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Palliativ und Einsamkeit

1.448 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Beziehung, Krankheit, Einsamkeit ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Palliativ und Einsamkeit

14.08.2023 um 01:33
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Ich möchte ins Meer springen, mich manchmal über banales ärgern, und mich fühlen als wäre ich unsterblich.
Aber das ist nicht mehr so.
Kurz: ich möchte leben, nicht sterben.
Das ist bei mir auch nicht mehr so mit 55 und meiner Schmerzkrankheit. Aber ich denke nicht mehr so oft darüber nach, was ich nicht mehr kann, sondern an das, was ich JETZT noch kann.

Ich versuche, das Glas nicht halb leer zu sehen, damit wäre nichts gewonnen, sondern das Glas halb voll zu betrachten und mich mental zu optimieren, um den Rest meines Lebens noch besser nutzen zu können mit meinen körperlichen Einschränkungen.

Das würde ich auch tun, dann wird es leichter. Grüble nicht zu viel, lebe!


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Palliativ und Einsamkeit

14.08.2023 um 04:14
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Das ist bei mir auch nicht mehr so mit 55 und meiner Schmerzkrankheit. Aber ich denke nicht mehr so oft darüber nach, was ich nicht mehr kann, sondern an das, was ich JETZT noch kann.

Ich versuche, das Glas nicht halb leer zu sehen, damit wäre nichts gewonnen, sondern das Glas halb voll zu betrachten und mich mental zu optimieren, um den Rest meines Lebens noch besser nutzen zu können mit meinen körperlichen Einschränkungen.

Das würde ich auch tun, dann wird es leichter. Grüble nicht zu viel, lebe!
Ihr Lieben.

Ich verstehe dass man bei meinen Erzählungen dann automatisch seine eigene Krankheit, Meinung, und den Umgang damit vergleicht. Aber ich glaube, das kann man nur bedingt.
Ich bin dankbar für Tipps und Anregungen. Und finde den Austausch hier mit euch wertvoll.
Aber letztendlich muss ich den Weg gehen wie ich es kann, und das kann mir niemand abnehmen.
Ich hoffe, ich habe das gut auf den Punkt gebracht, dass das hier kein Jammerthead sein soll. Sondern ein ehrliches Berichten darüber wie es mir bei diesem Weg geht. Und wenn das ok ist, würde ich gerne weiterhin offen bleiben dürfen, ohne ins rechtfertigen zu fallen warum ich es nicht anders machen kann.
Mit 26 sollte man leben wollen dürfen, und darüber verzweifeln dürfen dass man unheilbar krank ist und die Lebenszeit gezählt ist. Ich versuche ja trotz Umständen wie Schmerzen zu machen was mir möglich ist, zu leben, zu lernen, noch zu erleben was ich mir wünsche, zumindest einiges davon. Vieles, was meinen Alltag bestimmt, thematisiere ich hier nicht. Weil ich hier kein Schreckensbild zeichnen möchte. Aber das was ich teile, ist ehrlich. Ich sage ganz klar, dass ich versuche alles zu erleben was das Leben mir noch schenkt, ich mich wehre solange ich noch genug Lebensqualität habe. Dass ich dankbar dafür bin.
Aber ich sage auch ganz klar dass dieser Weg für mich hart ist und schwer zu gehen. Und dass ich dabei leider auch sehr unzulänglich bin.
Ich bin nicht so stark das souveräner zu meistern. Aber ich hoffe es ist ok dass ich so bin wie ich kann.


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Palliativ und Einsamkeit

14.08.2023 um 05:02
@ ghostcloud

es ist sehr berührend wie reflektierst du uns an deinem Leben teilhaben lässt -und die Worte ‚dein Leben‘ bekommen eine ganz besondere Bedeutung.

Ganz herzlichen Dank dafür !

Du schreibst dass du dich wehrst. Ich empfinde es beim Lesen aber viel mehr als ein Ringen für das Leben, für möglichst viel Lebrn. Vielleicht ist das Wort nur eine Kleinigkeit aber es ist die Ausrichtung für was du deine ganze Kraft investiert. Viel Kraft dafür !!


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14.08.2023 um 06:23
@ghostcloud
Guten Morgen, wie war deine Nacht? Ich hoffe, erholsam. Danke für die Einblicke, die du zulässt.

Mir fällt es schwer, Worte zu finden. So sende ich gute Gedanken und wieder viele Glücksmomente, Sonnenstrahlen und alles, was deinen Tag angenehmer macht. L G m a


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Palliativ und Einsamkeit

14.08.2023 um 06:26
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Ich bin nicht so stark das souveräner zu meistern. Aber ich hoffe es ist ok dass ich so bin wie ich kann.
@Doors

Manchmal bist du ein trampel!

@ghostcloud


Wie war deine nacht?
Meins war gut, aber etwas zu kurz. Mir sitzt auch noch was quer, was ich erledigen muss. Und zwar bald.
Ein versprechen einhalten. Isst wohl wichtig für mich, sonst bekomme ich innerlich keine ruhe.

Ich werde wach und denke dran. Also muss bald was passieren.

Ich hoffe dein Tag war gestern weiterhin gut. Und drücke dich vor heute sowass von beide daumen.

Schreibe wie es dir danach ist.

Wir waren gestern bei ein Gestüt. Ich bekomme immer tränen in meine Augen wenn ich Pferde sehe. Sie berühren mich.
Dann denke ich, stelle dich nicht so an, aber sie kommen einfach.

In dein Alter traurig ängstlich und wütend zu sein verstehe ich. Zurecht.

Hier ist es ziemlich ernüchternd zu lesen, dabei bekommen wir als Kinder phantasie gelernt. Filme machen es vor. Bücher.

Malst du? Einfach mal was auf papier bringen. Sei es gekritzel. Oder einfach ein Blatt wild anmalen.

Auch wenn du dich vielleicht schlecht konzentrieren kannst, schaue einfach was dabei rumkommt.


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Palliativ und Einsamkeit

14.08.2023 um 07:46
Guten Morgen @ghostcloud,
Ich bin stille Mitleserin deines Threads der mich sehr berührt. Mein Vater war auch Palliativpatient und trotz Freunden und großem Familienkreis fühlte er sich oft einsam. Er konnte es nicht wirklich beschreiben, obwohl er unter Menschen war fühlte er sich alleine mit seinem Schicksal. Er war auch in einer Selbsthilfegruppe die ihm sehr geholfen hat.
Du hast ein paar mal geschrieben dass du Tiere und vor allem Hunde sehr gern hast. Wenn es keine Option ist einen eigenen Hund aus dem Tierschutz zu adoptieren, vielleicht kannst du wenn es dein gesundheitlicher Zustand zulässt Gassi gehen oder mit den Hunden im Tierheim spielen? Es bringt Ablenkung und mit Sicherheit Freude.
Ich wünsche dir alles Gute!


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Palliativ und Einsamkeit

14.08.2023 um 07:51
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Ich verstehe dass man bei meinen Erzählungen dann automatisch seine eigene Krankheit, Meinung, und den Umgang damit vergleicht. Aber ich glaube, das kann man nur bedingt.
Seh ich genau so.
Deshalb schrieb ich auch schon
Zitat von SyringaSyringa schrieb am 10.08.2023:Es ist so schwer dir etwas zu schreiben, wenn man nicht in derselben Situation ist, so ergeht es mir jedenfalls. Ich möchte da auch nicht übergriffig sein, meine Einstellungen und Gefühle auf dich zu übertragen.
Da denke ich schnell an Situationen, die ich selbst in jungen Jahren durchmachen musste, doch das war ich, das war meine Geschichte und nicht deine.
Jeder Mensch ist anders, geht durch dieselben Situationen auf seine eigene Weise .
Von sich auf andere zu schließen bringt dem anderen nichts, weil er seine eigene Geschichte, seinen eigenen Weg, Charakter etc. hat.
Ich habe das z.B. in meiner Jugend durch, dass ich durch meine Eltern in eine bestimmte Religion gedrängt werden sollte, das hat mir sehr geschadet, da nicht auf MICH dabei geschaut, sondern auf das, was für sie wichtig war. Ich mag bis heute nicht, wenn jemand beginnt zu missionieren, egal womit, mit welcher Strategie man durchs Leben gehen soll, die natürlich der Meinung des anderen entspricht.
Deshalb versuche ich das auch immer zu vermeiden, egal, wie gut mir was selbst geholfen hat, ich schreibe dann für mich bzw. meine Erfahrungen, was nicht bedeutet, dass andere es auch so handhaben sollen oder könnten.
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Sondern ein ehrliches Berichten darüber wie es mir bei diesem Weg geht. Und wenn das ok ist, würde ich gerne weiterhin offen bleiben dürfen, ohne ins rechtfertigen zu fallen warum ich es nicht anders machen kann.
Da kann ich nur zustimmen, es ist DEIN Weg.
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Mit 26 sollte man leben wollen dürfen, und darüber verzweifeln dürfen dass man unheilbar krank ist und die Lebenszeit gezählt ist. Ich versuche ja trotz Umständen wie Schmerzen zu machen was mir möglich ist, zu leben, zu lernen, noch zu erleben was ich mir wünsche, zumindest einiges davon
Auch da stimme ich dir zu. Vieles im Leben ist ein Lernprozess und je mehr man erlebt, je mehr Erfahrungen man gemacht hat, desto besser kann man mit verschiedenen Situationen umgehen, die darauf im weiteren Leben auf einen zukommen. Doch genau das ist, was dir fehlt und auf das du nicht bauen kannst. Diese Zeit wirst du wahrscheinlich nicht haben und auch nicht unbedingt den Ausblick darauf, aus dieser Zeit etwas für später mitzunehmen.
Man kann als Aussentehende(r) gar nicht wissen, wie es ist in deinen Schuhen zu stecken und in jungen Jahren habe ich über vieles auch ganz anders gedacht, als ich es jetzt, mit Ende meiner 50er tue. Da hat sich vieles aus dem, was ich schon überstanden und durchlebt habe entwickelt.
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Aber ich hoffe es ist ok dass ich so bin wie ich kann.
Du bist du und du musst für dich selbst deinen Weg finden, so wie wir anderen auch, egal worum es geht im Leben, mit allem was dazu gehört und das ist nun mal auch das Sterben.
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Sondern ein ehrliches Berichten darüber wie es mir bei diesem Weg geht.
Bei einer Therapie ist es ja so ähnlich, so kenne ich es jedenfalls, vielleicht gibt es auch noch andere Arten, mag sein. Im Grunde muss man seinen eigenen Weg finden und wenn man darüber berichtet, kann das auch schon hilfreich sein.


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Palliativ und Einsamkeit

14.08.2023 um 11:01
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Aber ich sage auch ganz klar dass dieser Weg für mich hart ist und schwer zu gehen. Und dass ich dabei leider auch sehr unzulänglich bin.
Wie meinst Du das? Unzugänglich? Wofür?
Es klingt für mich so, als wärest Du nicht bereit für Sichtweisen, die Dir womöglich Erleichterung bringen. Diese schwere Krankheit wirkt sich auch auf die Psyche aus, und zwar so, dass es Dein Leid verschlimmert, wenn Du Dich nicht für leidensmindernde Perspektiven öffnest.

Ich möchte Dir Viktor Frankl und seine Logotherapie ans Herz legen. Er war im KZ und wusste, warum er vom "Willen zum Sinn" gesprochen hat. Vielleicht kennst Du sein bekanntes Buch "Trotzdem Ja zum Leben sagen".


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Palliativ und Einsamkeit

14.08.2023 um 11:55
Guten (späten) Morgen!

@trass

Man könnte es auch um Lebenszeit ringen nennen. Da hast du recht.
Ich freue mich, dass ihr gerne hier seid. Danke für deine Worte.

@MaraiAngela

Meine Nacht war sehr kurz. Danke für deine Wünsche und auch dass du hier mitliest. 😊 Ich wünsche dir auch einen schönen Tag.

@klompje1
Ich hoffe du bekommst für dich dein Versprechen gut erledigt. Manchmal müssen dann Gedanken aus dem Kopf raus.

Es ist schön dass dich Pferde so berühren. Ich habe es mit denen nicht so, obwohl ich sie mag. Mir stand mal eins auf dem Fuß. 😅

Hallo @janedoe95
Es tut gut zu lesen, dass es auch anderen Palliativpatienten so ging. Auch, wenn mir das natürlich leid tut mit deinem Vater. Danke fürs Teilen.
Das mit den Hunden im Tierheim ist eine schöne Idee, aber ich schaffe nicht so viel Weg am Stück.
Ich habe Hunde im Freundeskreis, und die sehe ich auch öfter. Das tut mir sehr gut.

@Syringa

Das kann ich sehr gut nachvollziehen, dass du bis heute allergisch auf jegliche Art von missionieren reagierst. Es ist auch immer so, dass man nur in den eigenen Schuhen geht. Nicht in denen der anderen. Es ist auch gar nicht möglich.

Wisst ihr....

Ich verstehe sogar dass man bei meinen Beschreibungen seine eigene Situation, Einstellung, Meinung und den Umgang damit vergleicht. Aber letztendlich ist es nicht möglich ein anderes Schicksal vollständig auf sich selbst zu übertragen.
Es ist mir wichtig zu sagen, dass ich dankbar für eure Tipps, Anregungen und eure eigenen Erzählungen bin.
Mir ist klar, dass man mir mit einigen Tipps gerne diese Schwere nehmen würde.
Aber das müsst ihr gar nicht. Und das könnt ihr auch gar nicht.
Es ist ok, dass der Weg der Krankheit schwer für mich ist. Es ist ok, dass ich damit nicht cool bin dass ich sterben muss.
Es ist auch ok, dass ich oft so verzweifelt bin und an meinem Leben festhalte bis es nicht mehr geht.
Sicher, ich würde gerne stärker, souveräner mit allem umgehen können. Selbstsicher dem Tod entgegen schauen. Kanns aber so nicht. In Filmen sind die Protagonisten oft super stark mit ihrem Schicksal, und sterben dann erleuchtet und weise.
Aber das ist nicht die Realität, nicht meine Realität.
Ich bin nichts besonderes, ich bin nur ein junger Mann der kämpft, hadert, verzweifelt, heult, aber auch lacht, sich am Leben festklammert, versucht noch alles raus zu holen und schönes zu erleben.
Und dabei ist nichts romantisch, nichts spektakulär, nichts klug von mir.
Es hilft mir hier zu schreiben und ehrlich sein zu dürfen. Das ist alles. Und wenn ihr gerne hier bleibt, obwohl es ernüchternd ist, ist das schön. Danke dafür.

Liebe @Laura_Maelle

Doch, ich bin bereit andere Sichtweisen zu lesen. Ich habe ja bereits geschrieben, dass ich euch dankbar dafür bin. Das bedeutet aber nicht dass ich diese alle übernehmen muss und kann.
Wenn mir hier angenommen (das ist jetzt mit Absicht überzogen dargestellt) 100 verschiedene Menschen Tipps geben, was ich lesen soll, optimieren kann, dann habe ich einfach nicht die Zeit und Kraft so viele Bücher zu lesen oder mich überall zu informieren.
Ich kann dann nur das für mich raus ziehen, was mir hilft. Und das mache ich.
Natürlich wirkt sich die Krankheit auf die Psyche aus. Davon zum Teil erzähle ich ja.
Unzulänglich fühle ich mich, wenn ich das Gefühl habe falsch zu sein.
Dass ich zu wenig hiervon mache, oder zu viel davon mache.
Ich kann nur den Weg, den ich für selbst schaffe.


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Palliativ und Einsamkeit

14.08.2023 um 12:22
@ghostcloud
Ah, ich sehe gerade, dass ich "unzugänglich" gelesen habe statt "unzulänglich".

Vermutlich wirst Du wiederholt Tipps bekommen. Das ist ein Reflex, den die meisten haben, dass sie das weitergeben wollen, was ihnen und ihren Angehörigen und Freunden ein Stück weit geholfen hat. Solche Hinweise kann man nur für sich "adaptieren". Niemand sagt, dass es 1:1 übertragbar ist.

Du sagst, man kann nicht vergleichen. Da hast Du Recht. Aber genau das tust Du selbst die ganze Zeit, und zwar mit denjenigen, die wie Du 26 sind und nicht sterbenskrank sind. Du fragst vielleicht nicht: Warum ich? Aber Du fragst: Warum schon mit 26?

Du vergleichst Dich nicht mit den Kindern in der Krebsabteilung, die nicht mal 20 werden.Das ist kein Vorwurf, sondern nur die Erkenntnis, dass Vergleichen nur dann etwas bringt, wenn es Dich zu einer Verbesserung motiviert. Sonst ist es Zeitverschwendung und wird Dich nur runterziehen.

Ich weiss das durch meine depressive Schwester. Sie selbst verdunkelt ihr Leben, weil sie sich ständig mit Leuten vergleicht, denen es besser geht als ihr. Dabei blendet sie aus, was sie hat, und verliert dadurch auch das. Wenn ich sie da nicht immer rausziehen würde, hätte sie schon längst die Überdosis genommen, womit sie immer droht.

Deshalb lass Dir vor allem von Deinen Psychotherapeuten helfen. Auch ich habe wegen meinen Schmerzen eine Therapie gemacht. Das hat mir aufgezeigt, wie viel Hilfe zur Selbsthilfe die psychologische Arbeit an sich selbst bringt.


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Palliativ und Einsamkeit

14.08.2023 um 12:44
@Laura_Maelle oh Mann… deine Belehrungen und persönlichen Weisheiten finde ich hier genauso deplatziert, wie Gelassenheit zu propagieren. Warum kann man nicht jemandem Raum lassen, sich auszudrücken und sich auszutauschen, ohne zu urteilen?
Geht mal in euch…


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Palliativ und Einsamkeit

14.08.2023 um 12:59
@gruselich
VielenDank! - Da möchte ich mich kommentarlos anschließen.

@ghostcloud
Ich lese hier von Beginn an mit und möchte dir für deine Offenheit meinen großen Respekt aussprechen.
Du musst dich für nichts rechtfertigen. - Schreib dir deine Gedanken, Emotionen und auch deine lustigsten oder banalsten Erlebnisse hier von der Seele, wenn dir danach ist.
Lass dich ein Stück begleiten und nimm das mit, was DIR Gut tut.


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14.08.2023 um 13:10
Ich denke das @ghostcloud vielleicht von einigen nicht richtig verstanden wird. Natürlich soll man jeden Tag noch gut leben sofern es die Krankheit zulässt, und man weiß das es nur noch eine begrenzte Zeit sein wird. Aber darum geht es doch garnicht. ghostcloud kann es nur schwer akzeptieren und es anscheinend keine Hoffnung mehr gibt. Er ist erst 26 und will nur eins, nämlich leben! Und wie soll man das in dem Alter verstehen das man nur noch Monate oder ein paar Jahre leben wird.
ghostcloud hat hier alles sehr verständlich ausgedrückt, auch das man in dieser Lage trotz Family und Freunde sich sehr einsam fühlen kann. Denn Er ist krank und die anderen nicht. Und genau diese Gefühle möchte man mitteilen, Wut, Trauer und wenn man einen guten Tag hat, dann evtl auch wieder Hoffnung. Es wird ständig schwanken.
Dieses und jenes tun sind gutgemeinte Ratschläge aber die Lust dazu hat man vielleicht auch nicht mehr, weil man von den Gedanken her auch nicht konzentriert dabei ist.


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Palliativ und Einsamkeit

14.08.2023 um 14:27
@Retsiemfoh
Vielleicht verstehe ich ja wirklich nicht, worum es geht. Vielleicht reicht es ja wirklich, hier seine Gefühle abzuladen.

Mir würde es halt nicht reichen. Ich persönlich war immer froh, wenn mich etwas aufrichten konnte, oder mir half, etwas Selbstschädigendes loszulassen. Ich war immer mein größter Feind und letztlich half es mir am meisten, wenn ich die Selbstsabotage loswerden konnte. Mitleid oder einfach nur Mitgefühl half mir nie weiter.

Aber ich respektiere diesen Wunsch natürlich.
Sorry, wenn ich übers Ziel geschossen bin. Ich wollte echt nur helfen und Dir hilfreiche Perspektiven aufzeigen. @ghostcloud


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Palliativ und Einsamkeit

14.08.2023 um 14:48
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Es ist schön dass dich Pferde so berühren. Ich habe es mit denen nicht so, obwohl ich sie mag. Mir stand mal eins auf dem Fuß. 😅
Meine ja nicht das ich blödes Pferd sage. Sondern ich bin der meinung du hast was falsch gemacht :-D

Toll so ein Pferd. Früher gehörte ein Pferd zu jedermann, jetzt nur die reichen.

War eine tolle vorführung was sie da gegeben haben, sie mussten sich zusammenreißen und diszipliniert sein.

Nur wo die Zügel losgelassen würden am ende, sah man wie sie ausgebrochen sind und sie freuten über applaus. Bin sicher sie bekamen dies mit.

Und das fand ich rührend. Und dann laufen die tränen, unkontroliert, wie bei dir alle gefühle achtererbahn fahren.

Nur bei dir zurecht. Ist echt mist was du durchmachen musst.

Trotzdem war nicht das pferd schuld. Da bin ich mir sicher ;-)


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Palliativ und Einsamkeit

14.08.2023 um 16:56
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Und dass ich dabei leider auch sehr unzulänglich bin.
Zumindest hier im Forum trittst du nach meinem Empfinden überhaupt nicht unzulänglich auf. Und SEHR unzulänglich schon gar nicht.

Vielleicht bist du es privat ab und zu, das kann ich natürlich nicht wissen.
Aber abgesehen davon, dass das auf so gut wie alle Menschen (inklusive mir) zutrifft, ist es menschlich und in Extremsituationen noch menschlicher.
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Sicher, ich würde gerne stärker, souveräner mit allem umgehen können. Selbstsicher dem Tod entgegen schauen. Kanns aber so nicht.
Vielleicht erwartest oder forderst du auch einfach zu viel von dir. Was Kraft, Souveränität, Stärke, usw anbetrifft?
Es ist normal mal zu jammern, es ist normal in so einer Situation auch Panik und Angst zu haben, es ist normal zwischen Chaos und völliger Leere zu pendeln.

Du tust was du kannst, um noch Spaß zu haben, der Krankheit nicht zu viel Raum und Macht über dich zu geben, sie zurück zu drängen. Mehr kannst du nicht tun.

Wenn ich dir irgendwelche für dich blödsinnigen Tipps wie Meditation schreibe, dann nicht um zu sagen, genau das ist es und ich bin beleidigt, wenn du es nicht probierst (du hattest es ja eh schon probiert). Sondern, weil ich mich freuen würde wenn da irgendwas wäre, was es dir ein bisschen leichter macht.
Zitat von ghostcloudghostcloud schrieb:Unzulänglich fühle ich mich, wenn ich das Gefühl habe falsch zu sein.
Dass ich zu wenig hiervon mache, oder zu viel davon mache.
Hier wieder etwas bei dem ich finde, du bist zu hart/streng/ichfindedasrichtigewortnicht zu dir.
Wenn du machst was sich für dich richtig anfühlt, dann ist es nicht zu viel oder zu wenig. Sondern für dich richtig. Und wie kommst du darauf "falsch" zu sein?

Es gibt keinen allgemeingültigen Masterplan, der richtig ist. Leider. Sonst wäre das Leben viel einfacher.
Oder verstehe ich diese Sätze falsch?


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14.08.2023 um 17:27
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:Du sagst, man kann nicht vergleichen. Da hast Du Recht. Aber genau das tust Du selbst die ganze Zeit, und zwar mit denjenigen, die wie Du 26 sind und nicht sterbenskrank sind. Du fragst vielleicht nicht: Warum ich? Aber Du fragst: Warum schon mit 26?
Genau das finde ich zum Beispiel richtig. Er tut alles ihm mögliche, um soviel oder soweit möglich das Leben eines gesunden 26 Jährigen zu führen.
Eine "kämpfende" Psyche bewirkt manchmal Wunder oder medizinisch nicht erklärbare positive Entwicklungen einer Krankheit.

Sich zu orientieren in Richtung "ach, viele sterben noch jünger" oder "es gibt Menschen in meinem Alter, denen geht es noch viel schlechter" wäre für mich persönlich eine Art aufzugeben.

Mir persönlich hilft es bei meinen Jammereien schon. Also mir vor Augen führen, wie viel schlechter es vielen Menschen geht. Aber ich bin nicht todkrank. Bis auf ein paar nervige Zipperlein bin ich für meine 50 sogar ziemlich gesund.
Und ich glaube, das ist ein riesiger Unterschied.


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Palliativ und Einsamkeit

14.08.2023 um 17:36
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Eine "kämpfende" Psyche bewirkt manchmal Wunder oder medizinisch nicht erklärbare positive Entwicklungen einer Krankheit.
Das habe ich ja auch geschrieben:
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:dass Vergleichen nur dann etwas bringt, wenn es Dich zu einer Verbesserung motiviert. Sonst ist es Zeitverschwendung und wird Dich nur runterziehen



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Palliativ und Einsamkeit

14.08.2023 um 17:53
Zitat von Laura_MaelleLaura_Maelle schrieb:dass Vergleichen nur dann etwas bringt, wenn es Dich zu einer Verbesserung motiviert. Sonst ist es Zeitverschwendung und wird Dich nur runterziehen
Ein Vergleichen mit Menschen in einem noch schlechteren gesundheitlichen Zustand kann aber doch kaum zu einer Verbesserung führen?
Also zu einem "ich kämpfe und versuche alles, damit es mir besser geht als im Moment. Ein bisschen mehr wie denen, die so leben, wie ich es gerne würde".

Vielleicht reden wir aber auch aneinander vorbei. Weil wir aus zwei verschiedenen Perspektiven denken. Ich aus der Perspektive eines kerngesunden Menschen "kämpf, geb nicht auf, du bist so reflektiert, so klar, vielleicht kann deine Psyche mehr, als die Ärzte".
Du aus der - für mich übrigens schon auch nachvollziehbaren - Sicht eines Menschen mit einer Schmerzerkrankung (wenn ich es richtig verstanden habe). Die vielleicht mehr in die Richtung geht: "mach das beste aus deiner Situation, lerne damit umzugehen, versuche auch Positives zu sehen".

Du bist da durch dein Leben und deine gesundheitliche Situation abgeklärter, als ich.
Ich hätte genauso Panik wie er und würde die Krankheit loswerden wollen. Nach Antworten suchen. Nicht mich mit ihr arrangieren.


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Palliativ und Einsamkeit

14.08.2023 um 18:11
Zitat von KarakachankaKarakachanka schrieb:Vielleicht reden wir aber auch aneinander vorbei. Weil wir aus zwei verschiedenen Perspektiven denken. Ich aus der Perspektive eines kerngesunden Menschen "kämpf, geb nicht auf, du bist so reflektiert, so klar, vielleicht kann deine Psyche mehr, als die Ärzte".
Du aus der - für mich übrigens schon auch nachvollziehbaren - Sicht eines Menschen mit einer Schmerzerkrankung (wenn ich es richtig verstanden habe). Die vielleicht mehr in die Richtung geht: "mach das beste aus deiner Situation, lerne damit umzugehen, versuche auch Positives zu sehen".
Ja, da hast Du Recht. Ich meinte grundsätzliches Vergleichen. Man nennt es auch Neid. Es steht sogar in den 10 Geboten der Bibel. Kurz gefasst: Schau nicht in des Nachbarn Garten. Ich habe meine depressive Schwester erwähnt, weil sie besonders häufig so denkt und sich selbst dadurch minderwertig fühlt. Das kann einen richtig innerlich zerfressen. Es ist wirklich besser, man fängt gar nicht erst damit an, denn das kann zu einem zwanghaften Gedankenkarussell werden. Aber das sage ich jetzt nur zu Dir, weil Du mich zitiert hast. Ich will niemandem hier etwas aufdrücken. Nur lernt man durch erkannte Fehler mehr als sonst durch irgendetwas.


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