Vorwürfe gegen Rammstein Bandmitglieder
15.06.2023 um 09:37@Frau.N.Zimmer
Es gibt nachgewiesenermaßen ein paar gewichtige Gründe für mutmaßliche Täter, bei Befragungen grundsätzlich erst immer mal zu sagen nein, damit habe ich nichts zu tun. Bzw besser noch zu schweigen. Schon das abstreiten oder dementieren, wird oftmals als indirektes Eingeständnis einer Schuld gewertet. Desweiteren ist es ein ganz natürlicher Abwehrreflex bzw Schutzreflex. So zu beobachten, bei beinahe allen Menschen, die jemals mit strafrechtlichen Vorwürfen konfrontiert werden. Selbst wenn man sie inflagranti erwischt, selbst wenn es gesicherte Aufnahmen ihrer Taten gäbe, sie werden zur Abwehr immer zuerst sagen. Das war nicht das, wonach es aussah. Und dann bemüht man einen fähigen Anwalt seines Vertrauens, der dabei hilft, das Geschehene so zu interpretieren, dass es für den Mandanten zu möglichst keinen oder nur minimalen Einschnitten in die persönliche Freiheit kommt.
Zum Thema Angehörige oder Umfeld Freunde Kollegen, Ex Partner Kinder. Es ist kein Phänomen oder irgendein Hokuspokus, dass zb sehr nahe stehende Personen immer oder meist häufig in Abwehr gehen und sich natürlich um den mutmaßlichen Täter scharen und ihn in jeder Form schützen. Das nennt man Evolution. Nur so können manche überhaupt damit leben, dass jemand aus ihrem innercircle evtl dies und das im geheimen getan hat. Da gehts um Selbsterhaltung. Man müsste sich als Konsequenz nämlich mit seinem eigenen Leben befassen, warum habe ich nichts bemerkt, welchen Anteil an „ Mitschuld“ muss ich mir evtl geben etc pp. Wer bitte ( um es mal etwas zu übertreiben) gesteht denn gerne ein, ich habe mit einem offensichtlichen Schei…. Kerl zusammengelebt und war sehr naiv nie nachzufragen. Familien zb die sich mit den Taten ihrer Angehörigen aktiv und kritisch befassen, brechen oftmals daraufhin auseinander, weil es immer jemanden geben wird, der nicht aufarbeiten will.
Um es nochmal auf das Thema L runterzubrechen. Es wäre nicht das erste mal, dass enge Freunde, Ex partner*innen etc pp ( ebenso Familie Kinder und sogar seine engen bandkollegen) eng und solidarisch bei der Herde bleiben. Alles andere wäre Kamikaze. Die Gesellschaft hat da immer etwas eine verschobene Erwartungshaltung. Was erwartet man? Das nun alle aus dem nahen und engen Umfeld sich per Zeitungsanzeige distanzieren und ihn zur Adoption frei geben, ihre Namen ändern und Familien Alben vernichten?
Im Fall L bin ich zumindest mal so kühn zu behaupten, es wird evtl alles seine restkarriere mal überschatten ( tut es ja jetzt schon) aber warscheinlich wird es keine prozessuale Aufarbeitung je geben, weil es keine du geraten, gerichtsfesten Beweise geben wird. Woher denn auch? Was nicht gleichbedeutend ist mit : die Frauen hätten das nicht erlebt. Im Gegenteil, vermutlich und der Tradition solcher Geschichten folgend, werden genau das schon tausende Frauen vor ihnen erlebt haben und eben nicht nur bei Rammstein, sondern eben im Bezug zu anderen Events und Bands. Es wird nun aber alles an Lindemann als Symbolfigur ab und aufgearbeitet.
Ob das gut ist? Ob das den gewünschten Effekt hat? Das liegt a) an der Beweiskraft der vorgetragenen anonymen Zeuginnen bzw Opfer und es liegt wohl auch daran, wie lange man genau dieses Thema noch in den Headlines halten kann. Ich wage mal eine Prognose, Staatsanwaltschaft ermittelt. Anfangsverdacht lässt sich nicht erhärten. Case closed. Rammstein geben ihre Konzerte zukünftig nur noch außerhalb Deutschlands und später, wenn der Sturm sich gelegt hat, werden sie auch alle mal öffentlich darüber reden, bereuen, aufklären, Bücher schreiben, oder es in ihre Kunst einfließen lassen. Die jungen Frauen werden weiter zu ihren Konzerten pilgern trotz oder wer weiß sogar weil, sie immer noch da sind.
@Stumpf
Ja du hast recht , für die vermeintlichen Opfer ist das vermutlich immer bitter. Während sie zb in den USA wenigstens noch eine ordentliche Civil Klage auf den Weg bringen könnten ( wie gerade bei Trump geschehen) da gibts dann wenigstens eine Form von öffentlicher Anhörung, man wird gesehen und nicht zuletzt meist Millionen $ zugesprochen als späte Wiedergutmachung. Man bedenke zb bei Trump lagen die Vorfälle schon 1/4 Jahrhundert zurück, die Frau konnte sich nicht mal genau an das Jahr erinnern. Aber sie konnte eine Jury davon überzeugen, dass man ihr zumindest glaubt. Und so etwas haben wir hier eben nicht. Da liegt der Hase im Pfeffer.
Bei uns sind mutmaßliche Opfer dann eben leider die Verlierer. Und es heißt dann noch, na bitte, keine Anklage, also war wohl nichts außer heißer Luft usw. Die Opfer werden nachträglich noch mal belastet.
Trotzdem möchte ich sagen, ich glaube trotzdem daran, dass unser System der juristischen Aufarbeitung incl Rechte von mutmaßlichen Tätern u auch Opfern, immer noch eine Form von Gerechtigkeit schaffen. Jeder der evtl selbst mal jemals in die Lage kommt, unter Verdacht zu geraten, eine Straftat begangen zu haben, wird zutiefst dankbar sein, dass das System so ist, wie es ist. Die Tat muss ihm bewiesen werden, ansonsten gilt er eben nicht als Täter im juristischen Sinn. Immer auch die Möglichkeit im Auge zu behalten, dass er eben nichts strafbares getan hat und lediglich die Opfer es so interpretieren. Aus welchen Gründen auch immer. Man sieht gut am Beispiel der anonymen Zeugin Martha und ihrem Bericht, es ist immer möglich, das zwei Personen ein und dieselbe Handlung mit und an ihnen komplett unterschiedlich erleben, bewerten und verarbeiten. So ist es doch häufig im normalen Leben.
Und genau so, könnte es auch im Fall TL sein. Die eine war sich bewusst was kommt und sah darin eher lustgewinn , war souverän und nicht blauäugig und andere waren nicht so drauf fühlten sich genötigt und traumatisiert.
Das zumindest sollte man mit einbeziehen in die Gleichung. Verschiedene Bewertungen von verschiedenen Frauen mit verschiedenen Herangehensweisen. Die einen eher naiv blauäugig und unerfahren, die anderen informiert und nicht abgeneigt.
Es gibt nachgewiesenermaßen ein paar gewichtige Gründe für mutmaßliche Täter, bei Befragungen grundsätzlich erst immer mal zu sagen nein, damit habe ich nichts zu tun. Bzw besser noch zu schweigen. Schon das abstreiten oder dementieren, wird oftmals als indirektes Eingeständnis einer Schuld gewertet. Desweiteren ist es ein ganz natürlicher Abwehrreflex bzw Schutzreflex. So zu beobachten, bei beinahe allen Menschen, die jemals mit strafrechtlichen Vorwürfen konfrontiert werden. Selbst wenn man sie inflagranti erwischt, selbst wenn es gesicherte Aufnahmen ihrer Taten gäbe, sie werden zur Abwehr immer zuerst sagen. Das war nicht das, wonach es aussah. Und dann bemüht man einen fähigen Anwalt seines Vertrauens, der dabei hilft, das Geschehene so zu interpretieren, dass es für den Mandanten zu möglichst keinen oder nur minimalen Einschnitten in die persönliche Freiheit kommt.
Zum Thema Angehörige oder Umfeld Freunde Kollegen, Ex Partner Kinder. Es ist kein Phänomen oder irgendein Hokuspokus, dass zb sehr nahe stehende Personen immer oder meist häufig in Abwehr gehen und sich natürlich um den mutmaßlichen Täter scharen und ihn in jeder Form schützen. Das nennt man Evolution. Nur so können manche überhaupt damit leben, dass jemand aus ihrem innercircle evtl dies und das im geheimen getan hat. Da gehts um Selbsterhaltung. Man müsste sich als Konsequenz nämlich mit seinem eigenen Leben befassen, warum habe ich nichts bemerkt, welchen Anteil an „ Mitschuld“ muss ich mir evtl geben etc pp. Wer bitte ( um es mal etwas zu übertreiben) gesteht denn gerne ein, ich habe mit einem offensichtlichen Schei…. Kerl zusammengelebt und war sehr naiv nie nachzufragen. Familien zb die sich mit den Taten ihrer Angehörigen aktiv und kritisch befassen, brechen oftmals daraufhin auseinander, weil es immer jemanden geben wird, der nicht aufarbeiten will.
Um es nochmal auf das Thema L runterzubrechen. Es wäre nicht das erste mal, dass enge Freunde, Ex partner*innen etc pp ( ebenso Familie Kinder und sogar seine engen bandkollegen) eng und solidarisch bei der Herde bleiben. Alles andere wäre Kamikaze. Die Gesellschaft hat da immer etwas eine verschobene Erwartungshaltung. Was erwartet man? Das nun alle aus dem nahen und engen Umfeld sich per Zeitungsanzeige distanzieren und ihn zur Adoption frei geben, ihre Namen ändern und Familien Alben vernichten?
Im Fall L bin ich zumindest mal so kühn zu behaupten, es wird evtl alles seine restkarriere mal überschatten ( tut es ja jetzt schon) aber warscheinlich wird es keine prozessuale Aufarbeitung je geben, weil es keine du geraten, gerichtsfesten Beweise geben wird. Woher denn auch? Was nicht gleichbedeutend ist mit : die Frauen hätten das nicht erlebt. Im Gegenteil, vermutlich und der Tradition solcher Geschichten folgend, werden genau das schon tausende Frauen vor ihnen erlebt haben und eben nicht nur bei Rammstein, sondern eben im Bezug zu anderen Events und Bands. Es wird nun aber alles an Lindemann als Symbolfigur ab und aufgearbeitet.
Ob das gut ist? Ob das den gewünschten Effekt hat? Das liegt a) an der Beweiskraft der vorgetragenen anonymen Zeuginnen bzw Opfer und es liegt wohl auch daran, wie lange man genau dieses Thema noch in den Headlines halten kann. Ich wage mal eine Prognose, Staatsanwaltschaft ermittelt. Anfangsverdacht lässt sich nicht erhärten. Case closed. Rammstein geben ihre Konzerte zukünftig nur noch außerhalb Deutschlands und später, wenn der Sturm sich gelegt hat, werden sie auch alle mal öffentlich darüber reden, bereuen, aufklären, Bücher schreiben, oder es in ihre Kunst einfließen lassen. Die jungen Frauen werden weiter zu ihren Konzerten pilgern trotz oder wer weiß sogar weil, sie immer noch da sind.
@Stumpf
Ja du hast recht , für die vermeintlichen Opfer ist das vermutlich immer bitter. Während sie zb in den USA wenigstens noch eine ordentliche Civil Klage auf den Weg bringen könnten ( wie gerade bei Trump geschehen) da gibts dann wenigstens eine Form von öffentlicher Anhörung, man wird gesehen und nicht zuletzt meist Millionen $ zugesprochen als späte Wiedergutmachung. Man bedenke zb bei Trump lagen die Vorfälle schon 1/4 Jahrhundert zurück, die Frau konnte sich nicht mal genau an das Jahr erinnern. Aber sie konnte eine Jury davon überzeugen, dass man ihr zumindest glaubt. Und so etwas haben wir hier eben nicht. Da liegt der Hase im Pfeffer.
Bei uns sind mutmaßliche Opfer dann eben leider die Verlierer. Und es heißt dann noch, na bitte, keine Anklage, also war wohl nichts außer heißer Luft usw. Die Opfer werden nachträglich noch mal belastet.
Trotzdem möchte ich sagen, ich glaube trotzdem daran, dass unser System der juristischen Aufarbeitung incl Rechte von mutmaßlichen Tätern u auch Opfern, immer noch eine Form von Gerechtigkeit schaffen. Jeder der evtl selbst mal jemals in die Lage kommt, unter Verdacht zu geraten, eine Straftat begangen zu haben, wird zutiefst dankbar sein, dass das System so ist, wie es ist. Die Tat muss ihm bewiesen werden, ansonsten gilt er eben nicht als Täter im juristischen Sinn. Immer auch die Möglichkeit im Auge zu behalten, dass er eben nichts strafbares getan hat und lediglich die Opfer es so interpretieren. Aus welchen Gründen auch immer. Man sieht gut am Beispiel der anonymen Zeugin Martha und ihrem Bericht, es ist immer möglich, das zwei Personen ein und dieselbe Handlung mit und an ihnen komplett unterschiedlich erleben, bewerten und verarbeiten. So ist es doch häufig im normalen Leben.
Und genau so, könnte es auch im Fall TL sein. Die eine war sich bewusst was kommt und sah darin eher lustgewinn , war souverän und nicht blauäugig und andere waren nicht so drauf fühlten sich genötigt und traumatisiert.
Das zumindest sollte man mit einbeziehen in die Gleichung. Verschiedene Bewertungen von verschiedenen Frauen mit verschiedenen Herangehensweisen. Die einen eher naiv blauäugig und unerfahren, die anderen informiert und nicht abgeneigt.