Psychiatrie
22.06.2013 um 22:32
Vor vier Tagen bin ich aus der Klinik entlassen worden.
Vieles war anders, als ich es mir vorgestellt hatte, jedoch kann ich im Nachhinein sagen, dass es mir geholfen hat.
Anfangs wurde ich auf die offene Station gebracht. Dort gab es über zwanzig Patienten. Von kleinen Kindern bis fast Erwachsene. Es gab nur ein Bad - und das konnte nicht abgeschlossen werden. Darunter litt ich aufgrund meiner Zwänge sehr.
Allerdings habe ich mich mit einem kleinen Mädchen anfreunden können.
Der zweite Tag fing schon schlimm an, als ich zusammen mit den Anderen ins Bad musste. Die Betreuerin war sehr streng und als ich vor lauter Verzweifelung anfing, laut zu weinen, wurde es mir verboten. Später wurde ich dem Oberarzt vorgestellt, der mir versicherte, dass ich nur zwei Wochen bleiben müsse. Das stellte mich erstmal für eine Weile ruhig, wobei es gegen Abend wieder schlimmer wurde.
Ich konnte nicht mehr versprechen, mir nichts anzutun, woraufhin mich der Arzt auf die Geschlossene brachte. Durch eine Bekannte aus dem Heim hatte ich schon gehört, dass es auf der geschlossenen besser sein sollte, als auf der offenen Station. In dem Moment war mir aber einfach alles egal.
Die Nacht musste ich auf dem Flur verbringen und hatte Badbegleitung. Zudem hatte eine unfreundliche Betreuerin Nachtdienst. Diese Zeit habe ich als sehr belastend empfunden. (...)
Am nächsten Morgen wurde entschieden, dass ich auf der Station B bleibe und ich durfte auf ein Zimmer, welches glücklicherweise ein eigenes Bad hatte. Die nächste Zeit verlief gut: Ich habe nur eine halbe Stunde morgens gebraucht (was ziemlich wenig ist im vergleich zu vorher, wo ich drei Stunden brauchte), konnte zur Schule gehen und an allen Aktivitäten der Gruppe teilnehmen.
Dann erfuhr ich von meiner Psychologin, dass ich in eine andere Gruppe kommen würde. Das hat mich erstmal total geschockt - aber mittlerweile habe ich mich damit abgefunden, auch wenn es anfangs sehr schwer war. Heute bin ich in meiner neuen Gruppe und es geht mir gut. Ich habe mich wieder unter Kontrolle, mich seit über zwei Monaten nicht mehr verletzt und kann wieder einen halbwegs normalen Alltag führen. :)
Zu der Klinik:
Vieles ist anders verlaufen, als ich es erwartet hatte und es war aufgrund meiner Situation ganz anders als damals. Auch durfte man in dieser Psychiatrie nicht am Wochenende nach Hause und kein Handy haben, weswegen ich leider nicht schon früher habe schreiben können.
Dazu gab es allerdings auch Dinge, die mir bekannt vorkamen, wie z.B. der "Imbiss" (in meiner damaligen Klinik "Dose"), eine Zwischenmalzeit an der alle teilnehmen mussten.
Meine Klinikaufenthalte lassen sich meiner Meinung nach allerdings auch nicht vergleichen - da mein gesamter Zustand komplett anders war. Heute bin ich fast drei Jahre älter als damals und kann besser über die Situation urteilen.
Ich kann auch nicht sagen, welche der beiden Kliniken "besser" waren - die Letzte war einfach mehr auf mich und meine Probleme abgestimmt. Leider gab es auch Leute, mit denen ich mich nicht verstanden habe, aber das ist wohl überall so. Insgesamt hat mir die Klinik aber geholfen, um aus meinen Zwängen und Stimmungstiefs rauszukommen. Ich hoffe, dass dies so bleibt und dass es mir weiterhin gut gehen wird.
Durch meinen zweiten Klinikaufenthalt habe ich gelernt, dass ich Psychiatrien nicht immer mit Leid in Verbindung setzten sollte - sondern dass sie da sind, um Menschen zu helfen, die Hilfe benötigen.
Es gibt gute und weniger gute Kliniken - letztendlich denke ich, ich hatte einfach Glück, dass man mir dort so gut helfen konnte. Dennoch bin ich auch froh, wieder draußen zu sein.
Danke an alle, die sich meinen langen Text durchgelesen haben. :)
Liebe Grüße,
Ivory
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Psychiatrie
23.06.2013 um 00:28
Habe mir nun eig. gar nichts durchgelesen.
Ich mache derzeit eine Ausbildung in einer Psychiatrischen Klinik,
also jup, habe was damit zu tuen. :P
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Psychiatrie
05.07.2013 um 20:24
Ich komme alleine nicht mehr wirklich klar, wobei mir eigentlich nur jemand helfen müsste. Mein Vater ist jedoch fast nur am Arbeiten und möchte mir in der restlichen Zeit nicht so recht helfen, während meine Mutter und ich nichts mehr miteinander zutun haben möchten.
Im Grunde bleibt mir jetzt nur der Gang in eine psychiatrische Klinik, aber ich fühlte mich schon in meinen anderen zwei stationären Therapien nicht wohl dort, abgesehen davon, dass es mir nichts gebracht hat.
Ich weiß nun echt nicht was ich tun soll.. Naja, hier wird mir natürlich auch keiner helfen können, aber das wollte ich mal loswerden.
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Psychiatrie
05.07.2013 um 20:47
Ich war schon öfters da, aber ich finde das bringt nicht viel. Ich und ein paar Bekannte sind zu dem Entschluss gekommen das man einfach nur noch bekloppter wird :D Aber gruselig etc war es da nie^^
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