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597 Beiträge ▪ Schlüsselwörter: Wohnen, Miete, Eigentum ▪ Abonnieren: Feed E-Mail

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03.04.2023 um 14:38
Zitat von lapis_lazulilapis_lazuli schrieb:Aussortierte Bücher und Filme haben
In unserem Stadtteil haben wir seit ca. 1 Jahr eine Art Bücherschrank an einem beliebten Platz stehen, wo man seine Bücher hinein stellen kann und wer möchte kann sie mitnehmen. Mittlerweile ist der Schrank vergrößert worden und es werden dort auch andere Dinge abgelegt, die vielleicht jemand anderes gebrauchen und sie dann mitnehmen kann. Ich hatte anfangs Bedenken, dass das vielleicht in einer Art Müllablage enden wird, aber das Konzept läuft bisher bestens.


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03.04.2023 um 14:43
Ja, öffentliche Bücherschränke haben wir hier auch in jedem Stadtteil und funktioniert bestens. Oft sind es stillgelegte Telefonhäuschen.


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03.04.2023 um 15:16
Zitat von BerrylBerryl schrieb:Das Problem hatte ich auch erst.
Vor nichtmal knapp einem Jahr eine, wenn auch billige, Einrichtung gekauft für eine Mietwohnung.
Wir sind vor innerhalb recht kurzer Zeit zweimal umgezogen und haben uns jeweils verkleinert. Da ich ungern Sachen wegwerfe, habe ich auch Dinge verschenkt - das war z.T. unglaublich. Melden sich 10 Leute auf Ebay Kleinanzeigen, du gibst es einem, der macht 3x einen Termin aus und kommt dann nicht. Du schreibst entnervt die anderen 9 an und bekommst auch keine Antwort.
Zitat von BundesferkelBundesferkel schrieb:Die Idee, Möbel zum Verschenken vor das Haus zu stellen, finde ich im Grunde gut, solange das Zeug eine Weile trocken stehen kann. Ich habe schon sehr gut erhaltene Cocktailsessel aus den 60er Jahren buchstäblich im Regen stehen sehen; die hätte ich prompt gerettet, wären sie nicht schon so durchweicht gewesen.
Ja, das ist manchmal total schade. Bei uns haben auch schon Kinder Zeug mitgenommen und im Viertel verteilt.
Zitat von DoorsDoors schrieb:Hier in Nordfriesland - und sicher auch anderswo - gibt es gemeinnützige Gebrauchtmöbel-Märkte. Die holen die Möbel kostenlos ab, arbeiten sie, wenn nötig, mit "schwer vermittelbaren Arbeitskräften" wieder auf und dann können sich Menschen, die Bedarf haben, diese abholen oder bringen lassen:
Das gab es bei uns auch, aber die sind so wählerisch, dass sie eigentlich nichts mehr mitnehmen. Eine Freundin hatte die bei ihrem Umzug da - sie wollten nichts, auch nicht den Esstisch mit sechs Stühlen, weil sie angeblich ein völliges Überangebot hatten.


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03.04.2023 um 15:26
Zitat von DoorsDoors schrieb:Hier in Nordfriesland - und sicher auch anderswo - gibt es gemeinnützige Gebrauchtmöbel-Märkte. Die holen die Möbel kostenlos ab, arbeiten sie, wenn nötig, mit "schwer vermittelbaren Arbeitskräften" wieder auf und dann können sich Menschen, die Bedarf haben, diese abholen oder bringen lassen:
Also menschen mit geldprobleme, kaufen in solche läden noch selten ein.
Diese geschäfte sind bei uns in die gegend sehr teuer geworden.

Mitterweile kaufen menschen mit wenig Geld lieber neuwertige sachen. Weil teils günstiger als gebraucht möbellladen.


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03.04.2023 um 15:32
Zitat von klompje1klompje1 schrieb:Mitterweile kaufen menschen mit wenig Geld lieber neuwertige sachen. Weil teils günstiger als gebraucht möbellladen.
Wir haben viel über Ebay Kleinanzeigen gekauft - es ist unglaublich, was Menschen nach welchem Zeitraum wieder verkaufen. IKEA Gästebett, unbenutzt, sechs Monate alt, weil man das Gästezimmer (da nicht genutzt) nun zu einer hausinternen Bibliothek umwandelt.


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03.04.2023 um 15:49
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wir sind vor innerhalb recht kurzer Zeit zweimal umgezogen und haben uns jeweils verkleinert. Da ich ungern Sachen wegwerfe, habe ich auch Dinge verschenkt - das war z.T. unglaublich. Melden sich 10 Leute auf Ebay Kleinanzeigen, du gibst es einem, der macht 3x einen Termin aus und kommt dann nicht. Du schreibst entnervt die anderen 9 an und bekommst auch keine Antwort.
Ich wollte es zuerst an die Freunde verschenken die mir umziehen halfen.
Kein Bedarf.
Dann Familie.
Kein Bedarf.
Naja dann verscherbelst es halt.
Hab ja schon gemeint ich bleib auch noch auf der Entsorgung sitzen.
Aber da haben sich dann Abnehmer gefunden.
So Ukrainer und eine die ihre erste Wohnung einrichtet.
Win win.
Ich sogar noch einen garnicht so kleinen Betrag bekommen und die relativ billige Möbel.
Hab aber auch schon mitbekommen dass E Buy 'letzte Preis' Kleinanzeigen die Hölle sein kann.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Wir haben viel über Ebay Kleinanzeigen gekauft - es ist unglaublich, was Menschen nach welchem Zeitraum wieder verkaufen. IKEA Gästebett, unbenutzt, sechs Monate alt, weil man das Gästezimmer (da nicht genutzt) nun zu einer hausinternen Bibliothek umwandelt.
So hat eine Freundin ihre Wohnung quasi aus dem Nichts eingerichtet.


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03.04.2023 um 16:57
Zitat von DoorsDoors schrieb:Gebrauchtmöbel-Märkte. Die holen die
Bei uns nehmen die auch keine Durchschnittsmöbel mehr an.


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04.04.2023 um 10:03
Zitat von BundeskanzleriBundeskanzleri schrieb:Bei uns nehmen die auch keine Durchschnittsmöbel mehr an.
So groß kann die Armut dann echt nicht sein.


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04.04.2023 um 10:52
Ich habe eigentlich vor wieder in meine Heimatstadt zu ziehen, schon seit ca. einem Jahr, aber nun schlägt es auch hier irgendwie durch das Wohnungsangebot wird merklich knapper. Natürlich auch durch die Unterbringungen von größtenteils ukrainischen Flüchtlingen.
Soll ja auch alles sein, habe ich nix dagegen aber wenn für mich dann gar keine (günstige) Wohnung mehr übrig bleibt fände ich das halt nicht so toll.
Auch die Kaltmieten sind im Vergleich wie vor 2 Jahren schon spürbar gestiegen, vermutlich durch die kriegsbedingte Inflation. das ärgert mich ein wenig.

Gibt es hier denn eine Art Priorisierung? Also ist z.b. ein Vermieter angehalten möglichst zuerst Flüchtlinge in einer Wohnung unterzubringen bevor diese an einen Einheimischen geht? Denn im Grunde habe ich ja in der anderen Stadt noch eine Wohnung, der Geflüchtete aber nicht.
oder wird dass alles individuell entschieden?


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04.04.2023 um 11:06
Zitat von pretender9pretender9 schrieb:Soll ja auch alles sein, habe ich nix dagegen aber wenn für mich dann gar keine (günstige) Wohnung mehr übrig bleibt fände ich das halt nicht so toll.
Auch die Kaltmieten sind im Vergleich wie vor 2 Jahren schon spürbar gestiegen, vermutlich durch die kriegsbedingte Inflation. das ärgert mich ein wenig.
Ja, die Kaltmieten sind gestiegen, aber auch die Nebenkosten sind manchmal sehr happig (in meinen Augen trotz Krise überzogen). Und wenn ich denke eine gute Wohnung für meine Familie gefunden zu haben, steht dort mit Wohnberechtigungsschein. Oder die Wohnung hat Nachtspeicher, Durchlauferhitzer ...
Zitat von pretender9pretender9 schrieb:Gibt es hier denn eine Art Priorisierung? Also ist z.b. ein Vermieter angehalten möglichst zuerst Flüchtlinge in einer Wohnung unterzubringen bevor diese an einen Einheimischen geht? Denn im Grunde habe ich ja in der anderen Stadt noch eine Wohnung, der Geflüchtete aber nicht.
oder wird dass alles individuell entschieden?
Ich weiß, dass es Immobilienheinis gibt, die ihre Wohnungen für einen hohen Preis anbieten. Es mag für den Ein oder Anderen lukrativ sein, Flüchtlinge unterzubringen. (Die Flüchtlinge können da nichts für.) Aber ich glaube, am Ende bekommt derjenige eine Wohnung, der am meisten blechen kann.


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04.04.2023 um 17:31
Zitat von pretender9pretender9 schrieb:Gibt es hier denn eine Art Priorisierung? Also ist z.b. ein Vermieter angehalten möglichst zuerst Flüchtlinge in einer Wohnung unterzubringen bevor diese an einen Einheimischen geht? Denn im Grunde habe ich ja in der anderen Stadt noch eine Wohnung, der Geflüchtete aber nicht.
oder wird dass alles individuell entschieden?
Eine Stadt hier im Umkreis hat die Unterbringung der ukrainischen Geflüchteten - zumindest sofern die sich nicht selbst eine Wohnung auf dem freien Markt suchen und vor allem auch finden - an die städtische Wohnbaugesellschaft delegiert. Die bringt Geflüchteten nun zumindest teilweise in Wohnungen unter, die eigentlich turnusmäßig grundlegend saniert worden wären und deshalb leer standen. Saniert wird da also erst mal nichts und entsprechend oll dürften die Wohnungen auch sein.

Die selbe Wohnbaugenossenschaft bietet aber natürlich nach wie vor auch Wohnungen für Nicht-Geflüchtete an. Die sind dann in einem besseren Zustand, teilweise frisch saniert. Naturgemäß unterscheiden sich aber auch da die Preise je nach Lage, wer in schicker bzw. angesagter Umgebung wohnen möchte, muss halt mehr dafür zahlen.

Trotzdem sind die Preise völlig in Ordnung. Ich weiß von einigen Kolleg:innen, die in besagter Stadt wohnen, dass private Gesellschaften für die gleiche Quadratmeterzahl im gleichen Viertel durchaus 200 € mehr verlangen und das, obwohl auch die städtische Gesellschaft die Mieten zuletzt um bis zu 15-20% angehoben hat.


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04.04.2023 um 18:58
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb: Eine Stadt hier im Umkreis hat die Unterbringung der ukrainischen Geflüchteten - zumindest sofern die sich nicht selbst eine Wohnung auf dem freien Markt suchen und vor allem auch finden - an die städtische Wohnbaugesellschaft delegiert. Die bringt Geflüchteten nun zumindest teilweise in Wohnungen unter, die eigentlich turnusmäßig grundlegend saniert worden wären und deshalb leer standen. Saniert wird da also erst mal nichts und entsprechend oll dürften die Wohnungen auch sein.
Ja, das ist hier auch so ... v.a. weißt du, dass es relativ kurzfristig ist, das Sozialamt bezahlt ja, d.h. du bekommst die Miete sicher, was bei prekären Mietern ja oft nicht so ist.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Die selbe Wohnbaugenossenschaft bietet aber natürlich nach wie vor auch Wohnungen für Nicht-Geflüchtete an. Die sind dann in einem besseren Zustand, teilweise frisch saniert. Naturgemäß unterscheiden sich aber auch da die Preise je nach Lage, wer in schicker bzw. angesagter Umgebung wohnen möchte, muss halt mehr dafür zahlen.
Ja. Oft ist es auch so, dass auch im Niedrigbereich Leute ziemlich anspruchsvoll sind, was Wohnraum angeht.


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04.04.2023 um 21:33
Zitat von pretender9pretender9 schrieb:Also ist z.b. ein Vermieter angehalten möglichst zuerst Flüchtlinge in einer Wohnung unterzubringen bevor diese an einen Einheimischen geht?
Nein, solche Priorisierungen gibt es nicht.


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04.04.2023 um 22:13
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ja, das ist hier auch so ... v.a. weißt du, dass es relativ kurzfristig ist, das Sozialamt bezahlt ja, d.h. du bekommst die Miete sicher, was bei prekären Mietern ja oft nicht so ist.
Das Problem ist in dem Zusammenhang auch, dass man als ehemals ALG2 bzw. nun Bürgergeldberechtigte Person beantragen kann, dass das Amt die Miete direkt an den Vermieter überweist, man das aber nicht muss. Habe ich, um ehrlich zu sein, nie verstanden, weil der Vermieter ja immer ein Anrecht hat auf die Summe X, die für die Miete vorgesehen ist und der Weg über die leistungsberechtigte Person somit immer ein Umweg ist.

Ich denke weiterhin, dass es zu weniger Vorbehalten gegen solche Mieter führen würde, weil zumindest die Miete auch dann sicher wäre. Aktuell läuft man ja doch, wenn auch wahrscheinlich verhältnismäßig selten, Gefahr, an einen Mieter zu geraten, der mit der an ihn überwiesenen Summe für die Miete besseres anzufangen weiß, als eben jene zu bezahlen. Im Gegensatz zu Menschen die arbeiten, ist aber vermutlich vergleichsweise selten noch etwas zu holen, wenn's dann hart auf hart kommt.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ja. Oft ist es auch so, dass auch im Niedrigbereich Leute ziemlich anspruchsvoll sind, was Wohnraum angeht.
Also, ich kann gewisse Ansprüche, gerade im Bereich der Energieeffizienz schon verstehen. Gerade, wenn man nicht so viel Geld auf der hohen Kante hat. Weil eine schlechte Dämmung, undichte Fenster etc. schnell mal zu Mehrkosten führen, die man sich mit einem niedrigeren Gehalt dann gar nicht leisten kann. Oder weil eine alte häusliche Infrastruktur auch mal schnell zu nervigen Problemen führen kann.

Ich wohne z.B. in einer Wohnung, die meine Vermieterin spätestens nach meinem Auszug mal rundumerneuern sollte. Mir gehen hier meine Energiesparlampen gerade reihenweise kaputt, nach gerade einmal zwei Jahren. Normalerweise sollten sie es so lange im Dauerbetrieb tun. Die Halterung meines Rollladenbandes mitsamt Teilen der Wand hat es vor wenigen Wochen komplett zerlegt, weil die Wand nach der letzten Reparatur des Bandes eigentlich schon zu porös war, um da noch mal Schrauben zu befestigen und auch wenn es mich glücklicherweise nicht stört, sind die Fenster hier so dünn, dass ich am Wochenende von den auf der Straße spielenden Kindern geweckt werde. Momentan ist es hier für mich okay, aber wahrscheinlich werde ich in spätestens zwei Jahren umziehen und dieses Mal mehr auf die Modernität meiner Wohnung achten (ich bin vor zwei Jahren mitten während der Coronapandemie umgezogen, musste dringend aus meiner alten Minibude raus und war froh, so schnell etwas gefunden zu haben, was "Okay" war).

Oder anderes Beispiel: Ich arbeite in einem Gebäude, in dem die Rohre noch original aus den 70ern sind, was in einer Umgebung, in der andere Mieter schon mal alles mögliche den Abfluss hinunter jagen, dazu geführt hat, dass bei uns ständig (Ab-)Wasser von der Decke kam und bei uns auch einiges zerstört hat. Mit neuen Rohren passiert das nicht so fix und Gott sei Dank werden sie jetzt auch endlich ausgetauscht.

Was anderes ist es, meiner Meinung nach, wenn man in exklusiver Lage wohnen möchte. Hier wurde bzw. wird noch ein kompletter neuer Stadtteil aus dem Boden gestampft. Insgesamt wird mit 10.000 neuen Einwohnern geplant und da gibt es wirklich alles und das in Neu. Eine neue Schule, neue Kitas, schicke Gebäude in allen Varianten vom Mehrgenerationen- über das Einfamilienhaus bis zur Mietswohnung. Viel Grün und alles hochmodern. Wer da wohnen möchte, muss dann halt auch bereit sein, die vergleichsweise hohen Preise zu bezahlen, die dafür aufgerufen werden. Da zahlt man dann für seine 90qm zur Miete halt schon mal 1500 € + Strom.


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05.04.2023 um 03:41
@Sterntänzerin

Kann dir zustimmen. Bei uns betraf das z.B. mal Gemeinschaftswaschmaschinen (stören mich grundsätzlich nicht und empfinde sie durchaus auch als praktisch: keine kaufen müssen, kein Waschmaschinenlärm in der Wohnung, ca. ein Quadratmeter mehr Platz in der Wohnung). In der Wohnung gab es keine Möglichkeit eine Waschmaschine zu stellen, die Gemeinschaftswaschmaschinen waren aber wenige, oft kaputt und nicht reservierbar.
Gemeinschaftswaschmaschinen selbst wären kein Problem, da bin ich mir nich "zu fein dazu" - als berufstätiger Mensch der somit nur am Wochenende und abends abpassen kann wann eine der 2 - 3 funktionsfähigen Waschmaschinen für ca. 100 Mietparteien frei wird, die sicherlich aus dem Grund Berufstätigkeit gerade am Wochenende und abends stark ausgelastet sind, ist aber ein Problem.
Wäsche trocknen wäre offiziell nur im Wäscheraum erlaubt gewesen, in welchem aber geraucht wurde. Als Nichtraucher möchte ich keine verrauchte Kleidung tragen - stinkt, ist ungesund und kann zudem bei Terminen zu denen man als Nichtraucher erscheint unglaubwürdig wirken. (Wir haben die Wäsche dann in der Wohnung getrocknet.)

Woanders hat das besser funktioniert: Mehr Waschmaschinen verfügbar, selten(st) eine defekt.


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05.04.2023 um 12:20
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb: Das Problem ist in dem Zusammenhang auch, dass man als ehemals ALG2 bzw. nun Bürgergeldberechtigte Person beantragen kann, dass das Amt die Miete direkt an den Vermieter überweist, man das aber nicht muss. Habe ich, um ehrlich zu sein, nie verstanden, weil der Vermieter ja immer ein Anrecht hat auf die Summe X, die für die Miete vorgesehen ist und der Weg über die leistungsberechtigte Person somit immer ein Umweg ist.
Das hat wohl was mit der Autonomie zu tun. In der Realität ist es dann aber eben so, dass es noch schwieriger ist, für einen Bürgergeldberechtigten eine Wohnung zu finden, da du einfach in die Röhre schaust, wenn er seine Zahlungen einstellst.

Das Problem ist, dass Mieter sehr viele Rechte haben (erst mal per se gut), aber dass das dazu führt, dass bestimmte Mieter gleich rausfallen.

Wir haben das kürzlich mit Freunden diskutiert, sie standen auch vor dem Problem: Wen nehmen. Ein Wohnungsbewerber, dessen Geschichte ihnen sehr nahe ging, war jemand, der nach Unfall verrentet wurde. Da war aber auch das Problem, dass er unterhalb der Pfändungsgrenze lag und dass er durch die Behinderung fast nicht kündbar war.

Unsere Freunde planen aber, eventuell in fünf Jahren das Haus zu verkaufen und wieder näher an ihren ursprünglichen Heimatort zu ziehen. Damit hätten sie dann wirklich den Wert des Hauses gemietet und haben nun an eine Studentin vermietet, die in zwei Jahren wieder auszieht.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Ich denke weiterhin, dass es zu weniger Vorbehalten gegen solche Mieter führen würde, weil zumindest die Miete auch dann sicher wäre. Aktuell läuft man ja doch, wenn auch wahrscheinlich verhältnismäßig selten, Gefahr, an einen Mieter zu geraten, der mit der an ihn überwiesenen Summe für die Miete besseres anzufangen weiß, als eben jene zu bezahlen. Im Gegensatz zu Menschen die arbeiten, ist aber vermutlich vergleichsweise selten noch etwas zu holen, wenn's dann hart auf hart kommt.
Du kannst ja nicht pfänden ... und die Gerichte sind total überlastet. Meine Tante musste einen Mieter, der psychisch abgekippt war, herausklagen und sah 15 Monate keinen Cent - sie musste dann die Räumungskosten vorstrecken, die Einlagerung bezahlen, ... dabei war die Miete fair kalkuliert gewesen - darauf aufbauend, dass regelmäßige Einnahmen kamen. Dieses Erlebnis hat ein riesiges Loch in ihr Altersvorsorgebudget gerissen.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Also, ich kann gewisse Ansprüche, gerade im Bereich der Energieeffizienz schon verstehen. Gerade, wenn man nicht so viel Geld auf der hohen Kante hat.
Das natürlich schon. Allerdings ist eben alles, was man am Haus macht, unendlich teuer geworden. Mein Mann und ich haben, als wir unser jetziges Haus gekauft haben, das Badezimmer (sehr klein als Hauptbad) renoviert. Also komplett selbst alles rausgehauen und dann wieder einbauen lassen. Allein das (mit Leitungstausch) hat 20.000€ gekostet.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Was anderes ist es, meiner Meinung nach, wenn man in exklusiver Lage wohnen möchte. Hier wurde bzw. wird noch ein kompletter neuer Stadtteil aus dem Boden gestampft. Insgesamt wird mit 10.000 neuen Einwohnern geplant und da gibt es wirklich alles und das in Neu.
Insgesamt sollte man da eine Durchmischung anstreben. Wir haben in der Gegend noch viel in die Jahre gekommenen, sozialen Wohnungsbau aus den 1970ern - ganze Viertel. Die Häuser ziemlich heruntergekommen, das werden so richtige "no go" Gegenden.


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05.04.2023 um 19:44
Zitat von pretender9pretender9 schrieb:Ich habe eigentlich vor wieder in meine Heimatstadt zu ziehen, schon seit ca. einem Jahr, aber nun schlägt es auch hier irgendwie durch das Wohnungsangebot wird merklich knapper. Natürlich auch durch die Unterbringungen von größtenteils ukrainischen Flüchtlingen.
Soll ja auch alles sein, habe ich nix dagegen aber wenn für mich dann gar keine (günstige) Wohnung mehr übrig bleibt fände ich das halt nicht so toll.
Auch die Kaltmieten sind im Vergleich wie vor 2 Jahren schon spürbar gestiegen, vermutlich durch die kriegsbedingte Inflation. das ärgert mich ein wenig.
Ich kann aus der Perspektive als kleiner Privatvermieter (Altbau) dazu soviel sagen:
Aktuell inseriere ich eine WG-Wohnung mit 2,5 Zimmern und ein paar Extras, speziell für WG. Das steht auch explizit und unüberlesbar so im Inserat. Wird natürlich komplett ignoriert...
Über zwei Drittel der Bewerber sind aktuell Ukraine-Flüchtlinge die einen Standardtext schicken, ganz oft unter Angabe dessen wieviel das Amt übernimmt, auch wenn das mehr ist als die verlangte Miete.
Zitat von pretender9pretender9 schrieb:Gibt es hier denn eine Art Priorisierung? Also ist z.b. ein Vermieter angehalten möglichst zuerst Flüchtlinge in einer Wohnung unterzubringen bevor diese an einen Einheimischen geht? Denn im Grunde habe ich ja in der anderen Stadt noch eine Wohnung, der Geflüchtete aber nicht.
oder wird dass alles individuell entschieden?
Das entscheidet ganz allein der Vermieter bzw. sein dazu Bevollmächtigter.

Viele Kommunen sind froh wenn sie Privatwohnungen anmieten könnten - aber da hat man dann halt keinen Einfluß mehr darauf wer da tatsächlich wohnt und wie oft das wechselt.
Zitat von HatoriHatori schrieb:Ja, die Kaltmieten sind gestiegen, aber auch die Nebenkosten sind manchmal sehr happig (in meinen Augen trotz Krise überzogen).
Dass die Kaltmieten gestiegen sind ist normal (im Neubau sowieso aber auch im Altbau), für die Nebenkosten kann der Vermieter ja nichts, über die muss er ja auch 1:1 abrechnen.
Zitat von HatoriHatori schrieb:Oder die Wohnung hat Nachtspeicher, Durchlauferhitzer ...
<sarkasmus on>
Ach, Nachtspeicher ist doch super!
Warum soll etwas das beim Auto gut ist (E-Auto) bei der Heizung schlecht sein?(sarkasmus off>
Und Durchlauferhitzer sind tatsächlich sparsamer als manch zentrale Warmwasserbereitung bei der zusätzlich Kosten entstehen wie z.B. für die Legionellen-Prüfungen.
Zitat von HatoriHatori schrieb:Aber ich glaube, am Ende bekommt derjenige eine Wohnung, der am meisten blechen kann.
Ich glaube eher dass diejenigen, die am meisten blechen können, auch nicht auf die kleinen, "bezahlbaren" Wohnungen angewiesen sind und eher zu den teuren Neubauwohnungen tendieren. Würde ich auch.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Eine Stadt hier im Umkreis hat die Unterbringung der ukrainischen Geflüchteten - zumindest sofern die sich nicht selbst eine Wohnung auf dem freien Markt suchen und vor allem auch finden - an die städtische Wohnbaugesellschaft delegiert.
Bei uns wird jetzt auch was abgerissen und für mehrere Millionen ein Neubau nur für Flüchtlinge erstellt - die bisherigen Unterkünfte und Container platzen aus allen Nähten.
Und natürlich fühlen sich da die Einheimischen benachteiligt die schon seit Jahren auf Wohnungssuche sind und vergeblich städtischen / sozialen Wohnbau gefordert haben.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ja, das ist hier auch so ... v.a. weißt du, dass es relativ kurzfristig ist, das Sozialamt bezahlt ja, d.h. du bekommst die Miete sicher, was bei prekären Mietern ja oft nicht so ist.
Die Einwilligung der Mieter dass das Amt direkt überweist können sie aber jederzeit zurückziehen, ist also auch keine Sicherheit.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Ja. Oft ist es auch so, dass auch im Niedrigbereich Leute ziemlich anspruchsvoll sind, was Wohnraum angeht.
Ich sag nur: Bodengleiche Dusche, freistehender Küchenblock, Echtholz-Parkett, Balkon, Garage... - aber bitte für 400€ warm.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Also, ich kann gewisse Ansprüche, gerade im Bereich der Energieeffizienz schon verstehen. Gerade, wenn man nicht so viel Geld auf der hohen Kante hat. Weil eine schlechte Dämmung, undichte Fenster etc. schnell mal zu Mehrkosten führen, die man sich mit einem niedrigeren Gehalt dann gar nicht leisten kann. Oder weil eine alte häusliche Infrastruktur auch mal schnell zu nervigen Problemen führen kann.
Genau das treibt aber die Mieten so extrem in die Höhe...
Wenn man sich's leisten kann ist das natürlich super, keine Frage. Ich hätte da auch so meine Traumvorstellung von einem Plusenergiehaus...
Die kleinen Altbauwohnungen deshalb jetzt, in Zeiten extremer Wohnungsnot und Inflation, alle abzureissen und dafür deutlich größere Luxuswohnungen zu bauen, natürlich unter größtmöglicher Ausnutzung des Grundstücks - das kann's ja auch nicht sein.
Und geht auch nicht immer (z.B. bei Denkmalschutz).
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Mir gehen hier meine Energiesparlampen gerade reihenweise kaputt, nach gerade einmal zwei Jahren.
Völlig normal, kenn ich - und zwar mit nagelneuen Leitungen und Anschlüssen.
Ich bin ja sonst keine Verschwörungstheoretikerin, aber ich bin überzeugt dass wir da in Sachen Lebensdauer von den Herstellern gewaltig verarscht wurden und werden. Ich hab hier Glühbirnen die zwei und mehr Generationen an Energiesparlampen überlebt haben!
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Du kannst ja nicht pfänden ... und die Gerichte sind total überlastet. Meine Tante musste einen Mieter, der psychisch abgekippt war, herausklagen und sah 15 Monate keinen Cent - sie musste dann die Räumungskosten vorstrecken, die Einlagerung bezahlen, ... dabei war die Miete fair kalkuliert gewesen - darauf aufbauend, dass regelmäßige Einnahmen kamen. Dieses Erlebnis hat ein riesiges Loch in ihr Altersvorsorgebudget gerissen.
Hab ich auch schon erlebt. Nach viel Stress und Ärger haste dann am Ende einen Titel in der Hand und das war's.
Und am Ende fehlt dann das Geld um die Schäden zu beseitigen...


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05.04.2023 um 21:02
Zitat von RaspelbeereRaspelbeere schrieb:Gemeinschaftswaschmaschinen selbst wären kein Problem, da bin ich mir nich "zu fein dazu" - als berufstätiger Mensch der somit nur am Wochenende und abends abpassen kann wann eine der 2 - 3 funktionsfähigen Waschmaschinen für ca. 100 Mietparteien frei wird, die sicherlich aus dem Grund Berufstätigkeit gerade am Wochenende und abends stark ausgelastet sind, ist aber ein Problem.
Gemeinschaftswaschmachinen gab es da, wo ich vorher gewohnt habe, auch. War auch gar nicht anders möglich. Meine Wohnung hatte 24qm und im Bad hätte es auch gar keinen Anschluss gegeben. Würde ich für die Zukunft für mich auch nicht mehr wollen und das, obwohl auch ich kein Problem habe, mir eine Maschine mit anderen Mietern zu teilen.

Aus ähnlichen Gründen wie bei dir. Bei uns gab es pro Stockwerk drei Maschinen, für jeweils 12 Mietparteien. Nun hatten es aber einer oder mehrere Spezis geschafft, die Maschinen auf meinem Stockwerk so häufig zu schrotten, dass sie nicht mehr repariert wurden (man musste 50 Cent pro halbe Stunde bezahlen und solange das Programm nicht durch ist, lässt sich so eine Maschine bekanntlich nicht öffnen. Da ist es dann öfter vorgekommen, dass so ein Held, der zu wenig Geld eingeworfen hat, das Gerät gewaltsam geöffnet hat, sodass die Tür danach zu nichts mehr zu gebrauchen war) und ich auf das andere Stockwerk ausweichen musste. Obwohl ich allerdings zu den wenigen Leiten gehört habe, die Vollzeit gearbeitet haben und deshalb auch vor allem am Wochenende Zeit zum waschen gehabt hätte, war das auch die bevorzugte Zeit für meine Nachbarn mit, sagen wir, fast unbegrenzter Freizeit.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Da war aber auch das Problem, dass er unterhalb der Pfändungsgrenze lag und dass er durch die Behinderung fast nicht kündbar war.
Ich kenne das Problem in etwas anderer Weise. Als meine Eltern damals unser Haus gekauft haben, hat die Mutter des ehemaligen Besitzers im unteren Stockwerk mit lebenslangem Wohnrecht gewohnt. Klar, das hat ein bisschen den Preis der Immobilie gedrückt, die davor bis auf den von ihr bewohnten Teil deshalb auch lange leer stand, aber das wurde irgendwann echt schwierig. Als meine Schwester auf die Welt kam, hätten wir den Platz eigentlich für ein zweites Kinderzimmer gebraucht und irgendwann hat unsere "Mitbewohnerin" zudem eindeutige Anzeichen von Demenz gezeigt. Ihrer Verwandtschaft, die selten zu Besuch kam, war das indes lange egal. Immerhin waren wir da und haben uns so ein bisschen um die Frau gekümmert, waren also quasi kostenloses Betreuungspersonal. Es hat lange gedauert, bis sie bereit waren, einen Pflegeplatz zu organisieren.
Zitat von MissMaryMissMary schrieb:Du kannst ja nicht pfänden ... und die Gerichte sind total überlastet. Meine Tante musste einen Mieter, der psychisch abgekippt war, herausklagen und sah 15 Monate keinen Cent - sie musste dann die Räumungskosten vorstrecken, die Einlagerung bezahlen, ... dabei war die Miete fair kalkuliert gewesen - darauf aufbauend, dass regelmäßige Einnahmen kamen. Dieses Erlebnis hat ein riesiges Loch in ihr Altersvorsorgebudget gerissen.
Wie lange sich sowas hinziehen kann, habe ich bei einem meiner Nachbarn in meiner vorherigen Wohnung gesehen. Dazu muss man sagen: Wir waren alle Erstmieter nach einer grundlegenden Sanierung des Gebäudes, das irgendwann mal Altenheim, dann Patientenhotel war, ehe es zu Ein- und Zweizimmerwohnungen umgebaut wurde.

Besagter Nachbar hatte ebenfalls psychische Probleme und hat seine Einzimmerwohnung so verkommen lassen, dass sie danach direkt wieder kernsaniert werden musste. Hatte mich zuvor regelmäßig bei der Hausverwaltung über den Gully-Geruch beschwert, der hin und wieder durch den Flur waberte und jedes Mal zu hören bekommen "Wir sind dran." Hab dann nach seinem Rausschmiss erfahren, dass der aus seiner Wohnung kam.

Da waren nicht nur die Tapeten komplett verschimmelt und der Teppichboden völlig versifft, da haben auch diverse Ungezieferarten gehaust. Trotzdem hat es Jahre gedauert, bis sie ihn an die frische Luft setzen konnten. Mich persönlich hat es dabei allerdings gestört, dass man uns Nachbarn nicht gewarnt hat. Ich habe direkt neben dem Typen gewohnt und wahrscheinlich wegen ihm hatten sich in diversen anderen Wohnungen (zum Glück nicht in meiner) Bettwanzen ausgebreitet.
Zitat von wobelwobel schrieb:Ich sag nur: Bodengleiche Dusche, freistehender Küchenblock, Echtholz-Parkett, Balkon, Garage... - aber bitte für 400€ warm.
Ich wäre schon mit besser isolierten Fenstern, einer besseren Isolierung zu den Nachbarn nebendran - ich könnte die Gespräche der Jungs, die auf der anderen Seite meines Wohnzimmers leben, mitschreiben und telefoniere z.B. aus dem Grund auch nicht in diesem Zimmer und einer Modernisierung von Bad und Küche zufrieden.

Das Bad hat halt überall so mittelbraune Fliesen mit kackbraunen Schlieren - die 70er lassen grüßen - und die Einbauküche (ohne Geräte) ist abgeranztes Eiche rustikal und langsam fallen da nicht nur alle Griffe ab, mir fallen auch hin und wieder die Sockelleisten auf die Füße. Wobei die letzten beiden Dinge tatsächlich eher so optische Sachen sind, wenn man mal davon absieht, dass sich so Schranktüren ohne Griff immer so unbequem öffnen lassen. Da meine Vermieterin die Küchenmöbel bei Beschwerde aber wahrscheinlich abbauen würde, ich mir dann selbst entsprechende Möbel anschaffen müsste und dann in der nächsten Wohnung bei vorhandener Einbauküche wiederum nicht wüsste wohin mit dem teuren Zeug (mir reicht schon, dass ich dann meinen Kühlschrank, den Herd und die Spüle irgendwie los werden müsste), lebe ich aktuell damit. Allerdings zahle ich für meine 65qm leider auch deutlich mehr als 400 € warm :D

Wobei mir, wenn ich träumen könnte, natürlich noch ein paar andere Dinge einfallen würden, hier ist das letzte Mal vor deutlich mehr als zwanzig Jahren grundlegend saniert worden, aber das wäre dann wirklich alles "nice to have".
Zitat von wobelwobel schrieb:Die kleinen Altbauwohnungen deshalb jetzt, in Zeiten extremer Wohnungsnot und Inflation, alle abzureissen und dafür deutlich größere Luxuswohnungen zu bauen, natürlich unter größtmöglicher Ausnutzung des Grundstücks - das kann's ja auch nicht sein.
Wie gesagt, es muss ja nicht immer alles neu sein, zumal Altbau ja auch einen gewissen Charme hat. Aber gewisse Dinge lassen sich ja trotzdem austauschen, sofern der Tausch nicht aufgrund von Denkmalschutzvorgaben unverhältnismäßig teuer wird.


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05.04.2023 um 21:49
Zitat von wobelwobel schrieb: Ich kann aus der Perspektive als kleiner Privatvermieter (Altbau) dazu soviel sagen:
Aktuell inseriere ich eine WG-Wohnung mit 2,5 Zimmern und ein paar Extras, speziell für WG. Das steht auch explizit und unüberlesbar so im Inserat. Wird natürlich komplett ignoriert...
Ich habe kürzlich geholfen, Zuschriften zu sichten - bei manchen dieser Zuschriften wundert es mich nicht, dass die Leute nichts finden. Kein Gruß, Anforderungsprofile (in dem Fall sollte es eine Einzelperson und kein Paar sein) komplett ignoriert.
Zitat von wobelwobel schrieb:Dass die Kaltmieten gestiegen sind ist normal (im Neubau sowieso aber auch im Altbau), für die Nebenkosten kann der Vermieter ja nichts, über die muss er ja auch 1:1 abrechnen.
Das Problem ist eben, dass alles so teuer ist und die Preise steigen. Dazu kommt noch, dass immer mehr Leute einen "Rundumservice" möchten - also nicht selbst zur Schneeschaufel greifen, soll lieber jemand kommen - das kostet entsprechend. Gerade in den großen Wohngemeinschaften mit Hausmeister ruft man halt für jeden Nagel, der in die Wand muss, eine Fachfirma an.
Zitat von wobelwobel schrieb:Ich glaube eher dass diejenigen, die am meisten blechen können, auch nicht auf die kleinen, "bezahlbaren" Wohnungen angewiesen sind und eher zu den teuren Neubauwohnungen tendieren. Würde ich auch.
Ehrlich gesagt kenne ich niemanden, der sich etwas Besseres leisten kann und in eine kleine Wohnung zieht. Gerade meine Lehrerkollegen ziehen alle -auch wenn allein stehend- in eine 3-Zimmer-Wohnung (ein Raum als Arbeitszimmer, zwei zum Wohnen).
Zitat von wobelwobel schrieb:Und natürlich fühlen sich da die Einheimischen benachteiligt die schon seit Jahren auf Wohnungssuche sind und vergeblich städtischen / sozialen Wohnbau gefordert haben.
Es ist eben ein "schiefes" Bild. Es gibt in einigen Bereichen sehr wenig Ressourcen. Bei uns waren es Kindergartenplätze, was dazu führte, dass Kinder ein, zwei oder drei Dörfer weiter einen bekamen, mit dem Erfolg, dass die wenigen Familien, die nur ein Auto hatten, noch ein zweites anschaffen mussten. Als die Flüchtlingswelle kam, wurden viele der Kinder dann wohnortnah untergebracht, da die Eltern kein Auto hatten.
Zitat von wobelwobel schrieb:Die Einwilligung der Mieter dass das Amt direkt überweist können sie aber jederzeit zurückziehen, ist also auch keine Sicherheit.
Und das verstehe ich nicht ... Das schadet letztendlich allen zahlungswilligen Hartz 4 Empfängern. Wenn ich nun eine 1-Zimmer-Wohnung vermiete und habe die Wahl zwischen einem Hartz 4 Empfänger, den ich nicht pfänden kann und einer gesichert erwerbstätigen Person - da ist doch klar, wen ich nehme.
Zitat von wobelwobel schrieb:Ich sag nur: Bodengleiche Dusche, freistehender Küchenblock, Echtholz-Parkett, Balkon, Garage... - aber bitte für 400€ warm.
Es gibt tatsächlich krasse Ansprüche. Und im Bekanntenkreis hatten wir den Heimwerkermieter ... der immer wieder an allem möglichen herumgeschraubt hat (konnte man nur einmalig nachweisen) und -als das Ding dann erfolgreich defekt war- immer den Fachhandwerker auf Vermieterkosten gefordert hat.

Freunde von mir haben einen Mieter, der im Dachgeschoss nun schon mehrfach das Dachfenster aufgelassen hat - es regnete und es gab jedes Mal einen Wasserschaden. Sie haben inzwischen riesiges Theater mit der Gebäudeversicherung und er sagt "kann ja passieren". Demnächst werden sie ihn gekündigt bekommen, er zieht dann weiter, das Theater mit der Versicherung bleibt.
Zitat von wobelwobel schrieb:Die kleinen Altbauwohnungen deshalb jetzt, in Zeiten extremer Wohnungsnot und Inflation, alle abzureissen und dafür deutlich größere Luxuswohnungen zu bauen, natürlich unter größtmöglicher Ausnutzung des Grundstücks - das kann's ja auch nicht sein.
Das Problem sind die Kosten - wir haben -noch vor der aktuellen Kostensteigerung ein bescheidenes Nachkriegssiedlungshäuschen erworben und saniert. Wir haben es erst mal in Eigenregie in den Originalzustand versetzt und viel selbst gemacht (geschlitzt, Tapete abgezogen). Die Sanierung war trotzdem heftig teuer - wenn wir vermieten würden, wären wir nicht im rentablen Bereich.
Zitat von wobelwobel schrieb:Hab ich auch schon erlebt. Nach viel Stress und Ärger haste dann am Ende einen Titel in der Hand und das war's. Und am Ende fehlt dann das Geld um die Schäden zu beseitigen...
Für meine Tante war es als Art "Extra" für die Altersvorsorge gedacht - und dass sie nicht alleine im Haus ist. Es hat 15000€ gekostet, den Typen loszuwerden, da waren so extras wie Türschloss tauschen, weil er natürlich den Schlüssel nicht mehr hatte (angeblich) gar nicht mit drin.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Ich kenne das Problem in etwas anderer Weise. Als meine Eltern damals unser Haus gekauft haben, hat die Mutter des ehemaligen Besitzers im unteren Stockwerk mit lebenslangem Wohnrecht gewohnt. Klar, das hat ein bisschen den Preis der Immobilie gedrückt, die davor bis auf den von ihr bewohnten Teil deshalb auch lange leer stand, aber das wurde irgendwann echt schwierig. Als meine Schwester auf die Welt kam, hätten wir den Platz eigentlich für ein zweites Kinderzimmer gebraucht und irgendwann hat unsere "Mitbewohnerin" zudem eindeutige Anzeichen von Demenz gezeigt. Ihrer Verwandtschaft, die selten zu Besuch kam, war das indes lange egal. Immerhin waren wir da und haben uns so ein bisschen um die Frau gekümmert, waren also quasi kostenloses Betreuungspersonal. Es hat lange gedauert, bis sie bereit waren, einen Pflegeplatz zu organisieren.
Deshalb sind so Wohnrechtsachen immer schwierig. Hier gibt es auch so einen Fall: Witwer um die 70 lernt 60 jährige kennen, sie zieht bei ihm ein, bekommt lebenslanges Wohnrecht - tja, sie ist weit über 90 und lebt immer noch da.
Zitat von SterntänzerinSterntänzerin schrieb:Besagter Nachbar hatte ebenfalls psychische Probleme und hat seine Einzimmerwohnung so verkommen lassen, dass sie danach direkt wieder kernsaniert werden musste. Hatte mich zuvor regelmäßig bei der Hausverwaltung über den Gully-Geruch beschwert, der hin und wieder durch den Flur waberte und jedes Mal zu hören bekommen "Wir sind dran." Hab dann nach seinem Rausschmiss erfahren, dass der aus seiner Wohnung kam.
Da kannst du nichts machen. Im Studium wohnte eine Kommilitonin neben einer Eigentümerin, die Wahnvorstellungen hatte, auch mal einen Brand gelegt hat - das war der Albtraum. Kommilitonin ist dann schnell wieder ausgezogen, der Vermieter war maximal genervt, weil er seit Jahren seine Wohnung weder verkauft noch vermietet bekam. Sowas ist ein absoluter Albtraum.


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Wohnen

06.04.2023 um 00:49
Ich bin in einem riesigen Haus aufgewachsen, was seit mehreren hundert Jahren im Familienbesitz war. Zusammen mit meinen Eltern, meinem Bruder und meinen Großeltern mütterlicherseits. Das Haus hatte so ziemlich alles, ein Grundstück, einen dachgarten, große, vollgestellte Keller wo man als Kind stöbern konnte.
Es war dort nie ein problem, ein eigenes Zimmer zu haben. Im Gegenteil, ab einem gewissen Alter konnten mein bruder und ich sogar eigene Wohnungen in dem Haus haben (das war unproblematisch, weil sowieso teile des Hauses als Mietwohnungen benutzt worden sind, wenn also ein Mieter rausging konnte man sie anderweitig nutzen).

Heute lebe ich im genauen Gegenteil, nämlich einer 1-Zimmer Wohnung mit in einer Großstadt, in einer Straße, wo immer was los ist (inklusive Geschrei und Gehupe).
Trotzdem bin ich heute zufriedener und möchte mich gar nicht vergrößern, obwohl ich mir mehr leisten könnte. Ich habe für mich einen gewissen Minimalismus entdeckt. Lieber lebe ich so, dass ich morgen ausziehen könnte und habe nur das nötigste auf dem engsten Raum, als immer mehr dinge anzuhäufen.
Außerdem hat die Wohnung einen ganz entscheidenden Vorteil: sie ist extrem günstig (weil ich schon sehr lange dort wohne, bevor das Viertel ein Stück weit gentrifiziert worden ist), liegt in der Nähe von allen für mich relevanten ÖPNV Verbindungen und vor Allem wohne ich Luftlinie 200 Meter von zwei meiner engsten Freunde entfernt. Auch sehr viele andere dinge, die mir wichtig sind, kann ich fußläufig erreichen.

Ein bisschen schummle ich, weil ich mir mittlerweile ein mit einem Freund geteiltes Büro leiste (also habe ich eher defacto eine Zweizimmerwohnung aufgeteilt auf zwei Wohnungen, weil man Büro wirklich auch sehr nah an meiner Wohnung ist), aber vom Grundsatz her habe ich eben trotzdem zum Leben nur einen Raum mit einer kleinen Küche und einem kleinen Badezimmer.
Es gibt bestimmten Luxus, den ich glaube ich doch gerne wieder hätte. Eine Badewanne wäre schon schön und ein eigener Schlafraum würde vermutlich meine Schlafqualität verbessern.

Auf der anderen Seite hat es aber ja seinen Grund, dass ich nicht deswegen umziehe. Ich bin sogar ein paar Luxusartikel wieder losgeworden. Ich hatte mal einen Waschtrockner, aber der nahm so viel platz in meiner eh schon kleinen Küche weg, dass ich jetzt lieber in den Waschsalon gehe.
Eine 1-Zimmer Wohnung zu haben diszipliniert, nicht alles zuzumüllen und sich nicht viel zu viele Dinge zu kaufen. Ich habe im Gegenteil sogar allerlei Dinge nach und nach verschenkt oder entsorgt und bin mit jedem Mal zufriedener geworden.


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