Tussinelda schrieb:Huch, ich dachte, es geht beim Gendern genau ums Sichtbarmachen von Frauen? Dann müssen sie doch vorher weniger sichtbar gewensen sein?!
genau, weniger sichtbar
Also wenn die Argumentation ist, daß bei Verwendung des generischen Maskulinums vom Wort her nur Männer angesprochen werden, dann heißt das nichts anderes, als daß Frauen unsichtbar wären.
Ja, das sollte doch mal untersucht werden. Ich bezweifle aber, daß es jemals eine Studie aus den Gender-Kreisen geben wird, in der Frauen auch mal als negativ dargestellt würden.
ist es doch, darum geht es ja in der Studie
Nein, die Studie hat sich überhaupt nicht mit Unterschieden zwischen Männern und Frauen beschäftigt, dementsprechend können Frauen darin auch nicht als negativ oder positiv dargestellt werden.
Die simple Antwort auf diese Frage könnte sein: Weil durchs Gendern die implizite Aufforderung gestellt wird, doch auch bitte schön Frauen zu nennen, auch wenn man statistisch nicht eine solche genannt hätte, wenn man völlig geschlechtsunabhängig gedacht hätte:
und Du willst die Studie gelesen haben?
Hat die Studie denn etwa untersucht, ob das der Fall gewesen ist? Wenn ja, muss mir das tatsächlich entgangen sein. Kannst du mir bitte kurz die Seitenzahl nennen, damit ich es nachholen kann?
Und man kann also die drei Kategorien nicht einzeln betrachten, sondern nur als Gesamtergebnis. Was soll das für eine wissenschaftiliche Arbeit sein?
lies Dir doch bitte noch einmal die Methodik durch. Es wurde allen alle 3 Fragen gestellt, weshalb natürlich auch alle 3 ein Ergebnis ergeben, allerdings wird auch auf jede Monade explizit eingegangen.
Dann hast du offensichtlich die Studie nicht gelesen. Von allen drei Kategorien wurden Einzelergebnisse nur bei der Kategorie "Musiker" genannt, bei den anderen beiden Kategorien nicht. Und selbst bei "Musik" wurden die eigentlich auch sehr interessanten Kombinationen (wie oft wurden nur 2 Männer bzw. 2 Frauen oder ein Mann und eine Frau genannt) nicht präsentiert.
Es gibt nur Ergebnisse über alle 3 Kategorien als Endergebnis gemittelt, ohne Teilergebnisse (außer "Musik"). Für eine echte Studie wäre das mangelhaft, aber es handelt sich ja auch nur um eine Masterarbeit.
Aber nehmen wir doch einfach nochmal das einzige Teilergebnis, welches in der Studie genauer dargestellt wurde, und mit dem man arbeiten kann:
Von den weiblichen Teilnehmern - also genau denjenigen, die mit dem Gendern beschenkt und sichtbar gemacht werden sollen - haben bei Verwendung des generischen Maskulinums 80% Männer und 20% Frauen genannt. Der BR hatte festgestellt, daß die Geschlechterverteilung in den Charts bei 80% Männern und 20% Frauen liegt. Die Frauen in der Studie haben also fast exakt die zu erwartende Verteilung genannt.
Dieses Teilergebnis der Studie alleine widerlegt, daß bei Verwendung des generischen Maskulinums Frauen unsichtbar (oder von mir aus auch weniger sichtbar, wenn's denn so wichtig ist) gemacht würden.
Warum hast du zu diesem zentralen Punkt meines Beitrages nichts gesagt?