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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

167 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Telefon, Arzt, Krankschreibung ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Telefonische Krankschreibung: pro und contra

28.10.2024 um 01:05
Bin gerade hierüber gestolpert und weiß selbst, wenn es einen echt verwischt hat, dass diese bisherige Regelung hilfreich ist.
Finanzminister Christian Lindner (FDP) hatte unlängst gesagt: „Man wird für die Krankmeldung zukünftig wieder zum Arzt gehen müssen und das nicht einfach nur telefonisch erledigen können.“ Er wolle niemandem vorwerfen, die Regelung auszunutzen. Es gebe aber leider „eine Korrelation zwischen dem jährlichen Krankenstand in Deutschland und der Einführung der Maßnahme, die als guter Bürokratieabbau gedacht war“. Auch die Bundesvereinigung der Arbeitgeber (BDA) fordert eine Abschaffung der Telefon-AU. „Lasst uns zurückkehren zum bewährten Verfahren“, sagte BDA-Hauptgeschäftsführer Steffen Kampeter der „Rheinischen Post“.
Quelle: https://www.weser-kurier.de/politik/inland/hausaerzte-verteidigen-telefonische-krankschreibung-doc7xsrx33eq481bef4vi83

Wie seht ihr das?


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

28.10.2024 um 01:55
wie ich das seh? mir dünkt es immer mehr, dass aus, bspw. 1x Arbeiter 3x rausge- u erpresst werden sollen.

ich habe die Tage beschlossen, meine Arbeitsstunden nochmals zu reduzieren^^


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

28.10.2024 um 02:17
Zitat von LanzaLanza schrieb:Wie seht ihr das?
Sollten Praxen selber entscheiden können.


Lindner steht doch auch sonst für freie Entscheidung und Nachteile sowie mögliche Nachteile sind ihm ansonsten auch egal.


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

28.10.2024 um 06:40
@Lanza
Das sind Probleme einer immer fauler werdenden Wohlstandsgesellschaft.

Ist die tel. Meldung gut wenn man wirklich krank ist?
Ja, super dass wir uns das leisten können und entlasten so die Patienten und Praxen.

Ist die tel. Meldung gut wenn man blau machen will?
Ja, für den Blaumacher. Für alle anderen, Kollegen, Versicherten und System ist sie schlecht - aber jeder darf das asoziale Arschloch sein was man sein will.

Insgesamt gilt: Der Krug geht solange zum Brunnen, bis er bricht.


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

28.10.2024 um 07:05
Ich sehe das zweigespalten:

Ich muss bei meinem AG eine Krankschreibung erst ab dem 3. Tag vorlegen. Wegen Beschwerden, mit denen ich nicht arbeitsfähig bin, das jedoch absehbar vor diesem 3. Tag wieder sein werde - wegen einer Migräne zum Beispiel - melde ich mich also gar nicht erst beim Arzt.

Bei Krankheiten, bei denen ich das nicht einschätzen kann bzw. die auf jeden Fall länger andauern werden, habe ich jedoch in vielen Fällen durchaus ein Eigeninteresse, dass sich ein Arzt das mal persönlich anguckt. Immerhin bin ich Laie und kann z.B. nur mutmaßen, ob meine Beschwerden z.B. Antibiotika erfordern oder nicht.

In der Vergangenheit hatte ich da bei meinem Arzt, der eine zeitlang möglichst alles telefonisch krankschreiben wollte, was irgendwie nach Infekt klang, durchaus schon ein bisschen Hickhack, weil ja, mir geht es auch darum, dass ich mich dann nicht arbeitsfähig fühle und/oder auch auf keinen Fall das Team oder Kundschaft anstecken möchte, aber ich hätte gerne auch eine Einschätzung meiner Symptome, die über eine Eigeneinschätzung hinausgeht.

Mittlerweile schreibt mein Hausarzt meines Wissens aber nicht mehr telefonisch krank. Die letzten paar Male - in einem Beruf mit viel Kundenkontakt erwischt es einen ja leider doch häufiger mal - bin ich in einer speziellen Sprechstunde gelandet, die von den nicht infektiösen Patienten getrennt wird.

Wenn das Patientenaufkommen andererseits aber sonst gar nicht mehr zu bewältigen wäre, fände ich es in Ordnung, wenn man sagt "Okay, ich schreibe Sie für eine Woche krank. In 90% der Fälle sind die üblichen Infekte eben nicht mehr als das und sollten in der Zeit abklingen. Wenn sie nach der Woche immer noch bestehen, dann ab in die Sprechstunde."

Und natürlich gibt es schwarze Schafe, die sowas ausnutzen, um sich ohne Untersuchung krank schreiben zu lassen und dann "krank zu feiern". Die wird es aber auch geben, wenn sie persönlich beim Arzt aufschlagen. Wenn ich zu dem hingehe und sage, dass ich z.B. starke Kopfschmerzen habe, muss der mir ja auch erst mal das Gegenteil beweisen und selbst wenn ich etwas angebe, dass durchaus untersuchungsfähig wäre, z.B. starker Durchfall, werden entsprechende intensive Untersuchungen meiner Erfahrung nach erst angestellt, wenn ein Patient immer wieder mit den gleichen Symptomen in der Praxis aufschlägt.

Ich persönlich finde, dass da auch eher der AG dafür zuständig ist, "krankfeiern" einzudämmen und nicht der Arzt. Der AG hat schließlich ein Eigeninteresse.

So hatte ich tatsächlich z.B. mal eine Kollegin, die immer wegen etwas anderem 6 Wochen krangeschrieben war, dann einen Tag zur Arbeit zu kommen und dann wieder 6 Wochen weg zu sein. Okay, der Arzt wird in einem so krassen Fall sicherlich involviert gewesen sein, aber ich fand es zum einen vor allem dreist, dass sie offen zugegeben hat, das so zu handhaben, weil sie zwar ihre kranke Mutter gepflegt hat, aber auf ihr volles Gehalt dennoch nicht verzichten wollte und zum anderen, dass unser AG, dem das ebenfalls bekannt war, rein gar nichts unternommen hat. Erst als Corona ausbrach hat man ihr Arbeit mit nach Hause gegeben und Überraschung, ab da war sie dann auch nicht mehr krank. Mittlerweile ist sie berentet.

Und das ist auch nur der krasseste Fall. Daher: Krankschreibungen am Telefon sind da das geringste Problem.


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

28.10.2024 um 09:27
Es ist vermutlich wie immer, dass es einfach Leute gibt, die die telefonische Krankschreibung für sich ausnutzen und die nun eine Zahl erreicht haben, dass sie nicht mehr tragbar sind.

Allerdings muss der Arzt ja nicht telefonisch krankschreiben. Der Freund meines Sohnes hat zum 1.08. eine Ausbildung im Altersheim begonnen und hatte dann Mitte September Corona. Das Altersheim hat ihn gebeten, erst wiederzukommen, wenn alles wirklich vorbei ist und da er nicht sicher war, ob das nicht doch vier oder fünf Tage geht, hat er beim Arzt angerufen - der hat ihn aber nicht gleich krankgeschrieben, sondern wollte sich das anschauen, vermutlich, da er nicht einschätzen konnte, ob es wirklich so war.

Was bei Erzählungen meines Mannes und von Freunden immer mehr durchkommt: Wechseln Leute den Arbeitsplatz oder läuft ein Vertrag aus, ist es inzwischen nicht unüblich, da noch zwei, drei oder gar vier Wochen "krankgeschrieben" zu sein. Selten erreichen Leute den letzten Tag, es scheint auch egal, was das für Kollegen bedeuten. Leute mit so einen Mindset ist es dann auch egal, ob sie ein paar Ärzte abklappern, wenn das telefonisch nicht mehr geht. Die erzählen halt dann eine Story und bekommen die gewünschte Krankschreibung.


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

28.10.2024 um 11:30
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Und natürlich gibt es schwarze Schafe, die sowas ausnutzen, um sich ohne Untersuchung krank schreiben zu lassen und dann "krank zu feiern". Die wird es aber auch geben, wenn sie persönlich beim Arzt aufschlagen.
Ja, aber die müssen ihre Show aufführen und vor allem die übliche Wartezeit versauen ihnen den Tag der vielleicht anders eingeplant war.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:So hatte ich tatsächlich z.B. mal eine Kollegin, die immer wegen etwas anderem 6 Wochen krangeschrieben war, dann einen Tag zur Arbeit zu kommen und dann wieder 6 Wochen weg zu sein. Okay, der Arzt wird in einem so krassen Fall sicherlich involviert gewesen sein, aber ich fand es zum einen vor allem dreist, dass sie offen zugegeben hat, das so zu handhaben
Diese Leute machen Systeme kaputt und steigern das Misstrauen ggü echten Erkrankten.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Was bei Erzählungen meines Mannes und von Freunden immer mehr durchkommt: Wechseln Leute den Arbeitsplatz oder läuft ein Vertrag aus, ist es inzwischen nicht unüblich, da noch zwei, drei oder gar vier Wochen "krankgeschrieben" zu sein.
Tja, deswegen habe ich als AG immer angeboten auf die Kündigungsfrist zu verzichten, sprich die Leute konnten nach 1 Woche gehen wenn sie eh von sich aus gekündigt haben. Ob er Urlaub nimmt, krank ist oder im Dienst schläft, eh zu nichts mehr zu gebrauchen, er hatte bekundet dort nicht mehr arbeiten zu wollen.


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

28.10.2024 um 18:27
Die telefonische Krankschreibung ist eine der wenigen sinnvollen Neuerungen im Gesundheitswesen der letzten Jahre gewesen. Das aufzugeben mit der Hoffnung den Krankenstand zu reduzieren... Naja. Vielleicht sollte man mal ehrlich eruieren woran der hohe Krankenstand liegt. Mit der telefonischen AU hat das herzlich wenig zu tun - so man mich fragt.


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

28.10.2024 um 19:14
Zitat von paxitopaxito schrieb:Die telefonische Krankschreibung ist eine der wenigen sinnvollen Neuerungen im Gesundheitswesen der letzten Jahre gewesen
Das war 1zu 1 der Text aus dem DLF heute.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das aufzugeben mit der Hoffnung den Krankenstand zu reduzieren
Es ist zumindest wesentlich einfacher geworden "mal eben" krank zu sein.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Vielleicht sollte man mal ehrlich eruieren woran der hohe Krankenstand liegt.
Ja, woran denn?
Zitat von paxitopaxito schrieb:Mit der telefonischen AU hat das herzlich wenig zu tun - so man mich fragt
Belege dafür wird weder die eine noch die andere Seite liefern können.


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

28.10.2024 um 20:19
Zitat von AyashiAyashi schrieb:Das war 1zu 1 der Text aus dem DLF heute.
Deutschlandfunk?
Zitat von AyashiAyashi schrieb:Es ist zumindest wesentlich einfacher geworden "mal eben" krank zu sein.
Versuch mal telefonisch bei einem Hausarzt durchzukommen. Soviel zu "einfach". Das einzige was du dir sparst ist der Weg, dafür brauchste viel Geduld.
Und wenn du dich telefonisch krank meldest, erzähl mal wie lange du mit dem Arzt gesprochen hast. Denn das sieht die telefonische Krankmeldung ja eigentlich vor.
Zitat von AyashiAyashi schrieb:Ja, woran denn?
Atemwegsinfekte und Psych.
Zitat von AyashiAyashi schrieb:Belege dafür wird weder die eine noch die andere Seite liefern können.
Den Anstieg von Beidem kannste nachweisen. Das es mehr Blaumacherei gibt nicht. Und aus der Praxis kann ich Zweites auch nicht bestätigen.


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

28.10.2024 um 20:32
Zitat von paxitopaxito schrieb:Versuch mal telefonisch bei einem Hausarzt durchzukommen
Auf dem Land geht das. Jedenfalls bei meiner Hausärztin. Als Selbständiger kommt für mich Krankschreibung aber nicht mehr in Frage, bringt mir sowieso nix.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Atemwegsinfekte und Psych
Die Atemwegsinfekte haben wir immer um diese Jahreszeit. Psycho ist seit Corona extrem angestiegen. Woran es liegt kann keiner so genau sagen. Ich höre dazu immer viel Blabla, aber wenig konkretes.
Zitat von paxitopaxito schrieb:Das es mehr Blaumacherei gibt nicht.
Wie will man die auch belegen?


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

28.10.2024 um 21:41
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Ich muss bei meinem AG eine Krankschreibung erst ab dem 3. Tag vorlegen.
Sicher, dass es nicht ab Tag 4 ist, das ist nämlich häufig der Fall?
Melden muss man sich aber umgehend.

Bei uns ist es in den letzten Jahren immer mehr dazu gekommen, dass immer mehr Mitarbeiter sich per E-Mail krank melden und nicht mehr telefonisch.
Einer Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bedarf es in der Regel erst ab dem vierten Tag. Anspruch auf eine Krankmeldung hat der Arbeitgeber gemäß § 5 des Entgeltfortzahlungsgesetzes jedoch ab dem ersten Tag.
Quelle: https://www.personio.de/hr-lexikon/krankmeldung/


Ich denke schon, dass der Hausarzt mich im Falle eines Falles telefonisch die Woche krank schreiben würde. Das würde man aber vermutlich nicht für Neupatienten tun.


Im Moment gibt es eine große Infektions-Krankheitswelle:

https://www.focus.de/gesundheit/news/jeder-10-deutsche-ist-erkaeltet-immunologe-erklaert-warum-in-diesem-jahr-ungewoehnlich-viele-menschen-krank-sind_id_260420686.html


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

28.10.2024 um 22:03
Zitat von EintagsflieginEintagsfliegin schrieb:ich habe die Tage beschlossen, meine Arbeitsstunden nochmals zu reduzieren^^
Muss man sich bei so hoher Inflation auch erstmal leisten können. Und fürs eigene Rentenkonto ist Teilzeit auch nicht gerade ein Lifehack.

Ich halte von der telefonischen Krankschreibung wenig. Als Verlängerung einer bereits bestehenden Krankschreibung kann man das im Einzelfall mal machen, aber nicht als Breitenangebot. Ein zu niedrigschwelliges Angebot lockt immer auch Leute an, die es schamlos ausnutzen. Irgendwelche Hürden muss es da schon geben.


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

28.10.2024 um 22:04
Zitat von AyashiAyashi schrieb:Auf dem Land geht das. Jedenfalls bei meiner Hausärztin.
Dann ist das wohl die lobenswerte Ausnahme. Gewöhnlich kannst du genauso versuchen den Papst telefonisch zu erreichen - überspitzt gesagt.
Zitat von AyashiAyashi schrieb:Die Atemwegsinfekte haben wir immer um diese Jahreszeit.
Schau dir die ARE Monitor Studien an. Wir hatten in diesem Jahr schon etliche Atemwegserkrankungen bevor die Saison richtig los ging.
Zitat von AyashiAyashi schrieb:Psycho ist seit Corona extrem angestiegen.
Die steigen schon deutlich länger an.
Zitat von AyashiAyashi schrieb:Woran es liegt kann keiner so genau sagen.
Kann ich auch nur spekulieren. Jedenfalls sind das keine Simulanten. Wir haben tatsächlich mehr Kranke, daran ändert die telefonische oder nicht telefonische AU nix. Mein Glaskugeltipp: telefonische AUs werden abgeschafft, Krankheitszahlen sind im Jahr drauf noch höher.
Zitat von AyashiAyashi schrieb:Wie will man die auch belegen?
Tja, warum kann man es eigentlich nicht belegen? Egal, ich reg mich nur auf...


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

28.10.2024 um 22:24
Zitat von nairobinairobi schrieb:Bei uns ist es in den letzten Jahren immer mehr dazu gekommen, dass immer mehr Mitarbeiter sich per E-Mail krank melden und nicht mehr telefonisch.
Ich kann mich nur per Email offiziell krank melden, weil ich zum einen in einigen Fällen die erste Person am Arbeitsplatz bin und zum anderen im Idealfall bis zu meinem normalen Arbeitsbeginn eigentlich schon eine Vertretung organisiert sein sollte. Klappt das nicht, bleibt der Laden nämlich bei uns unter Umständen geschlossen, was dann wiederum auf diversen Kanälen kommuniziert werden muss.

Meinen direkten Vorgesetzten schreibe ich aber immer auch noch mal per Whatsapp und sei es nur, damit die wissen, dass das für sie dann eher kein Tag ist, an dem sie erst um 9:30 kommen können, wenn wir um 10:00 für die Kundschaft öffnen.

Ich finde telefonisches Krankmelden, selbst wenn es möglich wäre, jetzt aber auch nicht besser als per Mail.
Zitat von ReinekeReineke schrieb:Ein zu niedrigschwelliges Angebot lockt immer auch Leute an, die es schamlos ausnutzen. Irgendwelche Hürden muss es da schon geben.
Ich finde, es ist durchaus eine Hürde, um 8 Uhr zu versuchen, beim Arzt irgendjemand anderes dran zu kriegen, als die Bandansage. Bei meinem regulären Hausarzt dudelt die manchmal eine Viertelstunde, ehe ich jemand dran kriege. Ob ich dann zusätzlich noch eine Viertelstunde in/vor der Praxis warte, ist dann eigentlich auch egal - auch wenn ich zugegebenermaßen den Luxus habe, dass mein Hausarzt nur drei Häuser weiter ist.

Zumal zumindest ich in solchen Akutsprechstunden auch selten genauer untersucht werde. Mein regulärer Hausarzt erwartet z.B., dass ich daheim schon selbst Blutdruck und Fieber messe und holt das auch nicht nach, wenn ich's mal vergessen habe.

Die Urlaubsvertretung, wegen der ich jetzt mehrmals wegen aktueller Beschwerden da war, hat mich wiederum kein einziges mal auch nur dazu aufgefordert, die Maske abzuziehen, um sich meinen Rachen genauer anzugucken und das, obwohl mein Kehlkopf fies entzündet ist. Heute gab es immerhin Antibiotika, weil ich ihm von passenden Symptomen berichtet habe. Im Untersuchungsraum war ich jeweils keine fünf Minuten.

Bin ich krank? Ja. Hätte ich das alles auch so simulieren können, wenn ich's nicht gewesen wäre? Unter diesen Bedingungen, bis auf meine ausgeprägte Heiserkeit, sicherlich. Mittlerweile kriegt man ja sogar das Rezept digital auf die KK-Karte übermittelt, man müsste also nicht mal dafür zum Arzt.


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

28.10.2024 um 22:45
Ich finde die telefonische Krankmeldung ganz gut.
Wenn ich zb stark Erkältet bin dann weiß ich welche Medikamente ich benötige und kann mir diese in der Apotheke kaufen. Dafür muss ich dann nicht 2 std im Wartezimmer verbringen.

Genauso bei einer Migräne, ich ruf in der Praxis an und kann mich dann ausruhen (ich muss ab dem 1. Tag eine AU vorlegen). Kann damit eh kein Auto fahren und dafür muss ich dann nicht ewig dort sitzen und entlaste die Praxis. So kommen die Patienten vor Ort schneller dran.
Für die normalen „ Kleinigkeiten“ find ich das eine gute Lösung.

Mit Sicherheit gibt es Menschen die das ausnutzen, aber die bekommen die Krankmeldung auch wenn sie hingehen und was von starken Rückenschmerzen oder sonstiges erzählen.


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

28.10.2024 um 23:58
Zitat von ReinekeReineke schrieb:Muss man sich bei so hoher Inflation auch erstmal leisten können. Und fürs eigene Rentenkonto ist Teilzeit auch nicht gerade ein Lifehack.
Zu ersteren, jap, ich denke ich kann es mir noch leisten, mein hirn ist noch wachsam u lernbereit und ich bin es ja die letztlich verzichtet ;-)
was ich mir aber nicht mehr leisten kann ist mehr zu verdienen = damit auch mehr auszugeben für, wenn man ehrlich ist, eher kurzweilige Befriedigung etc..

ich will mehr freizeit (= schlafen, gartenarbeit, meine freunde und selfcare).

ich kanns mir leisten auf das richtige zu verzichten.

auf die rente geb ich garnix. wahrscheinlich werde ich, wie viele anderer meiner kollegen, kurz vor oder kurz nach Rentenantritt oder mitte 40-50 mit Schlaganfall/im Sack von der Arbeit geschleift - WENN ich soweiter mache wie bisher

ich glaub die perspektive ist nochmal eine andere wenn man in Alten/Pflegeeinrichtungen, KH arbeitet.

da ist Rente nur noch ein eher uninteressanter schwammiger Begriff. Also MEINER Meinung nach. Für mich zählt das jetzt und die nahe Zukunft.


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

29.10.2024 um 00:03
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb:Ist die tel. Meldung gut wenn man blau machen will?
Ja, für den Blaumacher. Für alle anderen, Kollegen, Versicherten und System ist sie schlecht - aber jeder darf das asoziale Arschloch sein was man sein will.
Erfahrungsgemäß geht das auch bei einem normalen Arztbesuch ganz gut. Und moralisch...joar...kann man sehen wie man will.


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

29.10.2024 um 10:37
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Und moralisch...joar...kann man sehen wie man will.
Nun, es ist schlicht ein Betrug - auch im rechtlichen Sinne - wenn man krankfeiert. So viel moralischen Spielraum gibt es da nicht. Und aus Kollegensicht ist es ebenfalls asozial. Es schadet denjenigen, die wirklich krank sind und es schadet denjenigen, die den Ausfall kompensieren müssen. Es schadet sogar den Löhnen aller - denn der "unechte" Ausfall muss ja auch hier kompensiert werden.
Zitat von DerThoragDerThorag schrieb:Erfahrungsgemäß geht das auch bei einem normalen Arztbesuch ganz gut.
Es ist schon ein Unterschied, ob ich kurz am Telefon was erzähle oder physisch vor Ort bin.

Die Hemmschwelle fürs Blaumachen sinkt definitiv. Die Frage ist nur, ob es unterm Strich mehr nutzt als kostet. Und das würde ich schon bejahen. Sich krank zum Arzt schleppen, nur um physisch vorstellig zu sein, ist in manchen Fällen unsinnig. Es schafft Infektionsrisiken und es beansprucht unnötige Ressourcen.

Letztlich wird eine Zunahme von "Blaumachen" - und sei das auch nur gefühlt - Arbeitsverhältnisse verhärten. Man muss da auch die Sicht eines AG miteinbeziehen. Wenn Krankenstände steigen werden auch Arbeitgeber nicht tatenlos zusehen. Es werden "Lowperformer" viel eher aussortiert. Fachkräftemangel hin oder her. Wenn eine Fachkraft nicht da ist, ist sie auch nicht viel wert.
Und das trifft dann auch Menschen, die wirklich viel krank sind und nichts dafür können.

Es wird hier gerne genannt, dass dann Arbeitgeber eben die Arbeitsbedingunen attraktiver machen müssten. Klar, es gibt auch die Fälle, in denen das das Problem ist. Oder eines davon. Aber das als PAuschalargument zu verwenden, ist einfach nur albern. Kein Arbeitsplatz kann dauerhaft maximal angenehm gestaltet werden.


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Telefonische Krankschreibung: pro und contra

29.10.2024 um 10:46
Zitat von EintagsflieginEintagsfliegin schrieb:auf die rente geb ich garnix. wahrscheinlich werde ich, wie viele anderer meiner kollegen, kurz vor oder kurz nach Rentenantritt oder mitte 40-50 mit Schlaganfall/im Sack von der Arbeit geschleift - WENN ich soweiter mache wie bisher

ich glaub die perspektive ist nochmal eine andere wenn man in Alten/Pflegeeinrichtungen, KH arbeitet.

da ist Rente nur noch ein eher uninteressanter schwammiger Begriff. Also MEINER Meinung nach. Für mich zählt das jetzt und die nahe Zukunft.
Das ist eine ausgesprochen schwierige Sichtweise. Denn sie ist unumkehrbar.
Wirst du doch mal Dein Rentenalter erreichen (und statistisch gesehen sind die Chancen dafür sehr gut), wirst Du Deine heutige Sichtweise jahre- und jahrzehntelang täglich bitter bereuen. Da wird alles, was Du jetzt an Gewinn erlebst, mehr als ausgelöscht sein.
Lifehack: Rede einfach mal mit armen Rentnern. Gar nicht wenige von denen hatten in ihrer "Blüte des Lebens" genau diese Sichtweise. Und ich denke nicht, dass es dann viele gibt, die es genau so wieder machen würden. Im Alter vermeidbar arm zu sein, ist nicht schön. Im Unterschied zu "arm in der Jugend" gibt es nämlich keine Perspektive mehr.

Du kannst es natürlich genau so machen, wie Du willst. Aber eine Verdrängung ist eigentlich nie eine gute Lebensweise.


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