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Telefonische Krankschreibung: pro und contra
29.10.2024 um 20:52Interested schrieb:Wir sind doch nicht im Kindergarten. Es geht um die Arbeit. Da kann man anrufen und sich krankmeldenDas ist immer toll, wenn man Abläufe als Kindergarten bezeichnet, ohne den Hintergrund zu kennen. Wir arbeiten normalerweise zu zweit und haben Öffnungszeiten für die Kundschaft, zu der wir vor Ort sein müssen. Die restliche Arbeitszeit ist Gleitzeit, sofern wir keine individuell terminierten Gruppen bespaßen.
Ich könnte jetzt also theoretisch morgens anrufen, um mich krankzumelden. Beziehungsweise es versuchen. Meine Chefin, mit der ich in einer Zweigstelle zusammenarbeite, kommt gerne mal 10 Minuten vor Öffnung. Ist ihr gutes Recht. 10 Minuten vor Öffnung zu erfahren, dass ich nicht kommen werde, würde in dem Fall eine 100%ige Schließung für den Tag bedeuten, da wir angehalten sind, nur wenn wir zu zweit sind, zu öffnen. Und eine echt schlechte Stimmung, wenn ich wieder gesund und vor Ort bin, würde es folglich auch bedeuten.
Ich kann meiner Chefin aber auch morgens, wenn ich aufwache und merke, dass ich krank bin, direkt eine Whatsapp schreiben, damit sie weiß, dass sie an diesem Tag ggf. nicht erst 10 Minuten vor Öffnung zu arbeiten beginnt. Und mich dann per Mail krank melden. Das tue ich dann nicht nur bei ihr, sondern auch bei der Personalstelle - von der ich ehrlicherweise spontan nicht mal eine Telefonnummer zur Hand hätte - und idealerweise auch bei der übergeordneten Gesamtleitung. Die hat ein Diensthandy, mit dem sie schon vor dem eigentlichen Arbeitsbeginn ihre Mails checken kann und da die Krankmeldungen aller Kolleg:innen aus allen Zweigstellen bei ihr eintrudeln, kann sie entsprechend bei der Koordination von Vertretung unterstützen. Außerdem könnte es ja sein, dass auch meine direkten Vorgesetzten krank sind. Dann weiß sie direkt, dass die Zweigstelle definitiv geschlossen bleiben muss. Die möchte aber morgens auf dem Weg zur Arbeit sicherlich auch nicht von drölfzig Personen zwecks Krankmeldung angerufen werden.
Also, insgesamt hat sich irgendjemand mal was dabei gedacht, als dieses Vorgehen bei uns zum Ideal erklärt wurde. Ideal, weil natürlich niemand gezwungen werden kann, morgens irgendwelche Whatsapp-Nachrichten abzusetzen. Da es ja aber auch den umgekehrten Fall gibt, dass meine Chefin krank ist und ich Vertretung organisieren muss, wäscht da eine Hand die andere.