Hallo,
ich hab mir den Thread nicht ganz durchgelesen, sondern nur den letzten Teil.
@DeadPoetauch mir fiel auf, dass hier viele alles richtig machen und da irgendwelche Ausserirdischen anderen sind, die das essen was man landläufig "normales Fleisch" nennt.
Nun, ich habe mal ca. ein Jahr lang (als Mitläufer im Elternhaus) fleischlos (allerdings ab und zu mit Fisch) gelebt. Meiner Mutter ging es auch um die Massentierhaltung, ich machte halt mit, ehrlich gesagt. Ich muss sagen: es hat mir nichts gefehlt, aber die anderen Eiweißquellen waren nicht so mein Ding (lappiges Sojazeug oder so).
Ich bin auch jemand, der auf die Herkunft der Nahrung achtet und ein paar fleischfreie Tage hat, weil ich Gemüsefreak bin und z.B. Schweinefleich geschmacklich nicht viel abgewinnen kann. Wenn alle so wenig Fleisch essen würden..naja.
Aber ich bin viel unterwegs und auch ich gehe in Kantinen, Gasthäuser, an Imbissbuden, bestelle Pizza mit Salami usw. und da lasse ich mir nicht vorzeigen, wo das Fleisch herkommt. Wer weiß? Bin ich jetzt ein dummer Konsument? Wahrscheinlich ein zeitweilen gedankenloser, aber ich kann mir nicht vorstellen, dass hier alle frei von Imbissbuden z.B. sind.
Im gewissen Sinne bin ich also auch ein Ich-weiß-nicht-wo-es-herkommt-Konsumenten zeitweilen.
Aber eines ist wahr:
Wenn etwas sehr, sehr wenig kostet (ob Fleisch oder Klamotten oder Kaffee, auch Gemüse übrigens) da werde ich auch immer misstrauisch. Denn irgendwie muss man ja "günstig" herstellen. Entweder das Produkt (bei nicht lebendem) oder die Tiere oder die Menschen, die das herstellen oder der Weg oder die Bedingungen müssen darunter leiden. Irgendwie kommt ja ein Preis zustande. Nur: wenn ich 5 Kinder hätte und kaum Geld, wie würde ich dann handeln?
Die Weihnachtsgans werde ich mir verkneifen, wenn ich an das Stopfen denke. Nur: bringt das was, wenn ich verzichte? Dann kauft sie jemand anderes, knallhart gesagt. Und die Gänse werden weiter gestopft. Mein Gewissen jedoch ist beruhigt. Naja wegen des vorher gesagten aber doch nicht.
Man müsste sich aufklärerisch engagieren. Ich habe Kollegen, die wollen jeden Tag "Fleisch" essen. Meiner Meinung nach ist das zuviel und unnatürlich. Aber wenn jemand beschlossen hat dass es so sei, was will man machen?
Die Menschen, die das "billige Zeug" (auch Klamotten Fußgenäht und handgestopft von Kindern) kaufen müssen, weil sie sich offensichtlich nichts anderes leisten können. Warum wollen ausgerechnet die meist soviel Fleisch oder Wurst haben? Ne gute Kartoffelsuppe mit Möhrchen und Sellerie ist sogar pro g billiger als ne Dose Ravioli. Oder pfannekuchen, Reibekuchen mit Apfelmus. Sagen wir mal so: Es gäbe andere Lösungen, aber vielleicht schmecken die nicht? Und die unsäglichen, geschmackssüchtig machenden Pulverprodukte (auch im Biobereich!) Bäh.
Es kommt ja meist das Argument Gemüse sei so teuer. Es kommt aber darauf an welches..Wenn ich im tiefsten Winter frische Tomaten will, ist natürlich klar, dass das nicht billig ohne Geschmacks-Verluste geht.
Was haltet Ihr denn von Tüten und Dosenfraß? Das meide ich nämlich, ob Bio/Öko /veggie oder Standard. Das ist einfach ekelig.....
Ich bin für Ganztagsschulen, auch weil man da die jungen Leute gleich beim Mittagessen mit Ernährungskunde und Informationen versorgen kann. So kann sich jeder ein Bild machen und selbst entscheiden. Oder mal Minimum die Aufnahme dieses Themas in Gesellschaftskunde/Gemeinschaftskunde oder wo auch immer. Ernährug ist unser täglich Brot und es ist wichtig informiert zu sein.
@intrudernaja, das war ja klar irgendwie, was da passiert, wenn einer ganz billig Fleisch anbietet und dann noch so Marktschreiermäßig. Aber das ist erschreckend wie wir wirklich nur noch auf den Preis schauen. Krasser Beitrag! Und dann noch die eigene gesundheit zu riskieren, das ist hart. Wenn man schon nicht an Transport und Massentierhaltung denkt ist das ja fast schon selbstschädigend. *kopfschüttel*
Mir hat ein vegetarier mal übrigens gsagt ich sei ein Kinderfresser, weil ich mir Lammfleisch bestellt habe. So und wisst Ihr was das ende vom Lied war? Ich meide Lamm und Kalbfleisch, weil mich das irgendwie berührt hat. Vorher hab ich mir keine gedanken darüber gemacht.
Und das wird es sein: Man macht sich einfach zu wenig Gedanken darum, was man isst. Würde man das, dann sag ich Euch: Man müsste anders wählen, auswandern, selbst nen Bauernhof aufmachen oder abmagern.
Ob Vegetarier/Veganer oder fleischfressende Pflanzen, da lauern überall Fußfallen, wenn man wirklich konsequent "alles richtig" machen will gewissensmäßig.
Der Wirtschaftszweig "Lebensmittel" ist eine Branche wie jede andere auch. Ob Öko/Naturkost oder anders. Es wird gerechnet und es braucht einen Profit. Wenn dann Tiere als "Ware" dazu kommen, kann es einfach nicht 100% fair sein, gegenüber den Lebewesen, denn sie müssen am Ende ihr Leben lassen, wenn sie keine Milchkuh oder kein Eilegendes Huhn sind. Es kann nur "würdiger" sein oder so. Man sollte sich immer bewusst sein, was man auf dem Teller hat. Ich hlate mich selbst nicht immer daran, wie gesagt.
Noch eines: Hier bei uns ist eine Schäferin, die ist absolut Tier-und Naturlieb, isst aber auch Fleisch und verkauft auch ihre Waren (Wolle, Käse, Fleisch, auch Lammfleisch). Sie sagt immer, dass in unserer Gesellschaft etwas abhanden gekommen ist, nämlich die Würdigung dessen was wir essen. Wer selbst diese Arbeit verrichtet und mit den Tieren oder der Natur arbeitet, der weiß das was hinten ruaskommt besser zu schätzen. Sie wünscht sich, dass die Menschen wieder lernen das zu schätzen, was sie auf den Teller haben, denn es hat einen hohen Wert. Die Massenproduktion und die Pulver lassen den direkten Bezug zur Arbeit, die dahinter steckt, verlieren.