Reineke schrieb:Ich halte von der telefonischen Krankschreibung wenig. Als Verlängerung einer bereits bestehenden Krankschreibung kann man das im Einzelfall mal machen, aber nicht als Breitenangebot.
Das sehe ich etwas anders.
KathaBreezy schrieb:Ich finde die telefonische Krankmeldung ganz gut.
Wenn ich zb stark Erkältet bin dann weiß ich welche Medikamente ich benötige und kann mir diese in der Apotheke kaufen. Dafür muss ich dann nicht 2 std im Wartezimmer verbringen.
Richtig. Manchmal kann einem der Arzt auch gar nicht wirklich helfen. Der Körper muss selbst mit der Erkrankung fertig werden, mit Hilfe seines Immunsystems. Ein Arzt sagte mal zu mir, eine Erkältung dauere ohne Medikamente 7 Tage, mit Medikamente 1 Woche...
Die Krankschreibung bewirkt dann, dass man sich halt eben auskurieren kann und nicht noch weitere Personen im Umfeld, auch auf der Arbeit, ansteckt.
azazeel schrieb:Sich krank zum Arzt schleppen, nur um physisch vorstellig zu sein, ist in manchen Fällen unsinnig. Es schafft Infektionsrisiken und es beansprucht unnötige Ressourcen.
Sterntänzerin schrieb:Ich kann mich nur per Email offiziell krank melden, weil ich zum einen in einigen Fällen die erste Person am Arbeitsplatz bin und zum anderen im Idealfall bis zu meinem normalen Arbeitsbeginn eigentlich schon eine Vertretung organisiert sein sollte. Klappt das nicht, bleibt der Laden nämlich bei uns unter Umständen geschlossen, was dann wiederum auf diversen Kanälen kommuniziert werden muss.
Ah, das ist ja dann schon eine etwas umfangreichere Geschichte.
Sterntänzerin schrieb:Ich finde telefonisches Krankmelden, selbst wenn es möglich wäre, jetzt aber auch nicht besser als per Mail.
"Früher" war das eben die einzige Möglichkeit und viele haben das so beibehalten. Im Zeitalter der Digitalisierung, nachdem es nun auch E-Mails gibt, kann man sich ja ganz gut krank auf diesem Kommunikationsweg melden. Ich habe einen Kollegen, der das oft spätabends oder auch nachts tut. D.h. Er merkt, dass es ihm nicht gut geht und er nicht kommen kann. Dann hat er seine Pflicht erfüllt und muss nicht am nächsten Morgen dem Wecker stellen, um zu versuchen, jemanden zu erreichen. Das ist nämlich auch nicht immer so einfach.
Sterntänzerin schrieb:Ich finde, es ist durchaus eine Hürde, um 8 Uhr zu versuchen, beim Arzt irgendjemand anderes dran zu kriegen, als die Bandansage. Bei meinem regulären Hausarzt dudelt die manchmal eine Viertelstunde, ehe ich jemand dran kriege. Ob ich dann zusätzlich noch eine Viertelstunde in/vor der Praxis warte, ist dann eigentlich auch egal - auch wenn ich zugegebenermaßen den Luxus habe, dass mein Hausarzt nur drei Häuser weiter ist.
Auch wenn eine Praxis offiziell um 8 Uhr öffnet, bekommt man zum diesem Zeitpunkt meist nur das Besetztzeichen oder den AB dran. Das sind zumindest meine Erfahrungen in diesem Zusammenhang.
KathaBreezy schrieb:Genauso bei einer Migräne, ich ruf in der Praxis an und kann mich dann ausruhen (ich muss ab dem 1. Tag eine AU vorlegen). Kann damit eh kein Auto fahren und dafür muss ich dann nicht ewig dort sitzen und entlaste die Praxis. So kommen die Patienten vor Ort schneller dran.
Richtig, das dient auch der Praxis und den dortigen Abläufen. Wenn man vergrippt ist tut es einem nicht wirklich gut, dann vielleicht noch 1,5 Stunden in einem Wartezimmer herumhängen zu müssen. Und wenn man dann hustet und niest ist das für die Mitwartenden auch nicht angenehm 😷
KathaBreezy schrieb:Für die normalen „ Kleinigkeiten“ find ich das eine gute Lösung.
Definitiv. Wenn es natürlich schlimmer wird oder einfach nicht weg geht, muss man doch mal genauer hinschauen lassen.
KathaBreezy schrieb:Mit Sicherheit gibt es Menschen die das ausnutzen, aber die bekommen die Krankmeldung auch wenn sie hingehen und was von starken Rückenschmerzen oder sonstiges erzählen.
Gerade Rückenschmerzen kann man doch nicht wirklich nachweisen, oder Kopfweh.
Eintagsfliegin schrieb:auf die rente geb ich garnix. wahrscheinlich werde ich, wie viele anderer meiner kollegen, kurz vor oder kurz nach Rentenantritt oder mitte 40-50 mit Schlaganfall/im Sack von der Arbeit geschleift - WENN ich soweiter mache wie bisher
Viele junge Menschen denken so. Fakt ist, dass man auf jeden Fall noch privat vorsorgen sollte.
Eintagsfliegin schrieb:da ist Rente nur noch ein eher uninteressanter schwammiger Begriff. Also MEINER Meinung nach. Für mich zählt das jetzt und die nahe Zukunft.
Da gebe ich Dir Recht, aber gewisse Ansparungen sind doch von Vorteil.
Sicher soll man im Hier und Jetzt leben, aber die Zukunft wird kommen. Je älter man wird, desto schneller vergeht gefühlt die Zeit.
Lanza schrieb:dass diese bisherige Regelung hilfreich ist.
Vielleicht sollte man einfach auf diejenigen hören, die damit Erfahrung haben und es beurteilen können?
Der Hausärztinnen- und Hausärzteverband verteidigt die telefonische Krankschreibung gegen Kritik von Arbeitgeberseite. „Die Einführung der Telefon-AU war aus medizinischer Sicht sinnvoll und ist bisher eine der ganz wenigen erfolgreichen politischen Maßnahmen zur Entbürokratisierung des Gesundheitswesens“
Dies jetzt abzuschaffen, gefährde die Patientenversorgung in den kommenden Monaten mit zahlreichen Infektionserkrankungen. „Unsere Praxen haben definitiv nicht die Kapazitäten, die Folgen irgendwelcher Scheinlösungen einzelner Politiker auszubaden“, sagte die Medizinerin. „Die Unterstellungen, dass sich die Menschen mithilfe der Telefon-AU einen schlanken Fuß machen, können wir aus unserer täglichen Arbeit nicht bestätigen.“
Quelle:
Lanza schrieb:Quelle: https://www.weser-kurier.de/politik/inland/hausaerzte-verteidigen-telefonische-krankschreibung-doc7xsrx33eq481bef4vi83
(Link aus dem Eröffnungsposting)