martenot schrieb:Wenn ich aber zum Arzt gehen muss, um mich krank melden zu können, dann schreibt der mich häufig gleich für mehrere Tage oder eine ganze Woche krank.
Prinzipiell darf man natürlich auch wenn man krank geschrieben ist, wieder zur Arbeit, wenn man vor Ablauf der Frist wieder gesund wird. Wobei ich nun nicht weiß, wie es rechtlich aussieht, wenn man den eigenen Gesundheitszustand falsch eingeschätzt hat und dann während der Arbeit merkt, dass man den Arbeitstag so nicht durchstehen wird.
Das wiederum scheint auch nicht jedem AG immer ganz klar zu sein. Hatte nämlich selbst schon mal den Fall, dass ich vor dem Ende meiner Krankschreibung wieder arbeiten gehen wollte, mein AG aber ganz klar kommuniziert hat, dass das unerwünscht ist.
Gut, das war nun auch ein Sonderfall. Ging um keinen meiner regulären Arbeitstage, sondern um die Mithilfe bei einem Fest am Wochenende. Von daher habe ich da keinesfalls insistiert. Es waren auch so genug Leute da bzw. niemand, der da war, weil ich es nicht war.
Ich werde aktuell aber nur noch telefonisch krank geschrieben, wenn ich einen Infekt habe. Nicht, weil ich das will, sondern weil mein Arzt nur begrenzte Kapazitäten in seiner Infektsprechstunde hat und sich die lieber für Fälle aufhebt, die akut schwerwiegender sind.
Ich schreibe akut, weil man momentan nur in meiner Nähe husten muss und ich mich sofort anstecke. Und leider nicht bloß so ein bisschen, sondern mit massiver Beteiligung der Bronchien. Habe auch Angang Januar einen Termin, um abklären zu lassen, was da die Ursache ist, weil das schon längst nicht mehr normal ist und ich in diesem Jahr dadurch auf der Arbeit auch schon unschöne Fehlzeiten habe. Vor allem in den letzten Wochen.
Für den Arzt ist die telefonische Krankschreibung daher definitiv gut. Für mich prinzipiell auch: Ich bin krank, ich weiß, dass ich einen Infekt habe, dass sich durch einen Besuch in der Sprechstunde dadurch nichts ändern wird und alles, was man in so einer Situation medikamentös nehmen kann, habe ich sowieso schon daheim. Vom schnöden Schmerzmittel, über den Schleimlöser bis hin zu Präparaten, die die Bronchien weiten sollen.
Nur mental stört mich das Prozedere mittlerweile ein bisschen. Ich weiß, dass ich wirklich krank bin, dass ich in meinem Zustand nicht arbeiten könnte und auch, dass mein AG nicht sieht, ob ich telefonisch oder in Präsenz krank geschrieben wurde. Aber so ein klitzekleines bisschen würde ich mich besser fühlen, wenn ein Arzt das bestätigt, nachdem er meinen Hals angeguckt, Temperatur gemessen oder was auch immer hat. Auch wenn das objektiv dumm oder unnütz ist.
Wobei dieses Gefühl vermutlich sehr viel damit zu tun hat, dass ich weiß, wie auf der Arbeit über Leute geredet wird, die regelmäßig ausfallen. Egal aus welchen Gründen. Beziehungsweise spinnt sich da schnell mal was zusammen, das bestimmt nicht immer was mit der Realität zu tun hat, weil es andererseits natürlich auch Kollegen gibt, die es ausnutzen, dass es fürs Kranksein keine Konsequenzen gibt.
Andererseits habe ich mich auch schon dafür rechtfertigen müssen, auf der Arbeit zu sein, weil meine Bronchien aufgrund der ständigen Infektionen natürlich dauergereizt sind und ich nach jeweils überstandener Erkrankung teilweise noch wochenlang Reizhusten habe. Da haben diverse Leute dann plötzlich Angst, dass ich sie anstecke, egal wie vehement ich das abstreite.
Also egal wie, wenn man krank ist, macht man immer irgendwas verkehrt.