnungen; es liegt dann oft an Wäschetrockner, sowie stark heizen und kühlen wenn es das Gehalt hergibt)
Und Transport .... Bei mir hat jedes Kind ein funktionierendes Fahrrad und ein Busabo, das in naher Zukunft in ganz Deutschland gilt. Die "halbzeitarbeitenden Mütter" mit eigenem Auto fahren die Kids gerne zur Haltestelle weil es regnet, windet, kalt ist, die Sonne scheint ... der Burner ist die Mutter, die regelmäßig den schweren Schulranzen abholt (!), aber das Kind laufen lässt, wegen der sozialen Kontakte mit den anderen Dorfkindern.
Man fährt für jeden Mist. Viele Kinder haben hier ein Busabo, werden aber morgens in die Schule gefahren, weil der Bus so voll ist, etc.
Raspelbeere schrieb:- alles rund ums Handy vom Gerät selbst über teure Verträge (wir haben jeweils ein Gebrauchthandy mit Prepaid falls man es dringend unterwegs nutzen muss, ansonsten wird der Computer zu Hause fürs Internet und Anrufe verwendet)
Ich habe auch nur ein Prepaidhandy. Freunde wissen das und klingeln durch, wenn mal was ist. Viele der Kinder unserer Freunde hatten schon in der 7. und 8. Klasse das neuste iPhone, mit der Entschuldigung "sie müssen ja mit der neuen Technologie eines Tages klar kommen.
Raspelbeere schrieb:Da kommt man so leicht auf z.B. 500 Euro mehr pro Monat und Person, und nicht unrealistisch mehr. Kantine allein kann im Monat 300 Euro ausmachen.
Ja, es sind diese "Tröpfelbeträge". Wir fahren mit den Kids gerne 1-2 Tage nach Stuttgart und bleiben in einem Budgethotel. Bis dann aber das Kulturprogramm durchgezogen ist, jeder ein paar neue Klamotten gekauft hat, man 1x Mittagessen war und abends eine kleine Pubtour gemacht hat, sind 500,- mal schnell weg. Genauso ein Besuch auf den Weihnachtsmarkt, etc. Voll die Geldfresser.
Raspelbeere schrieb:(Unangenehm) spartanisch finde ich es bei uns nicht. Und ich finde es wesentlich wichtiger, z.B. spontan meine teure Brille (sehr hohe Sehstärke) ersetzen zu können und dafür z.B. mir etwas zum Essen in die Arbeit mitzunehmen, anstatt in der Kantine zu essen und das Geld fehlt für die Brille, exemplarisch.
Ja, ich habe z.B. einen uralten Computer - wir haben einen Bekannten, der hat den seiner Firma ausgemusterten Computer gekauft und uns gebracht. Kostete ca. 100,- und ist schon Jahre her - für das, wo ich ihn brauche (Arbeitsblätter, Emails, bissl surfen, ... ) tut er es noch ewig. Und wenn er den Geist aufgibt, kaufe ich wieder was Ähnliches.