Suizid(-versuche): Eure Meinung?

Link: www.broken-rainbow.de (extern) (Archiv-Version vom 09.10.2007)

Dass Kinder oder Partner möglicherweise das eigene Leben auch ohne ihn als sinnerfüllt und lebenswert empfinden könnten, ist nicht vorstellbar, oft jedoch auch unerträglich - würde dies doch die Bedeutung der eigenen Person relativieren.

"und wie kommen die kinder mit dieser entscheidung klar?"

Das ist wohl auch die Frage welche manch Eltern im Vorfeld der Tat beschäftigt und so kommt es hin und wieder zur unverständlichen Handlung.

Puuh ! 11 tausend im Jahr !

Das macht alle 47 Minuten einen Abgang.

Und das nur in Deutschland, ... weltweit wahrscheinlich jede Minute.

@poisonivy

Wer versucht sich umzubringen ist für mich ein Feigling.



warst du schon mal in so eine Situation, kennst du diese Gemützustände der Suizidanten?
Warst du schon über mehrere Zeit so depressiv, das du dich so schwach gefühlt hast, das du dich kaum bewegen konntest? Was glaubst du warum depressive Menschen schnell abnehmen?Der Fakt ist, der Körper reagiert auf die Psyche und es ist ein langer Prozess, wenn jemand psychisch krank ist, das er wieder psychisch gesund wird.


Es sind keine Feiglinge, sondern entmutigte, hoffnungslose von Mitmenschen psychisch erkrankte Menschen.

September

KittyMambo schrieb:es gibt nunmal auch lebensmüde leute, die nicht krank sind, weder körperlich , noch das ihnen eine geistige krankheit anchgewiesen werden könnte, eben nur "lebensmüde", und man stelle sich mal vor, diesen leuten würde durch das einführen einer legalen sterbehilfe ihren wunsch ermöglichen, von dieser welt zu gehen.

Legale Sterbehilfe würde sicher, so wie in der Schweiz auch, nur für Schwerstkranke ohne Aussicht auf Heilung und mit Schmerzen verbundene Situationen ausgerichtet sein.


Hornissli - danke für das Einstellen des sehr interessanten Artikels.
Hab leider keine Zeit mehr, weiter zu diskuieren. Vielleicht später. :)

nemo schrieb:Das ist wohl auch die Frage welche manch Eltern im Vorfeld der Tat beschäftigt und so kommt es hin und wieder zur unverständlichen Handlung.

ja klar, bei psychisch kranken tätern.aber ich habe ja hier mal mit dem gedanken gespielt, was wäre wenn die legale sterbehilfe hier erlaubt wäre?dann wäre ja im falle eines selbstgewählten todes z.b. eine schwere depression die möglicherweise geheilt werden könnte, nicht gegeben.
also den mitnahmesuizid" mal ausgeschlossen. diese o.g. fiktive situation stelle ich mir eben vor.

Hallo.
Ich habe hier ein wenig rumgelesen, eigentlich auf der Suche nach Fakten. Ich habe bereits 4x vergebens versucht, mir das Leben zu nehmen, war bislang wohl nicht informiert genug. Tatsache: Schlaftabletten oder Herztabletten etc. sind inzwischen von den Pharmafirmen so rezeptiert, dass diese nur selten zum Tod führen, da sich der Körper im entscheidenden Kampf gegen diese Fremdkörper wehrt. Es wurde hier diskutiert, ob man ein hübsches Bild als Leiche abgibt oder was mit den Fäkalien passiert. Glaubt ihr denn allen Ernstes, dass einen suzidialer Mensch noch groß interessiert, was mit seinem Urin oder Stuhl passiert???? Bezüglich der Hinterbliebenen kann ich aus eigener Erfahrung sagen: Ich habe zwei meiner drei Kinder verloren und bin seither kein Mensch mehr. Meinen 3. Sohn wüßte ich nach meinem Ableben gut aufgehoben, insofern man es so nennen kann. Ja, Suizid ist ein durchaus egoistischer Gedanke, aber fragt euch mal, wieviel Leid ein Mensch erlebt haben muss, um soweit zu kommen! Da fragt auch niemand nach, ob es nicht unfair war. Keiner hat sich ausgesucht in diese materiell und größtenteils egoistische Welt reingeboren zu sein. Meine bisherigen Versuche waren auch Spontanversuche. Mein erster mit 14 Jahren, der letzte im Januar diesen Jahres. Es folgte eine 12-wöchige stationäre Therapie, in der man lernte, sich selber zu ändern um andere bzw. Umstände zu ändern und Krisen mit Skills zu überwinden. Für mich alles Mist: Soviele Skills kann es nicht geben, als dass ich die akute Krise überwältige oder es endet im Verdrängen. Nachdem ich vor heute genau zwei Wochen mein 2. Kind verloren habe (möchte hier nicht sagen wie) plane ich meinen nächsten Suizid ganz genau: Mein drei-jähriger Sohn darf nicht anwesend sein und meine Leiche sollte tatsächlich optisch normal gefunden werden um das Trauma des Finders nicht zu verschlimmern. Insofern bin ich der Meinung, die Zeit heilt alle Wunden auch wenn kl. Naben bleiben. Mein Sohn wird sich nur wage an mich erinnern können und letztendlich hinterlasse ich keine nicht wieder schließbare Lücke, denn jeder ist ersetzbar, NUR DIE EIGENEN KINDER NICHT! Also versucht mal mehr euch in die Lage eines derart denkenden Menschen zu versetztzen als hier so teilweise wirlich makabere Scherze darüber zu machen. Mein Respekt gebührt denen, die so stark sind und sich als Hinterbliebene hier auszutauschen versuchen.

@nipuk

Zunächst einmal mein tief empfundenes und herzliches Beileid. Da hat das Schicksal dir sehr übel mitgespielt.

Deinem Wunsch, hier "Tipps" zu erhalten, wie man "saubersten" seinem Leben ein Ende setzten kann, kann im Rahmen dieses Forums nicht entsprochen werden, auch kann dir hier so richtig niemand beistehen, auch wenn ich sicher bin, dass Einige dies gerne tun würden weil sie sehr hilfsbereit und mitfühlend sind.

Was soll man dir sagen? Das Leben ist für die Lebenden. Es geht stets seinen Gang. Du solltest dich, bevor du deinem Wunsch nach Tod noch mehr Gestalt gibst, in Hände einer dir vertraut erscheinenden, aber professionellen Stelle begeben und zumindest noch einmal den Versuch machen, etwas lebenswertes in dir und für dich zu entdecken.

hm hätte ich eine schmerzhafte und unheilbare krebs art, würde ich mir nen kabrio mieten und damit irgendwo im vollrausch, nach der teuersten party nacht meines lebens irgendwo die klippe runter.

@ schmitz

Das war wohl ein Missverständnis, ich habe hier NICHT nach Tips für einen sauberen Suizid gesucht. Diese Bürde würde ich niemals jemanden auflasten.

Durch eine Recherche bei google bin ich lediglich zufällig hierauf gestossen und war erschrocken wie "oberflächlich" manch jemand mit diesem Thema umgeht.

Letzten Endes ist es einzig allein jedem selber überlassen, ob, wie und warum und in diese Entscheidung darf einfach niemand hinein gezogen werden.

Bezüglich fachliche Hilfe habe ich auch bereits MEINE Meinung resultierend aus meiner Erfahrung dazu gesagt, was aber nicht heissen soll, dass psychologische Betreuungen schlecht sind... bestimmt nicht. Vielmehr liegt es tatsächlich an einem jeden selber, das für sich nützlichste aus einer Therapie oder Beratung zu nehmen. Meine Kinder aber kann mir niemad wieder geben und diese Erfahrung zieht sich meilenweit wie ein Band durch das Leben.

Trotzdem Danke!

Und deinem verbleibenden Kind wird niemals jemand wieder seinen Vater geben können!

@König_raster.

mein kind braucht auch keinen neuen Vater, da ich diesen ja nicht "mitnehmen" möchte ;-) (ich bin die Mutter)
okay, im Ernst:

Aber eine "neue" Mutter (Stiefmutter) die Stärke genug hat, ihm eine gute Mutter zu sein ist bestimmt mehr wert, als ich es wäre. Auch mit diesen Konsequenzen habe ich mich auseinandergesetzt

Nagut, sorry, dann eben die Mutter!
So mein letzer Post für heute dann geh ich ins Bett, aber morgen will ich von dir wissen, was dir das Recht gibt sterben zu dürfen, deinem Kind allerdings dieses Recht deiner Meinung nach verwährt ist?

@nipuk

Das "Ziel" muss lauten, "Ich will leben!"...

Ich hoffe du erreichst es!

muss das ziel nciht lauten ich will gut leben?

@25h.nox

Für jemanden mit mehr Problemen als, wie man den nächsten Kneipenbesuch finanziert bekommt, reicht das "Leben zu wollen", erstmal aus!

@könig_raster:
ich will freiwillig gehen; ganz im gegensatz zu meinen kindern


@schmitz:
Ziel nicht erreicht!


@25h.nox:
sehe ich ähnlich, bzw. : " ich will menschenwürdig leben" (nicht qualvoll vegetieren)

@ all:
Wo ist denn bitte der Unterschied zwichen unheilbaren körperlichen Schmerz und unheilbarer seelischer schmerz?

leben...

ich wollte grade was richtig schönes, ergreifendes, mitreissendes schreiben um die Schönheit des Daseins zu lobpreisen.
Aber es fällt mir schwer.
Jedes mal wenn ich an diesen Punkt komme, wo ich begründen müsste wieso man leben sollte, stosse ich gedanklich voll ins Leere.
Eine depressive, einsame, kalte Leere.

So ist das Leben aber nicht. Es ist bunt, pulsierend und warm. Es fühlt sich garnicht so verkehrt an, wenn man mal die Sorgen beiseite schiebt, und einfach nur das Dasein geniest.

Ich war auch schon mal kurz vor dem Selbstmord gestanden.
Hätte sich niemals einer träumen lassen, der mich kennt.
Üble psychische Eskapaden, Drogen, Excesse jedweder Art haben einen grossen Teil meines Lebens gekennzeichnet.
Wieso? Ist egal.

Aber heute bin ich noch froh darüber, dass ich noch bin.

Man hat immer die Wahl zwischen dem Sein und dem Nichts.
Hier weiss man wenigstens was man hat, und kann sich noch arrangieren. :)