Die Sammlung Prinzhorn
01.12.2007 um 01:42Ich habe mir neulich eine Sendung angesehen, die mich wirklich sehr nachdenklich gemacht hat: Zwischen Wahnsinn und Kunst. Hier eine Beschreibung des Inhalts:
-
Die weltweit bedeutendste Sammlung bildnerischer Werke von Psychiatriepatienten, die Heidelberger Sammlung Prinzhorn, hatte und hat seit ihrem Entstehen nachhaltigen Einfluss sowohl auf die psychiatrische und therapeutische Praxis als auch auf die Kunst der Moderne und der Gegenwart. Paul Klee, Alfred Kubin, Max Ernst und mit ihm die surrealistische Bewegung begeisterten sich für die von Hans Prinzhorn in seinem revolutionären Buch Bildnerei der Geisteskranken 1922 publizierten Werke der Irrenkunst. Zugleich kann der Urheber der Sammlung, Hans Prinzhorn, mit seinem Werk als Wegbereiter neuer Therapieformen, vor allem der Kunsttherapie, gelten. Der Horizont der in der Sammlung Prinzhorn vertretenen Werke erschliesst sich vor ihrem zeitgeschichtlichen Hintergrund und durch einen Einblick in die damaligen psychiatrischen Institutionen. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts waren das Anketten und Schlagen psychisch Kranker in den Anstalten allgemein üblich. Das von den Nationalsozialisten propagierte Ideal des Gesunden führte zu einer planmässigen Tötung von Psychiatriepatienten. Im Zuge der Aktion T 4 wurden sechs psychiatrische Krankenhäuser zu Tötungsanstalten umfunktioniert. Der Film zeigt exemplarisch eine davon: Grafeneck bei Reutlingen. Allein dort wurden im Jahr 1940 an die 10.000 Patienten vergast - unter ihnen auch Künstler der Sammlung Prinzhorn. Zwei von den der Vernichtung lebensunwerten Lebens zum Opfer gefallenen Künstler werden mit ihrem Werk portraitiert: der Kaufmann J. H. Grebing mit den Kalendarien seines Welthandelsimperiums und der Kunstschmied F. K. Bühler. Letzterer war einer der von Prinzhorn in seinem Buch besonders gewürdigten zehn schizophrenen Meister.
-
Ich weiss nicht, ob es hier Interessierte an der Thematik gibt, noch, ob ich das Ganze hier im falschen "Thread" plaziert habe, nach Meinung der Moderatoren dieses Forums.
Meiner Meinung nach gehört es hierhin, und wenn sich erntshaft Interessierte melden, umso besser.
-
Die weltweit bedeutendste Sammlung bildnerischer Werke von Psychiatriepatienten, die Heidelberger Sammlung Prinzhorn, hatte und hat seit ihrem Entstehen nachhaltigen Einfluss sowohl auf die psychiatrische und therapeutische Praxis als auch auf die Kunst der Moderne und der Gegenwart. Paul Klee, Alfred Kubin, Max Ernst und mit ihm die surrealistische Bewegung begeisterten sich für die von Hans Prinzhorn in seinem revolutionären Buch Bildnerei der Geisteskranken 1922 publizierten Werke der Irrenkunst. Zugleich kann der Urheber der Sammlung, Hans Prinzhorn, mit seinem Werk als Wegbereiter neuer Therapieformen, vor allem der Kunsttherapie, gelten. Der Horizont der in der Sammlung Prinzhorn vertretenen Werke erschliesst sich vor ihrem zeitgeschichtlichen Hintergrund und durch einen Einblick in die damaligen psychiatrischen Institutionen. Bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts waren das Anketten und Schlagen psychisch Kranker in den Anstalten allgemein üblich. Das von den Nationalsozialisten propagierte Ideal des Gesunden führte zu einer planmässigen Tötung von Psychiatriepatienten. Im Zuge der Aktion T 4 wurden sechs psychiatrische Krankenhäuser zu Tötungsanstalten umfunktioniert. Der Film zeigt exemplarisch eine davon: Grafeneck bei Reutlingen. Allein dort wurden im Jahr 1940 an die 10.000 Patienten vergast - unter ihnen auch Künstler der Sammlung Prinzhorn. Zwei von den der Vernichtung lebensunwerten Lebens zum Opfer gefallenen Künstler werden mit ihrem Werk portraitiert: der Kaufmann J. H. Grebing mit den Kalendarien seines Welthandelsimperiums und der Kunstschmied F. K. Bühler. Letzterer war einer der von Prinzhorn in seinem Buch besonders gewürdigten zehn schizophrenen Meister.
-
Ich weiss nicht, ob es hier Interessierte an der Thematik gibt, noch, ob ich das Ganze hier im falschen "Thread" plaziert habe, nach Meinung der Moderatoren dieses Forums.
Meiner Meinung nach gehört es hierhin, und wenn sich erntshaft Interessierte melden, umso besser.