Es gibt gar keinen freien Willen?
04.02.2011 um 01:39hmmm... Für mich war das bisher immer ein paar Schuhe - und dass ich mir den Willen nicht ausgesucht habe, ich also nicht wollen kann, was ich will - so what?!RaChXa schrieb:Frei fühlen hat in erster Linie etwas mit Handlungsfreiheit zu tun, weniger mit Willensfreiheit.
Das wäre für mich auch widersprüchlich.
Aber was verstehst du denn genau unter Willensfreiheit bzw Wille?
Also für mich ist der Wille einfach, er ist ein Postulat - genauso wie unser Bewußtsein.
Ich habe gerade etwas gegoogelt, und anscheinend sind sich da nicht mal die Fachmänner einig:
Für den Begriff freier Wille oder Willensfreiheit gibt es keine allgemein anerkannte Definition. Verschiedene Philosophen definieren diesen Begriff unterschiedlich; umgangssprachlich versteht man etwas anderes darunter als im juristischen oder psychologischen Sprachgebrauch.
Schon unter dem Ausdruck Wille wird Unterschiedliches verstanden: bloße Lebensaktivität, aufgefasst als Lebens-Drang (Lebenswille oder Überlebenswille); das Vorhandensein einer Neigung, eines Sehnens oder Begehrens; das impulsive Aufkommen oder Hegen eines Wunsches; schließlich das Verfolgen von Absichten, das Anstreben von Zielen oder das Umsetzen einer persönlichen Entscheidung in die Tat.
Ich würde sagen, ich bin in Handlungen frei, wenn ich die für mich beste wählen kann, die es gerade zu Auswahl gibt; man mir durch Natur oder einem anderen Willen, nicht das Schlechte aufzwingt.RaChXa schrieb:Ich bin in meinen Handlungen frei, wenn ich alternative Handlungsmöglichkeiten besitze.
Ich wollte aber nicht anders handeln, genauso, wie ich dir hier jetzt noch, bevor ich schlafen gehe, antworten WILL.RaChXa schrieb:Für eine getätigte Handlung bedeutet das, dass ich auch hätte anders handeln können, (wenn ich denn gewollt hätte (!) )
Denn hätte ich etwas anderes gewollt, würde ich dir jetzt nicht schreiben.
Diese Aussage verstehe ich nun nicht :)RaChXa schrieb:Aber wie kann ich denn in meinen Willen frei sein, könnte ich denn jemals etwas anderes wollen als grade jenes was ich will.
Kann der Wille frei sein, wenn ich auch etwas anders wollen könnte?
Kann man das auch so umschreiben? Wenn ja, dann verstehe ich die Aussage noch immer nicht.
Und so mein Wille geschehe, auf bestmöglichem Wege.RaChXa schrieb:Nein die Vernunft ist eine Funktion welche die beste Handlungsmöglichkeit liefert. Ich will etwas und die Vernunft liefert im Rahmen der gegebenen Handlungsmöglichkeiten die bestmögliche Handlungsweise um meinen Willen zu realisieren.
Mein Wunsch wurde erfüllt - Ziel erreicht.
Richtig - aber wieso sollte es den Willen ansich Unfrei machen, es beschränkt ihn doch nur in seiner Entscheidungsfindung, da er nicht alle Parameter kennt.RaChXa schrieb:Die "Entscheidung" der Vernunft ist nicht frei sondern bedingt durch die Rahmenbedingungen.
Aber:
libertarian schrieb: Dabei ist nicht das eigene Wissen maßgeblich, sondern die durch Eingeständnis des Nichtwissens zu erreichende Öffnung für die göttlichen Warnungen vor dem Nicht-Besten.