Gendern zur Pflicht machen?

Groucho schrieb:Beide Seiten sind ideologisch - pro als auch contra

@Groucho

Die Verwendung dwr korrekten Rechtschreibung, in der keine Sternchen vorgesehen sind, wäre Ideologie?

So eine selektive Wahrnehmung macht das Leben bedtimmt leichter.

Umd selbst wenn es so wäre: Dann wäre.ich immer noch dafür, die Verwendung freiwillig zuzulassen.

Sie verpflichtend einzuführen, ist ideologische Indoktrination.

@Tussinelda

Du verlinkst ein Parteiengutachten, das wie immer nur die Meinung des Auftraggebers bestätigt, aber offenbar nicht einmal so eindeutig, dass man es der Öffentlichkeit zugänglich macht, hat welchen Wert über das Altpapier hinaus? Richtig, keinen.

sacredheart schrieb:Du verlinkst ein Parteiengutachten, das wie immer nur die Meinung des Auftraggebers bestätigt, aber offenbar nicht einmal so eindeutig, dass man es der Öffentlichkeit zugänglich macht, hat welchen Wert über das Altpapier hinaus? Richtig, keinen.

was ist los? Es geht im Zitat um etwas anderes, als das Gutachten, also lass es, vom eigentlichen, nämlich dieser Behauptung

sacredheart schrieb:An der Universität Kassel können Studenten sogar eine schlechtere Note bekommen, wenn sie Gendersternchen und andere neue Formen nicht verwenden. Daran gibt es nun Kritik.

abzulenken.
Es gab keine Note, also auch keine schlechtere.

sacredheart schrieb:dass man es der Öffentlichkeit zugänglich macht, hat welchen Wert über das Altpapier hinaus? Richtig, keinen.

https://www.uni-kassel.de/uni/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=13079&token=3fde7f66864c43782bdc1734555176f75458e584
Das Gutachten

Marieke schrieb:die Menschen sind zu unterschiedlich um sie alle zu erfassen, so isses nunmal. Das ist mir zuviel Gleichmacherei, so geht Individualität flöten.

Das habe ich auch mal angebracht u. freut mich zu lesen, das es nicht nur mein Eindruck ist.
Menschen sind verschieden, sollen aber alle gleich sein bzw. "gleich gemacht werden" im Denken und Handeln.

So kommt es mir jedenfalls vor.
Individualität unerwünscht?

sacredheart schrieb:Wir können das endlos fortsetzen. Hier ist nur ein Beispiel aus einer traurigen Reihe sogenannter Hochschulen, die Ideologiesprech fordern.

Wie gut, dass die Gender-Gegnerei keine Ideologie ist....

sacredheart schrieb:Sie verpflichtend einzuführen, ist ideologische Indoktrination.

Was hast du nur immer mit deiner "ideologischen Indoktrination"?

Vor allem: Was ist dein Problem damit?

Das ist doch genau das, was du hier tust - nur eben für die andere Seite

sacredheart schrieb:Sie verpflichtend einzuführen, ist ideologische Indoktrination.

Groucho schrieb:Was hast du nur immer mit deiner "ideologischen Indoktrination"?

wenn das "ideologische" weggelassen würde, wärst du dann mit "Indoktrination" einverstanden? Oder was sind diese Vorgaben an den Unis anderes als Indoktrination? Man will unbedingt das gegendert wird, das ist für mich der Fakt den ich sehe.

Groucho schrieb:Das ist doch genau das, was du hier tust - nur eben für die andere Seite

nein, er zwingt ja niemanden das Gendern sein zu lassen. Er kritisiert lediglich das Gendern, aber verpflichtet niemanden.

sacredheart schrieb:Es geht nicht darum, ob jemand technisch dazu in der Lage ist, unsere Sprache an der Rechtschreibung vorbei, ideologisch zu verbiegen.

Es geht darum, ob Menschen dazu gezwungen werden sollen, was leider offensichtlich der Fall ist.

gut gesagt. :)

Meine größten Probleme mit dem Gendern, wie es derzeit gehandhabt wird (ich betone, nicht mit dem Gendern an sich) belaufen sich hauptsächlich darauf, dass es die Spaltung der Gesellschaft noch weiter vorantreibt.
Gegendert wird fast ausschließlich in Akademiker-Kreisen, was vielen Menschen das Gefühl gibt, eine "gewisse Elite" würde ihnen quasi "von oben" eine neue Sprache aufzwingen wollen.
Dabei ist es beinahe schon unerheblich, ob das wirklich so ist. Solange ein erheblicher Teil der Gesellschaft dies so empfindet und keinerlei Veranlassung sieht, selbst zu gendern, verstärkt sich das Gefühl einer "Zwei-Klassen-Gesellschaft" bzw. wird durch die jetzt entstandene gefühlte "Zwei-Sprachen-Gesellschaft" noch zementiert.

Ich glaube einfach nicht daran, dass sich das Gendern bei der ganzen Bevölkerung durchsetzen wird, weshalb es meiner Meinung nach nie über eine solche sprachliche Spaltung zwischen den "Schichten" hinausgehen wird.
Ich halte das nicht gerade für einen Gewinn für unsere sowieso schon ziemlich von Frontendenken geprägte Gesellschaft.

Groucho schrieb:Wie gut, dass die Gender-Gegnerei keine Ideologie ist..

@Groucho

Das ist sie meines Erachtens tatsächlich nicht, weil es gar keine Gegnerei ist. Es gibt eine Sprache, die sich zum Ist-Zustand entwickelt hat.

Und es gibt eine Gruppe, die glaubt, daran Einiges ändern zu wollen, bleibt aber jeden wissenschaftlichen Beweis schuldig, dass das notwendig ist.

Man kann das unideologisch ablehnen, einfach weil man keine Änderungen machen will, deren Sinn sich dem Einzelnen nicht erschließt.

Es gibt da keine zwei Ideologien, sondern einen unideologischen Zustand, den Einige ändern wollen.

Wenn plötzlich eine Gruppe auftaucht, die will, dass wir alle finnisch sprechen, dann gibt es da nicht zwei Ideologien, sondern nur eine Einzige. Wer das nicht begeistert aufgreift, ist deswegen kein Anti-Finne.

Groucho schrieb:Was hast du nur immer mit deiner "ideologischen Indoktrination"?

Vor allem: Was ist dein Problem damit?

Ich habe immer etwas dagegen, wenn Andere mir ihren unbegründeten Willen aufzwingen wollen.

Es soll ja meinetwegen gendern wer will, aber auch eben nicht gendern, wer nicht will.

Gut und sachlich erklärt, wie ich meine.
Ich frage mich oft, auch bei anderen Themen, warum die Logik mancher Beiträge scheinbar nicht verstanden oder angenommen werden können.

Spricht ja schon für sich...

RachelCreedII. schrieb:Gegendert wird fast ausschließlich in Akademiker-Kreisen, was vielen Menschen das Gefühl gibt, eine "gewisse Elite" würde ihnen quasi "von oben" eine neue Sprache aufzwingen wollen.

@RachelCreedII.

Guter Punkt, ich sehe diese Grenze aber etwas anders verlaufen.

Ich sehe den Graben nicht zwischen Uni und Lehre, sondern eher zwischen politischen Lagern.

Gendern ist imho ein Hobby von Linken, Grünen, Kleberverstehern, Teddywerfern, Mandelmilch Weissteetrinkern, BGE Befürwortern und Homöopathie Fans, während das andere incl Akademikern nicht tun.

Ich kann mir keinen wild gendernden Orthopäden Kongress vorstellen, obwohl es da von Akademikern nur so wimmelt.

Bei einem Kongress von LeherInnen für die Fächer Sowi und ev Religion an integrativen Gesamtschulen würden mich reihenweise Sternchen im Text wenig wundern.

sacredheart schrieb:Gendern ist imho ein Hobby von Linken, Grünen, Kleberverstehern, Teddywerfern, Mandelmilch Weissteetrinkern, BGE Befürwortern und Homöopathie Fans, während das andere incl Akademikern nicht tun.

und wieder geht es nur pauschalisierend und abwertend. Da verstehe ich schon, warum Dich Gendern irgendwie nervt und als Ideologie erscheint. Das wäre ja ein respektvoller und diskriminierungsfreier sprachlicher Umgang mit Menschen.

Ich gender nicht. Zumindest nicht auf die derzeitigen gängigen Arten mit dem "*" o.ä. und das wird hoffentlich niemals irgendwo zur Pflicht.

Tussinelda schrieb:Das wäre ja ein respektvoller und diskriminierungsfreier sprachlicher Umgang mit Menschen.

@Tussinelda

Kannst Du mir denn erklären, warum der Ausdruck 'die Lehrer' diskriminiert (was ich zum Teil noch mitgehen könnte) aber der Ausdruck 'die LehrerInnen' - mündlich so gut wie nicht von 'die Lehrerinnen' unterscheidbar, nicht.

Beides hat einen Bias. Warum ist der eine gut und der andere schlecht?

@sacredheart
es ist unterscheidbar. Glottisschlag und so.
Kann auch jeder, verstehe somit das Problem nicht, dass Du kreierst.

@Tussinelda
Es ist ein Problem. Ich hab das schon selbst öfter gehabt bei Videos in denen gegendert wurde und mir nicht klar war ob jetzt die weibliche Form oder die Gegenderte gemeint war. Wenn das Alltagssprache werden soll wäre das ein heilloses Durcheinander.

@Lothric
verstehe ich, dann muss aber die Aussprache verbessert werden, da hapert es dann eben noch manchmal.

Ich muß mal für @Tussinelda in die Bresche springen. Finde auch, dass das gut unterscheidbar ist.

@Tussinelda
Die Aussprache kann man aber nicht wirklich ändern. Manche Menschen reden einfach undeutlich, nuscheln. Ich meine, die Art zu gendern funktioniert nicht.

sacredheart schrieb:An der Ludwig-Maximilians-Universität München fühlen sich manche Studentinnen und Studenten überfordert vom Gendern

Wer sich davon "überfordert fühlt" ist vielleicht an einer Uni nicht richtig aufgehoben und generell mit wissenschaftlichem Arbeiten überfordert.
Bei einer wissenschaftlichen Arbeit, insbesondere bei Abschlussarbeiten, ist wirklich alles, bis ins kleinste Detail festgelegt. Vom vorgegebenen Umfang über Formatierung und Schriftart bis zu den Zitiervorschriften.
Die größte Herausforderung aus meiner Sicht, sind die Zitierregeln. Dagegen ist Gendern rin laues Lüftchen.
Im Allgemeinen lässt man eine Arbeit auch nochmal korrektur lesen. Wenn man tatsächlich am Gendern scheitert, lässt man sich das von Mutti durchgendern.
Dafür reicht ein Abend.
Die Regeln sind, im Gegensatz zu den Zitierregeln, sehr, sehr übersichtlich.

fischersfritzi schrieb:Wer sich davon "überfordert fühlt" ist vielleicht an einer Uni nicht richtig aufgehoben und generell mit wissenschaftlichem Arbeiten überfordert.

@fischersfritzi

Die Idee zu gendern, ist ja noch nicht so alt.

Und es gibt nun mal ganz sicher keine verbindlichen Genderregeln. Selbst wenn sich das durchsetzen sollte, wäre erwartbar, dass es bis zu verbindlichen Regeln noch eine Weile dauert.

fischersfritzi schrieb:Die Regeln sind, im Gegensatz zu den Zitierregeln, sehr, sehr übersichtlich.

Dann verlink doch mal die Seite, auf der sich die deutschlandweit dauerhaft verbindlichen Gender Regeln befinden sollen. Ist doch sehr übersichtlich, wie Du behauptest.

Und so richtig falsch aufgehoben an einer Uni ist jeder Dozent, der seine persönliche Meinung, die wissenschaftlich nicht begründbar ist, zur Pflicht erhebt. Der hat das Wesen von Wissenschaft aber so gar nicht verstanden.