martenot schrieb:Ja, so hat jeder unterschiedliche Bedürfnisse, Interessen, Vorlieben. Und dementsprechend ist für jeden ein anderer Wohntyp bzw. Wohnort besser geeignet.
Genau deswegen unterscheide ich auch stark: Hat man die Möglichkeit es sich auszusuchen, oder widerspricht die aktuelle Wohnsituation arg den Bedürfnissen und wurde nur aus finanziellen Gründen gewählt?
martenot schrieb:Ich wiederum gehe sehr gern Essen. Diese Angewohnheit habe ich vermutlich von meinen Eltern übernommen, die das auch immer gern gemacht haben. Ähnlich wie beim Kino schätze ich es, unterschiedliche Gaststätten (im Sommer auch Biergärten, Gastgärten, Straßencafés, etc.) auszuprobieren und das unterschiedliche Flair und die verschiedenen Küchen kennenzulernen. Das muss auch nicht immer teuer sein - es gibt hier einige Kneipen und Gaststätten, in denen man preiswertes, gutes Essen bekommt.
Ich vermute auch dass man sich solche Angewohnheiten von den Eltern abschaut (natürlich kann man auch manches ändern wenn es nicht zu einem passt - auch ich repliziere nicht das Leben meiner Eltern, da gibt's etliches das ich komplett anders mache*).
Mir persönlich sind Gaststätten, Biergärten, Straßencafés oft zu laut und zu voll - bin da eher der Fan von z.B. einem kleinen buddhistischen Restaurant in dem man gedämpft spricht, mal koreanisch essen gehen, und so weiter.
Bzgl. "muss nicht teuer sein" stimme ich dir zu. Bei uns heißt "schön essen gehen" (auch) nicht die dreistellige Rechnung.
* Dass man normalerweise zu Hause isst und auswärts essen etwas für einen Festtag ist, um ein besonderes Restaurant auszuprobieren oder wenn man aufgrund eines langen Ausflugs ein Essengehen anhängt, kenne ich so von meinen Eltern. Die Art der Restaurants ist aber arg unterschiedlich; meine Eltern bevorzugen eher Gaststättenküche, ich mag lieber authentisch ausländische Küche und es soll etwas für Vegetarier, besser für Veganer verfügbar sein (aber auch bitte nicht die ultrahippen Lokale mit irgendwelchen Chia-Bowls).
Auch mein Interesse für Museen und Ausstellungen kenne ich noch aus meiner Kindheit.
Ich bin ja sehr ländlich aufgewachsen, hatte aber eine Großmutter in einer Großstadt (weiter weg sodass man sich üblicherweise nur einmal im Jahr besucht hat). Für die Besuche habe ich mich immer auf ganz viel gefreut das großstadttypisch ist: Ins Planetarium gehen, in Museen gehen (zwecks Vorfreude hat mir meine Oma zuvor Museumsflyer zugeschickt zum Aussuchen; war noch vor der Verbreitung des Internets), in richtig große Buchhandlungen gehen um zu stöbern (die Kleinstadt bei uns vor Ort hatte nur eine kleine Buchhandlung sodass ich viele Bücher auf Verdacht in die Buchhandlung bestellte), Buchantiquariat (mehr fürs Taschengeld!), Botanischer Garten, Zoo (sehe ich heutzutage kritischer, aber im z.B. Grundschulalter war das noch anders und es war auf jeden Fall aufregend andere Tiere zu sehen als jene im von meinem Wohnort passabel erreichbaren Wildpark und Vogelpark). Ich fand es auch immer interessant stadttypische für mich aufregende Dinge zu tun: Rolltreppe fahren, U-Bahn fahren, der Straßenkehrmaschine zugucken, in einem Kaufhaus die mit Flüssigkeit gefüllten Säulen in denen Blubberblasen aufsteigen (diese typische Deko an Rolltreppen und Fahrstühlen) ansehen...
So nach Woche zwei bei Oma und Onkel in der Großstadt vermisste ich üblicherweise: Pilze und Beeren im Wald sammeln, wandern gehen, beobachten wie sich die Natur übers Jahr verändert, frisches Obst und Gemüse aus dem Garten, im Garten irgendetwas entdecken (z.B. Tiere an der Hecke beobachten). Nicht konkret Heimweh (nach meinem Zimmer oder dem Haus), aber so ein "Umfeld-Heimweh" das z.B. bei Urlaub auf dem Land woanders, oder bei ländlichen Jugendherbergsfahrten nicht auftrat. Ich kann mich erinnern, war im Grundschulalter, dass meine Oma mir einen Waldspaziergang versprach und... na ja, es war ein ziemlich aufgeräumter Stadtwald mit breitem geteertem Weg/ Straße und Eisdielen/ Imbissbuden dazwischen. Fand ich seltsam (aber wieder was dazugelernt).