Vegetarier / Veganer vs. Fleischesser

@Bukowski

der Meinung bin ich auch. Das Einzige was man tun kann ist sich zu informieren und sich das bewusst zu machen.
Würde mich mal interessieren wie viele (mich eingeschlossen) noch so viel Fleisch wie bisher essen würden, wenn sie mal selbst nur ein Huhn schlachten müssten.
Leider verlieren wir den Bezug zu allem, auch zum Gemüse, Obst, Kaffee, tee, Getränken.
Eigentlich sollte man dankbar sein, dass man jeden Tag etwas zu essen und zu trinken bekommt und dazu noch genug davon. So wie wir das aber betreiben müssen zwangsläufigerweise auch andere Menschen ausgebeutet werden, Böden ausgelaugt werden. Es leiden nicht nur Tiere. Das ganze System ist merkwürdig. Es gibt Überschüsse die vernichtet werden (auch Fleisch perverserweise) und woanders verhungern Menschen. Da ist es schon krass, dasss wir uns ragen, ob wir überhaupt Feisch essen wollen. Ein Paradoxon in meinen Augen.

Werteverlust hat durchaus was damit zu tun, auch wenn das schrecklich konservativ klingt. Was mich ungeheuer stört ist diese Geiz ist geil Propaganda die dazu beiträgt, das die Menschen den Wert einer Sache nicht mehr erkennen. Jeder meint alles haben zu müssen. Dieses Phänomen hat Amerika an den Rande des finanziellen Abgrunds geführt, aber das gehört nun gar nicht hierhin.

@starmouse

"Würde mich mal interessieren wie viele (mich eingeschlossen) noch so viel Fleisch wie bisher essen würden, wenn sie mal selbst nur ein Huhn schlachten müssten."

Huhn greifen, Kopf ab, über Kopf ausbluten lassen, Federn rupfen, Kiele mit der Lötlampe abflämmen, vom Brustbein bis zum After aufschneiden, ausnehmen, auswaschen, zubereiten, essen.

Wo genau ist da jetzt das Problem?



"Leider verlieren wir den Bezug zu allem, auch zum Gemüse, Obst, Kaffee, tee, Getränken."

Was will mir dieser kryptische Satz mitteilen? Ich soll in Nordfriesland Kaffee anbauen? Ich muss vor einer Tasse Tee eine japanische Teezeremonie abhalten? Ich muss mit meiner Gurke reden? Bananen anbeten? Hey Keks, ich hab' Dich ganz furchtbar lieb, aber leider muss ich Dich jetzt essen!

@intruder

Wer seine Sippe mit Hartz IV durchbringen muss, weiss die Geilheit des Geizes zu würdigen.

intruder schrieb:Was mich ungeheuer stört ist diese Geiz ist geil Propaganda die dazu beiträgt, das die Menschen den Wert einer Sache nicht mehr erkennen.

Leider, jeder kennt den Preis, weiß aber den Wert überhaupt nicht mehr zu schätzen, das fällt dann erst auf, wenn man es nicht mehr hat oder bekommt, verzogen könnte man es auch nennen, im Glauben aufgewachsen, dass das alles "normal" ist, alltäglich und nichts besonderes, das einzige Highlight sind da die "2" Urlaube im Jahr, wovon man kräftig Fotos schießt, um dieses "Erlebnis" ja nicht zu vergessen, aber vom neuen PlasmaTV, der PS3 oder eben den alltäglichen Dingen, wie gutes und gesundes Essen, macht man keine "Erinnerungsaufnahmen"...

starmouse schrieb:So wie wir das aber betreiben müssen zwangsläufigerweise auch andere Menschen ausgebeutet werden.

Aber wer will schon kürzer treten?
Gibt immer einen Grund der einem das Recht einredet das man ja nicht anders kann.
Kinder versorgen, Haus abbezahlen, Auto reparieren, etc. pp.
"Ich würde ja gern, aber ich hab's ja auch nicht leicht, und noch schwerer will ich's mir auch nicht machen."

Ich glaube das liegt daran das wir das Verhältnis zur Natur auf dem Weg zum Profit und dem ökonomischem Gleichgewicht verloren haben. Die Natur ist uns zwar noch wichtig, aber nur weil wir von ihr profitieren, weil wir von ihr leben müssen, und nicht um ihrer Selbst Willen.

starmouse schrieb:Es gibt Überschüsse die vernichtet werden (auch Fleisch perverserweise) und woanders verhungern Menschen.

Da könnte ich auch immer aus der Haut fahren.
Wenn z.B. bei McDonalds die Burger die nach 15 Minuten nicht verkauft werden, weggeschmissen werden, und 15 Meter weiter, auf der anderen Straßenseite die Obdachlosen frieren und hungern.

Oder wenn Tonnen an Nahrungsmitteln ins Meer gekippt werden um den Preis stabil zu halten. Es geht nur noch um den Gewinn, um das was wir aus der Natur herauspressen können.

Oder wie's der indianische Stamm der Cree sagte: "Erst wenn der letzte Baum gerodet, der letzte Fluss vergiftet, der letzte Fisch gefangen ist, werden die Menschen feststellen, dass man Geld nicht essen kann."

Oder, wie man darauf antwortete:

Erst wenn die letzte Mark verfickt ist,
der letzte Groschen versoffen
und der letzte Pfennig verdaddelt,
dann werden wir mal sehen,
ob man Bäume nicht doch essen kann.

Mich würde mal interessieren, ob hier nach Allmy-Sitte gern mal wieder von Bürgerskindern denen Verzicht gepredigt wird, die eh nix haben, oder ob der Neid der Besitzlosen das Motiv ist.

Wer möchte anderen vorschreiben, was für einen Fernseher sie haben bzw. wie oft sie in Urlaub fahren dürfen/sollen/müssen?

Doors schrieb:Wer möchte anderen vorschreiben, was für einen Fernseher sie haben bzw. wie oft sie in Urlaub fahren dürfen/sollen/müssen?

Vorgeschrieben werden sollte das nicht.
Es müsste jeder Mensch selbst erkennen.

@Doors

Wenn du das aus dem Zusammenhang reißen willst, steht es dir frei ein wenig Polemik zu betreiben.

@Doors

Doors schrieb:Huhn greifen, Kopf ab, über Kopf ausbluten lassen, Federn rupfen, Kiele mit der Lötlampe abflämmen, vom Brustbein bis zum After aufschneiden, ausnehmen, auswaschen, zubereiten, essen.

Wo genau ist da jetzt das Problem?

Das Problem ist ja nun nicht die Technik dabei, die man erlernen kann ;)

Ich sage bewusst kann: denn kurz vor dem Verhungern würde es wohl ziemlich jeder gänzlich emotionslos durchführen - im Gegensatz zu Zeiten des Wohlstandes, in denen bei einigen Menschen eine natürliche Abscheu vor dem töten von Lebewesen besteht, welche sie zu Vegetariern werden lässt.

@elfenpfad

elfenpfad schrieb:in denen bei einigen Menschen eine natürliche Abscheu vor dem töten von Lebewesen besteht, welche sie zu Vegetariern werden lässt.

Natürliche Abscheu ?! Es mehr als "natürlich", sein Essen zu töten, nur hat die heutige Gesellschaft den Bezug zu seinem Essen verloren, dass ist unnatürlich !

@Chris0815

Chris0815 schrieb:Natürliche Abscheu ?! Es mehr als "natürlich", sein Essen zu töten, nur hat die heutige Gesellschaft den Bezug zu seinem Essen verloren, dass ist unnatürlich !

Die spirituelle Weiterentwicklung hat in der heutigen Zeit dazu geführt, dass die Hemmschwell zum töten auch von Tieren bei einigen Menschen immer grösser wird.

Ob man dies als positiv ansieht, hat mit der ganzen Lebenseinstellung zu tun, mit der spirituellen Entwicklung, die sehr individuell vonstatten geht.

Wobei ich betone, dass es keine Wertung sein soll :)


Allerdings geb ich Dir vollkommen Recht, dass die meisten Menschen den Bezug zum Essen verloren haben, da die wenigsten noch mit Lust und Liebe kochen, und schon das zubereiten in der Mirkrowelle dieses als Kochen bezeichnen ;)

hast du es noch nicht mitbekommen, oder willst du es garnicht hören. chris und ich sind zwar fleisch und fisch esser, aber eben mit bedacht wo man etwas kauft und die auch gerne mehr ausgeben weil man weiß worum es geht.

Das habe ich nicht bestritten. Im Gegenteil ich hab ja drauf verwiesen, nur dann tu doch nicht so als wärst du der Status Quo. Bei den allermeisten in Deutschland, und wir leben in einem Land des Wohlstands in dem die gebratenen Lidlhühner den Übersättigten in den Mund fliegen, ist es so – dass sie in Supermärkten einkaufen. Sie gehen zu Extra, Rewe, Aldi Plus etc, diese beziehen ihr Fleisch von überall, wo es gerade am billigsten ist. Da ist die Wurst schon mal international mit Starbesetzung aus aller Welt.

Das weiß ich nicht daher, weil ich jeden einzeln auf der Strasse befragt habe, oder selbst vor Ort war um eine Volkszählung zu betreiben, sondern ich WEISS es, weil diese Märkte überall existieren. Weil diese Märkte wie Pilze aus dem Boden schießen. Weil Fleisch dort so günstig angeboten wird, dass ich mir nicht vorstellen kann, daß das ehrliche Produkte sein können. Und das ganz abgesehen vom Vegetarier-Nichtvegetarier Gedanken ich denke so geht’s Dir auch.

Nur wo beginnt die Veränderung deines Erachtens. In der Toleranz von allem? Jeden mit seinen Pläsierchen verstehen zu wollen, zu können – zu müssen? Toleranz zu dem was nicht erträglich ist? Ich weiß nicht was ich konkret besser mache als Du, aber ich weiß, das man es nicht tolerieren soll, Tiere so zu behandeln.

Die Wirtschaft hat keine Moral, ein Volk hat keine, nur der einzelne hat Moral. Und deshalb muss man auch bei dem einzelnen Menschen anfangen und sagen – hier DU HAST SCHULD. Du trägst die Schuld, wenn Du das kaufst. Du kannst es aber auch ändern, Dich selbst, und deine Familie.

Diese Maschinerie wird nicht stoppen, wenn ein paar irre Tierschützer Hühner klauen, oder Nerzpelze mit Farbpatronen beschießen. Im Gegenteil es wird noch schlimmer, die , die das beste wollen verschlimmern alles, wenn die Bevölkerung nicht mitzieht. Weil dann eine Polarisation entsteht, auf der sich der Bürger, für oder gegen „Chaoten“ entscheiden muss, für oder gegen, Gesetzesbrecher – Aufmüpfige. Wir kennen diese Mechanismen aus dem aus dem 3ten Reich. Wenn der Bürger sich für Sicherheit und althergebrachtes entscheidet, dann wird das Unrecht zu Recht.


@kayleigh

Ob nun die Aktivitäten engagierter Tierschützer zwangsläufig in einem neuen Faschismus als gesellschaftliche Raktion darauf münden, wage ich auf Basis mir bekannter Faschismustheorien doch arg zu bezweifeln.

Die Weihnachtsgans werde ich mir verkneifen, wenn ich an das Stopfen denke. Nur: bringt das was, wenn ich verzichte? Dann kauft sie jemand anderes, knallhart gesagt. Und die Gänse werden weiter gestopft. Mein Gewissen jedoch ist beruhigt. Naja wegen des vorher gesagten aber doch nicht.

Du kannst mir glauben wenn ich sage, auch mir slebst fällt es schwer zu wiederstehen, und auch bekomme ich auch oft harte Kritik eben gerade für m,eine Ambitionen, mich gegen Fleisch auszusprechen.

Ich will keine Fleischesser zu Vegetariern erziehen, jedoch weiss ich trotzdem zu Beispiel auf die Herkunft hin. Das beste Beispiel ist meine liebe Freundin, die sogut wie kein Fleisch ist, und wenn dann nur Geflügel, weil sie es meistens ekelig findet. Wenn wir nach Kroatien fahren gibt es dort eistens Gänseleberpastete, die sie schon immer liebte schon als Kind.

Nun verekel ich ihr ihr liebstes Essen , obwohl sie es wirklich ganz selten ist, ( ca. einmal im Jahr ) weil ich darauf hinweise wie diese hergestellt wird. Da nervt mich schon selber, andererseits ist es mir ein Unding, wenn ich wiss wie sowas hergestellt wurde, aber seelenruhig essen kann, nur weil ich während des essens nicht dran denke.

Also, was ich nur sagen will, man macht sich es auch selbst und der Umwelt nicht einfach, aber vielleicht bleibt ja etws von diesem Gedanken mal hängen.



Jedoch zu sagen, nun, dann kauft dieses Produkt halt jemand anders, das ist eine Ausflucht, ein Abschieben von Verantwortung. Das ist so, als ob du nicht erste Hilfe leistet, denn - der nächste wirds schon tun. Dann verweise ich auf dein Leben, deine
Verantwortung.


@starmouse

Schon allein das Herabstufen eines Tieres auf den Begriff "Essen" ist ein Verbrechen, ansonsten ist es nur empfehlenswert, wenn derjenige, der Fleisch essen möchte, es auch selber töten kann bzw. dies TUT.

Mit dem Zubereiten von Obst und Gemüse hat normalerweise niemand ein psychisches Problem, das einzige Problem dürfte hier Faulheit sein.

@elfenpfad

elfenpfad schrieb:Die spirituelle Weiterentwicklung hat in der heutigen Zeit dazu geführt, dass die Hemmschwell zum töten auch von Tieren bei einigen Menschen immer grösser wird.

Kann mich sich denn mit "Fleischkonsum" nicht weiterentwickeln ? Ich lasse das spirituell ganz bewusst weg, da ich der Meinung bin, dass es eben viele Wege zum grösseren Bewusstsein gibt, mich jetzt irgendeiner Sache anzunehmen, ist doch im Prinzip nur "nachmachen", vielmehr sollte man soclhe Dinge als Denkanstoss werten, oder ?!

@Doors

Nein das bestimmt nicht, nur das sie polarisieren, und sich ohne Rückhalt der Bevölkerung trotz Recht im Unrecht befinden. Hast wohl was mit gesellschaftlichen Konventionen zu tun.

Siehe den Rückhalt im Wendland von seitens der Bevölkerung, das nimmt ja dana uch ganz andere Dimensionen an.

Korrektur :

Nein - das bestimmt nicht, nur daß sie polarisieren, und sich ohne Rückhalt der Bevölkerung trotz Recht im Unrecht befinden. Hat wohl was mit gesellschaftlichen Konventionen zu tun.

Siehe den Rückhalt im Wendland von seitens der Bevölkerung, das nimmt ja dann auch ganz andere Dimensionen an.

@kaltesfeuer

kaltesfeuer schrieb:Schon allein das Herabstufen eines Tieres auf den Begriff "Essen" ist ein Verbrechen, ansonsten ist es nur empfehlenswert, wenn derjenige, der Fleisch essen möchte, es auch selber töten kann bzw. dies TUT.

Wieso automatisch herabstufen ?! Und wie soll das bitte funktionieren ? Es ist unmöglich, sobald man keinen Garten hat, kann man sich noch nicht einmal ein Huhn halten, soll man dann Betriebe aufmachen, wo man lebendige Tiere aussucht und diese dann an Ort und stelle schlachten muss, sonst gibt es kein Fleisch ? Was du da mal wieder "voraussetzt", um in den Genuss von Fleisch zukommen, ist wie meistens nicht zu Ende gedacht !