Vergebung

Sidhe
Vielen Dank für die schöne taoistische Parabel. Hat mir sehr gefallen. :)

Gibt es eigentlich neben den Protestanten noch andere Leute, die glauben, Gott würdeeinem alle Sünden vergeben, wenn man aufrichtig bereut?

Also bei den Katholikenschliesst Gott die Sünder zwar nicht vom Himmelreich aus, wenn sie um Vergebung bitten,aber sie müssen zur Bestrafung trotzdem eine Zeit lang in die Hölle (ins Fegefeuer)...bei den Moslems ist das ähnlich.

Und z. B. beim Hinduismus herrsch ja diesesGesetzt des Karmas, welches besagt, dass auf jede negative Handlung auch eine negativeKonsequenz folgt....

...sind also die Protestanten die einzigen, die glauben,durch aufrichtiges Bereuen würde Gott einem die Sünden einfach so vergeben?

Hm die Frage ist nicht ganz so einfach. Es heißt bei den Protestanten ja auch nichtwirklich, dass es einfach so geht. Man muss wirklich aufrichtig bereuen. Und wie kommtman dazu? Man muss erkennen was man getan hat. Was könnte eine größere Strafe (Hölle)sein als zu erkennen was man unrechtes getan hat? Zu erkennen wie viel Leid manverbreitet hat?

Das Gesetz des Karmas beruht ja darauf, dass jede HandlungKonsequenzen mit sich zieht. Man kann schlechtes Karma durch gutes ausgleichen undauflösen. Hier gibt es also auch wieder die Vergebung und wie in den anderen Religionensteht hier am Anfang der Erlösung auch das Erkennen der Taten (also die Hölle). Denn ohnedieses Erkennen würde man sich nie die Mühe machen das schlechte Karma auszugleichen.

Gott vergibt einem nur, wenn man sich selbst vergeben kann, zumindest glaube ich dies !

Karmaarbeit...hm ja seine Sünden erkennen und somit bereuen Anderen zu helfen,die selben nicht auch zu begehen, dadurch Anderen aufzuzeigen, dass es wichtigeres alsEigenstolz, Habsucht, Gier und Hass gibt, deenn diese Bestandteile sind für mich diereale Hölle auf Erden. Hab vieles getan, was zweifelhaft in der Moral erscheint, aber ichhabe gelernt mir Stück für Stück selber zu verzeihen und denen die mir weh getan haben inmeinem Leben. Das ist für mich Karmaarbeit an, mit und durch mich selbst. Wenn ich michzum Licht hinwende, dann ird mir auch Gott vergeben, denn dann lebe ich Vergebung !

Gruss vom Regenbogen Sis

Hm... schwieriges Thema. Ich bin mir gar nicht sicher, dass man selbst so richtigeinschätzen kann, wann man vergeben hat und wann nicht!

Man nimmt doch schnelleine Entschuldigung an, vergibt dem anderen also, aber hat man das in dem Moment dennwirklich getan?
Mir persönlcih fällt es leicht, die Taten eines anderen zu verstehen,zum Beispiel wenn böse Worte gefallen sind, und sich der andere aufrichtig entschuldigt.
Später stößt es aber wieder auf und ich stelle fest- eigentlich bin cih nachtragend.Tja und was kann man da machen? Ich kann mich nicht dahingehend kontrolieren, und selbstwenn es eigentlich schon gar nicht mehr mein Bewusstsein durchdringt, dann besteht dieMissgunst der Person gegenüber immernoch tief drin...

Kann man es lernen zuvergeben? Ich denke, dass man das entweder kann oder nicht kann... und das das ganz vonder Persönlichkeit des Einzelnen abhängt.

. Hab vieles getan, was zweifelhaft in der Moral erscheint, aber ich habe gelernt mirStück für Stück selber zu verzeihen und denen die mir weh getan haben in meinemLeben.

Ich nicht!

Ich war nie drogensüchtig, habe nie geklaut undnie jemanden geschlagen... wieso bin ich noch hier und nicht im Paradies?!!!

Waskönnte ich noch besser machen? Sagt es mir!

Selbst etwas Böses zu bereuen hat für mich aber nichts mit Vergebung zu tun, sondern ehermit Schuldgefühlen.
Vergeben kann doch nur das Opfer. Finde es sehr einleuchtend,dass man sein Leid ablegen muss, um zu vergeben.

Wie kann man denn aber einenMord vergeben? Das Loch, dass der tote hinterlässt ist ja nun mal da, und das Leid wirdauch nciht weichen, oder?

Ich denke man kann es lernen. Es ist sozusagen eine Übungssache. Einfach versuchen isthier denke ich der einzige Weg.

Entschuldigungen sind schnell angenommen. Sosagt man zB. "schon in Ordnung" und man meint es eigentlich auch aber irgendwo tief ineinem drin ist es eben doch nicht in Ordnung.

Ich denke sowieso, dass Vergebungnicht von hier auf jetzt passieren kann sondern seine Zeit braucht so wie alles andereauch Zeit braucht. Man kann erst richtig verzeichen wenn die psychischen Wunden geheiltsind und das braucht Zeit. Vergebung ist also ein Prozess. Wie viel Zeit wir benötigenentscheiden wir aber weitestgehend selbst.

@horusfalk3
da gebe ich dir absulut recht.
Entschuldige und entschuldigen sindzwei sehr differenziere Wörter.

Schuldgefühle (= Reue) und Schulkdzuweisungen sin ddas Gegenteil von Vergebung.
Dasollte man sich doch mal fragen, welche Motive die christliche Kirche umtrieben, als siediese Gerücht in die Welt setzten, daß man ins Paradies kommt, wenn man bereut...
Das Gegenteil ist der Fall - solange man sich schuldig fühlt, lebt man in der Hölle!

"Was meint Ihr dazu, und wer von Euch hat schon mal vergeben oder Vergebung erhalten undkann mal berichten, wie das war?"

Vergeben setzt Verstehen und lieben vorrausund die Erkenntnis, das wir alle nicht unfehlbar sind.

Wer ohne Sünde ist, derwerfe den ersten Stein, wenn ich mich nicht irre...

Resümee: Ich kann mich nicht selbst entschuldigen.
Ich kann um entSchuldigungbitten, aber sie nicht verlangen. Entschuldige und entschuldigen bleiben also zwei völligverschiedene Wörter.

Vergeben? Ja

Vergessen? Nie...