Es gibt gar keinen freien Willen?
27.12.2011 um 15:51die einzige freiheit die uns bleibt ist zu versuchen unsere rolle in dieser Vorstellung zu begreifen.
Malthael schrieb:die einzige freiheit die uns bleibt ist zu versuchen unsere rolle in dieser Vorstellung zu begreifen.Und selbst das ist mehr oder weniger determiniert, liegt in der Natur des Menschen.
oneisenough schrieb:Dann müsste es doch eher "ein" heißen. Da du ja durch das Weder/Noch schon verneinst. Und somit doppelt verneinst, was dann wieder positiv ist. OK. Das ist Korinthenkackerei.
Die tragische Ironie hierbei ist, dass weder Aufmerksamkeit noch Wahrnehmung kein Akt des Freien Willens sein können.
digimon123 schrieb:
Meintest du wirklich "kein"?
Ja,
oneisenough schrieb:Ja, das Ausüben von Aufmerksamkeit ist deswegen keine Willensentscheidung, weil du nicht wählen kannst, ob du Aufmerksamkeit ausüben möchtest, oder nicht. Du kannst lediglich wählen, in welcher Intensität und Qualität du es tun möchtest. Es ist prinzipiell deswegen nicht möglich, keine Aufmerksamkeit ausüben, weil es eines Zeugen bedarf, der feststellt: "Ich übe keine Aufmerksamkeit aus", was jedoch unmöglich ist, denn um das sagen zu können bedarf es ja Aufmerksamkeit. Man kann weder für sich feststellen, dass man keine Aufmerksamkeit ausübt, und schon gar nicht für jemand anderen.Wenn meine Katze gestorben ist, kann ich wohl durchaus sagen, dass sie keine Aufmerksamkeit mehr ausübt.
oneisenough schrieb:Interessant ist ein Nebeneffekt dieser gesellschaftlichen Vereinbarungen. Denn einerseits sind wir überzeugt, dass alle Ereignisse einem Konzept von Ursache und Wirkung unterliegen. Andererseits sind es aber genau jene Moral- und Wertvorstellungen, mit denen wir die angebliche Kausalkette unverzüglich ad absurdum führen, wenn es darum geht, die Ursache für ein bestimmtes Ereignis nennen zu müssen. Etwas, das schlichtweg unmöglich ist. Aber das interessiert uns nicht, denn sonst würden unsere gesellschaftlich vereinbarten Moral- und Wertvorstellungen nicht mehr funktionieren.Kannst du das etwas mehr ausführen?
Magst du ein Beispiel dafür lesen, warum es nicht geht?
Nenne mir die Ursache für deine Geburt! :)
allmotlEY schrieb:Es gibt zumindest einen Willen. Wie frei er ist, hängt mit den Grenzen zusammen, die die Gesetze unseres Landes vorgeben. Nur die Gedanken sind wirklich frei. Solange man sie nicht willentlich umsetzt, wenn sie ungesetzlich sind.Es geht bei dem Konzept des freien Willens aber nicht darum inwieweit wir in der Lage sind unsern Willen gegen äußerer Restriktionen umzusetzen, sondern darum ob wir prinzipiell überhaupt die Fähigkeit besitzen (frei) entscheiden zu können.
Die Freiheit des Einzelnen endet da, wo die des Anderen beginnt und das gilt auch für den Willen.
Er ist also bedingt frei.
RaChXa schrieb:Wir haben einen Willen, aber wir können uns nicht dafür oder dagegen entscheiden etwas Bestimmtes zu wollen.Doch, das können wir. In jeder Minute des Lebens. Nenne mir ein Beispiel, was belegt, was du da schreibst.
allmotlEY schrieb:Ich will jetzt einen Erdbeertee trinken, also stehe ich auf und koche mir einen.Ich behaupte nicht, du könnest nicht tun was du willst.
allmotlEY schrieb:Ich will jetzt einen Erdbeertee trinken, also stehe ich auf und koche mir einen.Tja, das ist eben die Sache. Wir können es nicht beweisen. Du magst Erdbeertee, und du fühlst dich frei, aufzustehen und ihn dir zu kochen, aber ob das wirklich ein freier Willensakt ist sei mal dahingestellt. Dein Gehirn fühlt sich von dem Geschmack stimuliert. Manche Menschen lieben Fisch, ich hasse Fisch. Warum ist das so? Wir alle haben im Groben und Ganzen dieselben Geschmacksnerven und schmecken im Groben und Ganzen alles gleich, aber jeder Gehirn fühlt sich unterschiedlich stimuliert von Dingen. Das ist nicht nur bei Essen so, sondern bei allen anderen Dingen auch, wie z.B. bei der Kunst, der Musik, bei Schönheitsidealen etc.
screamghost_ schrieb:es ist und ja nicht aufgezwungen, weil diese Entscheidung trifft ja unser Gehirn mit Betonung auf unser also ist es ja schon unser eigener Willen.Oder einfach der des Körpers (Gehirns).
RaChXa schrieb:-Entweder etwas ist zufällig also ohne jegliche kausale Ursache. Dann ist es insbesondere auch nicht Wirkung einer freien Willensentscheidung.Das finde ich unlogisch. Ein Wille bildet sich durch Erfahrungen oder durch kausale Zusammenhänge. Als Neugeborener habe ich ihn noch nicht.
-Oder etwas ist kausal verursacht , aber dann ist es auch nicht Wirkung einer freien Willensentscheidung.
allmotlEY schrieb:Das finde ich unlogisch. Ein Wille bildet sich durch Erfahrungen oder durch kausale Zusammenhänge. Als Neugeborener habe ich ihn noch nicht.Ja, aber es geht ja um die Freiheit des Willens. Klar, ich habe einen Willen, aber ob ich mir diesen selbst aussuche? Ich fühle mich, als sei ich diesen ganzen Dinge, aber das liegt daran, dass sich mein Bewusstsein an diesen Körper und dieses Gehirn gebunden hat, damit ich das alles ganz real erleben kann. Würde ich den Körper mit jemand anderem tauschen, würde ich auf einmal einen ganz anderen Willen und ein ganz anderes Selbstbild haben.