Laura_Maelle schrieb:Ich will zwar noch weiter abbauen, weil ich den Großteil meiner Sachen eingelagert habe und dort Platz schaffen muss, um beim Auszug aus meiner Wohnung die Sachen aus der Wohnung mitzulagern, bis ich eine neue Wohnung finde, aber es fällt mir schon schwerer.
Das kann ich mir vorstellen.
Meine Mutter fing an, kurz nach dem Tod meines Vaters viele Dinge auszusortieren und weg zu geben bzw. weg zu schmeißen. Anfangs dachte ich, dass es aus Kummer geschieht und sie sich deshalb davon trennen wollte. Dann wurde es aber mehr und mehr und ich habe dann gefragt, warum sie das überhaupt so rigoros macht und bekam zur Antwort, dass sie es für uns Kinder macht, damit wir nach ihrem Tod nicht so viel Arbeit mit ausmisten haben. Im Grunde wollte sie selbst es gar nicht und es hat sie belastet, sich von den Dingen zu trennen.
Wie gut, dass sie so ehrlich war (Gespräche mit ihr waren nie einfach, aber anderes Thema) und mir gesagt, warum sie das macht. Ich war von Trauerbewältigung ausgegangen und habe sie ihren eigenen Weg, zumindest in meinen Vorstellungen, gehen lassen. Statt dessen war es zusätzliche Belastung für sie.
Ich habe ihr dann gesagt, dass sie nichts verändern muss(jedenfalls spricht derzeit nichts dagegen), wenn sie das nicht möchte. Es ist ihr Leben, es sind ihre Dinge, die oftmals auch mit ihren Erinnerungen verbunden sind und wenn sie die gerne weiter um sich haben und mit ihnen leben möchte, dann sollte sie es auch tun.
Seitdem räumt sie nichts mehr weg und ist sehr viel entspannter geworden.
Wenn man freiwillig minimiert, dann wird/kann es eine Art Befreiung sein, das kann ich mir gut vorstellen. Aber sobald es nicht freiwillig geschieht und man durch Umstände dazu gezwungen ist, dann stelle ich mir das wirklich schwer vor, zumal es dann eine doppelte Belastung ist. Zum einen die Umstände, die einen dazu zwingen/bringen und dann noch das Aufgeben von Dingen, an denen man im Grunde hängt.
Ich gehe davon, dass ich im Alter auch nicht mehr so großzügig wie heutzutage leben werde. Ich denke da allein schon an die Kosten, die der Wohnraum so mit sich bringt. Und wenn der Tag kommen sollte, dass wir uns verkleinern müssen, dann wird es halt so sein und ich werde damit umgehen können/müssen. Aber freiwillig wird das nicht sein.