MissMary schrieb:Die Logik habe ich schon von ein paar Leuten gehört. Dass sie Angst haben, dass eintägiges Fehlen als "blaumachen" interpretiert wird und dass sie sich deshalb noch mindestens einen zweiten Tag krankmelden. Ich glaube auch, wenn sie offengelegt hätte, dass es IVF ist, hätten die Leute auch nochmal anders reagiert.
Letzteres kann ich mir zwar vorstellen, aber man weiß nie wie Menschen reagieren. Ich würde auch von niemandem "verlangen" das offenzulegen.
Im Kollegenkreis sind, wie in den meisten Fällen, Gründe für Krankschreibungen schonmal bekannt und ich nenne sie auch (was aber auch daran liegen mag dass es, wenn, nie solche waren bei denen die Wahrscheinlichkeit groß sein düfte mir "etwas auszulegen").
MissMary schrieb:Irgendwie ist dieses mindset mit dem "besser zwei-drei Tage fehlen" ziemlich weit verbreitet.
Danke für die Erklärung. Mir war es tatsächlich fremd, nicht bloß aus moralischen Gründen, sondern ich wäre gar nicht auf die Idee gekommen dass es irgendwie besser ankäme wenn man zwei Tage statt einen fehlt. Gerade da "in die Freizeit legen" bei vielen Untersuchungen und Behandlungen gar nicht klappt - wie viele Menschen sind z.B. chronisch krank, aber man merkt auf den ersten Blick nichts, die Arbeitsleistung (im gewählten Beruf) ist ggf. auch nicht eingeschränkt, aber dennoch, derjenige muss ab und zu zu einer Kontrolle, Behandlung für einen Tag.
Und ebenso es viele Gründe gibt warum es einem (nur) einen Tag schlecht geht.
Auf die Idee, jemand könnte evl. blaumachen käme ich, wenn, dann eher noch wenn der Ausfall in regelmäßigen Zeitabständen oder vor bestimmten Ereignissen stattfindet, wobei es auch da plausible Gründe gibt. Ich fehlte z.B. für einige Zeit alle zwei Wochen am selben Wochentag (da in zweiwöchigem Abstand eine Behandlung stattfand mit Ausfall für jeweils einen Tag). Ein Kollege konnte längere Zeit an immer dem selben Wochentag erst ab Mittag zur Arbeit kommen - immerhin, kein ganzer Tag, aber auch hier handelte es sich um eine Behandlung.
Darum würde ich mich persönlich da auch mit Verdächtigungen in Richtung "blaumachen, verpennt" sehr zurückhalten.
MissMary schrieb:Ich habe leider öfters mal "Rücken" und meine Kollegen sehen das sofort (andere Haltung, anderer Gang). Ich bewege mich auch vorsichtiger, weil jede falsche Bewegung höllisch wehtun kann.
Ebenso daran erkennbar, auch entsprechende Grunderkrankung vorhanden. (In vielen Berufen wäre dann sicherlich eine Krankschreibung nötig, was ich absolut einsehe; in meinem brauche und möchte ich es nicht weil ich, ehrlich gesagt, zu Hause mich auch nicht weniger belasten kann und werde - wenn ich zu Hause krankgeschrieben meinetwegen an einem Stehschreibtisch lesen kann, kann ich auch am Stehschreibtisch etwas für die Arbeit machen. In meinem Beruf würde sich auch nicht die gesamte Arbeitsbelastung reduzieren, wenn ich krankgeschrieben bin. Es kommt auch vor dass ich in einer solchen Situation Homeoffice mache, um mir den mit Rückenschmerzen mitunter anstrengenderen Weg zu Arbeit zu sparen.)