Es gibt gar keinen freien Willen?
25.05.2006 um 14:42
Tja, da sind wir wieder mal bei dem Thema ... juchje. Bevor ich hier die Links in dieanderen Threads setze, eben noch mal neu und freien Geistes mal was dazu.
Wennman diese Frage beantworten will, sollte man sich überlegen, wie sich so ein „freierWille manifestieren könnte.“
Stellen wir erst mal die These auf es gebe einenfreien Willen.
Wir leben in einem Raum (nennen wir es mal das All) welchesTeilchen enthält, welche wiederum in einer Beziehung zu einander stehen . Jedes Lebewesenist nun eine komplexe Ansammlung solcher Teilchen. Nun wäre eine Hypothese, das freierWille wenn dann, nur dort sein kann, wo sich auch eine solche Ansammlung befindet. ImSinne wo nichts ist, ist auch kein freier Wille.
Nun stellt sich die Frage,entsteht ein solcher postulierter freier Wille irgendwann in einer solchen Ansammlung,wenn sie eine bestimmte Größe an Komplexität erreicht hat, oder wird er nur wahrnehmbar,was aber heißen würde, er wäre auch schon so vorhanden.
Wir glauben das alle realenDinge irgendwie aus etwas bestehen und zusammengesetzt sind. Das müsste dann auch füreinen realen freien Willen gelten. Es gibt auch Dinge von denen wir glauben das sie nichtreal existieren, also nur in uns Präsenz besitzen, wie die Gefühle (Angst) zum Beispiel.
Die Ansammlungen von Teilchen, richten sich erst mal in ihrem Zusammenspiel undin ihren Wechselwirkungen streng an die Naturgesetze. Die Chemie erklärt warum einEntziem oder eine Aminosäure eben diese Form hat, und warum sie sich wie verhält. DasHormon X hat eben die Wirkung Y auf den Körper. Der liebe Determinismus würde eben soalles bestimmen, und keinen Raum mehr für irgend eine freie Handlung lassen. Alles währevon einander abhängig, und auch vorhersehbar, der Endzustand des Universums und der wegdort hin wären völlig klar vorgegeben und auch terminiert, er könnte theoretischerrechnet werden.
Zum Glück :) scheint es nicht an dem zu sein, HeisenbergscheUnschärferelation sei dank.
Nun fragen wir uns mal, wie ein solcherhypothetischer freier Wille sich manifestieren könnte. Machen wir dazu mal einGedankenexperiment. Stellen wir uns eine schiefe Ebene vor und legen mal eben eine Kugeldarauf. Sie wird Hehrrunterrollen. So soll das auch sein. Wir können dank derphysikalischen Gesetzte auch recht genau vorhersagen (berechnen ist mir lieber) wann sieunten ankommt und wie schnell sie sein wird. Sie verhält sich also deterministisch.
Ein freier Wille nun müsste nun den Verlauf des Experimentes in der Art beeinflussen,das unsere Berechnungen nicht mehr mit dem gemessenen Ergebnis übereinstimmen. Also dieKugel rollt eben schneller oder langsamer oder in eine andere Richtung als sie dasaufgrund der Physik könnte. Wenn ein freier Wille die Ursache dafür sein sollte, sodürfte dieser aber selber keine Ursache für diese Handlung haben, da er eben dann janicht frei gehandelt hätte.
Es kann also keine physikalische Ursache für einmögliches Handeln eines freien Willens geben, was noch nicht heißen soll, das seineExistenz an sich auch nicht physikalisch zu Beschreiben ist.
Betrachten wir malweiter unser Gedankenexperiment, ich habe nämlich mit bedacht eine Kleinigkeitverschwiegen. Wir können nämlich nur bis zu einer bestimmten Genauigkeit, den Lauf derKugel vorausberechnen. Wenn wir immer genau die Geschwindigkeit und die Position derKugel berechen, stoßen wir an Grenzen. Die Dinge fangen an zu verwischen, unscharf zuwerden. Eben diese Unschärfe hindert uns daran die Zukunft beliebig genau berechnen zukönnen. Nun könnte wer daher kommen und sagen, wir können eben nicht alles ganz genaumessen, was aber nicht heißt, das die Kugel wirklich eine Unschärfe besitzt, es könnte jasein, das wir eben nur nicht in der Lage sind, die Parameter absolut genau zu bestimmen,was heißt, das der Ausgang des Experiment zwar eindeutig und absolut deterministischvorherbestimmt ist, wir aber nur nicht in der Lage sind, diese zu erkennen.
Somit ist es auch eine wichtige Frage, ob das Universum nun deterministisch ist odernicht.
Aber klar ist, das ein freier Wille nur in einem nicht deterministischenUniversum existieren kann. Wenn wir also hier beweisen könnten das es das Alldeterministisch ist wäre die Frage, gibt es einen freien Willen falsifiziert.
Umnun fröhlich weiter machen zu können stellen wir eben die Hypothese auf, das unser Alleben nicht deterministisch sei. (Anmerkung des Autors... Thema des Threads ist nicht dieFrage ob das All deterministisch ist, deswegen eben nur Hypothese, ohne tiefe undweiterführende Erklärungen)
Halten wir mal eben fest, was wir bisherfestgestellt haben.
1. Das All darf nicht deterministisch sein.
2. DasWirken eines freien Willens kann nicht physikalisch erklärt werden, es gibt nicht nurkeine erkennbare oder feststellbar und messbare Ursache, sondern es gibt eben gar keine.
Weiter geht es.
Nun frage ich mal, hat ein freier Wille Grenzen ?
Ich postuliere eben einfach mal, das ich einen solchen Willen besitze (wenn er meinerwähre, wäre er dann noch frei?). Also postuliere ich eben, das dort wo ich mich ebenimmer so befinde, sich auch ein freier Wille befindet, auch wenn er nicht mein ist. :)
Er sollte ja irgendwie eine Position im Raum haben, und auch abgrenzbar sein,damit man sagen kann hier ist einer, und hier nicht, und hier ist ein anderer. ZuErklärung, wäre dem nicht so, wäre er also ohne Grenzen und Position wäre er überall, undetwas das überall ist, lässt sich nicht nur schwer erkennen, sondern auch nichtVerifizieren, die Aussage da sein ein schwarzer Punkt auf schwarzen Hintergrund wärehierzu mal eben ein Beispiel.
Hust, die Frage ob es eben nun einen freien Willengibt, im Sinne eines individuellen freien Willens, also ich hab ein, Du hast einen, usw.ist auch noch zu hinterfragen, oder gibt es nur einen Einzigen der etwas frei will ?
Eben hierzu bedarf es einer irgendwie gearteten Abgrenzung der freien Willenuntereinander. Sie müssen unterscheidbar sein. Das heißt nicht, das sie sich räumlichnicht auch überscheiden könnten.
Betrachten wir mal das elektrische Feldzweier Elektronen. Wenn wir einem Wissenschaftler eines nach dem anderen zum messengeben, wird er die Elektronen nicht auf Grundlage diese Feldes unterscheiden können. DasFeld besitzt eben keinen individuellen Charakter. Wenn freier Wille ebenso wäre, könntees keinen individuellen geben.
Kann man einen freien Willen bauen ?
Ichnehme ein großen Haufen Teilchen puzzle mal ein wenig rum und Glückes Geschick siehe daein freier Wille, oder geht das nicht?
Wäre ich ein freier Wille, und würdesagen, ich will diese und jenes, so könnte nie auf die Frage Antwort geben, warum ichdiese eben will, denn wenn ich einen Grund nennen könnte, wäre der Wille ja wohl nichtmehr frei.
Die Frage an sich implizieret ja auch einen unfreien Willen, wenn demnicht so wäre, müssten wir uns nur die Frage nach einem Willen an sich stellen, und nichtauch nach der Freiheit des selbigen fragen.
Bevor das hier nun noch ein Buchwird, mal meine Vorstellung zu dem Ganzen.
Ich glaube nicht, an einenindividuellen freien Willen, ebenso wenig daran, das er geschaffen werden kann. DasUniversum an sich, ist eben mit diesem Willen gleichzusetzen, es will eben das alles soist wie es ist.
Da mir nun der Schädel raucht, beende ich das hier erst mal,und schaue was Ihr so dazu meint.