Lupo54 schrieb: Bei sowas war ich auch mal eingeladen. Gut, es gab "alles" einschließlich Kaviar. Dummerweise hat Mensch aber nur eine begrenzte Verzehrfähigkeit. Zumindest bei mir ist nach zwei Brötchen Schluß.
Ja, so geht es mir auch. Ich bin so gar kein Frühstücksmensch. Aber gut, bei sowas zählt ja auch das Ambiente und "Dabeisein ist alles". Krass sind die Preise allemal, aber so beliebt, dass man wirklich vorbuchen muss. Wahrscheinlich lachen sich die Betreiber heimlich kaputt, dass Leute das bezahlen.
Lilyth_White schrieb:Das neue Dach soll ca. 100.000€ kosten... vor ein paar Jahren hätte es vermutlich deutlich weniger gekostet... finde ich schon ziemlich übertrieben. Ich bin jetzt kein Dachdecker, aber in der Straße in der ich wohne, wird ein komplettes Haus für 110.000€ verkauft...
Oh, ja, das hatte ich total verdrängt. So war es bei uns auch ... kein Dach, aber der Rest. Wir haben so einigen Jahren von einem Verwandten, der uns völlig kulant hat in einem Haus wohnen lassen, das er nicht brauchte, aber aus sentimentalen Gründen nicht verkaufen wollte, die Eigenbedarfskündigung bekommen. Am liebsten wäre es ihm gewesen, wir wären über Nacht ausgezogen, kulanzmäßig (und gesetzlich vorgeschrieben) gab er uns ein Jahr Zeit.
Wir wohnen in einem Dorf, in dem unsere Kinder (damals noch drei, die hier lebten) emotional sehr verwurzelt sind. Dazu gingen damals zwei unserer Kinder ins Gymnasium, das spezielle Fächerprofile und Fremdsprachenfolgen hatte, d.h. ein Schulwechsel war nicht möglich. Also ging die Suche nach einem Haus los, das möglichst in unserem Dorf lag und auf jeden Fall so verkehrstechnisch angebunden ist, dass man nicht alle drei Minuten mit dem Mamataxi ausrücken musste. Puh.
Unser Vorteil war, dass wir jede Menge Leute kennen, daher war dann ein Haus gefunden. Der Besitzer zog weg, wollte es aber an uns verkaufen, da wir aus dem Dorf sind und er Familien mit Kinder unterstützen wollte. Allerdings so altruistisch war er dann doch nicht. Als mehrere Interessenten auftauchten, gab er es an einen Markler, der ein Bieterverfahren durchführen sollte und es war dann eben Bedingung, dass alles über den Markler lief. Ha! Die anderen hatten dann doch kein Interesse mehr, da der Preis, den er als Privatverkäufer aufgerufen hatte, schon echt über den damaligen Marktpreisen lag. Das führte dann dazu, dass wir übrig blieben, das Haus bekamen, aber eben noch 4% des Kaufpreises an den Markler hinblätterten, der uns nicht einmal das Haus gezeigt hatte. Damit wir nicht klagen konnten, mussten wir es dann nochmal anschauen. So hat der Typ eine fünfstellige Summe für 30 Minuten Arbeit bekommen (das Exposé hatte bereits der Besitzer erstellt). Das tat megamäßig weh, zumal er (und die Bank) uns mitteilten, dass wir mindestens 50.000€ über dem Marktpreis lagen.
Was dann auch superteuer war, war die Grundsteuer. Von wegen familienfreundlich. Waren halt nochmals 5% der Kaufsumme. Jeder Grundbuchauszug kostete dann nochmals 150€, auch, wenn wir ihn gar nicht brauchten. Der Notar hat auch mit 2% draufgeschlagen. So waren wir fast ein Jahreseinkommen nur für diese drei Sachen los. Dafür war die Gegenleistung ... mager.
In unserem Miethaus hatten wir ein zweites Badezimmer einbauen lassen (fünf Leute) - auf eigene Kosten. Das hatte schon 20.000€ (mit Eigenleistung verschluckt) und wir fanden keinen Sanitärbetrieb, der die Toilette, Waschbecken und die Badewanne, die noch keine zwei Jahre alt waren, dort aus- und bei uns wieder einbauten.
Also hatten wir praktisch nochmal 20.000€ versenkt. Unser altes Haus wurde komplett zurückgebaut. Alles in allem hatten wir dann 100.000€ los, gefühlt ohne Gegenleistung.
Beim Renovieren haben wir dann auch Bauklötzchen gestaunt, was manche Dinge so kosten. Augen zu und durch ...