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Berlin bekommt LGBTQ-Kita - Seid ihr dafür oder dagegen?

1.609 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Kita, LGTBQ ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

Berlin bekommt LGBTQ-Kita - Seid ihr dafür oder dagegen?

12.08.2023 um 14:06
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:ich hab jetzt den Thread nicht gelesen, aber sind dann diejenigen die hier gegen so etwas sind auch dagegen dass zwei Männer zusammen Händchen haltend durch die Innenstadt laufen weil das sexualisierend sei gegenüber den Kindern denen sie begegnen?
Was machen die dann, wenn in der Innenstadt gerade CSD ist? Denn Kindern die Augen zuhalten?

Was machen die dann, wenn die Schule ins Theater oder Museum oder die Familie auf den Dom geht
und sie dabei an Bordellen, Strip Bars, Gay Bars, Sex Shops oder Prostituierten vorbeigehen?
Das gehört teilweise ja auch zum Stadtbild.
Auch wieder den Kindern die Augen zuhalten?


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Berlin bekommt LGBTQ-Kita - Seid ihr dafür oder dagegen?

12.08.2023 um 14:59
Zitat von RayWondersRayWonders schrieb:aber finde auch nicht das es etwas schlechtes ist, also letztendlich ist es eher traurig dass eine Gruppe von Menschen der Meinung ist so etwas musste erfunden werden..
Traurig (und auch wütend machend), dass im 21.Jahrhundert immer noch Menschen gegen solche Kitas demonstrieren und dabei sich fleißig Vorurteilen bedienen.

Ich glaube solche wollen auch gar nicht erst ihre Vorurteile abbauen und akzeptieren auch nur eine Normalität, aber keine Vielfalt, die ebenfalls das Normalste auf der Welt ist. Zumindest in einer offenen-modernen Gesellschaft lebend in einem demokratisch-sozialen Rechtsstaat.

Ps.

Und ebenso traurig, dass es Menschen gibt, die auch eine LGBTQ-feindliche Partei wählen.


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12.08.2023 um 15:26
Zitat von gruselichgruselich schrieb:Was hat das mit Fasching zu tun? Normaler Fasching wäre jetzt was? Schminken sich die Jungs als Pirat und Dino und die Mädels als hello kitty und Schmetterling, ist das dann normal oder darf das nicht sein? Ich finde jetzt nicht, das Kinder den CSD in der Schule feiern sollten.
Boah, was ist denn mit dir los, ey?
Cowboy und Indianer meinte ich.


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12.08.2023 um 15:36
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Cowboy und Indianer meinte ich.
"Indianer" ist auch eine schwierige Verkleidung.

Hatte einmal als Nebenjob Lernferien mit einer 5. Klasse und der Träger hat das Material gestellt.
Als wir lange Vokale geübt hatten, war auf einem der Arbeitsblätter das gesuchte Worte: "Indianer".

Da haben sich die Schüler:innen schon beschwert, dass man das nicht mehr verwenden darf,
da es diskriminierend und rassistisch sei und die hatten sich geweigert das auszufüllen :)


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12.08.2023 um 16:06
@SuiGeneris

Ich war heute in der Stadt, dort stellten eingereiste Neubürger ihre Kultur vor, ua Kleidung, Schmuck usw. usf. Die Leute sind verlegen und unsicher an den Ständem vorbeigelaufen.

Fasching hat für mich immer etwas mit Verkleiden, Buntheit, Luftballons, Süßigkeiten, Girlanden zu tun gehabt, mit Spaß, viel Lachen, als Kind weiß man doch gar nicht, was man falsch macht und auch die Erzieherinnen waren verkleidet, sogar die ganz alte Reinigungskraft, sie trug einen Turban und freute sich mit uns.

Was soll da falsch gewesen sein?

Es hat sich so derart viel seit 2, 3 Jahrzehnten geändert, es ist schwierig geworden mit der Zeit zu gehen, jedenfalls empfinde ich das so. Aber was die LGBTQ betrifft, das kannte ich schon, da standen sicher einige hier noch als Quark im Schaufenster und ich weiß, was für Hürden viele in ihrem Leben überwinden mussten, um endlich so leben zu können wie sie es immer wollten. Es ist so traurig.

Ich fahre mit den Öffis und da sitzen nicht nur Erwachsene drin, auch Kleinkinder. Und dann ist gleich zweimal ein junges Päärchen eingestiegen, die machen sich gar nichts daraus und schlabbern sich öffentlich ab. Das darf jeder ansehen, auch die Kleinen, da hat man keine Wahl. Was soll ich sagen, die sind heute viel selbstbewusster und freier, die zeigen das auch.


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Berlin bekommt LGBTQ-Kita - Seid ihr dafür oder dagegen?

12.08.2023 um 17:28
Mein erster Gedanke war:
Wir haben 2023 wir brauchen sowas nicht.
Dann habe ich die Beiträge gelesen und stelle aufgrund einiger Antworten fest, okay wir sind noch immer nicht soweit, vielleicht isses doch ne ganz gute Idee.

Zur Sexualisierung:
Ich sehe keine Sexualisierung und halte die Sorge davor im Bezug auf dieses KiTa-Konzept für nicht nötig.

Wenn ich das Prinzip richtig verstanden habe, geht es im Kern darum, dass alle Beziehungsformen und alle Geschlechteridentifizierungen Raum haben, sowohl in Bezug auf das Personal, als auch im Bezug auf die Familien, und den Kindern diesbezüglich Normalität vermittelt wird. Das sollte zwar m.M.n. schon längst flächendeckend überall der Fall sein, wir wissen aber alle, dass dem längst nicht so ist.
Wie hier schon einige schrieben, die, denen ein bisschen mehr Toleranz gut täte, die werden eine Einrichtung mit solchem Schwerpunkt vermutlich eher meiden. Aber ich könnte mir vorstellen, dass diese Einrichtung Schutzraum für Kinder bietet, die eben Eltern mit dem entsprechenden Hintergrund haben. Dort wird es sicher keine Situationen geben wo es heißt "Nein du darfst nicht mit XY spielen, oder dich mit XY verabreden weil da gibt's keinen Papa sondern nur zwei Mamas" oder ähnlichen Müll. Und ich denke, es werden tagtäglich noch viele Kinder genau aus diesem Grund ausgegrenzt. Allein das legitimiert ein solches Konzept.

Zudem verstehe ich die Energie nicht, die manche aufbringen um sich darüber aufzuregen. Angebot und Nachfrage regeln, ohne genaue Zahlen gesehen zu haben, gehe ich davon aus, die KiTa hat ihre Anmeldungen, die sie benötigt um existieren zu können. Und wer das nicht möchte, wählt halt ein eine Einrichtung mit einem anderen Konzept. Es wird einem doch nichts weggenommen.
Wird am Konzept nach Waldorf, Montessori und Co genauso kritisiert, oder an Wald-KiTas, bilingualen KiTas, KiTas die tiergestützt arbeiten? Oh ganz vergessen, die kirchlichen Träger?
Gibt's da ähnliche Empörung und Sorgen?
Meine Kinder waren in einer katholischen KiTa, das auf deren Fahne stehende Prinzip der Nächstenliebe wurde dort nur leider nicht gelebt. Die Leitung dort war ein vom Bistum geschützter Haufen rechte Scheiße.
Als ein farbiges Zwillingspärchen wiederholt aufgrund der Hautfarbe und des Alleinerziehenden-Status der Mutter, im Auftrag der Leitung ausgegrenzt wurde, habe ich mir als Elternrätin zus. mit der Mutter die Finger beim Jugendamt (die auch bei kirchl. Trägern aufsichtsführende Behörde ist) und beim Bistum wund telefoniert und geschrieben. Und am Ende habe ich meinen Sohn (Tochter war im Schulübergang und eh in der vorletzten Woche)in einer anderen KiTa untergebracht, weil es mich so angewidert hat. Die Leitung hat noch knapp 8 Jahre diese KiTa geführt.


Ein bisschen kann ich das Thema auch bei mir wieder finden.
Wenn ich von meiner Bisexualität -aus der ich kein Geheimnis mache- spreche, dann habe ich bisher sogar eher die Erfahrung gemacht, dass es nicht nur auf Sexualität reduziert wird, wie es in meinem Fall aber korrekt wäre. Ich werde gefragt, wieviele Beziehungen ich schon zu Frauen hatte und "wie das so ist als Frauenpaar" und ob "es Unterschiede zur Beziehung mit einem Mann gäbe" und ich hab schon mehr als einmal erstaunte Blicke geerntet, wenn ich dann antwortete, dass ich mit Frauen nur Sex teile, aber im Leben noch nicht einen Gedanken darauf verwendet habe, mit einer Frau eine Beziehung zu führen. Einmal kam: dann bist du ja gar nicht "richtig" bisexuell. Ähhhm joah, ich bin also nicht "richtig bisexuell" weil es nicht in die Schublade passt, na dann, was bin ich denn sonst? Weil so "richtig hetero" bin ich ja auch nicht. 😅🤷‍♀️
Meine Kinder wurden diesbezüglich frei und tolerant erzogen, ich hätte diese KiTa wahrscheinlich für mich nicht gewählt. Aber ich sehe deren Sinn und wenn sich die Kinder, die Mitarbeiter und auch die Eltern wohlfühlen, was sollte dann dagegen sprechen?


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Berlin bekommt LGBTQ-Kita - Seid ihr dafür oder dagegen?

12.08.2023 um 18:08
Zitat von ThildaThilda schrieb:zum Beispiel des Jungen, der Tutu tragen möchte, tätigst…
"Tutu" ist so normal dass man es erst Googlen muss was das ist und Jungs in Mädchenkleidern so normal dass ich das noch nie gesehen habe.
Zitat von ThildaThilda schrieb:.
Ich habe damit kein Interesse an Sexualität unterstellt, sondern wollte lediglich zeigen, dass Kinder an allen Dingen Interesse haben.
An vielem, aber nicht an Sexualität. Diese Kita trägt Sexualität schon in ihrem Namen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:nö, nicht brennend aber was genau ist falsch daran, JEDEN Menschen als den Menschen zu akzeptieren, der er nun einmal ist und das auch leben und erleben zu können, unvoreingenommen, als selbstverständlich?
Das gilt dann für alle nicht nur für medial gehypte Randgruppen.
Zitat von gruselichgruselich schrieb:In einer Kita sollten die Kinder gar nichts davon mitbekommen, es wäre extrem unprofessionell, so oder so.
Do-X schrieb:
Dann darf sich eine Kita nicht nach einer sexuellen Orientierung ausrichten.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Und dann ist gleich zweimal ein junges Päärchen eingestiegen, die machen sich gar nichts daraus und schlabbern sich öffentlich ab.
Das will ich nicht sehen. Auch bei Heterosexuellen nicht.


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12.08.2023 um 18:37
@Hanne_Lore

Toller Beitrag!
Zitat von Hanne_LoreHanne_Lore schrieb:Und ich denke, es werden tagtäglich noch viele Kinder genau aus diesem Grund ausgegrenzt. Allein das legitimiert ein solches Konzept.
Und hier möchte ich noch ergänzen und dürfte in der LGBTQ-Kita so selbstverständlich wie der Morgen und der Abend sein, dass Kinder auch das sein dürfen, spielen wollen, was sie gerne sind, spielen wollen.

Die freie Entfaltung der individuellen Persönlichkeit nicht durch Geschlechterklischees behindert und zu etwas gedrängt wird, was man gar nicht sein oder spielen will.


Kurz nur mal wieder ein Beispiel dazu:
Möchte Junge kein Cowboy sein, sondern lieber eine Prinzessin - dann sollte er eine Prinzessin sein dürfen.

Weg von diesem was ist typisch für Jungs und was ist typisch für Mädels.

Stört mich sogar als Erwachsener. Also dieses typisch-männlich-typisch-weiblich-Denken. Mann hat das zu tun und zu mögen, weil er ein Mann ist und Frau weil eine Frau und so ein Blödsinn.


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12.08.2023 um 20:41
Zitat von Do-XDo-X schrieb:eingereiste Neubürger
Meinst du Touristen? Kannst du dich klar ausdrücken, was du meinst?
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Was soll da falsch gewesen sein?
Ich weiß es nicht und will es hier gar nicht zu sehr werten, aber es ist
wohl in der heutigen Zeit so, dass Menschen sich dazu geäußert haben,
dass sie es nicht so toll finden, wenn sich andere Menschen als einen
Stereotyp ihrer Kultur verkleiden. Dass sie es nicht mögen, wenn ihre
Kultur oder sogar religiös assoziierte Kleidung "zum Spaß" oder als
Scherz getragen wird.

Das kann man akzeptieren, sofern man es weiß und es dann einfach
unterlassen.
Zitat von Do-XDo-X schrieb:Und dann ist gleich zweimal ein junges Päärchen eingestiegen, die machen sich gar nichts daraus und schlabbern sich öffentlich ab. Das darf jeder ansehen, auch die Kleinen, da hat man keine Wahl. Was soll ich sagen, die sind heute viel selbstbewusster und freier, die zeigen das auch.
Klingt doch super.


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12.08.2023 um 20:56
Zitat von SuiGenerisSuiGeneris schrieb:Das gehört teilweise ja auch zum Stadtbild.
Auch wieder den Kindern die Augen zuhalten?
Ich bin auf St.Pauli aufgewachsen. da hätte ich meine Kindheit ja komplett blind verbringen müssen.


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12.08.2023 um 21:03
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Stört mich sogar als Erwachsener. Also dieses typisch-männlich-typisch-weiblich-Denken. Mann hat das zu tun und zu mögen, weil er ein Mann ist und Frau weil eine Frau und so ein Blödsinn.
Hey👋😊
Grundsätzlich finde ich hat "man" bezüglich der Geschlechterrollen nichts zu sollen bzw keinen Auftrag zu erfüllen. Also ich finde die Gesellschaft hat da nix zu beeinflussen oder zu wollen.
Was jedoch legitim ist, so finde ich, ist was jeder für sich selbst als männlich oder weiblich definiert. Für mich kommt zum Beispiel nur ein bestimmter Typ Mann als Partner in Frage, der meine Definition von männlich erfüllt. Aber das bewegt sich Richtung OT. Mir ist nur wichtig, dass Toleranz eben nicht nur aktuelle Entwicklungen berücksichtigt, sondern auch aufgebracht wird, wenn jemand sich in anderen Orientierungen bewegt.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Kurz nur mal wieder ein Beispiel dazu:
Möchte Junge kein Cowboy sein, sondern lieber eine Prinzessin - dann sollte er eine Prinzessin sein dürfen
Gehe ich mit. Ein Kind sollte in jede Rolle schlüpfen dürfen. Aber das ist mittlerweile mitunter ja auch mit Komplikationen verbunden. Da geht dann mein Verständnis zur Neige, wenn jetzt sogar schon Karnevalskostüme politisch korrekt sein sollen. Aber was die geschlechterspezifischen Dinge angeht, ja unbedingt, auch ein Junge sollte Prinzessin sein dürfen und ein Mädchen ebenso ein Prinz (denn das Cowgirl gibt's schon ewig, ich war vor hundert Jahren selber eins😉)
Wichtig ist nur, dass es weiterhin in Ordnung ist, wenn von 100 Mädchen eben 90 Prinzessin sein wollen und von 100 Jungs 90 Cowboy. Und da scheint es manchmal zu hakeln, das scheint vielen ein Dorn im Auge. Und da steige ich aus ✌️


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12.08.2023 um 21:06
@Hanne_Lore

Ich denke, geschlechtsspezifische Erziehung findet auch heute noch statt. Ein Junge weint nicht, ein Mädchen macht sich nicht schmutzig usw.

Natürlich war sie zu Zeiten, als Anne Ohrn noch der pädagogische Leitfaden war, noch ausgeprägter. Aber ob sie die Kinder immer glücklich gemacht hat? Was mag der Menschheit entgangen sein?

Von Emil Nolde (Maler, Museum gleich bei mir um die Ecke) weiss man, dass er von seinem Vater dafür verprügelt wurde, weil er Wolken hinterher geträumt und sie gemalt hat, weil das nix für Jungs ist. Glücklicherweise konnte Papa Nolde seinem Emil das nicht ausprügeln. Die Kulturgeschichte ist voll von solchen Beispielen.

Mensch sind nun einmal unterschiedlich - und Kinder sind Menschen. Ja, tatsächlich! Wo wäre die Menschheit wohl ohne die "Träumer", die von einer besseren Welt philosophieren, ohne die "Versponnenen", die uns als KünstlerInnen erfreuen, ohne die "Hyperaktiven", die es zu neuen Ufern zieht, oder die sich im Sport abzappeln? Wenn man sich die Biografien bedeutender Persönlichkeiten als Wissenschaft, Kunst, Kultur, Wirtschaft und Politik ansieht, wird man erstaunt sein, wie viele "Schulversager" hier zu finden sind.

Wenn ein Junge gerne gärtnert, dann ist das gut und nicht schlecht. Viele bedeutende Botaniker, Gartengestalter und Landwirtschaftsexperten sind Männer. Hobbies oder Berufe nach Geschlechtern zu sortieren - darüber sollten wir doch schon längst hinaus sein. "Flink wie die Windhunde, zäh wie Leder und hart wie Kruppstahl" - wir wissen, wohin das geführt hat.

Mein Sohn kocht und backt gern - sollte ich ihm das als unmännlich verbieten und ihn zum Fussball prügeln? Vielleicht wird aus ihm einmal ein Sterne tragender Star-Koch - und selbst wenn nicht, kann er später seine WG, seine PartnerIn, seine Familie bekochen. Er liest gern, schreibt Geschichten, zeichnet Comics und spielt gernt Theater. Wem wäre damit geholfen, wenn ich ihm solchen "Mädchenkram" verbieten würde?

Meine jüngste Tochter spielt Fussball, macht Karate, rudert und schiesst gern. Ihre Mitschülerinnen beschäftigen sich mit Schminken, Klamotten kaufen, BRAVO und dubiosen TV-Soaps. Natürlich eckt sie an in Schule und Freundeskreis. Aber muss ich sie deshalb dazu zwingen, statt im Boot vor RTL zu hocken?

Ich habe mein Umfeld schon vor Jahren damit schockiert, dass ich damit leben könnte, wenn mein Sohn schwuler Ballett-Star in New York und meine Tochter lesbische Fallschirmjägerin bei der Fremdenlegion (noch ohne Frauen. Noch!) wäre.

Was meine Kinder einmal werden, ist mir egal - Hauptsache, sie sind glücklich dabei.

Wenn mehr Menschen Mut zum Anderssein hätten, wäre die Gesellschaft eine andere.


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12.08.2023 um 21:13
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:um mit ihnen in einem Kindergarten die Vielfalt zu leben. Also Voraussetzungen dafür schaffen, dass es zukünftig vielleicht weniger gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit gibt.
Ah, ist in anderen Kindergärten wohl nicht möglich.
Aber Vielfalt leben, was darf man sich darunter vorstellen, wie genau wird das gelebt .
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:zum Beispiel? Und wer sind "andere"? Alle außer Dir?
Fleischlos essen, klimagerecht leben, verschiedene Religionen akzeptieren usw.
Sind ja auch ehrenwerte Ziele.
Nur müssen dafür jeweils nicht extra Kindergärten eröffnet werden.


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12.08.2023 um 21:25
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:dass Kinder auch das sein dürfen, spielen wollen, was sie gerne sind, spielen wollen.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Weg von diesem was ist typisch für Jungs und was ist typisch für Mädels.
Zitat von rhapsody3004rhapsody3004 schrieb:Also dieses typisch-männlich-typisch-weiblich-Denken. Mann hat das zu tun und zu mögen, weil er ein Mann ist und Frau weil eine Frau und so ein Blödsinn.
Da ist ein Widerspruch in den Aussagen.

Einerseits sagt man Kinder sollen das sein, was sie sein wollen. Andererseits möchte man unbedingt weg von geschlechtstypischen Verhaltensmustern. Diese Verhaltensmuster werden auch durch das biologische Geschlecht bestimmt.
Wer das Kindern bewusst abtrainieren möchte, handelt gegen die natürliche Entwicklung von Kindern.

Es gibt sogar Leute die glauben man müsste jungen Buben eine Puppe in die Hand drücken. Ein weiterer Schritt in die Benachteiligung von Jungs und jungen Männern in unserer Gesellschaft.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Wenn ein Junge gerne gärtnert, dann ist das gut und nicht schlecht.
Gartenarbeit ist weiblich? Warum sind dann die meisten Gärtner Männer?


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12.08.2023 um 21:30
Zitat von FellhaseFellhase schrieb:Ah, ist in anderen Kindergärten wohl nicht möglich.
Aber Vielfalt leben, was darf man sich darunter vorstellen, wie genau wird das gelebt .
Gute Frage. Welche "Vielfalt" ist gemeint und wie unterscheidet sich diese Vielfalt von der Vielfalt in herkömmlichen Kindergärten? Der Begriff Vielfalt wird oft genutzt, wobei ich mich dann immer frage was und wo die Einfalt ist.


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12.08.2023 um 21:31
Zitat von FellhaseFellhase schrieb:Ah, ist in anderen Kindergärten wohl nicht möglich.
schrieb ich genau wo?
Zitat von FellhaseFellhase schrieb:Aber Vielfalt leben, was darf man sich darunter vorstellen, wie genau wird das gelebt .
na so wie man sonst selbstverständlich und überwiegend die heteronormative Welt lebt, kennste doch sicher....
Zitat von FellhaseFellhase schrieb:Fleischlos essen, klimagerecht leben, verschiedene Religionen akzeptieren usw.
Sind ja auch ehrenwerte Ziele.
Nur müssen dafür jeweils nicht extra Kindergärten eröffnet werden.
es MUSS auch kein LGBTQ Kindergarten eröffnet werden, es wurden aber 2 eröffnet, weil es Menschen gab, die das gerne wollten und es Menschen gibt, die das nutzen. Das Problem damit ist jetzt welches genau? Dass es 2 Kitas mehr gibt oder was?
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Diese Verhaltensmuster werden auch durch das biologische Geschlecht bestimmt.
echt? Welche denn bei kleinen Kindern?
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Es gibt sogar Leute die glauben man müsste jungen Buben eine Puppe in die Hand drücken. Ein weiterer Schritt in die Benachteiligung von Jungs und jungen Männern in unserer Gesellschaft.
was ein bullshit, echt jetzt, wieso ist ein Kind, wenn es männlich ist, benachteiligt, wenn man ihm eine Puppe in die Hand drückt? Erkläre das mal genauer.


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12.08.2023 um 21:39
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:na so wie man sonst selbstverständlich und überwiegend die heteronormative Welt lebt, kennste doch sicher....
Ungefähr 95% der Bevölkerung sind nunmal Heterosexuell und das wird sich auch nicht ändern. Heterosexualität stellt die Norm und ich weiß auch nicht was man dagegen haben sollte. Ich denke auch nicht dass Homosexuelle, Heterosexuelle hassen.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:was ein bullshit, echt jetzt, wieso ist ein Kind, wenn es männlich ist, benachteiligt, wenn man ihm eine Puppe in die Hand drückt? Erkläre das mal genauer.
Jungs neigen nicht dazu mit Puppen zu spielen und wenn sie mit Puppen spielen, spielen sie damit nicht so wie die meisten Mädchen. Da ist ein Teddybear aber die bessere Variante. Wer Jungs eine Puppe in die Hand drückt, der macht das i.d.R. der Ideologie wegen.


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12.08.2023 um 21:40
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:schrieb ich genau wo?
Es las sich so, das es diesen spezifischen Kindergarten braucht, um den Kindern die "Vielfalt" zu vermitteln bzw. diese Vielfalt mit den
Kindern zu leben.

Dann wären ja andere Kindergartenkinder im Nachteil, woran ich nicht recht glaube.
Zitat von TussineldaTussinelda schrieb:. Das Problem damit ist jetzt welches genau?
Ich mein, das die Kinder noch zu jung sind.
Man soll Dingen ihren natürlichen Lauf lassen und da nicht vorgreifen bei den Kleinsten bzw. warten, bis sie zur Schule gehen.
Wer hat eigentlich damit ein Problem?
Zitat von Kies-RichardKies-Richard schrieb:Wer Jungs eine Puppe in die Hand drückt, der macht das i.d.R. der Ideologie wegen.
Sehe ich auch so.


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Berlin bekommt LGBTQ-Kita - Seid ihr dafür oder dagegen?

12.08.2023 um 21:44
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb am 09.08.2023:Und tragen sie es offen aus?
Kindergartenpersonal hat jedenfalls schon öfter mal geäußert geheiratet zu haben (auch gegenüber Kindern die das super süß fanden), trägt einen Ehering oder man trifft sich vielleicht mal beim Einkaufen und einem werden Partner und Kinder vorgestellt.

(Das siehst du nicht als "Ausleben von Sexualität"? Im Prinzip ist es das, mit Vorstellen des Mannes als Frau äußert man heterosexuell zu sein und mit Vorstellen des Kindes dass man (wahrscheinlich) schonmal Sex mit genau der Person die das andere Elternteil ist hatte, nur wird es bei heterosexuellen Menschen zuallermeist als "sozial, familiär" gesehen. Die allermeisten Menschen die sich in LGBTQ verorten tun nichts anderes: etwa mal als Frau ihre Frau erwähnen. Die wenigsten Menschen, weder nicht-LGBTQ noch LGBTQ, werden im Alltag äußern "was sie im Bett machen".)
Zitat von AbahatschiAbahatschi schrieb am 09.08.2023:Ich verstehe den Zusammenhang nicht, virtuell: Du bist nicht heterosexuell. Du arbeitest in der Kita, Du kommst um 7:30 und gg 16:00 gehst Du heim...was muss Du wann verstecken und warum?
Zumindest zu meiner Kindergarten- und Schulzeit war es normal dass man z.B. den Partner von Lehrern, Erziehern auch mal beim Sommerfest gesehen hat oder alltägliche kindergerechte Alltagserlebnisse erwähnt wurden - angefangen bei "mein Mann mag die dunkle Schoki auch lieber".


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12.08.2023 um 21:47
Zitat von AyashiAyashi schrieb am 09.08.2023:Nein, aber man muss es nicht offen zur Schau tragen in einer Kita. Und woher soll das Kind das wissen, wenn sich das Personal nicht offen zu ihrer sexuellen Neigung äußern würde?
Das sollte dann konsequenterweise auch für heterosexuelle Erzieher gelten, oder?
Also: Niemals etwas aus dem Privatleben erwähnen, auch jegliche Verlobungs- und Eheringe gehören weg, Schlüsselanhänger mit Partnerfoto entfernt damit ja kein Kind fragt, inkl. Partner stets unerwähnt lassen, und wenn man sich mal zufälligerweise trifft... ja nicht vorstellen sondern so tun als kenne man sich nicht oder das sei ein Geschwister.

Oder käme dir das aus irgendeinem Grund seltsam vor?


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