Vorwürfe gegen Rammstein Bandmitglieder

de-Ox schrieb:leidenschaftlicher Golfer mit einem Handicap von 2

Das hätte Ted Bundy auch haben können.
Und was bitte besagt das?

FlamingO schrieb:Überraschend, da Rockmusiker vom Schlage eines Cooper samt Schockauftritten und Saufgelagen nicht unbedingt dafür bekannt sind, den Reifegrad anderer zu monieren.

Wundere mich darüber, das er seine Saufgelagen bis heute scheinbar gesundheitlich gut überstanden hat.
Er kommt weise rüber, was wohl auch mit seinem fortgeschrittenen Alter zu tun haben könnte.
War immer ein Fan von ihm, Vorwürfe gegen ihn nicht bekannt geworden.

Bei Rammstein bzw. TL sieht das anders aus, es bestehen öffentliche Vorwürfe der Opfer. Inwiefern sie strafrechtlich relevant sein sollten, wird ein Gericht entscheiden, falls es dazu kommt.
Eine Vorverurteilung dessen kann sich jeder bewusst sein, der in einer ähnlichen Situation war. Wobei es auch vermutliche Opfer betrifft, wo die Beweisbarkeit dessen nicht relevant sein kann, wenn es keine Anzeigen dazu gibt.

Mochte Rammstein und Co nie, mir suspekt wegen der Texte und Lyrik, die ich immer als unmoralisch gegen speziell Frauen empfunden habe.
Da streiten sich die Geister und Meinungen dazu.

@FlamingO
Das soll wohl aussagen, dass ein Alice Cooper erwachsen und reifer geworden ist. Er hat es nicht mehr nötig, sich junge Frauen mehr oder weniger "untertan" zu machen.

Ein Verhalten, wie es Lindemann - ob es nun stimmt oder nicht - vorgeworfen wird, kann weder als reif oder erwachsen gelten, ganz abgesehen davon, dass es natürlich strafrechtlich zu ahnden wäre, wenn es denn wahr wäreund letztendlich zu Anklagen/Verfahren/Urteilen führen würde.

Lindemanns Anwälte haben weitere einstweilige Verfügungen gegen Berichterstattung im Fall Lindemann erwirkt:

Als Rechtsanwälte von Till Lindemann (siehe hierzu bereits unsere Presseerklärungen vom 08.06., 26.06. und 17.07.2023) geben wir folgendes bekannt:

1.

Die Süddeutsche Zeitung hatte in ihrer Ausgabe vom 18.07.2023 unter der Überschrift "Im Feuer" (und parallel über www.sueddeutsche.de vom 17.07.2023) über Vorgänge aus dem Jahr 1996 berichtet.

Per einstweiliger Verfügung des Landgerichts Hamburg vom 10.08.2023 (Az. 324 O 294/23) wurde dem Verlag untersagt, den Verdacht zu erwecken, Till Lindemann habe im Februar 1996 eine Frau, die im Artikel mit "Sybille Herder" benannt wurde, vergewaltigt bzw. sexuelle Handlungen an der Frau ohne ihre Einwilligung vorgenommen. Das Landgericht stützt seine Entscheidung darauf, dass es für die Verdachtsberichterstattung an dem erforderlichen Mindestbestand an Beweistatsachen fehle. Vom Verbot umfasst sind weite Passagen der entsprechenden Berichterstattung.

2.

Der Norddeutsche Rundfunk (NDR) hatte in einem über www.tagesschau.de abrufbaren Artikel vom 02.06.2023 unter der Überschrift "Neue Vorwürfe gegen Till Lindemann" über Vorgänge anlässlich eines Konzerts unseres Mandanten im Februar 2020 in Hannover und anlässlich eines Rammstein-Konzerts im August 2019 in Wien berichtet.

Mit einstweiliger Verfügung des Landgerichts Hamburg vom 10.08.2023 (Az. 324 O 273/23) wurde dem Sender untersagt, den Verdacht zu erwecken, Till Lindemann habe mit den zwei Frauen, die im streitgegenständlichen Artikel mit "Cynthia A." und "Kaya R." benannt wurden, sexuelle Handlungen vorgenommen, denen diese nicht zugestimmt hätten. Auch in diesem Fall stützt das Gericht seine Entscheidung auf das Fehlen eines für eine Verdachtsberichterstattung hinreichenden Mindestbestandes an Beweistatsachen. Soweit es um die Schilderungen von "Cynthia A." gehe, gelte dies bereits deswegen, weil sie in ihrer eidesstattlichen Versicherung ausdrücklich erklärt habe, dem Sex mit dem Antragsteller zugestimmt zu haben. In Bezug auf "Kaya R." reiche die eidesstattliche Versicherung nicht aus, um den Verdacht erheben zu können, sexuelle Handlungen seien ohne ihre Zustimmung erfolgt. Das Gewicht der eidesstattlichen Versicherung sei bereits dadurch eingeschränkt, dass die Zeugin erkläre, ihre Erinnerungen seien lückenhaft. Aufgrund der eingeräumten Erinnerungslücken trage die Schilderung allein nicht den schwerwiegenden Verdacht, es habe eine Zustimmung zum Sex nicht gegeben. Dies gelte umso mehr, als die Berichterstattung das Vorliegen der Erinnerungslücken nicht erwähne, so dass Leserinnen und Leser sich kein zutreffendes Bild über das Gewicht des Verdachts machen könnten. Weitere Anhaltspunkte, die für den erweckten Verdacht sprechen könnten, lägen nicht vor. Sie ergäben sich auch nicht aus den eidesstattlichen Versicherungen der Redakteure. Vom gerichtlichen Verbot umfasst sind auch hier weite Teile der von den beiden Frauen erhobenen Vorwürfe.

Die Schilderungen der beiden Frauen wurden von uns auch unter dem rechtlichen Aspekt einer Intimsphärenverletzung gerügt. Soweit das Landgericht diesem Teil des Verfügungsantrages nicht stattgegeben hat, berührt dies im Ergebnis den Umfang des untersagten Berichterstattungsanteils nicht, da die entsprechenden Schilderungen von der untersagten Verdachtsberichterstattung umfasst sind.

Berlin, den 11. August 2023

Pressekontakt:

Rechtsanwalt Simon Bergmann
Kontaktdaten:
Schertz Bergmann Rechtsanwälte PartG mbB
Kurfürstendamm 53, 10707 Berlin
E-Mail: sb@schertz-bergmann.de
Tel.: 030/88 00 15-0

Rechtsanwalt Prof. Dr. Christian Schertz
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Schertz Bergmann Rechtsanwälte Part mbB
Kurfürstendamm 53, 10707 Berlin
E-Mail: cs@schertz-bergmann.de
Tel.: 030/88 00 15-0

Quelle: https://www.presseportal.de/pm/62754/5578607

Und wenn man denkt es geht nicht noch weiter nach unten kommt Lindemann damit:

bgeoweh schrieb:In Bezug auf "Kaya R." reiche die eidesstattliche Versicherung nicht aus, um den Verdacht erheben zu können, sexuelle Handlungen seien ohne ihre Zustimmung erfolgt. Das Gewicht der eidesstattlichen Versicherung sei bereits dadurch eingeschränkt, dass die Zeugin erkläre, ihre Erinnerungen seien lückenhaft. Aufgrund der eingeräumten Erinnerungslücken trage die Schilderung allein nicht den schwerwiegenden Verdacht, es habe eine Zustimmung zum Sex nicht gegeben.

Das ist an Perfidität kaum noch zu überbieten.
Damit sprechen die Anwälte eine juristische Empfehlung aus: ist ein Opfer in einem Zustand mit späteren Erinnerungslücken kann man diese benutzen um eine Nicht-Zustimmung zum Sex anzuzweifeln.

kf1801 schrieb:Das soll wohl aussagen, dass ein Alice Cooper erwachsen und reifer geworden ist.

Alice Cooper hat sich insgesamt recht neutral geäußert.
Der Mann hat ein neues Album am Start das er promotet, und das am 25. August erscheint. Und er wird den Teufel tun sich jemand von der potenziellen Käuferschaft zu vergraulen indem er sich ausführlich und mit erhobenem Zeigefinger zu Rammstein äußert.
Die reißerischen Schlagzeilen kennt man ja schon.

bgeoweh schrieb:Lindemanns Anwälte haben weitere einstweilige Verfügungen gegen Berichterstattung im Fall Lindemann erwirkt:

@bgeoweh

Danke für die Neuigkeiten und den Link dazu.

behind_eyes schrieb:Das ist an Perfidität kaum noch zu überbieten.
Damit sprechen die Anwälte eine juristische Empfehlung aus: ist ein Opfer in einem Zustand mit späteren Erinnerungslücken kann man diese benutzen um eine Nicht-Zustimmung zum Sex anzuzweifeln.

Noch viel interessanter ist, daß Lindemann damit umgeht zu sagen, daß es eine Zustimmung zum Sex gab und es durch diesen völligen Gags-Schluss so aussehen lässt als könne man dem mutmaßlichen Opfer nicht glauben das es die Zustimmung zum Sex nicht gegeben hat.

@behind_eyes
Anwälte sind Personen der Rechtspflege. Und die sagen ja hier nichts anderes, als: "Wer behauptet, muss belegen".

Ich sehe nicht, was daran falsch sein sollte.

behind_eyes schrieb:Das ist an Perfidität kaum noch zu überbieten.
Damit sprechen die Anwälte eine juristische Empfehlung aus: ist ein Opfer in einem Zustand mit späteren Erinnerungslücken kann man diese benutzen um eine Nicht-Zustimmung zum Sex anzuzweifeln

Juristisch Tatsache.

Der zitierte Beitrag von behind_eyes wurde gelöscht. Begründung: Antwort auf gelöschten Beitrag

Ist es denn was illegales?

Daraus sollte man noch nichts Schlussfolgern

Yoshimitzu schrieb:Anwälte sind Personen der Rechtspflege. Und die sagen ja hier nichts anderes, als: "Wer behauptet, muss belegen".

Nö, die sagen was anderes. Sie erschaffen einen Zweifel an der Aussage das es keine Zustimmung zum Sex gab weil das mutmaßliche Opfer Erinnerungslücken habe, möglicherweise versteckt sich ja in den Lücken die absolute klitzekleine Tatsache das eine Frau dem Sex zugestimmt hat.
Das ist keine Aussage zu "wer behauptet muss belegen".

Fedaykin schrieb:Juristisch Tatsache.

Jep.

Fedaykin schrieb:Ist es denn was illegales?

ich hoffe nicht.

Fedaykin schrieb:Daraus sollte man noch nichts Schlussfolgern

Das tun hier nur die Anwälte, also Lindemann.

@behind_eyes

Mal was generelles zum Rechtsstaat:

Es gibt Staatsanwälte, die können Ermittlungen einleiten. Wenn sich ein hinreichender Tatverdacht ergibt, können die Anklage erheben.

Das ist hier in dem Fall ja bisher nicht passiert. Im Gegenteil: Die in Litauen haben abgewunken. Und von der StA Berlin hört man bisher auch nichts.

Und dann gibts noch Medienanwälte, die die Persönlichkeitsrechte ihrer Mandanten wahrnehmen.

Was daran stört dich?

Bei dem Konzert in Wien gab es auch wieder eine geänderte Songzeile, das hab ich jetzt erst mitbekommen.

Mehrere Medien berichten übereinstimmend, dass Lindemann bei dem Song "Ausländer" sang: "Ja, mein Poklatsch ist nicht schlecht." Eigentlich lautet die Zeile: "Ja, mein Sprachschatz ist nicht schlecht." Die Berichte werden von Videos untermauert, die auf Twitter kursieren. Sie zeigen, wie Lindemann auf der Bühne steht und sich bei der geänderten Zeile auf den eigenen Hintern haut.

Ich finde es so langsam echt lächerlich. Für ein direktes Statement reicht es nicht (Auf Anraten der Anwälte, ist mir klar), aber Provos und indirekte Aussagen gehen. Selbst wenn man es nicht als verhöhnend gegenüber mutmaßlichen Opfern sehen will, das ist doch arm. Das wirkt auf mich wie ein trotziges Kind.




https://www.t-online.de/unterhaltung/stars/id_100215662/rammstein-konzert-till-lindemann-aendert-zeile-poklatsch-ist-nicht-schlecht-.html

behind_eyes schrieb:Sie erschaffen einen Zweifel an der Aussage das es keine Zustimmung zum Sex gab weil das mutmaßliche Opfer Erinnerungslücken habe, möglicherweise versteckt sich ja in den Lücken die absolute klitzekleine Tatsache das eine Frau dem Sex zugestimmt hat.

Meinst Du nicht dass ein Richter keine Zweifel hätte, sondern bekäme sie auf Anraten eines Anwaltes? Dieses "ich kann mich nicht mehr ganz erinnern, aber es war so" ist allgemein sehr problematisch.

Photographer73 schrieb:Das wirkt auf mich wie ein trotziges Kind.

Ich verstehe nicht warum Dich das stört, in dieser Phase -> kein Prozess, darf doch jeder Beteiligte sagen was er will.

Abahatschi schrieb:Meinst Du nicht dass ein Richter keine Zweifel hätte, sondern bekäme sie auf Anraten eines Anwaltes? Dieses "ich kann mich nicht mehr ganz erinnern, aber es war so" ist allgemein sehr problematisch.

Ich meine die Gewichtigkeit dieses Argumentes nicht stehen lassen zu können. Das man sich evtl. nicht mehr an eine Gardinenfarbe erinnert, ok aber ob man eine Zustimmung zu Handlungen am eigenen Körper gegeben hat lässt sich damit nicht vergleichen - das ist für mich perfide und berechnend. Mit dieser Methode kann man allen Aussagen von sedierten - und damit beeinträchtigen mutmaßlichen Opfern - schon ab Stunde 0 die Glaubwürdigkeit entziehen.

Streng genommen benutzen die Anwälte hier die "Lücke" ohne zu wissen ob es die in diesem Fall (diese eine Erinnerung) überhaupt gibt, das wird einfach unterstellt.

behind_eyes schrieb:ok aber ob man eine Zustimmung zu Handlungen am eigenen Körper gegeben hat lässt sich damit nicht vergleichen

Ich finde schon, wenn ich Sätze lese wie "heute weiss ich dass es nicht richtig war".

behind_eyes schrieb:das ist für mich perfide und berechnend.

Ich finde es geht auch ohne "gewichtige Worte". Ich sage auch nicht es ist für Dich so bis dein Anwalt Dich verteidigen müsste.

behind_eyes schrieb:Mit dieser Methode kann man allen Aussagen von sedierten - und damit beeinträchtigen mutmaßlichen Opfern - schon ab Stunde 0 die Glaubwürdigkeit entziehen.

Gilt für beide Seiten, es wird auch gerätselt was er mit einem T Shirt sagen will, warum ändert Liedzeieln, warum postet einer Hundebilder.
Meine Botschaft: alles kann nach vorgefestigter Meinung ausgelegt werden.

Abahatschi schrieb:Ich finde schon, wenn ich Sätze lese wie "heute weiss ich dass es nicht richtig war".

Das ist doch was komplett anderes als eine Erinnerungslücke, weißt du auch.

Abahatschi schrieb:Ich finde es geht auch ohne "gewichtige Worte". Ich sage auch nicht es ist für Dich so bis dein Anwalt Dich verteidigen müsste.

Ich sehe da keine Trennung, der Anwalt Arbeit für seinen Klienten, alles was der Anwalt argumentiert ist juristisch gesehen die Argumentation des Klienten.

Abahatschi schrieb:Gilt für beide Seiten, es wird auch gerätselt was er mit einem T Shirt sagen will, warum ändert Liedzeieln, warum postet einer Hundebilder.

Niemand hindert Lindemann auch mal zu jemanden zu gehen und seine "Erinnerungslücken" zur "Schau zu stellen".
Geänderte Liedzeilen, kokettierende Plakativität auf shirts nehme ich nicht ernst, kindisch und verhöhnend. Das kann er auch lassen, aber ich vermute "die Anwälte" haben ihm dazu geraten?

behind_eyes schrieb:Mit dieser Methode kann man allen Aussagen von sedierten - und damit beeinträchtigen mutmaßlichen Opfern - schon ab Stunde 0 die Glaubwürdigkeit entziehen.

Im umgekehrten Fall können(!) starke Trunkenheit oder Drogeneinfluß und Erinnerungslücken strafmildernd wirken (§ 49 StGB). Man nimmt also gemeinhin an, dass Menschen in/ab einem bestimmtem Zustand nicht mehr entscheidungsfähig sind. Mit "Glaubwürdigkeit" hat das erstmal gar nichts zu tun.

behind_eyes schrieb:aber ich vermute "die Anwälte" haben ihm dazu geraten?

Zu den blamablen Textumdichtungen?
Was viele Provozieren nennen, ist lediglich in seiner Plumpheit ausdrucksvoll.
Alles nur noch Peinlichkeiten.

sooma schrieb:dass Menschen in/ab einem bestimmtem Zustand nicht mehr entscheidungsfähig sind

eben. Also kann man - wenn ein Mensch Erinnerungslücken hat aufgrund eines bestimmten Zustands - dann im Grunde auch nicht davon ausgehen, dass eine bewusste Entscheidung getroffen worden sein könnte, die Zustimmung betreffend.