Finchen schrieb:Ich nehme Venlafaxin. Und die Abhängigkeit ist dermaßen heftig....... es dauert JAHRE, davon wegzukommen.
Und dann behaupten Ärzte allen Ernstes: Neiiiiiin.... Antidepressiva machen nicht abhängig... die kann man ganz einfach ausschleichen.
Wie mich diese Lügen und die Nicht-Aufklärung ankotzen!
Hallo
@Finchen Auch lt. Wikipedia führt die Einnahme von Antidepressiva
nicht zur
Abhängigkeit. Nach der Lehrmeinung müssen sie allerdings i. d. R. zum Absetzen ausgeschlichen werden; damit es nicht zu
Absetzeffekten wie z. B. Schwindel, Übelkeit, Zittern, Konzentrationsstörungen, depressivem Stimmungseinbruch und Schlafstörungen kommt.
Die Absetzschwierigkeiten erfüllen nicht die Kriterien der Abhängigkeits-Definition; von daher - aber insbesondere auch wegen der Angst der Patienten mit Depressionen vor Abhängigkeit als Hindernis für die Antidepressivaanwendung etwa um mit der Pharmakotherapie einen Suizid abzuwenden oder mit einer Psychotherapie überhaupt beginnen zu können, geben Psychiater und andere Ärzte die Auskunft, dass Antidepressiva keine Abhängigkeit verursachen.
Auf den informativen Beitrag "Antidepressiva und Abhängigkeit",
http://www.adfd.org/austausch/viewtopic.php?t=9754hattest Du selber schon verwiesen.
Hinzu kommt die Erfahrung aus der Praxis, dass die vorgenannten Symptome nicht bloß beim plötzlichen Absetzen auftreten können, sondern auch bereits beim Zurückgehen der Dosierung - mithin während des gesamten Ausschleichprozesses.
Finchen schrieb:Ich versuche nun, meine Depressionen mit täglichem Sport, Einnahme von Vitamin D3 (Mangel begünstigt Depressionen) und positiven Erlebnissen zu bekämpfen.
Was Du außerdem noch (fast kostenlos !) ausprobieren könntest, ist eine Lichttherapie.
Wikipedia: LichttherapieIch habe mir für die Wintermonate ein Gerät von Beurer zugelegt und bin - wie andere amazon Kunden - sehr zufrieden.
http://www.amazon.de/Beurer-TL-80-Tageslichtlampe-10-000/dp/B005HDLGQWDepression gilt in der Psychiatrie als Dysfunktion und die Schulmedizin wird meistens versuchen, pharmakologisch oder durch übende und sonstige auf das Umdenken oder Umlernen der affektiven Reaktion zielende Verfahren dem Patienten zu helfen.
Ein tiefenpsychologischer Ansatz, den ich kurz skizzieren möchte, zielt auf die
Funktion der Dysfunktion ab, die meist unbekannt ist, weil sie im Unbewussten verborgen liegt.
Depressive Patienten neigen häufig dazu sich und ihre Leistungen systematisch negativ zu beurteilen. Ich glaube nicht wie viele Verhaltenspsychologen an einen von Anderen vorgelebten und imitativ übernommenen Pessimismus oder gar an ein zufüllig entstandenes "basic concept". Ich gehe vielmehr davon aus, dass ein unbewusster Konflikt die häufigste Ursache ist und die defensive Funktion der Depression die pathologische Pseudolösung des Konflikts darstellt.
In vielen Fällen
dient sie dem
Ausgleich von Schuld für was auch immer (entweder selber schuldig gemacht oder es hat sich jemand an dem Betreffenden verschuldigt - missbrauchte Frauen fühlen sich zuweilen selbst schuldig, so abwegig es auch klingen mag, aber das läßst sich psychodynamisch erklären, was hier allerdings den Rahmen sprengen würde).
Die Depression stellt insofern eine innere Notwendigkeit für den patienten dar und nicht so ohne weiteres aufgegeben.
Ein auf intrapsychische Konflikte spezialisierter Psychotherapeut wird also nicht versuchen, dem Klienten seine depressiven Reaktionen "abzutrainieren", sondern durch eine Veränderung der dahinterstehenden Dynamik die depressiven Reaktionen sozusagen
überflüssig zu machen. Es geht ihm darum - anstelle mit einer masochistischen Strategie (Depression) - den Konflikt, z. B. ein Schuldgefühl bewusst zu machen, es realistisch zu prüfen und gegebenenfalls zu korrigieren. Infolgedessen (mit der intrapsychischen Transformation) gibt es keinen Grund mehr depressiv zu sein.
Ich hoffe, was ich zuvor geschrieben habe, ist noch einigermaßen nachvollziehbar und für den einen oder anderen hilfreich.
Abschließend ein praktischer Tipp in Sachen "Eigendiagnostik":
@Finchen Frage Dich immer wieder: Welche Funktion hat meine Depression? Eine mögliche Antwort aus dem Unbewussten könnte hilfreich sein.