JimmyWho schrieb:Der Safe, Sane and Consensual Aspekt ist sicher oftmals da. Aber am Ende des Tages wird eben auch damit Geld verdient. Und genau dort hört oftmals das Thema Sane & Safe auf. Das "Porno" Business ist ja doch etwas das in vielen Aspekten unter dem Radar verläuft. Witzigerweise ist es oft in den "harten" Segmenten so dass wie du es sagst noch ein "Disclaimer" kommt, wo sich alle am Ende lieb haben. Ist auch trotz aller augenscheinlicher Gewalt erstmal kein Hindernis wenn man selbst aus dem BDSM Bereich kommt und das bewerten kann.
Ja, das ist in ganz vielen Bereichen im Leben der Fall, nicht nur im Porno Business. Und im Porno Business ist es auch nicht nur im BDSM Segment der Fall. Ganz bestimmt machen Menschen Dinge die sie später bereuen, weil es dafür Geld oder sonstiges gibt. Mann muss sich nur einmal Reality TV ansehen. Aber was soll man dagegen machen? Man kann so gut wie es geht sicherstellen, dass die Menschen die daran teilnehmen alt genug sind um diese Entscheidung für sich zu treffen und dann ist da einfach auch noch die Eigenverantwortung die man für sich hat. Man kann erwachsenen Menschen diese Entscheidung nicht abnehmen ohne die Bürger zu einem ganz grossen Teil ihrer Freiheit zu berauben.
JimmyWho schrieb:Generell sollte man das Thema Pornographie aber auch nicht zu leichtfüßig angehen. Hier werden eben oft sehr junge Frauen angeworben die vielleicht einfach noch nicht ganz verstehen auf was Sie sich da einlassen. Ich selbst bin zwar klar der Meinung dass man mit 18 dann für sich selbst verantwortlich ist, aber wenn man dann unter falschen Vorzeichen da etwas vor der Kamera macht und ggf. noch auf einen eingeredet wird usw... Ist tatsächlich ein schwieriges Thema.
Das ist ein schwieriges Thema. Das sehe ich auch so. Aber wie soll man das regeln und was könnte man anders machen ohne Menschen der Freiheit zu berauben eben das zu tun was sie wollen? Ich war auch ab 18 oder 19 Jahren auf Konzerten, in Clubs und ganz viel beim feiern. Ich habe auch viel gemacht…und mache noch immer was ich will……das ist ein ganz grosser Teil meiner Freiheit zu leben wie ich will. Ich weiss es ganz ehrlich auch nicht, was man machen könnte um Menschen (nicht nur Frauen) besser zu schützen, die nicht in der Lage sind diese Entscheidungen für sich selbst so zu treffen, dass sie gut damit leben können.
Stumpf schrieb:In erster Linie geht es hier um mutmaßliche Opfer (sexuellen) Missbrauchs, den man Glauben schenken darf, das darf besprochen werden, darüber muss sogar gesprochen werden.
Das sehe ich auch so. Klar kann und soll man darüber reden. Aber man sollte sicher nicht jemanden vorverurteilen, weil die Person einen Porno gedreht hat den man selber nicht versteht. Ich bin auch nicht von der Fraktion, dass Frauen nie lügen, wenn sie über Vergewaltigung oder Missbrauch reden. Aber ich bin der Ansicht, dass man jede Frau ernst nehmen muss die solche Anschuldigungen macht und davon ausgeht, dass sie die Wahrheit sagt. Dann muss ermittelt werden und dann sieht man ja was rauskommt. Aber bis diese Ermittlungen abgeschlossen sind gilt auch für den Beschuldigten die Unschuldsvermutung. Das geht beides, man kann die Anschuldigung der Frau ernst nehmen und der Beschuldigte kann trotzdem die Unschuldsvermutung haben.
Coldcases schrieb:Ich würde so eine Petition und deren Wirkung nicht unterschätzen. Die Empörung wächst von Tag zu Tag mehr in der Bevölkerung. Da kannst du schon verdammt viel mit bewirken wenn Menschen sich solidarisieren.Notfalls setzt die Politik einen Riegel davor. Würde mich nicht wundern. Selbst wenn die Begründung dann viellecht nicht jedermann nachvollziehen kann...
Tja, das ist dann der moderne Mob hinter dem Handy oder dem Computer. Früher war der Mob dann mit den Mistgabeln und mit ganz viel moralischer Entrüstung unterwegs. Ich kann daran nichts gutes finden.
Stan_Marsh schrieb:Heutzutage findet sich leider ne Menge an "Rachepornos" bzw. private Filmaufnahmen ohne Zustimmung der Akteure auf vielen Portalen. Von einer 100% Einhaltung einer Altersprüfung kann man bei so was auch nicht ausgehen. Das weiß hoffentlich jeder. Man muss bestimmt nicht lange suchen und findet die girlsdoporn Videos ebenso.
Das stimmt. Es ist auch ganz wichtig dagegen vorzugehen. Das bedeutet aber nicht, dass professioneller Porno mit freiwilligen Darstellern auch moralisch verwerflich ist. Die Apotheke verkauft Drogen und das ist gut und legal. Der Drogendealer auf der Strasse verkauft auch Drogen und das ist meistens nicht so optimal. Sie beide verkaufen Drogen - nur weil es den illegalen Drogenhandel gibt bedeutet das nicht, dass legale Drogen etwas schlechtes sind.
JimmyWho schrieb:Da bin ich ganz bei Dir. Ich habe Sachen gemacht und würde Sie auch wieder tun die abseits jeder Normalität sind. Die Frage die im Fall Lindemann eben auftaucht ist inwieweit Zwang und Drogen mit im Spiel waren. Das ist ja nun auch etwas womit sich die Staatsanwaltsschaft beschäftigt. Damit ist für mich das Thema auch vollständig durch.
Das sehe ich auch so. Wenn es rauskommt, dass er Dinge gemacht hat die gegen das Gesetz verstossen, dann soll er dafuer angemessen bestraft werden. Sein Porno oder seine sonstigen sexuellen Vorlieben sollten dabei keine Rolle spielen.
FlamingO schrieb:Ein Gedicht, in dem darüber fantasiert wird, eine Frau zu vergewaltigen, während sie schläft/betäubt ist.
Ein Porno, in dem L ... ach, was soll ich das denn wiederholen. Wen's interessiert, der soll sich das selber ansehen und sich ein Bild machen darüber.
Kunst - das sage ich - ist das nicht.
Für dich ist das nicht Kunst, für andere vielleicht schon. Das ist eben Kunst. Der eine findet piss Christ grossartig, der andere hyperventiliert. Vielleicht ist es genau das was die Kunst oft ausmacht.