Ego - lässt es sich abschalten!?

@geraldo

geraldo schrieb:Wir sind nicht 'programmiert', sondern das, was hier als
'Programmierung' erkannt wird ist letztlich eine Synonym dafür, was der Einzelne ist. Die
Programmierung ist bereits Ausdruck von Bewusstsein; Ausdruck des Individuums. Nicht die
Programmierung macht ein Individuum zu dem, was es ist, sondern das Individuum schafft
sich seine entsprechende Programmierung.

Und wie macht sowas ein
Kleinkind? "ES" schafft sich? Ist nicht dieser Zustand noch zu offen, ZU direkt um
"sich" so etwas zu erschaffen wie ein "Über-Ich" im Freudschen Sinne was auch durchaus
Teil eines EGO wäre? Sind die Erfahrungen des Kindes nicht oft von solcher Art, dass
seinen Wahrnehmungen negiert werden, dass seine Gefühle vielfach missachtet werden? "Dies
tut man nicht" - DAS tut man nicht" ""Das ist richtig" - "DAS ist falsch" WER lehrt uns
das? Wir selbst?

Nein, ich denke schon dass da etwas "programmiert" wird und
wurde. Erziehungsmodelle, kulturelle Vorgaben - alles das sind Programmierungen., die wir
nur bedingt "selbst" erschaffen. Weil wir in den allermeisten Fällen zu jung sind, zu
klein und vertrauensselig um solchen Programmierungen zu entgehen.

Wir
programmieren selbst - ja - werden aber auch programmiert!

@ Jafrael

Ich sehe das haargenauso.
In den ersten Jahren, derSozialisationsphase, der Begriff, der eigendlich schon alles sagt werden Kleinkinderdurch ihre Umwelt geprägt und das Urvertrauen entwickelt, wenns gut läuft. Das ist dieHauptmatrix des menschlichen Individuums. Trotzdem hat jedes Kleinkind schon ein Ego umseine Bedürfnisse durchzusetzen zu versuchen.

Link: www.lamayeshe.com (extern)

Man kann nicht einfach schnell mal das Ego abschalten...das braucht vielÜbung.
Ansonsten guck dir mal 'The Eight Verses of Thought Transformation' an. (ka wiedas auf deutsch heißt)
Im Link eine Vorlesung darüber von seiner Heiligkeit dem 14.Dalai Lama.

Weiter unten im Text stehen noch Meditationsübungen usw. dazu..gute Seite. :)

@jafrael:

Interessanter Einwurf. Ich meine nicht, dass wir 'leer' zur Welt kommen,sondern nicht minder Bewusstsein sind, das sich hier bereits mit dem ersten Atemzug zumAusdruck bringt. Da unterscheiden wir uns m. E. nicht von einem Erwachsenen.

Sind die Erfahrungen des Kindes nicht oft von solcher Art, dass
seinenWahrnehmungen negiert werden, dass seine Gefühle vielfach missachtet werden? "Dies tutman nicht" - DAS tut man nicht" ""Das ist richtig" - "DAS ist falsch" WER lehrt uns das?Wir selbst?

Ja, das meine ich durchaus, dass wir uns das lehren, und dieSpiegelung des Umfelds - will sagen, das Milleu, in das wir hineingeboren werden - ist jaauch bisweilen sehr unterschiedlich.

Nein, ich denke schon dass da etwas"programmiert" wird und wurde. Erziehungsmodelle, kulturelle Vorgaben - alles das sindProgrammierungen., die wir nur bedingt "selbst" erschaffen. Weil wir in den allermeistenFällen zu jung sind, zu klein und vertrauensselig um solchen Programmierungen zuentgehen.

So nehmen wir es wahr und interpretieren wir es aus unseremderzeitigen Weltbild. Ich meine, es gibt auch da keinen Zufall, in dies oder jenes Umfeldgeboren worden zu sein, diese oder jene Eltern zu haben, dieser oder jenen Kulturanzugehören. Es sind Spiegelungen des Bewusstseins, das wir hier in eine materielleEntsprechung projizieren.

Wir programmieren selbst - ja - werden aber auchprogrammiert!

Wie gesagt... eine Wahrnehmung unseres gegenwärtigenWeltbildes, das uns meiner Meinung nach aber auch in enormen Möglichkeiten einschränkt.

@melsmell:

In den ersten Jahren, der Sozialisationsphase, der Begriff, dereigendlich schon alles sagt werden Kleinkinder durch ihre Umwelt geprägt und dasUrvertrauen entwickelt, wenns gut läuft. Das ist die Hauptmatrix des menschlichenIndividuums.

Das sind Wahrheiten, aber keine absoluten! Sie sind Produkteunseres Glaubens, durch den wir die Welt so oder so erfahren. Wir erzeugen sie, und mitihnen unsere entsprechende Wahrnehmung.

@sicarius:

Was bitte ist an dem Dalai Lama heilig???

Alles? :P

@geraldo

Um es kurz zu machen:
DVD "Kundun" kaufen, anschauen und nach ca 2Stunden erleuchteter sein.
Der ist heiliger als der Papst.

@sicarius & @melsmell:

wenn der Dali Lama heilig ist, ist es JEDER andere auch,und meine Wenigkeit sowieso ;)

Korrektur: Ich meinte natürlich den Dalai Lama

Heilig ist natürlich ein etwas wager Begriff...aber nein. ;)
In diesem Fall steht erfür die Verkörperung von Avalokiteshvara.
Sobal du in Kontakt mit deinem Bodhi Geistgekommen bist, nenn ich dich auch heilig. ;)

@geraldo

Im Grunde genommen hast du nicht ganz Unrecht.

"Spirituell gesehensind wir alle Geschöpfe Gottes und unsere Seelen leben in der Erinnerin andies."
MaY

Aber die Definiton der Heiligkeit ist doch nicht Thema hier...

Alles religiöser Glaube, der nicht der meine ist, weil ich darin keinen Sinn undWahrheitsgehalt sehe :)

Eines meiner Lieblingszitatet zum Thema Leben und Ego/Selbst:

Es ist leichter,einen Berg an einem Haar herumzuschleppen, als sich mit eigener Kraft von sich selbst zubefreien.
bü Sa`id Abü`l Khair

"weil ich darin keinen Sinn und Wahrheitsgehalt sehe"
Hast du es denn versucht? :P

@melsmell:

ja, wir driften hier langsam weit ab vom Topic :)

Sehe ich imübrigen so, wie Du: wir sind im Prinzip alle gleich, mit dem gleichen Wert und dengleichen Fähigkeiten. Wir bringen uns nur völlig verschieden zum Ausdruck und machendaher auch völlig verschiedene Erfahrungen. Es ist letztlich unsere Wertung von 'besser'und 'schlechter', was an scheinbare Unterschiede glauben lässt.

@sicarius:

in gewisser Weise ja. Und ich habe meine Erleuchtung gefunden, wennauch auf ganz andere Weise. Ich sage ja auch nicht, dass der Buddhismus keinen Sinn oderWahrheitsgehalt hätte, sondern einfach nur, dass ich persönlich ihn darin nicht sehe. Ermag es für andere haben, und das ist völlig ok.

Na passt doch. :)

@geraldo

Sehnsucht nach Anerkennung und Bewunderung, was eigentlichein ganz normales Bedürfnis ist.

Aber wer sagt, dass dies ein Bedürfnis des Ego'sist?

Die Beobachtung von Kindern/Menschen und mir selbst. Nachmeinem Verständnis kann es nur ein Bedürfnis des Egos sein, weil es das Ego ist, das dieWelt egozentrisch wahrnimmt und sich mit der Umwelt misst.

Andererseits kann ichmir ein Ego vorstellen, das in seiner Kultur nicht dahin gehend geprägt wurde, seinSelbswertgefühl nur daraus zu ziehen, indem es "besser" ist wie andere.

Aber ichkann mir duraus auch vorstellen, dass das Bedürfnis nach Anerkennung tiefer sitzt wie dasEgo. Dann stellt sich die Frage, welches Ereignis dieses Bedürfnis befriedigt: Wohl eherAnerkennung in Form von Liebe wie in Form von Erfolg.

Wie gesagt,wäre es eben der Weg des Mystikers, sich über diese Dimension zu erheben.

Ichmeine, wir sind alle dazu in der Lage - jederzeit. Dazu muss nichts aufgelöst werden. Esist lediglich eine Frage des Erkennens.

wenn der Dali Lama heilig ist, ist esJEDER andere auch ...

Klar sind das alle. Und alles. Ich denke,dass sich nach diesem Erkennen eben die Egozentrik auflöst und das Selbstwertgefühl sichnicht mehr aus dem Bessersein ernähren muss. Als Beispiel sehe ich z.B. Musiker, die eszu den besten geschafft haben. Die einen stagnieren an dem Punkt, weil sie keineKonkurrenz/kein Ziel mehr haben - andere können weiter wachsen, wenn sie ihrSelbstwertgefühl nicht daraus ziehen, der Beste zu sein.

Nicht dieProgrammierung macht ein Individuum zu dem, was es ist, sondern das Individuum schafftsich seine entsprechende Programmierung.

Beides ist möglich. WieJafrael sagte, werden wir während unserer Entwicklung von unserer Umwelt geprägt. Ich binmir nicht sicher, ob der Charakter eines Kleinkindes eine seelische Gegebenheit ist oderauf Prägung im Mutterleib beruht. Jedenfalls ist es uns - in meiner Sicht - erst ab einembestimmten Reifegrad möglich, selbst auf unsere Programmierung Einfluss zu nehmen.

Das sind Wahrheiten, aber keine absoluten! Sie sind Produkteunseres Glaubens, durch den wir die Welt so oder so erfahren. Wir erzeugen sie, und mitihnen unsere entsprechende Wahrnehmung.

Hm, interessant. Wo ist dennDeiner Meinung nach die heutige Sozialisations- und Pädagogikforschung unvollständig?Resp. was für ein alternativer Denkansatz fehlt ihr?