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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

6.785 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Abtreibung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail
fumo ehemaliges Mitglied

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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

04.07.2017 um 16:58
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Wir fällen diese "Urteile" in unzähligen Fällen in unserem Leben. Im Straßenverkehr, wenn definiert wird, wie schnell man fahren darf. Oder welche Sicherheitseinrichtungen zwingend sind und welche nicht. Wann ich in Notwehr einen Menschen töten darf und wann nicht. Wie viele Schadstoffe ich in die Umwelt entlassen darf. Da sind immer Menschenleben betroffen.

Es ist immer eine Abwägung. Es gibt da keine absoluten Werte.
Und in 99% der Fälle geht es dabei aber nicht um Leben und Tod! Ob ich jetzt 30, 40 oder 50 in der Ortschaft fahren darf, ist eine Ermessenssache.

Hier geht es aber um Leben und Tod, bis das Gegenteil bewiesen werden kann.


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

04.07.2017 um 16:58
Zitat von Rho-ny-thetaRho-ny-theta schrieb:Siehe bspw. Irland bis in die 90er.
Oder, wenn ich mich jetzt nicht irre Polen oder Russland. Ich finde es fast "witzig", dass hier Männer darüber entscheiden (wollen), was eine Frau mit ihren Körper macht. (Ich weiß, jetzt kommt die unausweichliche Frage: Was ist mit dem Körper des Embryos/Fötus/Kindes - Die Tatsache ist, dass dieser vom Körper der Mutter abhängig ist - und diese muss eine neunmonatige Schwangerschaft durchmachen, nicht irgendwelche Moralhüter.)

http://derstandard.at/2000057893424/Orthodoxe-forcieren-Abtreibungsverbot-in-Russland.


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

04.07.2017 um 17:00
Zitat von fumofumo schrieb:Und in 99% der Fälle geht es dabei aber nicht um Leben und Tod!
Doch. Bei jedem Unfall, der nicht tödlich wäre, wenn ich langsamer (oder gar nicht) gefahren wäre, geht es genau darum.
Würden wir gar nicht Auto fahren, würden jedes Jahr über 3000 Menschen alleine in Deutschland nicht sterben.


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fumo ehemaliges Mitglied

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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

04.07.2017 um 17:01
Zitat von PallasPallas schrieb:Ich finde es fast "witzig", dass hier Männer darüber entscheiden (wollen), was eine Frau mit ihren Körper macht.
Wenn die Frau ihren Körper dazu einsetzt, um menschliches Leben abzutöten, dann ist es eine gesellschaftliche Entscheidung und nicht mehr die Entscheidung der Frau!


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04.07.2017 um 17:03
Zitat von kleinundgrünkleinundgrün schrieb:Doch. Bei jedem Unfall, der nicht tödlich wäre, wenn ich langsamer (oder gar nicht) gefahren wäre, geht es genau darum.
Würden wir gar nicht Auto fahren, würden jedes Jahr über 3000 Menschen alleine in Deutschland nicht sterben.
Mir war so klar, dass das jetzt kommt; und wenn wir Schrittgeschwindigkeit auf der vierspurigen Autobahn fahren würden, hätten wir keine Unfälle mehr.

Lass uns bitte beim Thema bleiben!


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

04.07.2017 um 17:05
Entschuldige, aber was genau geht das die Gesellschaft an?

Ich möchte übrigens auch daraufhin verweisen, dass eine Schwangerschaft kein Zuckerschlecken ist. Jemanden zu zwingen ein Kind auszutragen, halte ich für wesentlich unmenschlicher als einen Embryo, der außerhalb des Mutterleibes nicht lebensfähig ist zu "töten".

Bitte erkläre dazu noch mal, wie "die Frau Ihren Körper einsetzt" um abzutreiben?


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fumo ehemaliges Mitglied

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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

04.07.2017 um 17:06
Zitat von fumofumo schrieb:Doch. Bei jedem Unfall, der nicht tödlich wäre, wenn ich langsamer (oder gar nicht) gefahren wäre, geht es genau darum.
Würden wir gar nicht Auto fahren, würden jedes Jahr über 3000 Menschen alleine in Deutschland nicht sterben.
Ok, dann lasse ich mich kurz darauf ein.

Ich kann mit 30 km/h einen schweren Unfall verursachen oder aber auch unfallfrei mit 240 km/h durch die Spielstraße donnern; das Ergebnis meiner Handlung ist nicht fix, sobald ich ins Auto einsteige und losfahre.

Am Ende eines Schwangerschaftsabbruchs ernte ich jedoch einb absolutes Ergebnis.


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fumo ehemaliges Mitglied

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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

04.07.2017 um 17:11
Zitat von PallasPallas schrieb:Entschuldige, aber was genau geht das die Gesellschaft an?
Nun, da wir wir bisher keine absolute Definition der Menschwerdung verorten konnten, können wir auch nicht ausschließen, dass es sich bei einem Fötus nicht um einen Menschen handelt - wir müssen es aber theoretisch in Betracht ziehen.

Und wenn es der derzeitige gesellschaftliche Konsens ist, dass du beispielsweise deine dreijährige Tochter nicht straffrei erdrosseln darfst, weil sie unter die Menschenrechte fällt, dann wäre es schon sehr wichtig, zu wissen, ob die Menschenrechte nicht auch auf einen Fötus angewandt werden können.


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Rao ehemaliges Mitglied

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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

04.07.2017 um 17:15
Zitat von fumofumo schrieb:Ein anderes Beispiel: Du bist der Betreiber einer Chemiefabrik; im Umkreis um deine Fabrik erkranken sehr viele Menschen auf rätselhafte Weise und zeigen Vergiftungserscheinungen auf. Du vermutest, dass deine Fabrik zwar nichts damit zu tun hat, du kannst es aber auch nicht in Gänze ausschließen. Was wirst du also tun?Du wirst den Betrieb unterbrechen und den Fall so lange untersuchen, bis du Klarheit hast.
Was ist wenn der Betreiber sich eine Unterbrechung nicht leisten kann, weil dann der Betrieb in Insolvenz geht und viele Beschäftigte ihren Arbeitsplatz verlieren? Dann wird er eine andere Methode suchen, sicherzustellen daß sein Betrieb nichts mit den Vergiftungserscheinungen zu tun hat, wenn seine eigenen Techniker und Gutachter ihm versichern, daß es nichts damit zu tun haben kann und die Ursache woanders liegen muß? Da geht es um Gutglauben, denn auch ein Firmenbetreiber ist nicht allwissend, aber er trägt Verantwortung für das was er weiß/oder zu leisten hat (wie Arbeitsplätze zu erhalten).
Im übertragenen Sinne, im Fall einer Abtreibung stehen die Rechte eines Ungeborenen (das Ungewisse, weil noch Unfertige) gegen die Rechte eines vollwertigen, erwachsenen Menschen (das Gewisse, Endgültige).
In solch einem Fall hat das Gewisse immer Vorrechte gegenüber dem Ungewissen (der Firma, deren Urheberschaft der Vergiftungen ja nicht bewiesen ist - Unschuldsvermutung).


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

04.07.2017 um 17:16
@fumo
Zitat von fumofumo schrieb:ob die Menschenrechte nicht auch auf einen Fötus angewandt werden können.
dann müsste Artikel 1 der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte aber anders lauten


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

04.07.2017 um 17:19
@fumo

Gesetzlich gibt es eine Definition - nämlich ab der Geburt.
Zitat von fumofumo schrieb:Und wenn es der derzeitige gesellschaftliche Konsens ist, dass du beispielsweise deine dreijährige Tochter nicht straffrei erdrosseln darfst, weil sie unter die Menschenrechte fällt, dann wäre es schon sehr wichtig, zu wissen, ob die Menschenrechte nicht auch auf einen Fötus angewandt werden können.
Gut, aber was ist, wenn es während der Schwangerschaft zu Komplikationen kommt? Dann wäre es ja - nach deiner Definition - "barbarisch" zu entscheiden, den Fötus zu töten, also abzutreiben, weil er ja ein "Lebensrecht" hat. Gleichzeitig wäre es aber auch grausam die Schwangere deshalb sterben zu lassen. Das ist natürlich ein Extremfall - nichtsdestotrotz wäre es ein Dilemma. Oder will man das Leben der Schwangeren als geringer erachten?

Der Vergleich mit einer Dreijährigen ist unsinnig, da man mit einer Dreijährigen nicht in solchen Konflikt gerät.


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fumo ehemaliges Mitglied

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04.07.2017 um 17:20
Zitat von PallasPallas schrieb:Gesetzlich gibt es eine Definition - nämlich ab der Geburt.
Oh Himmel! ... Vielen Dank; ich bin sooo froh, dass du mich über die aktuelle Gesetzeslage informiert hast! Wie konnte ich die bloß übersehen? Dann ist ja alles klar! Strang kann geschlossen werden! ... :palm:


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fumo ehemaliges Mitglied

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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

04.07.2017 um 17:23
Zitat von RaoRao schrieb:Was ist wenn der Betreiber sich eine Unterbrechung nicht leisten kann
Das Argument ist geil! ..."Wenn ich am Zebrastreifen für das Kind gebremst hätte, wäre ich zu spät zur Arbeit gekommen und wäre entlassen worden!" ... :`D

Ich konnte mir das finanziell nicht leisten! ... Oo


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Rao ehemaliges Mitglied

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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

04.07.2017 um 17:27
Zitat von PallasPallas schrieb:Gut, aber was ist, wenn es während der Schwangerschaft zu Komplikationen kommt? Dann wäre es ja - nach deiner Definition - "barbarisch" zu entscheiden, den Fötus zu töten, also abzutreiben, weil er ja ein "Lebensrecht" hat. Gleichzeitig wäre es aber auch grausam die Schwangere deshalb sterben zu lassen. Das ist natürlich ein Extremfall - nichtsdestotrotz wäre es ein Dilemma. Oder will man das Leben der Schwangeren als geringer erachten?
In früheren Zeiten war es tatsächlich so, daß bei schweren Geburten die Regel bei Ärzten galt, lieber die Frau sterben zu lassen als das Kind, denn wenn es männlich war, war es ein "Stammhalter" für den jeweiligen Vater und somit "dynastisch" (für den Familienstammbaum) von Wert, während sich eine neue fruchtbare Ehefrau jederzeit besorgen ließ. Heute sieht man das umgekehrt aus rationeller Sicht, daß man lieber das Kind opfert, denn wenn die Frau überlebt, kann sie mit etwas Glück in ein, zwei Jahren für ein weiteres Kind sorgen, bis jedoch das Kind die Mutter in jeder Hinsicht (als Berufstätige oder Familienarbeiterin oder auch als Nachwuchsproduzentin) ersetzen könnte, müßte man es erst mal an die 20 Jahre versorgen und großziehen. Woraus sich ergibt ( zum Beispiel bei den berühmten Psychotests, Feuerwehrmann kann nur eine Person retten, welche - Mutter oder Kind?), daß ein Kind kein ultimativer Selbstzweck ist, der immer Vorrang haben müßte, nur weil es ein "unschuldiges Kind" ist.


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Abtreibung - Pro-Life vs. Pro-Choice

04.07.2017 um 17:27
@fumo

Tja, aber so ist es nun mal. Ob es dir passt oder nicht, ist daher unerheblich.

Aber dir geht es ja offenbar darum zu bestimmen, was "frau" mit ihren Körper zu tun und lassen hat.

Ist dir eigentlich bewusst, was eine Schwangerschaft bedeutet? Hier wächst ein Kind heran, was für den Körper der werdenden Mutter sehr belastend ist. Du willst also die Frauen dazu zwingen eine Schwangerschaft auszutragen? Doch wozu allerdings? Wäre die Mutter damit glücklich? Wird es dann dem Kind irgendwie gut gehen, wenn es auf die Welt gezwungen wurde, obwohl es nicht gewollt war? Wer im Grunde hat wirklich was davon?


Abtreibungsverbote führen übrigens nicht zu weniger Abtreibungen, im Gegenteil


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fumo ehemaliges Mitglied

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04.07.2017 um 17:29
Zitat von PallasPallas schrieb:Tja, aber so ist es nun mal. Ob es dir passt oder nicht, ist daher unerheblich.
Aber dann ist doch alles geklärt! Warum diskutieren wir dann noch? ... *.*


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04.07.2017 um 17:29
@fumo
nein, er basiert auf der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte, les mal Artikel 1.


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