Verzeihen ohne Entschuldigung

Chu schrieb:Er meinte dann, die Deutschen seien ähnlich. Stimmt auch irgendwie.

Und dafür entschuldige ich mich.

Wieso will man eine Entschuldigung unbedingt haben?
Wenn man natürlich immer eine erwartet, es als selbstverständlich erachtet, ist doch klar, dass nicht jede Entschuldigung aus tiefster Seele kommt.
Mal so philosophisch drüber nachgedacht.

Chu schrieb:Man muss auch mal drauf achten, wie oft man das Wort "Entschuldigung" hört. Das wird beinahe schon inflationär benutzt.

Genau u. damit verliert das Wort an Wert.
Aber wird, von anderer Seite, teilweise auch aus Eigennutz ausgesprochen (hab ich, glaub ich, schon geschrieben)

Mit der Zeit u. nach gemachten Erfahrungen lernt man, dies u. das "richtig" einzuschätzen u. sich dementsprechend zu verhalten.

borabora schrieb:Mit der Zeit u. nach gemachten Erfahrungen lernt man, dies u. das "richtig" einzuschätzen u. sich dementsprechend zu verhalten.

Bei den meisten vielleicht.
Bei mir gibt das glaube ich nix mehr.
Ich bin da ursprünglich einfach so dran gegangen, dass ich es einfach sage, wenns mir leid tut.
Auszuknobeln was jetzt für andere wie wichtig ist usw. ne das kann ich vergessen.
Ich sehe nur die Reaktion und kann danach urteilen wie schlimm es war, bei einer heftigen Reaktion tuts mir leid, alles andere ist unbekannt.

Yooo schrieb:Auszuknobeln was jetzt für andere wie wichtig ist usw. ne das kann ich vergessen.

Wichtig ist, was man selbst empfindet u. man sollte es mit dem Wohl Anderer auch nicht zu genau nehmen.
Man darf/sollte sich nicht zu sehr zurücknehmen.

Das mag sich ätzend lesen, doch nach gemachten Erfahrungen kommt man (ich) zu so ner Denke.

@borabora
Woran machst du denn fest, dass eine Entschuldigung nicht ernst sein soll?
Nur, um aus der subjektiven Empfindung herauszukommen, die dabei wohl auch eine große Rolle spielt.

@Alphabetnkunst

Das kommt auf die Person an u. ist auch situationsabhängig usw.

Meist ist es doch tatsächlich so, das das Wort zu einer Floskel "verkommen" ist.

borabora schrieb:Das kommt auf die Person an u. ist auch situationsabhängig usw.

Meist ist es doch tatsächlich so, das das Wort zu einer Floskel "verkommen" ist.

Das würde ich so nicht sagen. Es gibt nämlich einige, die das auch ernst meinen, wenn sie es sagen.
Wenn man nur auf eine besteht, dann kann es sein, dass man auch eine nicht so ernstgemeinte Entschuldigung bekommt.

Alphabetnkunst schrieb: Es gibt nämlich einige, die das auch ernst meinen, wenn sie es sagen.

Das möchte ich nicht bestreiten.

Alphabetnkunst schrieb:Wenn man nur auf eine besteht, dann kann es sein, dass man auch eine nicht so ernstgemeinte Entschuldigung bekommt.

Ich weiß, ich gehöre nicht zu den Menschen, die eine Entschuldigung erwarten oder gar auf eine bestehen.

Wenn, muss sie aus freien Stücken kommen :)

Ich finde eine Entschuldigung sollte immer aus freien Stücken kommen und nicht, weil man das jetzt so will oder in umgekehrter Weise "sollte" weil es erwartet wird..

In manchen verzwickten Situationen bringt es auch einfach nichts mehr.

ErakMaar schrieb am 14.03.2018:Bei solchen Leuten ist es natürlich schwierig ein Kompromiss zu finden gsd. überhaupt eine richtige Diskussion zu führen.

Äh hallo?

Wenn jemand weiß, dass er mich verärgert oder sogar verletzt hat und es folgt keine Entschuldigung, dann kann ich auch nicht einfach in den Alltag übergeben und Friede, Freude, Eierkuchen spielen. Dafür bin ich viel zu nachtragend und es würde spätestens beim nächsten Streit wieder zum Thema gemacht werden.

Reue durch Taten zeigen, finde ich auch ok, aber ich möchte dann zumindest nochmal kurz darüber sprechen, um es abzuhaken.

Durch meinen Sturkopf fällt es mir selbst oft schwer mich nach Streitereien zu entschuldigen, aber wenn ich es tue, dann ist es auch ernst gemeint und nicht, damit der andere Ruhe gibt.

Auf Entschuldigungen, bei denen der andere keine Verantwortung für seine Fehler übernimmt und sich in Ausreden flüchtet, lege ich absolut keinen Wert.

Über einmalige oder zweimalige Dinge kann ich hinwegsehen, aber wenn es öfters passiert, dann fühle ich mich nicht ernst genommen und ziehe meine Konsequenzen daraus.