Berlin bekommt LGBTQ-Kita - Seid ihr dafür oder dagegen?

Inzwischen ist er gebaut. Ist es richtig, Kinder, sagen wir mal, so früh zu sexualisieren?

Dazu:

Die Schwulenberatung Berlin eröffnet bald eine LGBTQ-Kita. Gegen ein Vorstandsmitglied des Verbands stehen schwere Vorwürfe im Raum.

Die Schwulenberatung Berlin eröffnet im Januar 2023 eine Kita in der Hauptstadt, die Fokus auf Toleranz und verschiedene Lebensformen legt. Der "Lebensort Vielfalt am Südkreuz", ein geplantes offenes Mehrgenerationenhaus, geht damit neue Wege.

Das ungewöhnliche Konzept sei nach eigener Angabe mit der Senatsverwaltung für Jugend, Bildung und Familie abgestimmt worden. Eine Personalie im Vorstand der Schwulenberatung beschäftigt die Behörde derzeit nach Angaben des Blatts außerdem: Dort sitzt Rüdiger Lautmann. Dem Soziologen wurde in der Vergangenheit Förderung der Pädophilie nachgesagt. Das bestreitet er jedoch.

Geschäftsführer De Groot sagte "Bild" dazu: "Herr Lautmann hat mit dem Tagesgeschäft nichts zu tun, die Idee zu den Kitas kam von uns. Das wäre aus meiner Sicht auch zu problematisch."

"Schulen und Kindertagesstätten täten sich noch immer schwer, wenn es um Homosexualität und Trans- sowie Intergeschlechtlichkeit in Verbindung mit Kindern geht", heißt es dort. "Das wollen wir ändern." Denn das Thema sei kein exklusives nur für Erwachsene – es gehe auch die "Kleinsten unter uns" an. Ziel und Wunsch der Verantwortlichen sei, diese auf ihrem Weg zu bestärken und zu fördern.

Kinder sollen "andere Lebensweisen und -welten kennenlernen"
So sollen sie Respekt vor Mensch und Natur lernen. Und "andere Lebensweisen und -welten kennenlernen". Das baue Vorurteile ab. Darauf soll auch bei der Spielauswahl und beim Arbeitsmaterial geachtet werden. So gebe es zum Beispiel zehn gewöhnliche Kinderbücher und eben drei, in denen der Prinz einen Prinz heiratet, zitiert "Bild" Marcel de Groot, den Geschäftsführer der Schwulenberatung.

Willkommen seien alle Kinder – ob sie sich später "outen" oder nicht. Eltern müssten sich selbst nicht der Community zugehörig fühlen, um einen Platz für ihren Sprössling in der Kita zu bekommen. 60 Anmeldungen soll es bereits geben.

Quelle: https://www.t-online.de/region/berlin/id_100060528/berlin-bekommt-lgbtq-kita.html

Kein Vollzitat.

Meinungen stark erwünscht.

Bücherwurm schrieb:Ist es richtig, Kinder, sagen wir mal, so früh zu sexualisieren?

Geht es denn in einem / diesen Kindergarten um Sexualisierung? Ich hätte das Konzept ehrlich gesagt ganz anders verstanden. Einfach so, dass eben beispielsweise das Personal offen LGBT sein kann, ohne das verbergen zu müssen, und dass die Kinder mitbekommen, dass das nichts Schlimmes ist.

Ich meine, jedes Kindergartenpersonal hat auch eine Sexualität (auch mit Hetero-Orientierung), aber das wirkt sich ja nicht auf die Arbeit im Kindergarten aus. Und so würde ich auch die Arbeit in einem LGBT-Kindergarten verstehen: das Personal ist LGBT, aber die Arbeit im Kindergarten ist so wie überall.

Bücherwurm schrieb:Meinungen stark erwünscht.

Deine Meinung solltest Du dann auch preisgeben, meinste nicht?

martenot schrieb:Ich meine, jedes Kindergartenpersonal hat auch eine Sexualität (auch mit Hetero-Orientierung), aber das wirkt sich ja nicht auf die Arbeit im Kindergarten aus.

Und tragen sie es offen aus? Machen sie einen Hetero Pride Monat mit Flagge und Parade?

martenot schrieb:Einfach so, dass eben beispielsweise das Personal offen LGBT sein kann, ohne das verbergen zu müssen, und dass die Kinder mitbekommen, dass das nichts Schlimmes ist.

Erkläre mal wie das konkret aussehen würde, zB: erzählen sie von daheim? was interessiert das die Kinder?

@Bücherwurm
Ich habe es so in Erinnerung: der problematische Typ ist weg.

martenot schrieb:einem / diesen Kindergarten um Sexualisierung? Ich hätte das Konzept ehrlich gesagt ganz anders verstanden. Einfach so, dass eben beispielsweise das Personal offen LGBT sein kann,

Was hat die sexuelle Orientierung des Personals mit dem Kindergartenbetrieb zu tun? Die hat da überhaupt nix verloren.

Meine Fresse, muss man ständig mit seiner sexuellen Neigung hausieren gehen? Es ist doch völlig sekundär ob Betreuerin A auf Betreuerin B steht und nicht auf den Hausmeister.

Bücherwurm schrieb:Berlin eröffnet im Januar 2023 eine Kita in der Hauptstadt, die Fokus auf Toleranz und verschiedene Lebensformen legt

Wenn ich das schon lese. Man kann davon ausgehen dass die Kinder mit den sexuellen Neigungen ihrer Betreuer in Kontakt kommen.

ayashi schrieb:Man kann davon ausgehen dass die Kinder mit den sexuellen Neigungen ihrer Betreuer in Kontakt kommen.

ja und? Wäre es problematisch, wenn ein Kind wüßte, dass eine Person homosexuell wäre? Bzw. einen gleichgeschlechtlichen Partner hätte?

Tussinelda schrieb:ja und? Wäre es problematisch, wenn ein Kind wüßte, dass eine Person homosexuell wäre? Bzw. einen gleichgeschlechtlichen Partner hätte?

Nein, aber man muss es nicht offen zur Schau tragen in einer Kita. Und woher soll das Kind das wissen, wenn sich das Personal nicht offen zu ihrer sexuellen Neigung äußern würde? Und genau das hat da nix verloren. Kinder entdecken ihre Sexualität von selbst, da muss man nicht nachhelfen, auch nicht beim tolerant sein.
Toleranz kann man den Kindern auf andere Weise vermitteln

Ich habe das "Original" gefunden:

WAS IST DAS BESONDERE AN UNS? In erster Linie wollen wir allen Kindern ein unbeschwertes und angenehmes Umfeld bieten: Hier sollen sie gemeinsam spielen, essen und mit Respekt für Mensch und Natur aufwachsen. Darüber hinaus möchten wir, dass die Kinder andere Lebensweisen und -welten kennenlernen. Erzieherinnen und Erzieher, die selbst LSBTI* sind, werden hier als selbstverständlicher Teil der Kitas und somit der Gesellschaft wahrgenommen. So hoffen wir, Vorurteile abbauen zu können und auch den einzelnen Kinder, die sich später eventuell als LSBTI* „outen“ den Weg in die Selbstverständlichkeit ihres Andersseins zu erleichtern.

Quelle: https://schwulenberatungberlin.de/angebote/kita/

Ich verstehe das so: es wird zusätzlich vermittelt...

ayashi schrieb:Nein, aber man muss es nicht offen zur Schau tragen in einer Kita. Und woher soll das Kind das wissen, wenn sich das Personal nicht offen zu ihrer sexuellen Neigung äußern würde?

weil auch homosexuelle Menschen ihre Partner erwähnen, genau wie heterosexuelle Menschen. Weil es einfach ganz normal ist, dass so etwas, wenn man täglich Kontakt hat, auch irgendwie einfliesst, man ist ja auch eine Person, nicht nur Erzieher.

Abahatschi schrieb:Ich verstehe das so: es wird zusätzlich vermittelt...

ich verstehe es so, es soll einfach selbstverständlich sein, dass die Welt nicht heteronormativ ist, dass es nicht nur Vater, Mutter, Kind gibt oder Alleinerziehende (was ja auch einfliesst, es ist die Lebensrealität mancher Kinder), genau so, wie es die Realität mancher Kinder ist, dass deren Eltern oder andere Menschen eben nicht dem heteronormativem Bild entsprechen.

Tussinelda schrieb:ich verstehe es so, es soll einfach selbstverständlich sein, dass die Welt nicht heteronormativ ist

Und, wird das nicht in jeder Kita vermittelt? Ich denke schon.
Das Konzept ist mir nicht klar, einen (Zusatz)Nutzen sehe ich nicht.

Abahatschi schrieb:hinaus möchten wir, dass die Kinder andere Lebensweisen und -welten kennenlernen

Klingt nach einem stinknormalen Kindergarten. Wozu braucht es da die Hervorhebung von LGBT? Bullshit ein Überbleibsel von RRG

Tussinelda schrieb:wenn man täglich Kontakt hat, auch irgendwie einfliesst, man ist ja auch eine Person, nicht nur Erzieher.

Dazu braucht es keinen Schwerpunkt auf LGBT. Und wenn Papa Papa liebt, dann ist das nichts besonders.
Oder gibt es irgendwo auf der Welt einen Kindergarten mit Schwerpunkt auf Heterosexualität?

ayashi schrieb:Dazu braucht es keinen Schwerpunkt auf LGBT. Und wenn Papa Papa liebt, dann ist das nichts besonders.
Oder gibt es irgendwo auf der Welt einen Kindergarten mit Schwerpunkt auf Heterosexualität?

welcher Schwerpunkt? Es soll einfach gelebt werden, ganz normal sein in jeder Hinsicht, die Kinder sollen einfach die Möglichkeit haben, zu fragen, zu erleben, es als selbstverständlich erfahren, denn das ist es nicht, sonst würde das ja gar keinen thread oder Artikel wert sein.

ayashi schrieb:Was hat die sexuelle Orientierung des Personals mit dem Kindergartenbetrieb zu tun? Die hat da überhaupt nix verloren.

Meiner Ansicht nach reicht es schon aus, wenn man sie als Mitarbeiter einfach nicht verheimlichen muss. Kann man sich wahrscheinlich als Hetero kaum vorstellen, was das oft für ein Eiertanz ist, wenn das "keiner mitbekommen soll", mit wem man sein Leben teilt.

Tussinelda schrieb:Es soll einfach gelebt werden, ganz normal sein in jeder Hinsicht, die Kinder sollen einfach die Möglichkeit haben, zu fragen, zu erleben, es als selbstverständlich erfahren, denn das ist es nicht, sonst würde das ja gar keinen thread oder Artikel wert sein.

Du antwortest nicht wirklich, deswegen muss man nachfragen: haben die Kinder das in einer normalen Kita nicht?
Nochmal: was ist das Besondere an dieser Kita?

martenot schrieb:Kann man sich wahrscheinlich als Hetero kaum vorstellen, was das oft für ein Eiertanz ist, wenn das "keiner mitbekommen soll", mit wem man sein Leben teilt.

Ich verstehe den Zusammenhang nicht, virtuell: Du bist nicht heterosexuell. Du arbeitest in der Kita, Du kommst um 7:30 und gg 16:00 gehst Du heim...was muss Du wann verstecken und warum?

Abahatschi schrieb:Ich verstehe den Zusammenhang nicht

Ich kann mir gut vorstellen, dass der Zusammenhang hauptsächlich für Menschen nachvollziehbar ist, die selbst betroffen sind.

Was mich selbst betrifft, sind solche Misstöne jedenfalls immer ein Hauptgrund gewesen, warum ich nie in Erwägung gezogen habe, Kindergärtner oder Erzieher zu werden. Zu groß wäre mir das Risiko, dass das jemand in den falschen Hals bekommt oder ich ständig Versteck spielen müsste.

Abahatschi schrieb:Du antwortest nicht wirklich, deswegen muss man nachfragen: haben die Kinder das in einer normalen Kita nicht?
Nochmal: was ist das Besondere an dieser Kita?

ich denke nicht, dass die Kinder und Eltern dies in anderen Kitas in diesem Ausmaß haben. Ich denke auch, dass es Eltern gibt, die nicht möchten, dass ihre Kinder mit irgendwas, dass nicht heteronormativ ist, konfrontiert werden. In dieser Kita ist es klar, offen. Jeder kann sein, was er ist, niemand ist besonders.

martenot schrieb:Ich kann mir gut vorstellen, dass der Zusammenhang hauptsächlich für Menschen nachvollziehbar ist, die selbst betroffen sind.

Ja, deswegen sollst Du es in dem Fall darstellen.
Ich habe auf 4 Kontinenten gearbeitet und ich kann mich nicht erinnern dass mich einer gefragt hätte mit wem ich liiert bin, noch wollte ich es jemanden erzählen.

Tussinelda schrieb:Ich denke auch, dass es Eltern gibt, die nicht möchten, dass ihre Kinder mit irgendwas, dass nicht heteronormativ ist, konfrontiert werden.

Tja, sie werden doch überall konfrontiert, die Pride Flagge hängt mittlerweile überall und bei der CSD laufen Männer komplett nackt rum...in Disney Filme gibt es mittlerweile homosexuelle Helden und Heldinnen.

Tussinelda schrieb:einfach gelebt werden, ganz normal sein in jeder Hinsicht, die Kinder sollen einfach die Möglichkeit haben, zu fragen, zu erleben

Ja, können oder dürfen die das in einem anderen Kindergarten nicht? Ich bin nun verwirrt, weil mir der Schwerpunkt der LGBTQ Kita flöten gegangen ist.

martenot schrieb:sich wahrscheinlich als Hetero kaum vorstellen, was das oft für ein Eiertanz ist, wenn das "keiner mitbekommen soll", mit wem man sein Leben teilt.

Dazu braucht es aber keinen LGBT Kindergarten, schon gar nicht in Berlin.
Ne du, deine Sexualität bleibt am besten im Hintergrund im Kindergarten.
Bis zu einem gewissen Alter ist eben der Klapperstorch noch angesagt, vor allem weil Kita Kinder überhaupt nichts mit Sexualität anfangen können.

Tussinelda schrieb:Jeder kann sein, was er ist, niemand ist besonders.

Ich könnte mir auch vorstellen, dass auch Kinder davon profitieren, wenn sie eben nicht ins übliche vorgegebene geschlechtsspezifische Rollenbild passen, das ja meistens auch schon Kindern mehr oder weniger übergestülpt wird. Ich selbst wäre wohl als Kind froh gewesen, wenn man nicht dauernd versucht hätte, mich in das Rollenbild des Jungen zu drängen, im Sinne von "Der soll gefälligst mit Spielzeugautos spielen, er ist doch ein Junge".

ayashi schrieb:Ne du, deine Sexualität bleibt am besten im Hintergrund im Kindergarten.

Wahrscheinlich besteht nach wie vor das Missverständnis, dass das bedeuten würde, seine Sexualität offensiv am Arbeitsplatz ausleben zu wollen. Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass das jemand von den Verantwortlichen auf dem Schirm hat. Meiner Vermutung nach werden solche Ideen eher von denjenigen gepflegt, die dagegen sind.