@corvin
Wenn ich das richtig verstehe, sprichst du von der Theorie desallumfassenden Bewusstseins, das nicht nur die Materie kontrolliert und formt, sondernauch erschafft. Nach dieser Theorie sind wir alle Splitter einer kreativen,nichtmateriellen Kraft (man könnte sie auch Gott nennen), die in die Materie geschleudertwurden, um die Schein-Erfahrung des Individuums zu machen.
Nein, so ist dasnicht ganz richtig. Ich werde mal hier eben kurz wieder geben was ich in
Descartes und anderen Threads schongeschrieben habe.
Wir sind nicht alle Splitter, sondern dieses ist eben nureine Vorstellung in uns. Wir glauben das die Bilder, welche wir uns über die Welt gemachthaben, das gleiche sind, wie das, was sie beschreiben sollen. Aber sie sind nur dieBilder und nicht die Dinge selber.
Eine Trennung des Ganzen in Bewusstsein, odereiner nichtmateriellen Kraft und Materie ist eben auch nur wieder eine Vorstellung inuns, welche es uns erleichtern soll die Welt zu begreifen. Je näher Du nun aber an (sowirklich real objektiv existente) Materie rangehst, desto weniger greifbares wirst Dufinden.
Man könnte es noch so sehen, wenn ich träume bin ich nicht nur ich selber imTraum, sondern auch alles was ich im Traum sehe schmecke und fühle bin nur ich. Wenn ichwem im Traum treffe mit im rede oder was auch immer, er ist auch nur ich. Du könntest nunsagen das Alles träumt, und wir sind eben geträumte Personen dieses All(es).
Ichhabe übrigens wenn ich luzid träume angefangen, mit den von mir geträumten Personen zusprechen, aber bisher schauen sie mich nur sehr verwundert an, wenn ich ihnen erkläre dasich sie bin und es ein Traum ist. Es scheit hier mehr als nur eine Ebene zu geben, undich halte luzides Träumen für eine gute Möglichkeit, sich dem anzunähern.
Das Ganze könnte man als eine Art von Simulation betrachten. Als Lernprozess fürdieses Bewusstsein. Nach dem Tod der Materie, wird der Splitter mit der gesammeltenErfahrung eines Lebens/eines Zustandes wieder zum Teil des Ganzen, um später in neuerForm einen weiteren Lernprozess in der Simulation zu durchlaufen. (Den Sinn hinter dieserAktion erwähne ich an dieser Stelle nicht, weil es mir einfach zu simpel klingt.)
Es gibt keinen Tod der Materie, es gab eben auch nie eine reale Trennung,und somit wird auch nichts wieder vereinigt und zum Ganzen. Du kannst aber gerne sagendie Illusion ein Teil von etwas zu sein, mit Individualität erlöscht, und irgend eine Neukann entstehen.
Den Sinn der Aktion würde ich gerne mal hören, erwähne ihnruhig mal eben
Korrigier mich, wenn sich in meinen Ausführungen ein Fehlereingeschlichen hat, aber so habe ich es gelesen.
Ja, ist geschehen.
Gut. Ziehen wir die Möglichkeit in Betracht, dass es wirklich so ist. Dann wärenatürlich alles Geschehen dem „freien Willen dieses Bewusstseins“ unterworfen, dasgleichzeitig eines und vieles ist.
Nein, auch hier muss ich kurzwiedersprechen, es ist immer nur eines, nicht eines unter vielen. Eine Fragmentierung desGanzen ist eine Art der Betrachtung die Dinge selber, welche daraus hervorgehen liegeneben wieder im Betrachter nicht in dem Ganzen. Die Dinge wissen doch nicht wie wir siebetrachten, wo wir Grenzen ziehen.
Mal ein Beispiel, am Strand liegt eingroßer Haufen Sand. Ich sage, das ist ein Haufen Sand. Ein anderer sagt, ja aber er istfeucht, also ist das ein Haufen Sand und auch Wasser. Nun frage ich mal, wie tief reichtder Haufen in den Strand, den unter ihn ist ja auch nichts weiter als Strand. So sagt nuneben ein dritter, nein es gibt eigentlich überhabt keinen Haufen Sand, sondern der Strandist nur uneben, und habe da einen Hügel, aber es sein auch nur Strand. Der letzte sagtnun das es egal ist, und das man eben die Erhebung eines unebenen Strandes doch aucheinfach Haufen nennen könnte.
So und nun frage ich, glaubst Du das sich während dievier nun über Namen diskutiert haben, sich irgend etwas sich am Strand verändert hat?
Jetzt könnte man wieder die Existenz einer Seele rechtfertigen (dieSplitter) und die Situation wäre letzten Endes gar nicht mal schlecht, weil sich so einLeben nach dem Tod logisch begründen ließe.
Die Vorstellung und Illusioneiner individuellen Seele von meiner, ein Leben nach dem Tod nicht, den auch dieVorstellung es gäbe Tod und Leben ist eben auch nur wieder eine Trennung der Dinge inuns, nicht in dem Ganzen an sich.
Allerdings müsste man dabei bedenken,dass das Individuum nur in der Simulation existiert und nie wieder in derselben Formauftreten könne. Demnach wäre jeder von uns alles. Denn es kann nichts außerhalb diesesBewusstseins und nichts isoliert innerhalb davon existieren.
Nein, ja, sieexistieren in ihrer eigenen Vorstellung als Individuum die Simulation ist in ihnen ebengrade diese Vorstellung, Individualität zu besitzen. Das große Ganze ist keineSimulation, was sollte es den simulieren?
Aber damit sind wir wieder beieiner Glaubensgeschichte, die sich nicht beweisen lässt. Alles was wir haben ist diematerielle Forschung. Und innerhalb der Simulation würden wir sowieso nie in der Lagesein die Wahrheit herauszufinden, weil es das „Programm“ nicht vorsieht. Deshalb habenwir nur die Option das anzunehmen, was uns die Forschung dieser Realität an Ergebnissenliefert.
Ich will dir ja nicht Deine Vorstellung zerstören, aber was istfür Dich materielle Forschung?
Wir können Formeln aufstellen, welche uns dieNatur beschreiben, und darüber Vorhersagen machen was passieren wird. Beispiel, ich lasseeinen Apfel fallen. Es gibt nun Formeln mit denen ich errechen kann, wann wo wie schneller auf den Boden schlägt.
Es ist aber nun leider so das, diese Formeln und Theorieneben nicht beweisbar sind, sondern eben immer nur widerlegbar sind, also falsifiziertwerden können.
Auch hierzu ein Beispiel, die These es gibt nur weise Schwäne ist nurdann zu beweisen, wenn ich alle Schwäne habe, und sie betrachte. Aber wenn ich nur eineneinzigen schwarzen Schwan sehe, ist sie falsifiziert, also wiederlegt. Thesen undTheorien in der Wissenschaft, müssen falsifizierbar sein, das heißt nicht das man siewiederlegen muss, aber es muss eine Möglichkeit geben diese tun zu können. Wenn es keineMöglichkeit gibt, einen Schwan zu beobachten, könnte ich auch nie einen schwarzen sehen,sollte es einen geben. Dann wäre diese These nicht falsifizierbar und eben eine reineGlaubensfrage.
Das ist auch ein Problem mit der Multiversumstheorie, so lange wirnicht ein Experiment kennen, welches zu einem Ergebnis kommen könnte, ist es egal was manhier glaubt.
Aber es ist nicht der eigentliche Punkt auf den ich raus möchte.
Sondern, wir können nie die Wahrheit/Wirklichkeit beweisen, sondern eben immer nureine Behauptung wiederlegen. Wir können Die Quantentheorie nicht beweisen, sondern müsseneben solange daran glauben das sie wahr ist, bis wir sie wiederlegt haben.
Also,alle physikalischen Theorien sind eine
Glaubensgeschichte, die sich nicht beweisenlässt sondern wenn dann nur wiederlegen. Solange dieses nicht geschehen ist, glaubenwir eben das sie wahr sind.
Denn ob es noch eine andere Realität, eine andereForm der Existenz, außerhalb dieses Universums gibt, werden wir im Leben nie erfahren undvielleicht nicht einmal danach. Über diese Thematik zu rätseln sollte man sich bessernicht zum Hobby machen. Es würde mich nicht wundern, wenn man davon irgendwann denVerstand verliert.
:)